Hallo zusammen,
ich bin froh, dieses Forum entdeckt zu haben. Ich bin weiblich, 28 Jahre alt und würde sagen, dass ich mich relativ gut durchs Leben schlage.
Bis vor etwa einer Woche habe ich mich noch nie ausführlicher mit ADHS beschäftigt.
Dann bin ich über das Thema gestolpert, und - leider, zum Glück? - finde ich mich in einigen Beschreibungen und Situationen wieder.
In zwei Monaten habe ich nun einen Termin bei einer psychiatrischen Praxis, um den Verdacht anzusprechen.
Da ich mich in vielen Situationen zu ADHS finden kann, andere jedoch nicht gut zu mir passen, bin ich selbst ziemlich verunsichert.
Ich habe bereits ein paar psychische Probleme hinter mir und einige Gespräche in verschiedenen Praxen und Kliniken geführt, 2 Therapien hatte ich bisher. Die offiziellen Diagnosen waren bislang Depressionen (und parallel mal eine Essstörung), aber auch nach Behandlung kommen meine Probleme (besonders innere Unruhe und Anspannung, sehr schlechtes Selbstwertgefühl, starke emotionale Labilität, Vertrauensprobleme und Verlustängste usw) in verschiedenen Formen zurück. Seit etwa zwei Jahren konsumiere ich THC, seit einem Jahr stärker. Es hat mir bei manchen Problemen (vor allem Stimmungsschwankungen und die Möglichkeit, in emotionalen Situationen rationaler zu werden) geholfen.
Auf weitere Details verzichte ich erstmal, denn eigentlich geht es mir um etwas anderes: für eine mögliche Diagnostik habe ich meine alten Grundschulzeugnisse beschafft. Ich kann nicht einschätzen, ob dort handfeste Hinweise auf ADHS gegeben sein könnten, oder ob die Zeugnisse eher ein Nein zur Diagnose nahelegen.
Wenn sich hier mit ADHS erfahrene Personen finden, die vielleicht mal einen Blick draufwerfen und ihre Einschätzung dazu geben könnten, würde mir das wirklich sehr helfen. Ich alleine schwimme gefühlt nur in dem Thema rum und weiß nicht, was von den Symptomen ich mir einrede und was tatsächlich dem Krankheitsbild entspricht. Vielleicht habe ich mich auch fantastisch angepasst, keine Ahnung.
Vielleicht zur Erläuterung der Zeugnisse: die Lehrerin in der dritten Klasse fand ich nicht so prima, war aber ok. Von der Lehrerin in der vierten Klasse war ich irgendwie die Lieblingsschülerin. Sie hat mir außerhalb des Unterrichts etwas finnisch beigebracht und mir nach der Grundschule noch Postkarten von dort geschrieben. Im Nachhinein bin ich sehr froh, sie in der Klasse gehabt zu haben - danach ging ich aufs Gymnasium.
Falls es sinnvoll ist, kann ich natürlich auch auf meine bisherige Krankheitsgeschichte eingehen.
Also - klingt das für euch irgendwo nach ADHS?
Danke schonmal!