Hallo allesamt,
ich möchte einmal meine Erfahrungen mit meiner Medikation teilen, ob es noch jemandem so geht/ging.
Ich habe vor etwas mehr als 2 Wochen mit der medikamentösen Behandlung mit MPH begonnen.
Als Präparat habe ich Methylphenidat AL - also ein Ritalin adult Generikum mit Retardwirkung erhalten.
Begonnen hatte ich wie folgt:
- Woche (10-0-0), 2. Woche (10-10-0).
Leider hatte ich keine wirkliche Wirkung festgestellt außer ein etwas besserer Reizfilter. Mein Umfeld spiegelte mir, ich wäre etwas ruhiger geworden. Der Rebound Effekt war trotz der geringen Dosis ziemlich ordentlich (Reizüberflutung, Lichtempfindlich, Impulsiv, Benommen) Mir wurde gespiegelt, ich wäre regelrecht apart am Abend… Auch meine depressiven Symptome verschlimmerten sich inklusive Knirrschen in der Nacht.
Meine Psychiaterin sah die Gründe für die Verschlimmerung der depressiven Symptomatik voranging im zeitgleichen Beginn einer Psychotherapie, möchte das aber auf jeden Fall im Blick behalten.
Sie bot mir an, die MPH Dosis nochmal zu steigern und auszuprobieren. Ich solle aber darauf achten, dass es sich nicht wie ein „Trip“ anfühlt, also dass Herzrasen und flaues Gefühl im Bauch nicht bleiben (kurz nach Einnahme wäre das ok).
Nun nehme ich seit 3 Tagen (20-20-0) und spüre schon eine deutliche Veränderung:
Sobald die Wirkung einsetzt, fühle ich mich tiefen entspannt an und ich schaue klar mit offenen Augen (ich bin sehr anwesend). Es ist nicht ganz wie im Rausch, aber ich hab das Gefühl, ich kann im Stillen da sitzen, muss länger keinen Muskel bewegen und kann einfach ruhig in die Gegend schauen (wie komisch das für neurotypische Menschen klingen muss ).
Dennoch habe ich (besonders zu Beginn) ein wenig das Gefühl, als wäre ich „aufgeregt“ also ein wenig Kribbeln im Bauch aber ohne Grund dazu. Es sind wie so Schübe, die durch den Körper fahren.. Das Gefühl hat nach einer Stunde etwas abgenommen, aber komplett weg, ist es noch nicht, ich würde das mal beobachten. Ich habe auch das Gefühl, dass ich etwas schneller atme. Die Stimmung hebt sich auch, aber auf ein angenehmes Maß - keine Euphorie, wo ich Juhuuu schreien will. Ich kann nicht einschätzen, ob das schon Symptome einer Überdosierung sind.
Nun kommt allerdings noch eine weitere Beobachtung: Ich finde die Wirkung ist sehr kurzweilig, trotz Retardkapsel. Sowohl bei 10mg als auch bei 20mg hab ich den Eindruck, dass nach spätestens 5 Stunden jegliche Wirkung verflogen ist, obwohl ja nach 4 Stunden nochmal etwas freigegeben werden sollte, oder? Aktuell nehme ich daher nach 5 Stunden schon die nächste Tablette ein und frage mich, ob das so richtig ist, oder ob das eventuell am Generikum liegen könnte.
Meine Psychiaterin meinte, dass wir auch gerne mal ein anderes Präparat austesten können beim nächsten Mal, vielleicht versuche ich da mal das richtige Ritalin adult - die Zuzahlung ist mir hierbei erstmal egal.
Über Rückmeldungen freue ich mich sehr