Hallo, ich bin hier neu, ich bin Nicole 🫶🏻
Habe dieses Forum gefunden bei der Suche nach Gleichgesinnten und um sich evtl. austauschen zu können.
Ich bin 41J. und habe 3 Jungs (2 leibliche plus ein Bonuskind).
Mein Kleinster (fast 11) ist mein Sorgenkind. In jeglicher Hinsicht. Schon seit dem Ende der Kindergartenzeit bereitet er mir Sorgen. Richtig schlimm wurde es aber dann mit der Einschulung. Seitdem haben wir schon einige Psychologen gesehen, Beratungsstellen aufgesucht, Pädagogenteams in die Schule geholt und ich war oft mehr in der Schule als an meinem Arbeitsplatz. Auch nach einem Schulwechsel änderte sich nichts. Es wurde ein Fördergutachten erstellt und ein Förderbedarf im sozial-emotionalen Bereich festgestellt. Vor 2 Jahren wurde dann das erste Mal ADHS in den Raum gestellt, die Akzeptanz dieser Verdachtsdiagnose verweigerte jedoch mein Exmann so vehement, dass keinerlei Therapie erfolgen durfte. Auf mein drängen erfolgt aktuell eine zweite Diagnostik, die dann hoffentlich auch hingenommen wird, so dass er und wir endlich Hilfe bekommen.
Das ist genau der Grund, warum ich hier bin. Ich bin so ausgebrannt. Ich gebe mein letztes Hemd für meine Kinder, aber es zerrt so an den Nerven.
Er geht aktuell aufs Gymnasium, weil seine IQ Tests so gut waren. Aber er kann diese Fähigkeit überhaupt nicht nutzen. Ich muss quasi jeden Schultag mit ihm nacharbeiten (wenn es denn Unterlagen gibt). Ich bekomme so viel Gegenwind von Lehrern, von anderen Eltern. Er stört viel, arbeitet im Unterricht quasi gar nicht mit, gerät auch ab und an in Schlägereien.
Und zuhause? Ist er ein anderes Kind. Er ist total unorganisiert und lost ohne mich, kann sich gar nicht allein beschäftigen, aber in keinster Weise so anti wie in der Schule.
Ich fühle mich so hilflos, schäme mich zum Teil richtig für sein Schulverhalten. Immer wird mit dem Finger auf uns gezeigt, dass „wir uns wohl nicht genug kümmern, um das unerzogene Kind“. Das trifft mich und vorallem meinen Sohn sehr. Wir leiden alle unter seiner starken Konzentrationsstörung.
An manchen Tagen schaffe ich das alles nicht mehr. Ich arbeite selbst 30h und mein Mann Vollzeit. Die anderen beiden Kinder brauchen auch ihre Zeit. Geht es jemandem auch so, dass man sich zerteilen müsste um allen gerecht zu werden? Gerade weil mein Kleiner eben anleitung für ALLES braucht und viel Aufmerksamkeit.
Ich fühle mich oft unverstanden von meinem Umfeld, selbst meinem Mann.
Ich hoffe ich finde hier einen netten Austausch
LG Nicole