Mit Methylphenidat Ratiopharm statt Medikinet begonnen

Hallo Zusammen,

ich habe jetzt endlich mit Medikamenten begonnen. Ist es normal, dass ich mit einem Ritalin Adult Generikum statt Medikinet (retardiert) beginne? Ich habe das Gefühl, dass hier die meisten mit Medikinet eindosiert werden. Mein Psychiater hat eigentlich auch die ganze Zeit von MPH und Medikinet als quasi synonyme gesprochen. Beim Auswählen an seinem Computer dann was von „lieber unabhängig von Nahrungsaufnahme“ gemurmelt und mir Methylphenidat AL 10mg 56er aufs Rezept geschrieben und bekommen bei der Apotheke habe ich jetzt Methylphenidat-Ratiopharm 10mg.

Im Gespräch hatte er sich offen gezeigt mehrere Medikamente durchzuprobieren und obwohl ich lieber mit Lisdexamphetamin angefangen hätte, wollte er lieber mit MPH anfangen, da er meinte, das könnte man etwas schneller hoch und runter dosieren und gäbe einem eine nicht sicherere aber grobe Aussicht, wie viel man dann Lisdexamphetamin verträgt.

Offizieller Medikationsplan ist mit 10mg morgens anfangen (heute um 8.00Uhr vor 4 1/2h begonnen und merke fast nix) und wöchentlich steigern, je nach Wirkung/Nebenwirkung. Auf dem Medikationsplan steht „1. Woche 1-0-0, 2. Woche 2-0-0, 3. Woche 3-0-0“. Die 4te hat er wohl vergessen :sweat_smile:

Hört sich das irgendwie sinnvoll an?
Bin nur etwas verwundert, dass er eigentlich oft Medikinet angesprochen hat und ich jetzt mit Ritalin-Generika anfange und frage mich, ob er sich evtl. vertan hat?

Ja für gewöhnlich wird bei Erwachsenen Kassenpatienten erst mit MPH angefangen.
Da besteht der G-BA darauf. Die bewstimmen was wie wann bezahlt wird. Kannst ja mal die Forensuche bemühen. Hab da glaub ich auch schon einiges zu geschrieben. :thinking:

Kann man machen. Ich persönlich würde eher so
10-0-0, 10-10-0, 20-10-0, 20-20-0 machen.

Die Wahrschlichkeit dass normales retardiertes MPH für Dich 8 Stunden wirkt, ist jetzt relativ gering.
Aber so hat vllt jeder Arzt seine eigene Vorgehensweise.

Im Prinzip sind das alles Ritalin Adult „Generika“ nur dass sich halt die Mechanismen der Retardierung unterscheiden. Also alle retadieren MPH Pillen die das MPH auf zwei Stufen freisetzten.
Medikinet ist im Prinzip das selbe, nur dass die Retardierung eben etwas vom PH Wert im Magen abhängig ist und man deshalb zur Einnahme eine Kleinigkeit gegessen haben sollte.
Manche Leute essen halt Morgens so früh noch nix.

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Sei froh, die Eindosierung mit Medikinet Adult/Retard ist meiner Erfahrung nach deutlich komplizierter.

Mit der Nahrungsaufnahme zum Beispiel oder der kurzen Wirkdauer mit Rebound sowie der dreifachen Einnahme um den Tag abzudecken.

Dein Arzt macht einen kompetenten und vernünftigen Eindruck.:ok_hand:

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Ich hab mit MPH/Ritalin Aluid begonnen irgendwann hieß es nur noch MPH Aduld Aluid dann Medikinet und später per Unfall Original Ritalin Adult (Aut Idem) weil es am besten wirkt, dich ich habe keinen Magen mehr und auch keine Magensäure mehr, da wirkt eh alles anders und da kapitulieren die Ärzte und vertrauen meinem Umgang, meinem Wissen und meinem können der Besonderen resorption von Wirkstoffen bei Medikamenten.

Ich mag MPH und fand die Standardvorgehensweise super, mein Arzt fragte ob wir so vorgehen wollen oder ich andere Wünsche hätte, hatte gesagt standardmäßig wäre super und habe das nie bereut. Ich kann sagen bei mir wirkt MPH 8 std, brauch aber ca. 2 std zum Anfluten und lege deshalb nach 6 std nach komme damit 14 std super klar. Medikinet war was für ca. 9 std und heftigen Rebounds und ich fand es sehr unangenehm wenn es auslieb, gab aber mehr Antrieb, dummerweise bin ich dann aber impulsiver und während der Phasen mit meinem dem. Vater wohl nicht so kompatibel, sozialer und verträglicher mit MPH.

Probiere es aus und lass dich einfach drau ein und schau, ob es dir etwas bringt, ob es dein Leben deutlich verändert etc.

Für mich war es der start in ein neues Leben ohne Depressionen mit viel mehr Konzentration etc.

Vielen Dank für eure Antworten. Ich nehme jetzt seit Freitag 10mg. Bisher merke ich leider fast nichts bis gar nichts. :smiley:
Mein Arzt hat mir ja gesagt ich solle Wöchentlich morgens jeweils um 10mg erhöhen, aber auch gemeint ich könne ein wenig ausprobieren.

Falls ich den Tag heute über auch nichts merke, denkt ihr es ist OK schon morgen, auf 2-0-0 zu gehen, oder ist das zu schnell?
Also ich hätte dann 4 Tage mit 10mg genommen und quasi kaum bis keine Wirkung.
Wenn ich es richtig verstanden habe, könnte dadurch die Wahrscheinlichkeit für Nebenwirkungen etwas steigen, oder?

Hallo,

ich habe den Titel mal geändert, weil MPH AL ist eben nicht Ritalin Adult. Ein Generikum ja, aber nicht ganz dasselbe.

Was meinst du denn mit nichts gemerkt?
Ist es dir vielleicht nur nicht aufgefallen, weil du etwas erwartest, was so nicht kommt und warst, wenn du zurückdenkst konzentrierter? Hast irgendwie doch etwas mehr geschafft? warst du vielleicht ausgeglichener und hast das ggf. auf deine Tagesform geschoben?

Würde mich mal interessieren, denn irgendwie war das anfangs auch so bei mir bis ich merkte ok, das hatte system über Tage

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Also ich nehme MPH-Ratiopharm jetzt seit 4 Tagen.

  1. Tag (Freitag):
    Ich war den ganzen Tag sehr müde und entsprechend waren meine Symptome (Reizbarkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Unruhe …) sehr stark und stärker als sonst. Allerdings hatte ich an dem Tag wenig/schlecht geschlafen und ebenso am Tag davor. So richtig verwunderlich war das also nicht.

  2. Tag (Samstag):
    Ich war ziemlich gut drauf, hatte gute Laune und habe auch paar persönliche Dinge geschafft. Hatte aber auch gut geschlafen und es war Wochenende ohne Arbeitsstress. Im Nachhinein hatte ich mir überlegt, ob da evtl. auch das MPH mit hilfreich war, aber kann auch nur Placebo gewesen sein.

  3. Tag (Sonntag):
    Fühlte sich wie ein normaler Sonntag an. Alle meine Symptome, aber weniger wie unter der Woche mit Arbeitsstress.

  4. Tag (Montag/heute):
    Sehr gut geschlafen und recht fit. Aber während der Arbeit gefühlt die selben Probleme wie „normal“. Das sind bei mir als Softwareentwickler vor allem Konzentrationsschwierigkeiten, d.h. dass ich mich leicht ablenken lasse und Probleme habe, wenn meine Aufgabe nicht ganz konkret abgesteckt ist.

Insgesamt habe ich also das Gefühl, dass es bisher kaum etwas gebracht hat. Aber ich habe mich auch entschieden morgen nochmal nur 10mg zu nehmen und dann am Mittwoch auf 20mg morgens zu erhöhen, sollte es mir morgen wie heute gehen. Dann hätte ich auch 5 Tage mit 10mg eingenommen.

Hm, von der Apotheke habe ich am Ende aber Methylphenidat-Ratiopharm bekommen. Dann also lieber so nennen?

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Hallo Hummusmann,

ich habe mit 10mg MPH AL im November begonnen. Ich war nach der Einnahme sehr ruhig und konzentriert. Das hat ungefähr 2 Stunden angehalten. Mittags musste ich mich hinlegen und habe 2 Stunden geschlafen.
Ich habe wöchentlich um 10 mg erhöht und ab 30 mg war ich den ganzen Tag fit. Mein Arzt hat mir geraten mit der Dosis zu spielen um herauszufinden welche Dosis zu mir passt. Aktuell nehme ich 30 mg das hat über den Sommer gut funktioniert. Aber ich merke das ich wieder auf 40 mg hoch gehe weil ich sehr müde und unkonzentriert bin. Bei mir liegt eine chronische Depression vor und die klopft wieder an. Die Kombination aus AD und Methylphenidat sorgt dafür, dass die Depression nicht zuschlägt. Und alle Beschwerden die sonst vorhanden sind, sind fast weg.
Vielleicht musst du auch probieren bei welcher Dosis du dich gut fühlst.
Ich wünsche dir viel Erfolg und gutes Gelingen.

Liebe Grüße Tilla

Ich bin jetzt in der dritten Woche und laut entsprechend dem Plan meines Psychiaters bei 30mg MPH-Ratiopharm.

Manche sprechen ja von einem „Aha“ und „Wow“-Effekt bei ihrem ersten Medikament, aber bei weitem nicht alle. Bei mir sehe ich ebenfalls keinen direkten Wow-Effekt.
Ich versuche meine Symptome mit der App Bearable zu tracken und wenn ich mir die letzten drei Wochen im Nachhinein anschaue, habe ich das Gefühl, dass es vor allem diese Effekte hat:

Positiv:

  • Bessere allgemeine Laune
  • Verringerung meiner generellen Unsicherheit und Ängste
  • Mehr Energie
  • Kann mich minimal besser aufraffen etwas zu tun

Negativ:

  • Etwas mehr Kopfschmerzen
  • Manchmal „Druck auf den Ohren“
  • Leicht erhöhter Blutdruck
  • Mehr Herzklopfen/Rasen

Ich habe das Gefühl, dass ich die meisten positiven Effekte bei fast allen Dosierungen hatte, wobei sie laut meinem Tracking tatsächlich bei jeder Steigerung noch minimal besser wurden.
Die negativen Effekte merke ich jetzt aber erst so richtig die letzte Woche mit den 30mg. Diese sind im laufe der Woche aber auch von Tag zu Tag leicht besser geworden, aber noch immer präsent.
Vor allem das Herzklopfen habe ich immer recht stark zu den zwei Zeitpunkten, wo ich denke, dass die Wirkung jeweils einsetzt. (ca 45- 75min nach einnahme und dann nochmal ca 3-4h nach erster Einnahme)
Meine große Hoffnung bei den Medikamenten war eigentlich vor allem eine Konzentrationssteigerung bei längeren Aufgaben (Software-Entwickler), davon habe ich aber noch eher wenig gemerkt.

Laut Plan steigere ich übermorgen auf 40mg. Das würdet ihr auch machen, auch wenn ich jetzt schon nervige Nebenwirkungen habe, oder? Falls die dann entsprechend noch schlimmer werden je nach Stärke direkt wieder runter oder ein paar Tage aushalten und schauen, korrekt? Wenn ich übermorgen erhöhe habe ich noch genau eine Woche um die Wirkung vor meinem nächsten Termin auszutesten und abzuschätzen.