Neu hier, ohne Diagnose

Hi,
mangels Zeit erstelle ich hier jetzt doch mal nen Post.
Ich bin männlich, 43 Jahre alt.
Ich habe im Verdacht irgendwas in die Richtung von ADS zu haben (Hyperaktiv war ich nie, also kein adHs)
(zu den Gründen für meine Vermutung komme ich hier später noch :slight_smile: )
Erstmal ein paar einfachere Fragen.

  1. Ein bisschen umgehört habe ich mich schon, Ritalin ist mir inzwischen ein Begriff. Da ich nur bedingt ein Freund von Medikamenten bin, stehe ich der Sache auch ein wenig kritisch ggnüber. Es ist ein bischen der Zwiespalt zwischen Symptombekämpfung und Ursachen-Lösung, der sich generell wie ein roter Faden durch die Pharma-Industrie zieht.

  2. ebenso wichtig: die Diagnose! (ohne Diagnose, keine Behandlung, und, wer weiß, ob ich mit meiner Vermutung richtig liege? :wink: Da ich in Hamburg wohne, kam ich u.a. auch auf die Schön-Klinik in Bad Bramstedt.

  3. Ich bin momentan noch bei der AOK und überlege (generell) zur TK zu wechseln. Sollte ich wechseln? oder vielleicht zu einer anderen Krankenkasse (insbesondere in Bezug auf die mögliche ADS Thematik)?

Danke und viele Grüße
Matteo

Hi Matteo,

Herzlich willkommen im Forum!

Klingt irgendwie paradox :sweat_smile:. Richtige ADHSler neigen ja zur Prokrastination - und gerade dafür kann ich dir das Forum auch wärmstens empfehlen. Man kann sich hier stundenlang aufhalten und alles was man eigentlich erledigen wollte so gut weiter aufschieben :hugs:

Ging mir auch mal so und das ist erstmal auch keine ungesunde Einstellung. Man muss sich damit beschäftigen.

Ich glaube, das schenkt sich nicht viel.

Hier mal die ersten Schritte, die ich grundsätzlich gerne empfehle:

Ich empfehle dir, dich zunächst mal selbst mit dem Thema auseinanderzusetzen. Wenn du dich mit dem Thema beschäftigst und Fallbeispiele hörst wirst du am ehesten merken, ob du dich da wieder findest.

Hier findest du Selbsttests und andere Informationen:

Ich empfehle gerne diesen Vortrag von Heiner Lachenmeier

Und diesen Text zum Thema Selbstwertwahrnehmung

Dieses Video ist vom „Macher“ des Forums und Projekt ADXS.org und vermittelt ganz gut die Inhalte des Projekts adxs.org

Für die Diagnostik brauchst du einen Psychiater, der ADHS diagnostizieren kann. Hausärzte sind in der Regel die falschen Ansprechpartner. Es ist nicht immer einfach, einen zu finden.

Auch einige psychologische Psychotherapeuten können ADHS diagnostizieren. Allerdings muss man diese oft (nicht immer) für die Diagnostik privat bezahlen.

Es gibt kein offizielles Verzeichnis und auch Krankenkassen haben keines.

In manchen Städten gibts auch Spezialambulanzen.

Hier kannst du auch eine Liste per Mail anfordern:

Oder hier schauen:

Weitere Möglichkeiten:

Googlen

In der Suche des Forums deine Stadt eingeben.

Erstelle einen neuen Thread mit dem Titel:

„Suche Arzt zur Diagnostik in Hamburg “.

Das gleiche kannst du bei Reddit machen.

Dann gibt es noch eine große Gruppe bei Facebook.

https://m.facebook.com/groups/ads.bei.erwachsenen/

Sobald du die Adressen hast machst du telefonisch Termine. Die Wartezeiten betragen meist mehrere Monate oder auch manchmal über ein Jahr!
Hamburg ist auch gerade nicht so einfach.

mega, Danke!
Paradox? naja, manchmal hat man auch den Drang, Dinge wegzuschaffen. Außerdem haben meine Freundin und ich recht viel um die Ohren, da muss man häufig auch mal Dinge „irgendwo zwischen Tür und Angel machen“. Das ist leider alles ein bisschen Paradox und Widersprüchlich. Außerdem kann ich mir kaum vorstellen, dass es DEN PARADE-ADSler gibt. Ich denke, da kann es nur ein ziemlich großes Spektrum unterschiedlicher Ausprägungen geben :smiley:
Danke auf jdn Fall für die ersten Tipps!!

@Justine btw, der Link zum Brennecke -Vortrag ist defekt, bzw nicht existent.
Ich gehe mal stark davon aus, dass Du den Vortrag hier meintest:

Ah - das hab ich nicht bemerkt. Aber den meinte ich!

Der Vortrag hat auch ein Inhaltsverzeichnis bzw. Zeitstempel.

Ich find den auf jeden Fall gut :blush:. Find @UlBre könnte das ruhig öfter machen, sprechen statt schreiben :writing_hand::blush:

Ich bin im Moment auch noch undiagnostiziert, hatte zu Beginn auch etwas Angst vor Medis (auch wenn ich zu Medis an sich eine andere Meinung als du habe, aber das nur am Rande).

Aber: Sowie ich die ganze ADHS Geschichte verstehe, sind die Medis hier eben nicht nur Symptombekämpfung sondern attackieren eigentlich die Grundursache.
Bitte korrigiert mich, wenn ich das falsch sehe.

Es kann eben auch sein, je nach Ausprägung, dass man ohne Medis, die Therapie und Verhaltensänderung gar nicht oder einfach viel schwieriger gebacken kriegt. (selbst mit Medis ists ja nicht einfach ein Selbstläufer, schön wärs)

Ausserdem sind sie, gemäss vielen Fachleuten, das Mittel mit dem grössten Effekt.
Klar, mir behagt es auch nicht 100%, wenn ich mir vorstelle, dass ich dann in Zukunft eigentlich immer Medis nehmen „muss“.

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