Hallo ihr Lieben,
seit gestern bin ich neu hier und seitdem fast permanent mit dem Lesen eurer Beiträge beschäftigt. Ganz ehrlich, gestern habe (auch noch auf der Arbeit, doppelt schlimm) geheult, als ich auf die Erlebnisse von euch gestoßen bin.
Auch zu meinem Kernthema dieses Posts habe ich einige Beiträge gesehen, leider aber nichts, was ganz genau meinem Weg entspricht, jeder Jeck ist eben anders…
Ich bin Ende 30, weiblich und seit meine Therapeutin Ende 2023 die Verdachtsdiagnose ADS gestellt hat, bin ich in dieses Thema eingetaucht. Leider bin ich erst jetzt auf das Forum gestoßen.
Nach ewigem Suchen habe bin ich in eine Klinik gegangen, in der man angeblich die Diagnostik bewerkstelligen könne. Dort wurde mir nach einem kurzen Fragebogen, der sich ausschließlich auf die Hyperaktivität fokussiert („Waren Sie ein Zappelphillipp/ der Klassenclown?“) und dann wurde mir gesagt, man könne sich Modediagnosen auch einbilden, wenn man nicht arbeiten gehen wolle. Meine sonstigen Probleme (Agoraphobie, Panikattacken, Depressionen) wurden abgetan, weil ich ja gut damit auskäme, was sich darauf bezog, dass ich in den Fällen, wenn sich eine Attacke ankündigt, mich zurückziehe, hinlege, damit ich mich nicht verletze, sollte ich umkippen.
Danach bin ich zum Glück fündig geworden, ein Psychiater hat mich als Patientin aufgenommen. Er verschrieb Medikinet, (10er adult) welches ich morgens zum Frühstück einnehmen sollte. Habe mich genau an alles gehalten. Es war wie ein Wunder, ich konnte mich konzentrieren, ließ mich nicht ablenken, war emotional stabiler. Leider kam in der Zeit die Migräne heftiger denn je, drei bis vier Tage die Woche so schlimm, dass ich nicht aufstehen, essen oder irgendwas tun konnte.
Darauf riet mir der Psychiater, die Pillen nach nicht einmal einem Monat wieder abzusetzen und sagte mir, ich sei austherapiert. Ich bräuchte nicht wiederzukommen, denn die anderen Medikamente setzten an den gleichen Rezeptoren an wie Medikinet und daher könne er nichts mehr für mich tun.
Nach umfassender Recherche habe ich meinen eh schon geringen Koffeeinkonsum vor fast vier Monaten gänzlich eingestellt. Ich trinke mindestens 2,5 Liter Wasser am Tag, frühstücke gesund, das restliche Essen ist mal mehr, mal weniger gesund, bin leider Süßkram-süchtig. Ich trinke keinen Alkohol, rauche nicht, konsumiere keinerlei Rauschmittel. Wichtig ist vielleicht noch, dass ich mich aufgrund einer Autoimmunerkrankung vegan ernähre, damit ich dort ohne Medikamente auskommen kann. Werte werden regelmäßig gecheckt.
Gestern habe ich, weil ich nicht mehr weiter wusste, eine der verbliebenen vier Pillen genommen, heute die zweite, komme auf der Arbeit sonst gar nicht klar.
Nun hatte ich gestern leichte Kopfschmerzen. Meint ihr, dass ich einen neuen Versuch wagen könnte? Habt ihr Erfahrungen mit absetzen und Wiedereinnahme? Ist eurer Erfahrung nach Medikinet oder Elvanse verträglicher?