Mein Kopf raucht (brainfog)

Hallo ihr Lieben,

hoffe bei euch läufts. Ich war mir jetzt unsicher, ob mein Beitrag hier richtig aufgehoben ist. Falls nicht, korrigiert mich gerne :).
Ich schiebe gerade wieder Krise, weil ich letzte Woche nicht auf den Arbeitsplan geschaut habe (weil vergesslich) und habe leider meine Schicht am Samstag mit Freitag vertauscht. Daher war am Samstag den halben Tag niemand erreichbar und es gab richtig Stress, zu recht halt auch.
Habe auch gerade das Gefühl, dass ich mir alles nur einbilde und ich mich einfach nicht genug anstrenge. Ich verraffe oft Arbeitszeiten. Hab auch schon manchmal gearbeitet, obwohl ich frei gehabt hätte (aber da beschwert sich natürlich niemand, andersrum ist eher schlecht allerdings).
Ich hab bisher noch keine offizielle Diagnose, aber ich merke einfach tagtäglich, dass da irgendwas ist und ich möchte einfach Gewissheit haben, dass ich richtig fühle. Habe daher auch ein komisches Gefühl bei den vergangenen Malen gehabt, hier zu schreiben, weil ich denke, dass ich es mir vielleicht nur einbilde und mich selbst vor der Verantwortung drücken will.
Gleichzeitig passieren mir ständig und immer solche Sachen wie, dass ich das mit dem Arbeitsplan verhaue oder ähnliches. Mir selbst Struktur zu geben fällt mir so schwer, da muss nur eine Kleinigkeit dazwischenkommen, schon bin ich komplett konfus und abgelenkt.
Auf jeden Fall gabs heute morgen nen dicken Anpfiff vom Chef und seitdem fühl ich mich wie der letzte Looser und frage mich auch, ob ich jemals nen Job haben werde, den ich gut ausführen kann. Ich weiß eigentlich auch, dass ich die Arbeit an sich gut mache, allerdings ist das Außenrum immer das Problem.
Anfang 20 hab ich mal gejobbt im Supermarkt an der Kasse. Der Chef damals meinte zu mir, wenn ich nicht so nett und kundenfreundlich wäre, hätte er mich schon lange gekündigt. Und ich kanns ja irgendwie auch verstehen, aber das frustriert so hart, weil ich das ja nicht absichtlich mache. Und ich will auch gar nicht selbstmitleidig sein, aber es tut halt irgendwie echt weh, wenn man es gut machen will, und dann verpeilt man wieder was. Ich dachte ich schreib’ das mal, weil das hier sicher jemand versteht.
Der Nebel in meinem Kopf ist irgendwie heute auch krass da und ich hab jemandem nen schönen Abend gewünscht, als es Mittag um 12 war. Ich weiß auch sicher, dass ich morgen schon wieder den reinsten Sonnenschein in mir fühlen kann. Solche Stimmungen wie gerade dauern oft nur nen Tag, wenn ich nicht gerade im dunklen Loch drin hänge.
Aber kennt ihr das auch, dass es Tage gibt, wo man so garnicht klarkommt? Und wie war das bei euch vor und nach der Diagnose, hat sich da was geändert an der Art, wie ihr mit solchen Verpeilungs-Rückschlägen umgegangen seid?
Ich meine, das Schwarz-Weiß-Denken geht ja nicht einfach weg, nur weil man sicher weiß, dass man ADxS hat.

Liebe Grüße!

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Hallöchen, na sowas, und du gehst nicht wieder Heim, wenn du aus Versehen arbeiten gehst? :adxs_grins:

Kopf hoch, du wirst sicher noch Strategien entdecken, damit dir sowas nicht nochmal passiert.

Wann wird denn der Schichtplan immer ausgehängt? Stell dir doch für diese Woche mal täglich einen Wecker, der dich daran erinnert, drauf zu schauen. Wenn du richtig auf Zack bist, dann aktivierst du deinen Handy-Kalender und trägst die Daten dort ein. :adxs_trost:

Das ganze hat, so wie du es ja selber sagst nunmal nichts mit „zu wenig angestrengt“ oder „zu desinteressiert“ zu tun.

Der Anschiss, den du ( aus Arbeitgebersicht zu Recht) bekommen hast, wird dir sicher noch in den Knochen stecken. Ich bin mir sicher, dass du daraus gelernt hast - und das hat nichts mit Jammern zu tun, sondern du suchst nach einer Lösung. Also scheu dich nicht, hier deine Fragen und Anliegen zu veröffentlichen.

Sowas, oder Ähnliches kennt hier jede/r!
Liebste Grüße

Ps: wäre schön, wenn du in deinen Texten ein paar Absätze einbauen könntest - das erleichtert das lesen enorm!

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Hi! Was du beschreibst, kommt mir sehr bekannt vor. Bis ich mit 28 meine Diagnose gestellt bekommen habe, lagen bis dato schon 2 (abgeschlossene) Berufsausbildungen, Zivildienst, Minijobs usw. hinter mir. Die dritte Ausbildung stand kurz vor dem Abschluss.

Ich erwähne das deswegen, weil ich in dieser Zeit (plus Schulzeit) ständig abwertende Kommentare, Beleidigungen / Beschimpfungen, Stress, usw. abbekommen habe. Und je mehr ich mich selbst angestrengt habe, desto stärker kam ich ins Trudeln und habe noch mehr vergessen / war zunehmend fahriger.

Seit damals arbeite ich nun intensiv daran, auch in belastenden Situationen oder Momenten, in denen ich wieder einmal etwas vergessen habe, nicht zu nah an mich heran zu lassen und „Bei mir“ zu bleiben.
Aus dieser Perspektive heraus kann ich dir sagen, dass Selbstliebe und Akzeptanz meiner Meinung nach das einzige Tool sind, um sich durch solche Erfahrungen nicht verunsichern zu lassen.