Ich möchte einfach mal dieses Thema beginnen, um „stille“ Leser auf dieses Thema anzusprechen! Es kann so frustrierend sein, wenn man von anderen liest, wie gut es bei anderen läuft, aber bei einem selber eben nicht. Genau diese Gruppe soll sich angesprochen fühlen. Ich möchte zu dem Thema motivierende Worte und Strategien sammeln, die man sich einfach nur durchlesen kann und mal kurz inne hält, um zu schauen, ob man es auf sich selber anwenden oder einfach mal ausprobieren kann - OHNE etwas dazu zu schreiben, weil man eben genau DAS nicht möchte. Wer hier aber etwas für sich herausnehmen konnte, darf/kann es wünschenswert gerne mit uns teilen.
Welche Strategien setzt Ihr um, um Euren „inneren Schweinehund“ zu überwinden?
Damit meine ich jeder Art von Schweinehund! Es gibt den SportSchweini, EssSchweini, EmotionsSchweini und bestimmt noch viele mehr!
Ich beginne mit mal mit dem SportSchweini, da mir hier einiges sofort einfällt…
Wenn es nicht so gut klappt, mal vor die Türe zu gehen, um einfach mal eine kleine Runde Spazieren zu gehen, zu joggen, wandern, walken, radfahren oder andere kleine Schritte nach vorne in Richtung sportliche Aktivitäten zu tun, dann wäre es hilfreich, einen Freund oder Bekannten zu haben, der zur festen Zeit bei Dir klingeln kommt, um mit Dir zu gehen.
Ich habe mal gelesen, daß es bestätigt ist, daß die beste Motivation um Sport zu betreiben ist, es nicht alleine zu tun!
Also die Mehrheit wünscht sich jemand an seiner Seite.
Somit macht man es evtl. eher auch bei schlechtem Wetter und nicht nur bei Gutem.
Hat man gerade keinen Freund/Bekannten zur Hand, kann man kleine „Wettkämpfe“ mit einem imaginären Freund auf bestimmte Smartwatches machen und somit eigene Leistungen verbessern.
Hat man weder Freund/Bekannte, noch solche Smartwatches, so gibt es noch andere Dinge, die man für die richtige Motivation ausprobieren kann…
Wie wäre es, wenn Ihr auf dem Weg zur Arbeit/Schule/Studium etc. einfach einein immer vollständig gepackte Sporttasche dabei hättet?
Der Effekt ist wie beim mehr Trinken müssen, immer eine Flasche Wasser gut sichbar auf den Tisch zu stellen.
Wer immer eine gepackte Sporttasche dabei hat, wird immerhin öfters an den Schweinehund erinnert! Die Tasche wiegt ja auch etwas, also warum das Gewicht die ganze Zeit „umsonst“ mit sich rumschläppen???
Wenn Deine Absicht sehr stark ist damit anzufangen, dann solltest Du aber nicht zu viele Akktivitäten auf einmal vornehmen. Versuche dabei in kleinen Etappen, dafür aber intensiver für EINE zu entscheiden und Deine volle Aufmerksamkeit auf diese zu setzen. Sonst kann es schnell frustrierend sein (ich spreche aus eigener Erfahrung).
Wer hat noch mehr Ideen?
Her damit
Anpassung der Bewegung
Hast du dein Training schon einmal abgebrochen, weil es an dem Tag nicht so lief, wie du es dir vorgestellt hast? Vielleicht hast du auch gar nicht erst damit angefangen, weil du wusstest, dass du es mit deiner heutigen Form nicht schaffen würdest? In diesem Fall kannst du eine Strategie anwenden, die einen vollständigen Abbruch deines Vorhabens verhindert. Die Rede ist hier von der flexiblen
Kontrolle, bei der die Bewegung flexibel an die Situation
angepasst wird.
Gut zu wissen: Bei der rigiden Kontrolle wird ein Verhalten lediglich als erlaubt oder verboten betrachtet. Im Gegensatz dazu darf es bei der flexiblen Kontrolle allemal zur Umgestaltung des Verhaltens kommen.
Zur Verdeutlichung dient folgendes Beispiel. Ein Gedanke gemäß einer rigiden Kontrolle könnte in etwa lauten:
„Wenn ich es heute keine halbe Stunde auf dem Rudergerät aushalte, brauche ich gar nicht erst anzufangen.“
An die eigene Leistung viel besser angepasst und entlang der flexiblen Kontrolle dürfen die Gedanken hingegen wie folgt gesteuert werden:
„Wenn ich es keine halbe Stunde auf dem Rudergerät aushalte probiere ich es für 20 Minuten oder gehe stattdessen zum Schwimmen.“
Wie du siehst, musst du gar nicht so streng mit dir sein. Du musst nicht immer genau das erreichen, was du dir vorgenommen hast. Viel wichtiger ist, dass du überhaupt erst einmal damit anfängst. Ein Schlüssel zum Erfolg kann also sein, dass ein bestimmtes Trainingsziel nicht vollkommen aufgegeben, sondern flexibel angepasst wird.
(Quelle: zanadio App)
Vielleicht sollten wir die Überwindung vom Schweinehund immer am allermeisten als das herausragenste was wir geleistet haben sehen .
Das wir der Überwindung mehr Wertigkeit schenken wie der z.B. geleisteten 30 Minuten joggen.
Wenn wir uns überwunden haben , geht es ja meistens und dann schauen wir aber auf das geleistete Ergebnis.
Doch wieviel Hirn- und Denk- und Emotionsleistung unser Hirn und unsere Psyche bis zur Überwindung geschafft hat , dass rechnen wir irgendwie nie mit ein .
Wer seinen Schweinehund überwindet hat in dem Moment ja schon eine herausragende Leistung gebracht.
Wie Recht Du hast!!!
Huhu @Xulia sehr schönes hilfreiches Thema von dir
Ich mach das ganz häufig so, wenn mich der Mut verlässt dann notiere ich mir abends 3 Dinge die mir besonders gut gelungen sind und nach ein paar Tagen schaue ich mir das wieder an und stelle fest , dass jeder Tag der trotzdem so gefühlt schlecht war für mich, auch etwas Gutes hatte. Das zu erkennen ermutigt mich dann nach vorn zu schauen.
Der innere Schweinehund ist natürlich ein wirklich grosses Haustier was schwer zu bezwingen ist, aber es gibt klitzekleine Möglichkeiten ihn rauszulocken znd zu überwältigen
Was mir auch sehr geholfen hat: in meiner (Asthma-) Reha gab es ne ganze Menge Raucher. Ich bin zwar kein Raucher, aber ich habe ein paar neue liebe Freunde von dort in die Rauchstopp Seminare begleitet.
Folgendes hat mich dort beeindruckt und ich adaptiere das häufig auf andere Themen für mich:
Und zwar haben sie dort gelernt, dass jeder Schritt zählt, egal wie klein er ist.
Man muss einfach los laufen und zwar nur einen ganz kleinen Schritt.
Das bedeutet sich zB nicht vornehmen bis Ende des Jahres will ich Nichtraucher sein, sondern lediglich die nächste Stunde rauche ich nicht. Mehr nicht. Und dann wieder die nächste Stunde … und dann von Stunde zu Stunde und später von Tag zu Tag hangeln und ehe man sich versieht, hat man einige Tage überstanden und merkt, hey es klappt !
Dieses Erfolgsgefühl gibt einen unheimlichen Motivationsschub und genau das ist der Trick!
ich habe das für mich verinnerlicht und gehe so bei meinen persönlichen Baustellen vor…Stück für Stück zum Glück
Und es funktioniert!
Hallo,
also mich triggert der Begriff, ich habe ihn in meiner ADHS-Kindheit zu oft gehört! Ich bin meinetwegen undiszipliniert, aber ich habe keinen „inneren Schweinehund“. Abgesehen davon ist das eine Beleidigung für alle Schweine und Hunde.
Besser gefällt mir die Formulierung in der Bibel. Als Christ habe ich den „alten Menschen abgelegt“ (Epheserbrief 4,22 - hat nichts mit dem Lebensalter zu tun) und „den neuen Menschen angezogen“ (zwei Verse weiter). Das passiert aber eben nicht durch eigene Bemühungen, sondern allein durch Gnade - wir wissen, „dass unser alter Mensch mit ihm gekreuzigt ist“ (Römerbrief 6,6).
Das fand ich so befreiend, als ich mit 24 zum Glauben kam, gerade als ADHS-ler: Ich muss nicht perfekt sein, Jesus ist für mich perfekt.
Sport im Gym ist bei mir so eine Sache.
Auf dem Laufband, Rudergerät oder Fahrrad kämpfe ich oft gegen mein eigenes Gehirn an weil mir langweilig wird.
Joggen im Wald geht ganz gut.
Hatte letztens Knie Probleme und der Orthopäde hat mir geraten Fahrrad zu fahren. Mangels Zeit geht das bei mir nur im Gym. Also kann ich wählen zwischen Knie Probleme oder Langeweile.
Irgendwie bin ich auf das Supplement Alpha GPC gekommen. Das hilft mir beim Fokus im Gym für Cardio Übungen ohne mich danach crashen zu lassen.
Hilft nicht sich dazu zu überwinden ins Gym zu gehen.
Nur so als Erfahrungsbericht.
Hallo @DerAndy
Ich finde es super, DASS Du eine Lösung gefunden hast!
Leider hattest Du keine große Wahl mit entweder Knieprobleme oder Radfahren auf dem GYM.
ABER Fakt ist, Du MACHST es wie es @Nelumba_Nucifera geschrieben hatte.
Ich danke Dir für das Teilen Deiner Erfahrung
Ich denke die wichtigste Botschaft ist, im Hinblick auf ADHS, dass es nicht um ein persönliches Fehlverhalten geht, einen personal flaw.
Du musst Dich also einfach nur mehr Anstrengen, dann wird es so wie bei „allen Anderen“ sein.
Die Akzeptanz, dass es bei dem eigenen ADHS Gehirn eben anders läuft, aber dass man deshalb kein schlechterer Mensch ist.
Meinst du das jetzt immer auf die jeweilige Situation bezogen, also jetzt gerade mich motivieren, etwas zu tun. Oder eher auf längere Sicht, mit etwas zu beginnen zum Beispiel?
Also insgesamt und generell heißt das Zauberwort, glaube ich grundsätzlich
niederschwellig
Ich habe festgestellt, dass ich mir oft mit meinem Perfektionismus und meinen hohen Ansprüchen am meisten im Weg stehe. Je einfacher der erste Schritt ist, umso eher bin ich bereit, ihn zu gehen. Also lautet meine Strategie, den ersten Schritt so klein und so einfach wie möglich zu machen.
In meiner Läuferzeit hatte ich hier also die Strategie
- In der konkreten Situation: ich laufe jetzt einfach los, wenn ich kein Bock mehr habe, drehe ich eben um.
Hab ich defacto so gut wie nie gemacht, hat also funktioniert - Langfristig gesehen funktioniert bei mir zumindest beim Sport, wenn ich mir einfach tolle Trainingsklamotten oder Zubehör kaufe
So ein paar neue Laufschuhe kann ganz schön motivierend sein
Ich gebe ja schließlich nicht 150 € aus, um sie dann nur gelegentlich abzustauben
Um bei der Stange zu bleiben, hab ich dann wiederum andere Strategien. Für Sport gibt es sehr häufig Apps, wo man sein Pensum eintragen kann und die einen auch ein bisschen motivieren. Natürlich lassen Sie sich dann ziemlich leicht ignorieren, eine Challenge ist dann oft schon hilfreicher. Mein Fitnessstudio zum Beispiel bietet eine App an, wo das Training aufgezeichnet wird und man dann an einem Ranking und an verschiedenen Challenges teilnehmen kann. Außerdem gibt es einen Score und wenn man in einem bestimmten Zeitraum bestimmte Punkte erreicht, steigt man dann auch auf
Ich belohne mich außerdem gerne mit einem Saunagang anschließend.
Wenn mir während des Trainings langweilig wird (habe mir zum Beispiel auch puschende Playlists zusammengebastelt) erinnere ich mich daran, wie gut ich mich nach dem Sport normalerweise fühle. Das ist dann oft Belohnung genug.
AAAABER
Das funktioniert alles nur, wenn ich nicht schon ganz tief in der Paralyse stecke
Dafür habe ich bisher noch keine Lösung gefunden