Morgens aufstehen

Stellst Du dir dann den Wecker um das Elvanse zu nehmen? Oder nimmst Du es, wenn Du ohnehin wach wirst in der Nacht?

Da ich Medikinet retardiert nehme, müsste ich noch einen Happen dazu essen :persevere: habe aber auch gelesen das das einige machen.

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Ich stelle mir einen Wecker, eine Stunde vor dem Aufstehen, was zur Zeit, 8.00 Uhr ist. Um 9.00 Uhr, stehe ich auf. Ohne Medikament, bekomm ich nicht einmal, vernünftig, meine Morgenroutine hin.

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Huhu :slight_smile:

Darf ich fragen, wie es aktuell läuft mit L-Tryptophan und der Schlafqualität?

Habe nun eine Woche 1x abends (21:30-22:30) 500mg vorm Schlafengehen getestet.

Es mag sein, dass ich eine Nacht sogar mal auf knapp über 8h Schlaf kam, aber die Schlafqualität hat sich bisher nicht wirklich verändert.

Die Tiefschlafphase(n) liegen immer noch bei insgesamt ~40-50 Minuten (laut Uhr).

Das könnte allerdings auch daran liegen, dass ich eigentlich jede Nacht mind. 1x, meistens 2x oder manchmal sogar 3x zum Elvanse-Strullern raus muss.

Vielleicht brauche ich nachts einfach einen Stopfen oder sowas.

Wiedereinschlafen ist aber absolut kein Problem und komme trotzdem sofort raus sobald der Radiowecker losgeht.

Werds mal noch eine Woche weitertesten und aufs Schlaftracking achten.

Tue dir selbst den Gefallen und ignorier bitte die Pseudo-Schlafanalyse der Uhren. Bei mir kommen da die wildesten Sachen heraus. Die Teile sind einfach ungenau. In einem Schlaflabor bist du verkabelt wie eine Traffostation und da kommt eine Uhr auf dem Handgelenk nicht mit. Frag dich lieber wie du dich fühlst. Leute machen sich wegen der Analyse einer Smartwatch absolut irre, unnötig.

Ich habe ein gewisses Level erreicht wo ich keine weitere Verbesserung spüre. Aktuell komme ich gut ins Bett und besser raus. Hab aber auch meine Abend- und Morgenroutine wieder gefunden. Ich hab da mal länger experimentiert und mir Notizen gemacht, dann war ich weg und die Routinen waren aus meinem Kopf genauso wie ich den Zettel nicht mehr finden konnte. Da waren auch die Alexa-Instruktionen darauf mit Ansagen usw.

Ich werde bei der nächsten Gelegenheit wegen unret. MPH beim Arzt fragen um damit bei meiner Morgenroutine bedarfsweise besser klar zu kommen. Elvanse braucht 1-2 h um überhaupt zu wirken. MPH braucht da 20-30 Min.

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:+1: dass die Uhren nicht genau sind weiß ich. Nehme es nur als grobe Richtung und bekloppt mache ich mich deswegen nicht. Ebenso wenig wegen Puls (wobei die Garmin sehr nah dran ist am Omron X7 Smart Blutdruck Messgerät) :slight_smile:

Ich probiers einfach noch eine Woche. Wenn es dann nicht besser ist mit dem Schlaf, dann hats halt einfach nicht viel gebracht bzw. ist unverändert.

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Geht mir auch so. Habe nach dem Post von @schlingelprinz aber tatsächlich damit angefangen. Meist läuft es auf Nüsse oder auch mal Chips hinaus, die ich dann am Abend schon bereitlege.:sweat_smile: Aber es erfüllt seinen Zweck und hilft mir echt enorm, morgens in die Gänge zu kommen.

Es ist Fakt, dass die drei Mahlzeiten am Tag eine ziemlich neue Sache in der Menschheit sind und die Nahrungsaufnahme vor nicht langer Zeit anders war.

Was mich aber jetzt verblüffte ist das Schlafverhalten in der Zeit vor der Industrialisierung um etwa 1800. Da war eine Unterbrechung des Schlafes ganz normal. Nennt sich „biphasischer Schlaf“. Also ein Schlaf aus zwei Abschnitten. Die Leute gingen gegen 21 Uhr schlafen und wachten gegen Mitternacht auf. Also ein Recht normales Phänomen, über welches sich manche beklagen als Durchschlafproblem? Sie wären dann für wenige Stunden wach und nutzten die Zeit produktiv für Gebete, Gespräche, Fortpflanzung aber auch für (je nach Blickwinkel illegale) Aktivitäten im Schutze der Dunkelheit. Alles Sachen wo kein Licht benötigt wird und man nicht abgelenkt wird (weshalb ich Nächte liebe…).

Dann folgte der Morgenschlaf, die Leute wachten dann erst mit der Sonne auf - etwas ganz natürliches und nichts wie nervige Wecker. Im Sommer komme ich auch mit der Sonne raus. Dieses alte Schlafverhalten dauerte Jahrhunderte an, Belege gibt es bei den Römern aber auch bei einheimischen Stämmen rund um die Welt, eine industrielle Revolution kann eine Jahrhunderte andauernde Gewohnheit nicht einfach wie eine Zeile aus einer Programmierung löschen, der Mensch ist Gewohnheitstier und ADHSler, vermute ich, noch deutlich mehr.

Vielleicht wäre es also wirklich nicht schlecht beim Aufwachen mitten in der Nacht die Zeit für Kopfaufgaben, Meditation, Journaling und Tagesplanung zu nutzen statt zwanghaft im Bett die Augen zu schließen.

BIPHASISCHER SCHLAF: Durchschlafen ist eine moderne Erfindung

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Mir hat eine Psychologin erklärt, dass es normal ist, nachts aufzuwachen. Sie sagte, dass das die Wolfsstunde ist, die schon die alten Griechen beschrieben haben. Zwischen zwei und vier Uhr wird man wach, hat dann eher grüblerische Gedanken. Das hängt wohl mit dem gesamten Nachtrhythmus des Körpers zusammen. Unter dem Begriff findet sich im Internet ziemlich viel.
Ich schlafe dann normal schnell wieder ein, wenn es gar nicht geht, höre ich Musik .

@BrainBuzz, zum Teil wird da auch der biphasische Schlaf mit genannt:

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Ich habe vor einigen Jahren ein Buch des Wissenschaftlers Jared Diamond gelesen, in dem er beschreibt, wie er zu vogelkundlichen Beobachtungen in den Wäldern Papua-Neuguineas unterwegs war, begleitet von einer Gruppe Indigener. Sie mussten eine Lösung für die Nächte finden, weil die Gruppe mitten in der Nacht aufstand und laut miteinander schwatzte, Diamond aber am nächsten Tag völlig übermüdet durch den Wald stapfte, weil er das Durchschlafen gewöhnt war. Er hat sich dann ein Zelt ein Stück abseits der Gruppe aufgestellt, und es wurde aus der Gruppe jemand abgestellt, der dort mit ihm übernachtete.

Das Wissen um den „ersten und zweiten Schlaf“ ist mir in den Nächten manchmal Trost (einschlafen ist bei mir selten ein Problem, aber durchschlafen gelingt manchmal über lange Strecken kaum), aber wenn ich erst gegen halb fünf / fünf wieder einschlafen kann und der Wecker um halb sieben geht, weiß ich, dass ich total gerädert aufstehen werde und mir das auch den ganzen Tag über nicht aus den Klamotten geschüttelt bekomme.

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Hallo zusammen,

Ich hab mir gerade mal den ganzen Thread hier durchgelesen :smile: Bin schon mal dankbar, dass ich mich die einzige bin, die morgens nicht aus dem Bett kommt.

Ich gehöre aber auch zu den jenigen, die gar nicht erst wach werden. Aktuell ist es so schlimm, dass ich meine 3 Wecker 45 Minuten lang wirklich gar nicht höre - gefährlicherweise stellen sich die meisten Wecker nach einer Stunde von selbst aus :flushed: Nehme ich dann den Wecker endlich war, muss ich total aufpassen, dass nicht sofort wieder weg schlummere. Dann schlafe ich sicher noch mal 2-3 Stunden :see_no_evil: Der Witz ist: zum Zeitpunkt wo der Wecker klingelt, habe ich meist schon 7-8 Stunden geschlafen.

Kennt das jemand von euch? Und hat vielleicht nen Tipp?

Den Wecker früher zu stellen um die Medis zu nehmen würde wohl eher nicht funktionieren. Tageslichtwecker habe ich - bermerke ich gar nicht, v.a. da ich eh so halb auf dem Bauch schlafe und die hälfte meines Gesichts vom Kissen zusammengeknautscht wird :rofl: Rollos gehen auch aber irgendwie ist das Geräusch wohl nicht laut und das Licht nicht hell genug :woman_shrugging:t2:

So langsam verzweifle ich hier echt. Ich bin schon immer schlecht aus dem Bett gekommen aber das ist gerade Next Level…

Habe die Schlaf- und Aufstehprobleme auch schon, seit ich ein Kind bin. Diagnose mit 45. Hatte schon lang die Vermutung, daß mein Biorythmus um etwa 8h verschoben ist und war einigermaßen überrascht, als ich dann zum ersten mal vor 10 Jahren gelesen habe, daß es das Schlafphasensyndrom gibt. Und seit 30 Jahren vermute ich, daß ich außerdem einen Biorhytmus von 25 oder 26 Stunden habe (als ich damals DS9 gesehen habe, wo die - ich glaube schon im Pilotfilm - etwas von 26-Stunden-Tag auf der Station erzählten und ich dachte, „Das wär’ was für mich“).
Also entsprechend das Problem, daß ich nicht zu christlichen ins Bett finde, dazu Gedankenrallye und dann früh nicht rauskomme. Daher dann Mo, Di, Mi nur 4 oder 5h Schlaf, dann Donnerstag zieht es mir am späten Nachmittag die Augen zu und dann liege ich ab 23 oder 0 Uhr wieder wach - es war die Hölle. Als Kind hab ich den Wecker auf etwa 1-2h vorm Ausftehen (weiß nicht mehr genau) gestellt mit Radio und Schlummerfunktion 10min. Die letzte Stunde oder halbe dann Radio gehört bei Licht und eine dreiviertel Stunde bevor ich losmußte aufgestanden. Der Akku hatte damals noch gereicht, um am WE mit 12h vollzutanken und damit über den Schlafmangel der Woche zu kommen - ging aber auch immer schlechter. Bin irgendwann ab 18 oder so vom Radio nicht mehr wachgeworden bzw. bei Radio wieder eingeschlafen. Dann ekelige Weckertöne mit Schlummern, funktionierte aber immer schlechter. Bin dann vor einigen Jahren auf den Trichter gekommen, daß ein regelmäßiger, disziplinierter Schlafrhytmus die Lösung sein könnte - leichter gesagt, als getan, wenn man in Schicht arbeitet. Habs mit freien Schlaftabletten und Melatonin versucht (hab einen Anbieter gefunden, bei dem 360x1mg 15€ kosten - ist sonst unbezahlbar bei 3-5mg pro Tag) hat aber auch nicht gut funktioniert. Habe beim Psychiater vor einem Jahr (vor Diagnose, aber nach PT-Verdacht) dann Quetiapin 25mg bekommen. Das war ein Gottesgeschenk. 25mg waren erstmal viel zu viel, der Hangover war unerträglich, also gleich reduziert, so Pi-mal-Daumen, bin bei etwa einem 3tel gelandet, 12h vor dem Aufstehen und 5mg Melatonin 8h vor dem Aufstehen (um die letzten 2-3h schlafen zu können und als Einschlaf-Kick, wurde dann aber auch besser) und hab mir dann einen Teiler zum Dritteln gebaut (will ich auch noch Online stellen, ist aber noch nicht vollparametrisch) und es lief super, etwa 7h jeden Tag und die Schichtumstellung hab ich (für früh leider beginnend mit Freitag) super steuern können. Frühschicht zusätzlich: eine 3000K-Lampe am Bett, die ich sofort, wenn der Wecker das erste Mal klingelt angemacht wird und die mir aus ca. 40cm voll auf den Kopf scheint, 30min Schlummerfunktion, dann doppelter Espresso, halbe Stunde im Bett Nachrichten oder Blogs auf PC-Display (hängt über dem Bett) lesen und dann geht das ziemlich gut bis auf seltene Ausnahmen, aber für die haber ich genug Spiel eingebaut.
Dann die Diagnose und erstmal MPH, hat alles etwas durcheinandergebracht und die Zeit hat nicht gereicht, um es zu optimieren, war aber mit 3mg Melatonin 7h vor dem Aufstehen und sonst alles wie gehabt nah dran, ging sogar etwas besser.
ATX hat dann alles durcheinandergebracht, zum Glück nur Spätschicht. Mittlerweile weiß ich, Dosis (18mg 1Wo, dann 40mg) war viel zu hoch und jetzt taste ich micht ran. So, wie es aussieht, kann ich u.U. das Melatonin weglassen, das ATX hat ab dem ersten Tag müde gemacht. @Nono hat dann noch einen ATX-Q-Wechselwirkungsmechanismus gefunden - das werde ich jetzt mit beachten, aber auch nächste Wochen Spätschicht, da hab ich Spiel…

Nachtrag: Heißt alles natürlich, daß Flexibilität flöten geht. Abends mit einem Kumpel bis 22Uhr ein paar Bier trinken? Wie harmoniert das mit den Medis? Wenn man dann noch von einer Tüte nascht? Und dann früh um 4 raus muß? Dazu liegen mir keine Erfahrungen vor… Erste Tests waren aber nicht sonderlich vielversprechend.

Ich hoffe, daß da irgendwelche hilfreichen Informationen drin sind. Ich werde mich mal mit der Thematik Tageslichtwecker und Sonnen-Vollspektrum-Lampe beschäftigen - Vielen Dank für den Hinweis.

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Wen es interessiert: Es gab vor einigen Jahren ein französisches Forschungsprojekt, bei dem eine Gruppe 40 Tage ohne Tageslicht in einer Höhle verbracht hat. Bei den Teilnehmenden hat sich der Schlaf-Wach-Rhythmus deutlich verschoben.

Es lief auf arte mal eine Doku darüber, die ist aber nicht mehr in der Mediathek. Auf Youtube gibt es noch was auf Englisch und Französisch (mit englischen Untertiteln), wenn man nach „Deep Time Project“ sucht.

Ist auch ein bekanntes Problem, ich konnte auch nicht wieder einschlafen, obwohl ich müde war und merklich den Schlaf brauchte. Das Melatonin hilft meistens, aber nicht immer. Dieses Wachliegen, zu wissen, daß man noch drei Stunden Schlaf braucht, müde zu sein und doch nicht schlafen zu können und dann eine halbe Stunde, bevor der Wecker klingelt dann doch einzuschlafen, nur um dann noch geräderter zu sein, als wäre man gleich eingeschlafen. Ich werde mich vielleicht mal mit der Frage Schlafphasenwecker beschäftigen…

André vom Geschichtsfenster hatte ichgendwann mal ein Video zum Schlaf im Mittelalter. Da war es wohl üblich, in zwei Phasen zu Schlafen, um 2200 nochmal aufzustehen, Erledigungen zu machen, Nachbarn zu besuchen usw. Daran mußte ich bei den Indigenen denken. Wäre das vielleicht der natürliche Rhytmus und wir haben den verlernt?

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Ja, das ist erst mit Industrialisierung / Elektrifizierung / Schichtarbeit verloren gegangen. Aber wenn man heute bei Einbruch der Dunkelheit im Bett verschwindet, hat man ein halbes Jahr lang kein Sozialleben mehr. :see_no_evil:

Ich habe seit einem (weitgehend verarbeitetem) Unfalltrauma sehr viel weniger Durchschlafprobleme. Ist als Schlafmittel natürlich nicht zu empfehlen, aber ich nehme diesen Nebeneffekt gern mit.

Hab ich auch so kaum, da macht das nix :joy: :rofl: :joy:
„Der ware Vater des Humors ist nicht Freude sondern Kummer.“ lehrt uns Mark Twain (der übrigens außer tollen Büchern und Kurzgeschichten und geistreichen Aphorismen so ziemlich alles vergeigt hat, was er je angefangen hatte. Klingt für mich nach ADHS :wink: )

Nee in Ernst, mir fehlt da nix. Ich verstehe das übliche Sozialverhalten nicht, habe keine Ahnung, wozu diese Sozial- und Emotionaltänze gut sein sollen - ich erlebe sie meistens als schädlich - und kann der Gesellschaft nur das Prädikat „dysfunktional“ zuerkennen.
Es gibt nur wenige Menschen, in deren Gegenwart ich mich wohlfühle und auch Menschen, die mich mögen brauchen erstmal lange Erholung, nachdem Sie ein paar Stunden mit mir verbracht haben. Und umgekehrt geht es mir mit -fast- (Ausnahmen fallen mir nicht ein) allen Menschen genauso.

Ist in Anbetracht der Umstände also gut so, wie es ist. Wenn sich durch die Medis etwas daran ändern sollte, wäre das schön, aber wenn nicht - auch gut. Da gibt es für mich wesentlich wichtigeres…

Aufstehen war schon immer ein extremer Kampf bei mir.

Ich habe inzwischen ein System entwickelt, dass zwar absoluter Terror ist, aber wenn ich es brauche auch funktioniert.

Ich habe meist unterschiedliche Phasen, wenn alles gut geht, reichen mir so 6 Handy Wecker. Wenn ich merke ich habe wieder Probleme, kommt sozusagen Stufe 1:

Zuerst klingeln mehrere Wecker auf Handy 1 und Fitnesstracker (nichts davon weckt mich aber das ist auch nur Vorbereitung)
Danach klingeln abwechselnd Alexa, Google Home und Handy 2 (liegt auf einer Komode auf der anderen Seite des Raumes, falls ich den höre muss ich aufstehen um ihn auszuschalten)
Das unterschiedliche Aktivirungswort der Sprachassistenten zum Ausschalten hilft mir den Kopf zu „starten“. Der letzte Wecker von Alexa fängt nach dem ausschalten an das Licht anzuschalten und mir was vom Wetter usw. zu erzählen. Meist bin ich dann wach.
Falls nicht, habe ich Stufe 2:

2 Minuten später geht dann ein Wecker auf Handy 1, welcher sich nur ausschalten lässt, wenn ich 1. Einen gespiegelten Text richtig rum abtippe 2. Eine Mathe-Aufgabe löse und 3. das Handy eine Zeit lang (ich glaube 20 sek.) in sehr helles Licht halte.

Sollte ich irgendwann zwischendrin wach genug sein um mein Elvanse zu nehmen, mache ich das. Wenn ich an einem Punkt in der ganzen Tortur so wach bin, dass ich auch aufstehe, kann ich den meisten Kram mit einem Sprachbefehl aufeinmal deaktivieren.

Danach gehe ich meist runter und ab da gilt,

  • dass ich mich nur zum Frühstücken und Tabletten nehmen auf das Sofa setzen darf
  • während des Frühstück läuft ein Video in der Länge, die ich mir zum Essen Zeit geben möchte
  • die Uhr gucke ich nur vor dem Hinsetzen und nach dem Frühstück, wenn ich im Bad bin, an (damit ich nicht ins „nur eben schnell“-Verhalten komme: ich weiß nicht wie knapp die Zeit ist also gehe ich davon aus, dass ich unter Zeitdruck stehe)
  • Im Bad sehe ich dann, ob ich vielleicht mehr Zeitdruck habe, als vorher gedacht und kann mich mehr beeilen oder entspannen.

Ich habe das über die letzten 3 Jahre immer weiter angepasst, sodass ich jetzt sicher sein kann, dass ich aufstehe (wahrscheinlich genervt, aber wach ist wach: Ziel erreicht)

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Versuche doch mal, das als erstes das Licht angeschaltet wird.

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Das klingt für mich nach absolutem Hirnterror :face_with_peeking_eye:

Die Snooze-Taste ist dein Feind

Warum Snoozen dich müder macht – was passiert im Körper und Gehirn?

Wenn du ständig die Snooze-Taste drückst und dich wieder hinlegst, löst das eine Reihe negativer physiologischer und neurologischer Reaktionen aus. Diese beeinträchtigen dein Aufwachen und deine Schlafqualität.

1. Dein Körper wird in eine Stressschleife versetzt

Jedes Mal, wenn der Wecker klingelt, setzt dein Körper Adrenalin und Cortisol frei, um dich auf das Wachwerden vorzubereiten.

  • Wenn du wieder einschläfst, sinken diese Hormone wieder ab – nur um beim nächsten Weckerklingeln erneut ausgeschüttet zu werden.

  • Dein Herz-Kreislauf-System wird mehrfach „geschockt“, und dein Körper bekommt widersprüchliche Signale: „Soll ich jetzt wach sein oder weiterschlafen?“

  • Langfristig kann das zu erhöhtem Stress und anhaltender Müdigkeit führen.


2. Schlafträgheit („Sleep Inertia“) verstärkt sich

Schlafträgheit ist das benebelte, erschöpfte Gefühl nach dem Aufwachen, das normalerweise 15–30 Minuten anhält – in manchen Fällen aber bis zu 90 Minuten dauern kann.

  • Wenn du snoozt, startest du diesen Zustand immer wieder neu, weil dein Körper nicht weiß, ob es wirklich Zeit ist aufzuwachen.

  • Das führt dazu, dass du dich länger schlapp, unkonzentriert und geistig verlangsamt fühlst.


3. Dein Gehirn wird in einen „Mini-Schlafzyklus“ geschickt und gestört

Schlaf verläuft in 90-Minuten-Zyklen, die sich aus Leicht-, Tief- und REM-Schlaf zusammensetzen.

  • Wenn du nach dem Wecker wieder einschläfst, denkt dein Gehirn: „Okay, Zeit für einen neuen Schlafzyklus.“

  • Doch dann reißt dich der nächste Wecker aus einer Tief- oder REM-Phase heraus.

  • Das sorgt dafür, dass du dich noch erschöpfter und verwirrter fühlst, weil dein Gehirn aus einem nicht abgeschlossenen Schlafzyklus gerissen wurde.


4. Deine Hormonproduktion wird gestört
  • Morgens steigt normalerweise das Hormon Cortisol, um dich auf den Tag vorzubereiten.

  • Wenn du snoozt, kann sich die natürliche Cortisol-Ausschüttung verzögern, sodass du länger müde und unmotiviert bleibst.

  • Gleichzeitig bleibt das „Schlafhormon“ Melatonin länger aktiv, was das Wachwerden erschwert.


5. Dein Kreislauf wird nicht richtig aktiviert

Normalerweise fährt dein Körper die Körpertemperatur, Herzfrequenz und Durchblutung langsam hoch, um dich auf das Aufstehen vorzubereiten.

  • Wenn du snoozt, bleibt dein Kreislauf in einem „Halbschlaf-Modus“ und wird immer wieder abrupt gestoppt und neu gestartet.

  • Dadurch fühlst du dich körperlich träge, erschöpft und „wie Blei“.


Fazit

Snoozen macht dich nicht erholter – sondern müder

Jedes Mal, wenn du nach dem Wecker wieder einschläfst, durchläufst du:

  • Hormonschwankungen (Cortisol und Melatonin geraten durcheinander)

  • Schlafunterbrechungen (neue Schlafzyklen werden begonnen, aber sofort gestört)

  • Kreislaufprobleme (der Körper wird nicht richtig aktiviert)

  • Stressreaktionen (mehrfaches Herzrasen und Adrenalin-Stöße)

Endergebnis: Statt ausgeruht aufzuwachen, fühlst du dich gestresster, müder und unkonzentrierter.

Besser ist es, einen einzigen, festen Wecker zu stellen und dann mit Licht, Bewegung und anderen Methoden das Aufstehen zu erleichtern.


Strategien, um sofort aufzustehen und Snoozen zu vermeiden

Wenn das ADHS-Gehirn morgens Schwierigkeiten hat, wach zu werden, helfen gezielte Strategien, um das Aufstehen leichter und angenehmer zu machen.

1. Licht als Wecksignal nutzen

ADHS-Gehirne reagieren besonders stark auf Licht – also nutze das aus!

  • Lichtwecker oder smarte Glühbirne → 30 Minuten vor dem Wecker heller werdendes Licht simuliert einen natürlichen Sonnenaufgang.

  • Direkt nach dem Aufwachen 5 Minuten Tageslicht oder eine Lichttherapie-Lampe nutzen → Das stoppt die Melatoninproduktion und bringt das Gehirn schneller in den Wachmodus.

  • Alternativ: Fenster öffnen, sofort in hell beleuchteten Raum gehen.


2. Bewegung sofort einbauen

Der Körper wacht schneller auf, wenn er sich bewegt – am besten direkt nach dem Wecker.

  • Kleine Challenge: Beim ersten Klingeln direkt eine Powerpose einnehmen oder die Arme und Beine 10 Sekunden lang strecken.

  • Ein Glas Wasser trinken und dabei aufstehen → Die Bewegung und Flüssigkeit aktivieren den Kreislauf.


3. Kälte als natürlicher Wachmacher
  • Kaltes Wasser über die Handgelenke, dann über die Unterarme, dann ins Gesicht.

  • Fenster öffnen und ein paar Atemzüge kalte Luft nehmen.

  • Falls möglich: Morgens eine kurze Wechseldusche (warm-kalt-warm) nehmen.


4. Medikamenteneinnahme automatisieren (bei ADHS mit Medikation)

Viele ADHS-Betroffene bleiben lange im Halbschlaf, weil ihr Dopaminspiegel noch zu niedrig ist.

  • Wecker + Medikament (außer bei Medikinet Adult wegen der zwingend notwendigen Mahlzeit) + Wasser direkt am Bett haben → Direkt beim ersten Klingeln einnehmen.

5. Die 5-Sekunden-Regel anwenden
  • Die 5-Sekunden-Regel von Mel Robbins: Sobald der Wecker klingelt, zähle 5-4-3-2-1 und dann sofort bewegen!

  • Warum? Das verhindert, dass dein Gehirn eine „Ausrede“ findet, um liegenzubleiben.


6. Einen festen Startreiz für den Tag setzen

Das Gehirn liebt Routinen – eine feste Handlung direkt nach dem Aufwachen hilft, schneller in den Tag zu starten.

  • Ein Lied oder Geräusch als Startsignal wählen.

  • Eine feste Handlung direkt nach dem Aufstehen tun (z. B. 3-mal tief durchatmen, sich strecken, „Guten Morgen!“ laut sagen).

  • Mini-Belohnung einbauen: „Wenn ich aufstehe, gönne ich mir X“ (z. B. einen leckeren Tee, ein Meme anschauen, ein Lied hören).


7. Handywecker strategisch platzieren (aber nicht mit Terror)
  • Wecker außerhalb der Reichweite des Bettes platzieren, aber nicht so weit weg, dass man ihn nur genervt ausstellt und wieder ins Bett geht.

  • Am besten mit einem angenehmen Ton oder Lied kombinieren, statt mit schrillen Alarmtönen.


8. Snooze-Taste physisch unmöglich machen
  • Apps wie „Alarmy“ oder „Sleep Cycle“ nutzen, die keine Snooze-Funktion haben oder erst ausgehen, wenn du etwas tust (z. B. ein Foto eines Objekts machst oder eine QR-Code scannst).

9. Raus aus dem Schlafzimmer, bevor das Gehirn „nachdenkt“
  • Sobald der Wecker klingelt: Direkt aus dem Zimmer gehen, um gar nicht erst die Option „Ich leg mich nochmal hin“ zu haben.

  • Am besten in einen anderen, helleren Raum gehen.


Fazit

Dein Gehirn austricksen statt es zu quälen

  • Snoozen zerstört deinen natürlichen Wachprozess und macht das Aufstehen schwerer.

  • Licht, Bewegung, Kälte und ein klarer erster Reiz helfen, dein Gehirn sofort in den Wachmodus zu bringen.

  • Das Ziel ist nicht, sich mit Weckterror aus dem Bett zu prügeln – sondern die natürlichen Mechanismen des Körpers zu nutzen, um sanft und effektiv wach zu werden.


Matt Walker‘s Podcast - Alles rundum den Schlaf (es gibt da auch einige Folgen bzgl. ADHS)

Matt Walker‘s Podcast - Spotify

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Bei mir fängt zehn Minuten nach dem Wecker Nana Mouskouri an „Guten Morgen Sonnenschein“ zu singen. Davon muss ich meist lachen. Das hilft auch. :smiling_face:

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Terror, aber wirksam ^^ vorher hatte ich einfach einen Wecker, der von 6-9 durchgeklingelt hat und ich habe mich um 9 herum dann gewundert, dass der Wecker für 6 erst um 9 klingelt. Hat er nicht. Er hat um 6 angefangen, aber ich habe es einfach nicht gemerkt und 3 Stunden lang die Nachbarn genervt, die dachten ich höre mir zum Spaß morgens am liebsten Weckermelodien von Samsung an xD

Aber danke für den Link, schau ich mir an :blush: