Nebenwirkungen medikinet kind

Hallo,
Erst mal danke für das forum :slight_smile:
Unser sohn ist 6,5, asperger autist und hat starkes adhs.
Unter anderem da er voraussichtlich ohne Medikamente unbeschulbar wäre, probieren wir jetzt Ritalin aus.
Wir haben am Samstag mit 5 mg medikinet gestartet (unretardiert, morgens um 8). Er hatte keinen Appetit und das einschlafen (abends, über 12 Stunden nach der Einnahme) hat 1,5 Stunden gedauert. Sonntag das selbe. Heute war er total fertig vom Schlafmangel und ich habe ihm nur 2,5 mg gegeben. Er ist für sein Alter sehr leicht und dünn, 20 kg.
Könnt ihr mir Hoffnung machen, dass das mit dem einschlafen besser wird? Normalerweise schläft er wunderbar und wunderbar ein. Das war eines der wenigen Dinge, die wirklich super liefen bei ihm.
Wenn das nicht besser wäre, dann wärs das mit medikinet und vielleicht auch mit Schule, meinem Job,… Bin etwas verzweifelt

Danke im voraus,
Anne

Hi,

willkommen im Forum :slight_smile:

Nie einzelne Tage beurteilen, immer nur den Schnitt etlicher Tage.
5 mg mehrere Tage durchziehen, die Eindosierungsnebenwirkungen legen sich nach ein paar Tagen.

1 „Gefällt mir“

Es geht ja um das Unrerardierte, da könnte man auch bei 2,5mg erst bleiben, oder was meinst Du @UlBre ?

Denn eigentlich empfehlen wir hier doch im Fall von retardiertem von der Eingangsdosis 5mg…

Ich könnte mir vorstellen, dass einen Autisten die Umstellung der Wahrnehmung stärker aus der Bahn werfen könnte und entsprechend eine besonders langsame und niedrige Eindosierung da hilfreich sein könnte.

Mein autistischer Sohn ist was neue Medikamente betrifft ja gsd schon immer völlig problemlos gewesen, aber vom Prinzip her glaube ich nicht, dass abends beim unretardierten Mettylphenidat noch irgendeine Restwirkung da war, sondern dass es nur eine Sache der gefühlsmäßigen Verarbeitung sein kann, die mit dem ASS zu tun hat.

Oder es war so ein shit happens, ein blöder Zufall und Euer Sohn hätte so oder so schlecht geschlafen.

1 „Gefällt mir“

danke, das macht mir etwas Mut

Danke für die Antwort :slight_smile:
Ich befürchte es war kein Zufall. Ich kann mich an keinen einzigen Tag in seinem Leben erinnern, wo er solche Einschlafschwierigkeiten hatte wie die beiden Tage mit 5 mg. Gestern (wo er nur 2.5 mg hatte) ging es wieder einigermaßen normal. Heute hab ich ihm 3.75 mg gegeben, mal sehen.
Eine sonstige Wirkung (außer Appettitlosigkeit) habe ich noch keine Bemerkt, er schien auch nicht aus der Bahn geworfen oder so, war nicht aufgedreht. Immer wenn ich dachte er schläft, alle paar min, hat er sich gewälzt und gesagt er kann nicht schlafen.
Bei seinen 20 kg sind 5 mg halt auch ne andere nummer als bei einem Kind was vielleicht 40 kg wiegt…

1 „Gefällt mir“

Ja sonst bleibt halt erstmal bei 2,5 mg, das entspricht ja der durchaus üblichen Dosis von 5mg retardiert… uns statt der üblichen 3-5 Tage mit einer Dosis auch nicht eine Woche bleiben, sondern so lange, bis er abends schläft.

Sehr wichtig wäre, zu beobachten, wie lange denn eine Wirkung spürbar ist bzw nach wieviel Stunden sie weg ist.

Bevor Ihr die Dosis an sich steigert, würde ich fragen, ob Ihr eine weitere Dosis im Anschluss geben dürft. Und dann wieder beobachten, was passiert.

Und abhängig davon dann erst die Dosis selbst steigern. Und das auch nur, wenn sich alles Übrige der Wirkung im Positiven bewegt.

Es gibt ja außer Medikinet noch Ritalin mit dem gleichen Wirkstoff, was aber in der Wirkung anders empfunden werden kann von manchen besser toleriert wird.

Wenn das dann auch nichts ist, gibt es ja durchaus auch noch Elvanse.

Das ist ein sehr schönes Medikament, sanfter und ich fand meinen Sohn damit etwas „weniger autistisch“ war, fand, dass er mehr auf die Umwelt eingehen konnte.

Bei Elvanse nur aufpassen, nicht mit der niedrigsten Kapsel 20mg anzufangen, sondern 2 oder 2,5 mg abmessen und langsam herantasten.

Leider wirkt Elvanse nicht wirklich immer den ganzen Tag und erst recht nicht in extrem niedriger Dosierung.

Bei meinem Sohn und mir wirkt es nur 4 Stunden merklich. Aber danach ist es unterschwellig noch da und deshalb bei einer eventuellen 2. Dosis nur 1/2 bis 2/3 der ersten Dosis geben.

Mein Sohn hat auch Strattera/Atomoxetin gut vertragen und Intuniv/Guanfacin auch.

Bei ihm war MPH und Elvanse ungünstig wegen der ungleichmäßigen Wirkung über den Tag, was mir auch so geht. Zudem hat mein Sohn bei beiden Wirkstoffen zu starken Appetitverlust gehabt.

Deshalb haben wir die Spiegelmedikamente ausprobiert, da war der Appetit besser, aber der Fokus nicht so gut. Man kann dann wieder MPH dazu nehmen, aber dann entstehen wieder die Ungleichmäßigkeiten…

Hiermit will ich Dir keine Angst machen, das muss alles nicht bei deinem Sohn so sein.

Aber zugleich möchte ich Dir die Angst nehmen, dass die Welt unter geht, wenn Medikinet nichts ist :grinning:

Bleib guten Mutes erstmal, die Einstellungsphase kann länger dauern und dann ist es eben so. Hauptsache, es gibt eine Unterstützung für die Schule, das ist extrem wichtig.

Bei meinem Sohn kam die Medikation erst in der 4. Klasse, weil ich keine Ahnung hatte und die Ärzte offenbar auch nicht. Chefärztin eines SPZ … :scream::scream::scream:

((…. allerdings könnte es sein, dass eine Vollzeit-Beruftätigkeit nicht möglich ist wegen der Arzttermine und eventuell Schwierigkeiten, deinen Sohn so lange in der Betreuung zu lassen, auch wegen der Frage, wer ihm mittags das Medikament gibt und so… auch viel Bürokratie wegen einer - sehr sinnvollen! - Schulassistenz mit Jugend-/Sozialamt und so… ))

Danke für die ganzen Infos! Sehr nützlich!
Appettitverlust haben wir am Wochenende (bei den 5 mg) auch deutlich gemerkt.
Ich habe jetzt Melatonin besorgt L. Mal sehen wie es heute mit den 3,75 mg wird. Morgen hätte ich ansich gern 5 mg gegeben, weil wir den Logopädie Termin extra vormittags haben, damit wir das Ritalin testen können. Neben appetitlosigkeit und Schlafstörungen habe ich bislang eigentlich keine Wirkung bemerkt. Aber bei der Logo würde man deutlich merken, falls es besser ist, das ist der Härtetest. Die Logopädin wollte eigentlich sogar abbrechen, sie macht nur weiter, weil wir jetzt Ritalin starten.
Die Wirkung muss nicht den ganzen Tag sein, Hauptsache er wird beschulbar sein. Der Alltag ist gut, abgesehen von einzelnen Konflikten und auf einem Stuhl sitzen bleiben.
Arbeiten tu ich 30 Prozent, mehr wäre unrealistisch. Aber bei unbeschulbar wären diese 30 Prozent eben auch nicht mehr möglich. Das wäre aber auch aus anderen Gründen schlimm. Naja, aber wie du sagst, es gibt ja auch noch Alternativen zum ausprobieren.

Ja.

Und wenn die Dosis passt, kann ja auf Retardiertes gewechselt werden.

Das Unretardierte wirkt bei den meisten so 3-4 Stunden, also deckt die Schule nur sehr knapp ab.

Das heißt, Ihr müsstet in dem Zeitraum genauer hinschauen, um das Wirk-Ende beobachten zu können.

Update : Wir hatten eben 5 mg im praxistest: Logopädie. Sowohl ich als auch die Logopädin waren fast etwas erschreckt wie stark die Veränderung war. In 45min nur ein Mal aufgesprungen, kein oppositionelles Verhalten, ruhig und die meiste Zeit fokussiert. Wir sollen zwar eigentlich nach einer Woche auf 10 mg steigern, aber ich glaube, das wäre unnötig. (und erstmal auch gar nicht möglich wegen dem Schlafen. Einschlafen und durchschlafen war heute nacht nicht bestens, aber akzeptabel, bei 3,75 mg.

4 „Gefällt mir“

Hey das freut mich sehr!!

Alles Gute weiterhin!

1 „Gefällt mir“

Hallo Annex,

das liest sich doch sehr erfreulich.

Ja, die Kleinen sind teilweise sehr dosissensibel. Unser (inzwischen erwachsener) Sohn bekam, bevor er 11 war, nie mehr als 5 mg unretardiert Einzeldosis, das genügte völlig.

Bei unserem kleineren Sohn nahmen wir im Vorschulalter noch weniger, nämlich 3,33 mg (eine gedrittelte 10-mg-Tablette), 5 mg waren bei ihm zu viel. Mit 6 Jahren stieg er für morgens und nachmittags um auf Attentin, nur abends kriegt er noch 2,5 mg unretardiertes MPH, das klingt wenig, aber macht einen merkbaren Unterschied für das Familienleben, ansonsten würde er richtig aufdrehen. Er ist jetzt 10.

Du könntest durchaus etwas mutiger sein. Es muss nicht den ganzen Tag sein - aber auch die einzelnen Konflikte können beeinträchtigen - nicht dich, du hältst es aus, aber eurem Jungen ginge es besser mit mehr Selbstwirksamkeit, sorry dass ich diesen etwas geschraubten Begriff verwende.

D. h. eine kleine Dosis wie bspw. 2,5 mg, aber die öfter über den Tag, täte ihm vielleicht gut. Unser großer Sohn bekam im Grundschulalter fünfmal unretardiertes MPH, viermal 5 mg und als letzte Dosis 2,5 mg (=22,5 mg Tagesdosis). Das klappte, weil die Lehrerinnen ihm das Medikament auch in der Schule gaben. Damals vor 20 Jahren waren Retardkapseln noch nicht so üblich wie heute.

Und was das Einschlafen betrifft - es gibt zwei Sorten ADHS-ler, ich persönlich nehme meine letzte Dosis (5 mg unretardiert) am frühen Abend, sonst kann ich nicht gut schlafen.

Meine Kinder schlafen mit MPH-Wirkung viel besser ein! Und dafür reicht eine ganz kleine Dosis. Vielleicht ist es bei deinem Jungen genauso.

Viele Grüße und alles Gute
Falschparker

1 „Gefällt mir“

Hallo du,
ich habe selbst letztes Jahr mit retardiertem Medikinet angefangen. Ich konnte drei oder vier Tage nicht gut einschlafen, danach war das Einschlafen wie zuvor.
Viel Erfolg!

1 „Gefällt mir“

Ich danke euch für die Erfahrungen! Hier erfahre ich viel mehr als von der Ärztin. Ich bin jetzt darin bestärkt, ihm erst mal nicht mehr als die 5 mg zu geben (obwohl die Ärztin 10 mg verschrieben hat, sie meinte, er braucht sicher sogar mehr).
Vielleicht probier ich es bei der nächsten logo auch mit 3,3. Oder, falls es mit dem Schlaf auch bei 5 mg klappt, dann weiterhin damit. 2 mal soll ich es in den ersten 6 Wochen, bis zum nächsten Gespräch mit der Ärztin erst mal nicht geben.

Hm ja irgendwie schade… aber das liest man öfter…

Die Ärzte haben einfach nicht so viel Zeit für engere Begleitung.

Mein älterer Sohn, 15, hat mit Concerta 27 auch nur 9mg in der Einzeldosis. Concerta ist dreifach retardiert.

Ich selber habe 7,5 mg retardiertes Medikinet genommen, mehr nicht vertragen, also auch nur 3,75mg Einzeldosis…

Es geht dabei auch eigentlich nicht nach Körpergewicht.

Man sagt, dass Erwachsene eher weniger brauchen als Kinder. Also insofern tut meine Angabe, wie viel oder wenig ich genommen habe, auch nicht so viel zur Sache.

Melatonin könnte helfen (Spray aus der Drogerie).

Hab ich ihm gegeben

Wieviel? Hat es was gebracht?