Hallo zusammen,
ich nehme seit etwa dreieinhalb Wochen Elvanse, nachdem ich zuvor Medikinet getestet hatte. Gestartet bin ich mit 15 mg, dann auf 20 mg, mittlerweile bin ich bei 25 mg. Ich nehme es täglich ohne Pause.
Und bis vorgestern hatte ich auch wirklich gute Erfahrungen gemacht:
➤ Mehr Antrieb,
➤ klarere Gedanken,
➤ besserer Fokus
➤ und manchmal sogar eine innere Ruhe, die ich so gar nicht kannte.
Doch gestern war alles anders.
Ab dem frühen Nachmittag fühlte ich mich körperlich unruhig – aber nicht zappelig oder überdreht, sondern eher innerlich aufgewühlt, als wäre etwas nicht in Ordnung.
Ich hatte auch Herzklopfen – nicht dramatisch, aber doch spürbar.
Es war ein sehr unangenehmes Gefühl, schwer zu beschreiben – wie ein innerer Alarmzustand ohne klaren Auslöser.
Kein Rebound übrigens – ich war weder müde noch im „Watte-Gefühl“.
Ich habe kein Koffein zu mir genommen, habe ausreichend gegessen und getrunken, meine Hormonersatztherapie läuft weiter wie gewohnt. Es gab also eigentlich keinen offensichtlichen Grund.
Jetzt bin ich ziemlich verunsichert. Ich hatte mich gut auf das Medikament eingestellt – und dann so ein Tag.
Heute traue ich mich ehrlich gesagt nicht, Elvanse zu nehmen. Dabei weiß ich ja, dass Regelmäßigkeit wichtig ist. Aber das gestrige Gefühl sitzt mir noch in den Knochen.
Frage an euch:
Habt ihr unter Elvanse schon mal solche körperliche Unruhe mit Herzklopfen erlebt,
ohne dass es einen klaren Auslöser gab?
War das bei euch einfach ein schlechter Tag – oder eher ein Hinweis, dass die Dosis nicht mehr passte oder der Körper mal eine Pause brauchte?
Ich freue mich sehr über eure Erfahrungen –
und sage schon jetzt danke fürs Lesen
Liebe Grüße
Zwischenfrage: Macht man das heutzutage so? Ich nehme seit 12 Wochen Elvanse und bin im vier Wochen turnos jeweils von 30 bis 70 hoch.
An deiner Stelle würde ich es weiterhin nehmen bzw. direkt beim Arzt nachfragen.
Ja. Nicht unter Elvanse
Kein schlechter Tag und kein Hinweis, dass die Dosis mehr passte, sondern der Sport der mich damals unter den ersten Versuchen mit MHP total hoch pushte.
Huhu Ich mache das so. Die Ärztin kennt sich nicht gut aus und hatte mir direkt 30 mg verschrieben, welches ich bis zum nächsten Termin so nehmen sollte ( quasi keine Eindosierung, sondern schon so festgelegt). 30 mg erschienen mir für den Anfang aber zu viel und ich wollte langsam starten. Also habe ich mich selbst so eingestellt.
Habe erst in 16 Tagen den nächsten Arzttermine und dachte, ob jemand vielleicht ähnliche Probleme schon mal hatte.
Ich habe seit vorgestern auch verstärkte Hitzewallungen bei mir bemerkt.
Könnte Elvanse vielleicht auch mit meiner Hormonersatztherapie in Wechselwirkung stehen?
okey… also quasi „Selbstmedikation“? Na ob das so eine gute Sache ist?
Bist du bei einer Fachärztin? Wenn die sich nicht gut auskennt, würde ich mir an deiner Stelle jemanden suchen der sich damit auskennt. Gerade in der Anfangszeit ist es richtig und wichtig, dass du jemanden hast. Woher möchtest du sonst wissen, ob oder ob nicht?
Hast du HIntergrunderfahrung oder wie kommst du darauf, dass es zu viel sein könnte?
Verstehe mich nicht falsch, ich würde an deiner Stelle nicht irgendwie an etwas „herum aschrauben“.
Könnte, könnte, könnte. Bin kein Facharzt und möchte mich von jeglicher ansatzweise medizinscher Aussage distanzieren;
Rein „menschlich“ von Mensch zu Mensch kann es auch einfach mit deiner „Ich therapiere“ mich selbst daran liegen.
Wie gesagt, alles gefährliche „nicht wissende“ Aussagen meinerseits.
vielen Dank für deine Antwort – ich möchte gerne auf deine Kritikpunkte eingehen, die du verständlicherweise angesprochen hast.
Ja, meine Ärztin ist Fachärztin für Psychiatrie und Neurologie, und ich habe sie über die Adressliste von ADS.org gefunden. Die Praxis wurde dort von mehreren Betroffenen positiv bewertet – daher habe ich mich für einen Termin entschieden.
Möglich, dass die guten Bewertungen auch ihrem Kollegen gelten – es ist eine Gemeinschaftspraxis.
Aber: Sie ist immerhin freundlich, hört zu und geht grundsätzlich auf meine Wünsche ein.
Leider habe ich aber auch den Eindruck, dass sie sich mit ADHS und insbesondere mit der Eindosierung von Medikamenten nicht besonders gut auskennt.
Weder bei Medikinet noch bei Elvanse hat sie mir eine strukturierte Eindosierung empfohlen oder mich über mögliche Nebenwirkungen, Ernährung oder Wechselwirkungen aufgeklärt.
Deshalb habe ich mich – auch mit Hilfe vieler Beiträge hier im Forum – dazu entschieden, vorsichtig und kleinschrittig vorzugehen.
Ich reagiere sensibel auf Medikamente und wollte kein Risiko eingehen. In meinen Augen ist das keine „unkontrollierte Selbstmedikation“, sondern eher eine verantwortungsvolle Selbstbeobachtung innerhalb eines ärztlich verordneten Rahmens.
Ich nehme weniger als verschrieben, nicht mehr – und würde niemals ohne Rücksprache eigenmächtig höher dosieren.
Ich finde es aber gut, dass du solche Hinweise gibst – denn klar, Selbstmedikation birgt immer gewisse Risiken.
Ich denke, es ist wichtig, dass man sich gegenseitig achtsam auf mögliche Gefahren aufmerksam macht, aber auch anerkennt, dass wir alle sehr unterschiedliche Wege gehen (müssen), um eine gute Lösung für uns zu finden.
Liebe Grüße und danke für deinen Blick von außen – er hat mich auf jeden Fall noch mal zum Nachdenken gebracht.