ich bin mit jetzt fast 61 Jahren megaspät diagnostiziert!
Nach vielen Jahren mit Depression und Angststörung weiß ich jetzt, dass ADHS der Grund für all das ist.
Nun zu meiner Frage: ich habe chronische Migräne und mein erstes ADHS Medikament ist Medikinet adult 10 mg. Ich habe leider jeden Tag der Einnahme ne Hammermigräne, die ich mit Triptanen gerade so in den Griff bekomme.
Empfiehlt sich in meinem Fall eher mit 5 mg Medikinet zu starten, um später zu steigern oder eher zu Elvanse zu wechseln?
Weitere Medikamente, die ich nehme: Paroxetin 10 mg, Candesartan 16 mg und Gynokadin (Östrogen).
Hello zur späten Stunde @fraubirgit und Willkommen.
Ich bin auch eine der späten Mädels hier, aber leider kann ich dir zu deinem Medi so gar nix sagen, da gibt es hier andere, mit mehr Wissen & Erfahrung.
Wenn du hier durch schnüffelst, kannst du vielleicht auch schon selbst das ein oder andere Helferchen für dich entdecken.
wie lange nimmst du denn Medikinet? Ich hatte damals (habe auch chronische Kopfschmerzen und hin und wieder Migräne) mit Medikinet auch etwa 1 Woche sehr unangenehme Kopfschmerzen, die ich 100% darauf zurückführen konnte (weil ich mich leider mit Kopfschmerzen gut auskenne und diese sich „anders“ anfühlten).
Nach 4 Wochen habe ich Medikinet abgesetzt, da ich es sonst nicht vertragen habe (Kopfschmerzen waren nicht das Problem ab etwa Tag 7/8). Mit Elvanse hatte ich das bisher noch nicht so.
Mal eine andere Frage, da es mich auch betrifft: „Nach vielen Jahren mit Depression und Angststörung weiß ich jetzt, dass ADHS der Grund für all das ist.“ Wie meinst du das genau?
Meiner Meinung nach, wenn du schon mehr als 1-2 Wochen Medikinet nimmst und trotzdem noch diese Probleme hast, sollte Medikinet abgesetzt werden. Das sollte aber letztlich der behandelnde Mediziner entscheiden.
Mal eine andere Frage, da es mich auch betrifft: „Nach vielen Jahren mit Depression und Angststörung weiß ich jetzt, dass ADHS der Grund für all das ist.“ Wie meinst du das genau?
Ich habe richtig viel Therapie hinter mir und nehme ja auch ein Antidepressivum. Aber irgendwie hatte ich immer das Gefühl, dass ich nicht weiterkomme und daran auch selbst Schuld bin.
Ich habe sehr an mir gearbeitet, Bücher zum Thema gelesen und trotzdem das Gefühl gehabt, dass da was nicht stimmt, was nichts mit den bestehenden Diagnosen zu tun hat.
Dass ich erst so spät diagnostizier wurde liegt auch am ADHS: mein Sohn hat mit 10 Jahren die Diagnose (das ist fast 25 Jahre her)bekommen und da hat die Ärztin schon zu mir gesagt, dass ich es mit Sicherheit auch habe. Ich habs aber nicht geglaubt, sondern die Schuld für all meine struggles bei mir gesucht.
Auch von mir vorab erst Mal Fragen:
-Seit wann nimmst Du Medikinet adult?
-Isst Du ausreichend unmittelbar vor oder zur Einnahme?
-Isst und trinkst Du ansonsten ausreichend?
-Trinkst Du koffeinhaltige Getränke?
Dann noch ein Hinweis:
Methylphenidat kann die Wirkung von Paroxetin verstärken. Sollte Dein Arzt (m/w/d) auf dem Schirm haben.
Bin mit meiner ADHS-Diagnose auch spät dran gewesen und habe chronische Migräne. Ich habe mit 5 mg Medikinet retard angefangen. Hatte die ersten Tag auch Hammer-Migräne - bis ich festgestellt habe, dass mein Hirn mehr Zucker bzw. Glukose braucht.
Mit Methylphenidat steigt der Glukoseverbrauch. Zu wenig Glukose im Hirn macht Kopfschmerzen/Migräne. Traubenzucker hat mir geholfen - und kann man viel öfter nehmen als Triptane.
Bei mir haben die Kopfschmerzen nach ein paar Tagen nachgelassen - wenn ich drauf geachtet habe, dass ich regelmäßig, ausreichend und ausgewogen esse.
Bin vor Kurzem auf Elvanse umgestiegen und hatte die ersten Tage das gleiche Problem mit der Migräne.
Was mit noch einfällt:
-Nimmst Du Candesartan zur Blutdrucksenkung oder als Migräneprophylaxe?
-Misst Du Deinen Blutdruck regelmäßig?
Stimulanzien erhöhen meist den Blutdruck/Puls. Evl. muss beim Candesartan die Dosis angepasst werden, wenn Dein Körper sich ans Methylphenidat gewöhnt hat.
-Seit wann nimmst Du Medikinet adult?
Nur 5 Tage, dann wegen nicht aushaltbarer Migräne aufgehört. Das hab ich auch mit dem Psychiater so abgesprochen.
-Isst Du ausreichend unmittelbar vor oder zur Einnahme?
Auf jeden Fall.
-Isst und trinkst Du ansonsten ausreichend?
Hm, kann ich nicht wirklich beurteilen. Ich glaube ich habe in den letzten Jahren ein ungesundes Verhältnis zum Essen entwickelt. Aber ich trinke genug.
-Trinkst Du koffeinhaltige Getränke?
1 Tasse Milchkaffee am Morgen, da ich sonst sofort Migräne bekomme.
Dann noch ein Hinweis:
Methylphenidat kann die Wirkung von Paroxetin verstärken. Sollte Dein Arzt (m/w/d) auf dem Schirm haben.
Ich nehme nur 10 mg Paroxetin als Erhaltungsdosis und beide Medis werden vom selben Psychiater verschrieben.
Was mit noch einfällt:
-Nimmst Du Candesartan zur Blutdrucksenkung oder als Migräneprophylaxe?
Zur Migräneprophylaxe. Und seit 4 Monaten Vyepti.
-Misst Du Deinen Blutdruck regelmäßig?
Ja, der ist normal.
Mein Arzt hat spontan vorgeschlagen auf Elvanse umzusteigen, wir werden das aber morgen noch im Detail besprechen. Ich wollte einfach mal hören, welche Erfahrungen die Migräniker (und die Menschen mit anderen chronischen Kopfschmerzen) hier mit ADHS Medikamenten machen.
Aber versuchs mal wirklich ohne Kaffee.
Ich kenne das Problem, war auch mein morgendliches Anti-Migräne-Mittel. In Kombi mit Stimulanzien leider eher kontraproduktiv.
Kaffee ist auch ein Stimulanz. Der kann in Kombi mit ADHS-Medis anders wirken. Habs extra getestet. Der Kaffee hat mich total hibbelig gemacht, sonst kann ich mit der Tasse in der Hand einschlafen.
Es ist wirklich besser, die Wirkung des Medis ohne Koffein zu beurteilen und sich evl. wieder an den Kaffee ranzutasten, wenn man sein Medikament in seiner Dosis gefunden hat.
Die ersten Tage Koffeinentzug sind jetzt nicht soooo toll, aber danach wird es besser. Medikinet ist dann quasi Dein Kaffee.
Meine Neurologin meinte, dass Elvanse sich positiv auf die Migräne auswirken kann (leider behandelt sie kein ADHS und verschreibt es nicht). Einen Versuch ist es sicher wert, wenn Du Dich mit Medikinet so gar nicht wohl fühlst.
Ich musste mich erst Mal durch die MPH-Produkte testen, bevor mein Psychiater Elvanse rausgerückt hat. Wie schon geschrieben, die ersten Tage auch wieder verstärkt Migräne, wurde aber schnell wieder wie vorher. Migräneprophylaxe ist bei mir derzeit Ajovy.
Ich bin selber Kopfschmerz- und Migränepatientin. Ich finde hier muss man auch nochmal differenzieren, Migräne ist nochmal was anderes als normaler Spannungskopfschmerz.
Ich habe ebenfalls mit Medikinet angefangen, bin aber rasch aufgrund Migräneanfällen an fast jedem Tag (kein Koffein…), die nur mit Triptanen beendet werden konnten zu Elvanse gewechselt. Vor Medikinet hatte ich ca. 1x/Monat Migräne, während Medikinet 3-4/wöchentlich. Besonders aufgefallen war, dass ich eine besonders heftige Aura vorher hatte sprich extreme sehstörungen, Taubheitsgefühle…
Unter Elvanse ist es wie vor Medikinet.
Ich würde wechseln. Ich habe sogar mal irgendwo gelesen, dass Medikinet bei vaskulären Geschichten kontraindiziert ist und bei Migräne ursächlich ja auch die zerebealen Gefäße eine Rolle spielen. Quelle müsste ich suchen.
Ich bin auch mit etwas höherem Alter (52)in der Einstellung.
Spät diagnostiziert, dann ncochmal 10 Jahre einfach nichts an Therapie verfolgt.
Söhne beide auch adhs, anfang 20.
Ich hatte mit deinem Medikament angefangen Medikinet adult.
Du musst übrigens richtig dazu futtern, sonst wirkt das nicht. Der Magen muss einen bestimmten ph Wert haben.
Vielleicht liegt es bei dir daran?
Habe gewechselt auf MPH AL ( Ritalin adult Generika).
Ich hatte in den ersten Tagen auch Hammerkopfschmerzen!
Vielleicht wäre das was für dich , dass du auch auf MPH Al umstellst, auxh wegen dem Essen, unterzuckern…
Meine Psych hat sofort umgestellt mit mir,
Ansonsten wirklich keinen Kaffee, weil der irgendwas macht und dein Gehirn nicht so gut lernt, den neuen Wirkstoff des Medikaments zu erkennen und so weiter.
Ich bin von lecker Espresso auf Dinkelkaffee umgestiegen einfach für dieses Ritual herbes warmes Getränk. Man muss Abstriche machen.
Ich probiere nun auch das MPH AL weiter, es unterstützt aber hat noch Potenzial nach oben.
Bin bei 20 mg.
Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen.
Ich werde noch steigern, aber die Arztin hatte mir auch Elvanse vorgeschlagen und ich hab erst mal nein gesagt .
Ich denke vielleicht auch dass es dauerb wird, bis man auf „ ältere Tage“ eingestellt ist.
Das Gehirn ist ein lernendes Organ und unseres vielleicht auch nochmal gesettelter mit verschiedenen ( auch neg. Strukturen).
Dazu die Hormone.
Nehme auch bioid, Hormone…
Alles doch so viele Baustellen, dazu Depressionen,
Aber ich denke nach den anderen Beiträgen zu urteilen m wäre Elvanse das bessere Medikament.
Danke für deine ausführliche Antwort. Ich hab ja chronische Migräne, die sich selbst mit Vyepti nicht auf weniger als 8-10 Anfälle reduzieren lässt. Und die muss ich alle mit Naratriptan behandeln. Und wenn ich dann mit Medikinet JRDEN Tag behandlungsbedürftige Migräne habe, bin ich raus!
Ich war eben bei meinem Psychiater, der mir sofort Elvanse verschrieben hat.
Ich habe eben schon gelesen, dass man in höherem Alter eventuell niedriger dosieren muss/kann und es gab Tipps, wie man den Wirkstoff in Wasser auflöst und so in zwei Dosen aufteilt.
Morgen gehts los.
Es ist schön in diesem Forum so viele Frauen zu lesen, die ähnliche Geschichten und Probleme haben: späte Diagnosen, Wechseljahre und andere Krankheiten, die eventuell die Folge von nicht erkanntem ADHS sind.
Hallo!
Es hat zwar nichts mit den Medis selbst zu tun, aber meine Schwester und ich haben beide unsere Migräne (sie mit Aura, ich ohne) mit Pestwurzextrakt in den Griff bekommen. Es ist ein Pflanzenextrakt, den man ein halbes Jahr lang jeden Tag nimmt. Es gibt auch gute Studien dazu. Die Kur kostet für 6 Monate ca. 30 Euro, man bekommt es in Online Shops die Supplements verkaufen. Hilft sicherlich nicht bei jedem, aber irgendwie ist der Wirkstoff leider super unbekannt, dabei sind die Studienergebnisse sehr gut und bei dem Preis meiner Meinung nach einen Versuch wert. Hatte ca 20 Jahre lang bis zu 10 Attacken pro Monat, mittlerweile erinnere ich mich nicht mal mehr an die Letzte (das war früher nicht so). Und die Attacken sind auch aushaltbarer geworden.
Seit ich MPH nehme, ist es auch nicht wieder schlimmer geworden, obwohl ich anfangs auch Spannungskopfschmerzen hatte und mir gedacht habe „toll, weniger Migräne aber dafür jetzt das“, mittlerweile ist das aber auch weg.
Ich hoffe ich darf hier eine solche Erfahrung teilen und verstoße damit nicht gegen Regeln, und wie gesagt, probieren geht über studieren, vielleicht erreicht es ja die richtigen Menschen (
danke für deinen Tipp, der vielleicht für Betroffene hilfreich ist.
Ich habe vor ca. 30 Jahren einen Versuch mit Pestwurz gemacht. Leider hat es bei mir zu keiner Verbesserung geführt. Damals ist Pedalolex dann auch wegen möglicher Leberschädigungen vom Markt genommen worden.
Schade. Das mit den Leberschäden hatte ich gelesen. Da meine Leberwerte super sind und die ständige Einnahme von Triptan und anderen Schmerzmitteln dauerhaft auch nicht gesund sind, habe ich das Risiko in Kauf genommen. Alkohol trinke ich auch seit 10 Jahren nicht mehr. Es gibt sonst auch ein Piercing das man sich ins Ohr setzen lassen kann, vielleicht wäre das noch einen Versuch wert. Meine Ohren heilen leider sehr schlecht, deswegen wäre das nur mein Plan B gewesen, aber vielleicht kommt es für dich in Frage. Man kann transparente Kugeln aufsetzen lassen, dann ist es wie unsichtbar, wenn einem der Schmuck optisch nicht gefällt.
Ich nehme aktuell übrigens Concerta, damit hatte ich Migränetechnisch weniger Probleme als mit Elvanse oder Medikinet/unretardiertem MPH. Ich war mit 27mg zum Glück schon gut eingestellt (sind nur ca. 23 mg, ein kleiner Rest bleibt in der Kapsel).
Für mich hat Concerta wohl den Unterschied gemacht, weil ein kleinerer Teil Wirkstoff am Anfang frei gesetzt wird und mehr Wirkstoff retardiert über den Tag. Das Anflauten und Abflauten war bei allen anderen Präparaten das Hauptproblem für mich und sehr unangenehm. Concerta nehme ich körperlich überhaupt nicht wahr und finde es klasse. Vielleicht hilft dir das ein bisschen, dich in die Freisetzungsmengen am Anfang bei den verschiedenen Präparaten einzulesen.
Ich habe gestern mit Elvanse 10 mg gestartet und heute 15 mg genommen.
Keine Kopfschmerzen, keine Migräne! Das ist schon mal ein größer Erfolg.
Ich habe ca. 1 Stunde vor der Einnahme Kaffee getrunken und im weiteren Verlauf des Tages darauf verzichtet.
Ich bin ein kleines bisschen „benebelt“ im Kopf, aber ich denke das wird sich in den nächsten Tagen noch legen.
Ich hab, ohne drüber nachzudenken, aufgeräumt und geputzt. Das ist normalerweise mit vielen Anläufen und mega Gedankenkarrussel verbunden, aber ich habs einfach gemacht. Ist das so, wenn man neurotypisch ist? Hammer!
Ich habe 5 Tage lang 15 mg genommen und dann auf 30 mg erhöht. Bei dieser Dosis bin ich 12 Tage geblieben. Leider immer mit Kopfschmerzen ab dem Nachmittag und immer dieses Gefühl „benebelt“ zu sein: leicht schwindelig, nicht mit den Augen fokussieren können und mega müde Seit gestern hab ich wieder auf 15 mg runterdosiert, aber diese bleierne Müdigkeit ist immer noch da. Glücklicherweise hab ich Ferien (arbeite in der Schule), ich glaube ich könnte so nicht arbeiten. Habt ihr eine Meinung dazu? Wieder runter auf 10 mg? Oder mal eine Pause machen?