hat jemand von Euch Erfahrungen mit Nebenwirkungen durch längerfristige Melatonineinnahme?
Tatsächlich scheint das bei meinem Sohn schon nach zwei Wochen mit 1mg der Fall zu sein (???).
Er fühlt sich morgens dadurch schlapp, müde und hat Kopfschmerzen. Alles weg, wenn man es absetzt.
Liebe Grüße
Danke Dir!
Wir brauchen das Melatonin zum Glück nicht unbedingt. Er schläft insgesamt damit länger und wir hatten zuerst den Eindruck, dass es ihm gut tut. Aber offenbar hat die extra Stunde Schlaf keinen langfristig erholsameren Effekt, sondern das Gegenteil. Naja, Versuch war es wert.
Ich finde das Thema sehr interessant. So weit ich weiß, gibt es ja noch nicht so lange freiverkäuflich. Wer weiß, was mit der Zeit die Studien alles rausfinden werden.
Ich konnte heute noch Rücksprache mit der Schulbegleitung halten. Die Tage, die auf einen Abend mit Melatoningabe folgten, liefen natürlich auch in der Schule schlecht. Er war wohl sehr unkonzentriert, emotional unausgeglichen und reizbar. Heute hab ich aus der Schule prompt die Rückmeldung erhalten, dass er gut drauf war und alles problemlos lief. Gestern Abend hat er kein Melatonin bekommen.
Naja, das Problem mit dem Einschlafen ist durch die ADHS- Medikation schon wesentlich besser geworden. Er schläft insgesamt nicht viel, aber rein von der Stundenzahl her im Rahmen. Es war einfach der Versuch, noch etwas mehr Entspannung ins Kind zu bringen. Die Wochen vor der Melatoningabe liefen gut. Es ist schon offensichtlich, dass die Konzentrationsprobleme daran lagen.
Ich bin die Studien am Ende des Zitats nicht durchgegangen, aber weil du beschrieben hast, dass er nicht unbedingt allzu lange schläft…
Vielleicht liegts ja daran irgendwie
Faulerweise zusammengefasst mithilfe von ChatGPT, aber deckt sich soweit auch mit den Hinweisen (z.B. Gelbe Liste):
Es gibt mehrere Studien zur Behandlung von Schlafstörungen bei Kindern mit Melatonin.
Hier sind einige wichtige Erkenntnisse aus der Forschung:
Wirksamkeit bei Schlafstörungen: Studien haben gezeigt, dass Melatonin wirksam sein kann, um die Einschlafzeit zu verkürzen und die Gesamtschlafzeit bei Kindern mit Schlafstörungen zu verlängern. Eine Metaanalyse aus dem Jahr 2011 ergab, dass Melatonin die Einschlafzeit um durchschnittlich 29 Minuten verkürzt und die Gesamtschlafdauer um etwa 48 Minuten verlängert .
Autismus und ADHS: Melatonin wurde insbesondere bei Kindern mit neurologischen Entwicklungsstörungen wie Autismus-Spektrum-Störungen (ASD) und Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) untersucht. Studien haben gezeigt, dass Melatonin die Schlafqualität bei diesen Kindern verbessern kann. Zum Beispiel fand eine Studie aus dem Jahr 2017, dass Melatonin die Schlaflatenz und Schlafdauer bei Kindern mit ASD signifikant verbesserte .
Nebenwirkungen und Sicherheit: In den meisten Studien wurde festgestellt, dass Melatonin bei kurzzeitiger Anwendung sicher ist und nur wenige, meist milde Nebenwirkungen verursacht, wie Schläfrigkeit am nächsten Morgen, Kopfschmerzen und Magen-Darm-Beschwerden. Langfristige Studien sind jedoch begrenzt, und es besteht weiterhin Unsicherheit über die möglichen langfristigen Auswirkungen .
Langzeitstudien: Eine systematische Überprüfung aus dem Jahr 2019 zeigte, dass es nur wenige Langzeitstudien zur Melatonin-Einnahme bei Kindern gibt. Die vorhandenen Studien deuten jedoch darauf hin, dass keine schweren Nebenwirkungen auftraten, wenn Melatonin über einen längeren Zeitraum eingenommen wurde .
Dosierung: Studien legen nahe, dass niedrige Dosen von Melatonin (0,5 bis 3 mg) bei Kindern wirksam sein können. Höhere Dosen sind nicht unbedingt effektiver und können das Risiko von Nebenwirkungen erhöhen. Es wird empfohlen, die Dosierung individuell anzupassen und mit einer niedrigen Dosis zu beginnen .
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es gute wissenschaftliche Belege dafür gibt, dass Melatonin eine wirksame und weitgehend sichere Behandlung für Schlafstörungen bei Kindern sein kann, insbesondere bei Kindern mit neurologischen Entwicklungsstörungen. Dennoch ist es wichtig, die Behandlung unter ärztlicher Aufsicht durchzuführen und die möglichen Langzeitwirkungen weiter zu erforschen.
Quellen:
van Geijlswijk, I. M., Mol, R. H., Egberts, T. C., & Smits, M. G. (2011).
Danke, dass Du da sachlichen Input gibst.
Das deckt sich ja mit unserer Erfahrung, dass er damit eine Stunde länger schläft. Die hier beschriebenen Nebenwirkungen beeinträchtigen ihn aber zu sehr, um konzentriert arbeiten zu können. Es ist sicher ein gutes Mittel, aber für ihn eben nicht verträglich.
Hallo, ist zwar schon etwas her, aber falls der Thread noch aktuell ist, wäre meine Frage wie hoch die Dosis ist. Da habe ich nämlich große Unterschiede gemerkt. Ich verwende es bei mir und meinem Sohn und hatte anfangs 0,5mg und dann 1mg und habe bei 1mg deutliche Nebenwirkungen gemerkt (schlapp, schläfrig, Kopfschmerzen, frieren). Jetzt nehme ich sogar nur 0,25mg und merke, dass ich deutlich besser einschlafe und morgens meist erholter bin. Eigentlich ist die Empfehlung ja sogar 1mg aber ich glaube, dass kann individuell wirklich sehr unterschiedlich sein, wie ja bei den ADHS Medikamenten auch.
Mein Sohn hat schon immer schlechte geschlafen und hat schon von Geburt an sehr sehr lange zum einschlafen gebraucht.
Er wird im November 10 und hat seit Juni seine Diagnose. Ohne medikinet und ohne Melatonin braucht er jeden Abend 30-60 Minuten bis er schläft, auch wenn er völlig fertig und sehr müde ist. Für ihn und für uns eine Belastung. Er hat im Gespräch mit dem Psychiater auch gesagt, dass er sich wünscht schneller einschlafen zu können.
Seit er medikinet nimmt ist es noch schlimmer. Da schläft er ohne Melatonin nicht vor 21:30.
Er bekommt abends einen Sprühstoß, also 0,5mg und schläft damit innerhalb von 15-30
Minuten ein. Vor allem für ihn eine totale Erleichterung.