Menthylphenidat versus Amphetamine

Also ich verstehe das zum Teil. Und zwar in der Hinsicht, dass es als Forenbetreiber ein ungutes Gefühl im Bauch verursacht, wenn im Forum über Illegales geschrieben wird.

Es ging aber in diesem Fall überhaupt nicht darum, dass sich jemand „Aufputschmittel“ besorgt sondern ob bzw. dass aus Sicht eines Nutzers eine als Medikament gewünschte Substanz auf dem Schwarzmarkt um ein Vielfaches billiger ist als über den legalen Weg der Verschreibung.

Die Bezeichnung einer zur ADHS-Therapie verwendeten Substanz als „Aufputschmittel“ erinnert einen an die „Ritalin-Kritiker“ und andere Verschwörungstheoretiker, auch wenn die Aussage in diesem Fall sicherlich so nicht gemeint war.

Nach den Löschungen wird man es nicht mehr so klar erkennen - ich stand und stehe einer alternativen Beschaffungsmethode äußerst kritisch gegenüber und rate davon ab. Aber das sollte man mit Sachargumenten untermauern und nicht löschen.

F.

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Hallo,

ja, das sind zwei Ebenen. Argumentieren kann, und soll, man über alles Mögliche. Und da sind verschiedene Meinungen ganz normal.

Löschen tu ich hier aber nicht, was mir persönlich nicht passt, sondern wo es um kriminelles Handeln geht. Kriminell in zweifacher Hinsicht, erstens macht man sich selbst strafbar, und zweitens und eigentlich schlimmer, man unterstützt eine kriminelle Struktur.

Und ich habe doch nicht eine zur ADHS-Therapie verwendeten Substanz als „Aufputschmittel“ bezeichnet. Das liegt mir sowas von fern, ich nehme selbst seit 2003 ADHS-Medikamente und meine Kinder teils noch länger.

Es ist umgekehrt, der Threaderöffner hat sich mit illegal erworbenem Aufputschmittel selbst therapiert. Und das ist ja keine falsche Bezeichnung, auch wenn es mit zur ärztlich veranlassten ADHS-Behandlung eingesetztem Amfetamin chemisch identisch sein sollte.

Zur Bezeichnung „Aufputschmittel“

Dass du es nicht so bzw. wie du es gemeint hast, war mir schon klar.
Aus deiner (und auch aus meiner) Sicht hat jemand überlegt, auf der Straße aus illegaler Hand eine Substanz zu kaufen, die als Amphetamin bezeichnet wird, von der man aber nicht weiß was tatsächlich drin ist.

Aus der Sicht des Jemand ist (oder war) es aber so, dass diese Substanz dem als ADHS Medikament zugelassenen Amphetamin entspricht, aber nur einen Bruchteil davon kostet.

Wenn man davon ausgeht, dass es mehr oder weniger gleichwertig ist, führt der Kostenunterschied bei vielen, die das Medikament sowieso selbst zahlen und sparen müssen, zu Überlegungen.

Normalerweise sind verbotene Waren auf dem Schwarzmarkt immer um ein Vielfaches teurer wie bei einer legalen Beschaffung. Aber nicht bei allen Waren. Auch bei legalem Cannabis ist es so, dass es deutlich teurer ist bzw. bei der wohl kommenden Legalisierung sein wird, als die Ware von der Straße. Zwar wird der Preisunterschied lt. Prognosen nicht so extrem hoch wie im Falle des Jemand sein, aber hoch genug um die Argumente von Legalisierungs-Befürwortern hinsichtlich Austrocknung des Schwarzmarkts und Konsum von sauberer, geprüfter Ware gehörig ins Wackeln zu bringen.

Zurück zum Thema Medikamenten(ersatz)beschaffung auf dem Schwarzmarkt - in Zukunft wird das angesichts der anstehenden Einsparungszwänge von Krankenkassen und -Versicherungen, Preissteigerungen sowie Engpässen von Medikamenten immer häufiger Gegenstand von Überlegungen Betroffener werden.

Die strafrechtlichen Folgen sehe ich übrigens für Betroffene, welche die betreffende Substanz tatsächlich als Medikament vom Arzt verschrieben bekommen, als gering an. Schon jetzt gibt es Fälle, in welchen Patienten welche Cannabis als Medikament verordnet bekommen, aus Kostengründen dieses offiziell selbst anbauen oder evtl. anderweitig besorgen dürfen.

Zur Löschung habe ich ja Verständnis und Kritik geäußert.

Es ist weder verboten, in einem Forum über eine verbotene Handlung zu schreiben noch als Forumsbetreiber diese Ausführungen öffentlich sichtbar stehen zu lassen. Das passiert täglich millionenfach. Man denke nur an die ganzen Auto- und Motorradforen wo drüber geschrieben wird, auf welche Art man Typnummern fälschen, Schalldämpfer und Katalysatoren entfernen, Manipulationen tarnen kann, damit man nicht erwischt wird.

In unserem Fall hier ist es dazu noch ein Unterforum, dass nicht so einfach von jedem Internetsurfer besucht werden kann.

Aber - als reiner Forennutzer redet man sich da leicht. Wenn es, egal wie wahrscheinlich das ist, Ärger gibt, betrifft das mich als Forennutzer wenig bis gar nicht. Den Ärger hat der Forenbetreiber am Hals. Deshalb habe ich auch Verständnis dafür, lieber zuviel zu löschen als zuwenig.

F.

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Ich hätte da noch weitere Fragen!

Illegale Amphetamine hab ich nur alle paar Wochen konsumiert, wenn ich Nachtdienst hatte weil ich dann keine Müdigkeit spüre (dennoch merke ich das der Körper schon gerne Pause hätte, weil wohl meine Dosis sehr klein ist). Durch die seltene Einnahme hab ich natürlich keinerlei Sucht entwickelt obwohl es meinen Arbeitsalltag erheblich verbesserte, vor allem weil mich die Arbeit dann freut und ich sogar mehr Leistung bringe als gewünscht, einfach weil ich es dann machen will.

Aber wie hoch ist das Suchtpotential bei Menthylphenidat oder Elvanse wenn man diese Medis dann fast täglich einnimmt? Ich könnte mir vorstellen das da, sofern sie gut wirken, eine psychische Abhängigkeit eintreten kann. Immerhin funktioniert das ganze Leben dann besser, man ist entspannter und hat weniger innere Unruhe.

Ich kenne doch einige Personen (ziemlich sicher ein paar davon undiagnostizierte ADHSler) die eine psychische Abhängigkeit auf Amphetamine entwickelt haben so das sie kleine Dosen fast jeden Tag nehmen. Sie meinen das ihr Leben dann einfacher ist also wieso sollten sie darauf verzichten. Gefühlt scheint diese Sucht auf Amphetamine aber in keinster Weise vergleichbar mit Alkoholsucht zu sein. Immerhin sind die voll funktional und benehmen sich auch nicht auffällig.

Auf jeden Fall keine Sucht. Die Abhängigkeit ist eingebildet und nicht real. Es ist ohne halt ungewohnt.

Als Nichtraucher, Wenigtrinker und einer, der noch nie Cannabis gespritzt, Pilize geraucht oder was in der Art gemacht hat, weiß ich nicht wie sich eine Abhängigkeit von Substanzen anfühlt.

Menthylphenidat ist mir schon relativ wichtig. Ich schaue dass es nicht aus geht und kümmere mich um Nachschub (Rezept, Bestellung in der Apotheke u.s.w.) Aber in aller Regel auf den letzten Drücker, oft ist einige Tage sehr sparsamer Umgang mit den restlichen Tabletten angesagt. Am Tag der Bestellung in der Apotheke sind sie schon oft ganz ausgegangen.

Und trotzdem, also wenn ich keine mehr habe, kann es sein, dass ich zu faul bin und mich nicht aufraffen kann, die in der Apotheke bereitliegenden Tabletten jetzt abzuholen und das auf den nächsten Tag verschiebe. Gleich am Morgen, nach dem Kaffee, will ich sie abholen, nehme ich mir vor. Mache ich aber dann auch nicht und verschiebe es auf Mittag. Dann wird es Nachmittag. Tatsächlich komme ich dann erst am späten Nachmittag in die Gänge. Aber manchmal nicht mal das. Dann ging noch ein weiterer Tag ohne MPH vorbei.

Also entweder da ist gar nix mit Abhängigkeit oder die Abhängigkeit von meiner Faulheit, meine Trägheit und Aufschieberitis sind viel viel größer als die von MPH.

F

Haha, kurz hatte ich das Gefühl du beschreibts mich! Ich mach auch immer alles auf den letzten Drücker und manchmal auch gar nicht. XD

mal angenommen wir reden hier von adhs`lern: wieso würdest du eine tägliche Einnahme als „Sucht“ oder „psychische Abhängigkeit“ bezeichnen?
Ich selbst nehme Attentin. Und ja, ich nehme es jeden Tag! Warum? Ganz einfach. ADxS ist eine Stoffwechselstörung im Gehirn. Das ist meiner Meinung nach vom Prinzip her wie Diabetes. Würdest du einem Diabetiker wegen der Stoffwechselstörung des Zuckerhaushaltes sagen, er sei psychisch von den Medikamenten abhängig weil er sie täglich nimmt?

Sorry falls ich irgendwas falsch verstanden habe, aber ich habe das so heraus gelesen und das konnte ich so nicht stehen lassen…

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Ahnungslose Menschen immer wieder:

Ritalin und Elvanse macht süchtig!!1! Das sind Drogen!!!1!

ADHSler immer wieder:

Hab ich heute früh mein Elvanse genommen?

So viel zur Sucht und Abhängigkeit. :joy:

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Null.
Solange du es oral und nach Rezept einnimmst.
Genauer betrachtet ist es sogar negativ - weil Stimulanzien, als Medis eingenommen, das sonstige Suchtrisiko deutlich verringern. Darüber gibt es zig Studien - schau auf ADxS.org.

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Nachdem ich heute mal wieder eine schlaflose Nacht hatte (angeblich kommt das bei ADHS ja öfters vor) ist mir eine neue Frage eingefallen.
Bei Amphetaminen ist es ja so das die ein ganz schön munter halten können und auch Müdigkeit verfliegen kann wenn man es einnimmt. Als Medikament soll man es scheinbar auch nicht später als Mittags einnehmen weil es sonst zu Schlaflosigkeit kommen kann.

Wie ist das bei Menthylphenidat? Laut Wikipedia soll man Menthylphenidat auch eher spätestens zu Mittag nehmen weil man sonst eventuell nicht gut oder gar nicht schlafen kann. Da solche Dinge aber oft von ADHSler zu ADHSler sehr unterschiedlich sein kann dachte ich mal ich frage hier nach wie das bei euch so ist.

Ich nehme meine zweite Dosis um 15 Uhr rum. Keine Probleme mit dem Einschlafen. Bis um 23 Uhr ist da ja (fast) nix mehr an Wirkung da :wink:

Hatte nur anfangs die Problematik mit dem Einschlafen. War dann kein Thema mehr.

Da muss jeder selbst rausfinden, was ihm hilft. Es gibt Leute (auch Kids) die brauchen ein bisschen etwas vom M. damit sie besser einschlafen. Vielleicht ist es bei dir auch so oder halt nicht. :man_shrugging:

Es gibt ADHS-ler, die können mit Stimulanzien besser schlafen.

Und es gibt welche, die müssen ihre persönliche letzte Uhrzeit herausfinden, zu der sie ein Medikament nehmen können, ohne Einschlafschwierigkeiten zu bekommen.

Die ist bei mir 15 Uhr bei Ritalin Adult und 18 Uhr bei unretardiertem Methylphenidat.