ich bin neu hier, da bei meiner Tochter ADS diagnostiziert wurde. Neben der fachärztlichen Behandlung versuche ich, in Foren, etc. Gleichgesinnte zu finden, die Erfahrungen mit diesem Thema haben und mit denen man sich austauschen kann.
Aufgrund von Konzentrations- und Lernproblemen haben wir nach Absprache des behandelnden Arztes mit einer Behandlung mit Medikinet Retard begonnen. Derzeit nimmt sie 10mg. Davor hatten wir auch 15mg und 20mg getestet. Bei 15mg war ihr Verhalten ähnlich. Mit 20mg war sie emotional und mir kam es überdosiert vor. Vielleicht irre ich mich auch. Die Schulergebnisse/Testergebnisse waren nicht mehr so gut.
Nun habe ich eine Frage an alle, die sich zum Thema Eingewöhnung und Dosierung von Medikinet Retard auskennen:
Mit 10mg Medikinet ist meine Tochter viele konzentrierter und ausgeglichener. Hausaufgaben oder Arbeiten kann sie viel besser angehen und Erlerntes wieder abrufen. Dennoch bemerke ich mit 10, 15 oder 20mg, dass sie ab und zu wieder unkonzentriert wird, sprich, bei Arbeiten kann sie mehrere Aufgaben fehlerfrei bearbeiten, dann hat sie plötzlich wieder einen Blackout und verhaut 2 Aufgaben komplett. Dann ist sie wieder konzentriert und löst wieder mehrere Aufgaben ohne Fehler. Ich denke, dass dies an ADS liegt und nicht, weil sie zu wenig gelernt hat und wollte fragen, ob die Dosierung eventuell doch noch nicht die richtige ist oder ob das völlig normal ist und man ab einem Punkt nicht mehr die Konzentrationsfähigkeit mit Medikamenten steigern kann.
Wir stehen noch ganz am Anfang und bemühen uns, neben Medikamenten eine Ergotherapie zu machen. Derzeit stehen wir aber überall auf Wartelisten.
Zudem klagt meine Tochter täglich über Bauchschmerzen. Kann das damit zusammenhängen? Zuerst wurde Verstopfung vom Arzt diagnostiziert. Aber auch eine Woche später hat sie immer noch Bauchschmerzen.
Die Medikamente vollbringen keine Wunder. Sie reduzieren die Symptomatik nur um ein gewisses Level. Dazu kommen weitere Faktoren wie Geräusche, Gerüche, Licht, Menschen….
Dazu kommen Gedanken wegen Ereignissen in der Schule.
Nicht alles ist ADHS. Kein Kind der Welt wird ständig Höchstleistungen bringen. Vielleicht die Erwartungshaltung überdenken… Eltern neigen gerne zu Leistungsdruck… Du musst funktionieren!
Und ADS gibt‘s nicht. Das ist sowas von überholt. Du weißt nicht was im Kopf passiert. Ich bin kein Zappelphilipp, aber die Hyperaktivität findet in meinem Kopf statt. Dein Kind hat ADHS,
Eine Möglichkeit wäre die Pomodore-Technik für Hausaufgaben. Das Kind soll sich in der Schule konzentrieren und dann auch noch danach für Hausaufgaben.
Da werdet ihr lange warten und ihr wisst dann nicht einmal ob sich das Warten lohnt und die Ergotherapeuten kompetent sind! Dazu können Ergotherapie auch wieder Stress sein für Kinder.
Es gibt sicher gute Literatur wo verschiedene Techniken erklärt werden die bei der Ergotherapie auch gebracht werden können.
Bauchschmerzen und auch Kopfschmerzen treten zu Anfang häufiger auf, das vergeht nach einigen Wochen.
Denkt daran, dass man bei Medikinet Retard immer gut frühstücken muss. Ist eure Tochter Frühstücksmuffel, ist Medikinet ungeeignet. Und es wirkt nur den halben Tag, ADHS haben wir aber den ganzen Tag. Daher sollte sie, sobald ihr die richtige Dosis gefunden habt, auch nachmittags etwas nehmen (dann eine etwas geringere Dosis als morgens - und falls es auch dann Medikinet Retard ist, muss leider auch dann dazu gegessen werden).
Vielen Dank für deine Rückmeldung und die Tipps! Gut zu wissen, dass Bauchschmerzen anfangs normal sein können. Die Ärzte hatten dies verneint. Ja, meine Tochter frühstückt morgens normalerweise gar nichts. Seit sie morgens Medikinet nimmt, mache ich ihr aber ein kleines Frühstück, dass sie versucht zu umgehen. Ich werde darauf achten, dass sie mehr frühstückt und die Tablette erst um Anschluss nimmt.
Ich weiss nicht, ob ich ihr nachmittags auch noch eine Tablette verabreichen soll. Sie ist in der Ganztagsschule (inkl. Hausaufgabenbetreuung )und kommt erst um 16Uhr nach Hause. Gelegentlich müssen wir aber dann noch für Arbeiten lernen. Vielleicht kann ich ihr an diesen Tagen noch eine zweite Tablette geben, damit etwas vom Gelernten hängen bleibt.
wenn sie um 16 Uhr nach Hause kommt, ist sie dann aber schon lange ohne Wirkung. D. h. sie sollte wenn dann die zweite Kapsel in der Schule beim Mittagessen nehmen.
Um abends für Arbeiten zu lernen, wären unretardierte Tabletten besser - dann aber mit geringerer Dosis. 5 mg könnten dafür reichen.
Hallöchen und willkommen.
Habe auch eine Tochter mit ADHS. Das H ist übrigens eigentlich allen hier ziemlich egal. Ob das Chaos drinnen oder draußen ist ist relativ egal. Oft leiden die ohne H auch mehr weil sie das H weg kompensieren.
Nun ja. Wir haben eine erfolgreiche Eindosierung hinter uns.
Und ich bin gerade dabei
Medikinet hat ein paar Nachteile, die ihr wissen solltet. Es wird halt oft als erstes Verschrieben weil die Firma die meisten Studien bezahlt hat und gute Verträge mit den Krankenkassen hat. Aber eigentlich ist es das schlechteste Präparat von allen die es gibt.
Was nicht heißen soll, dass es nicht für manche das Beste ist. Denn bei ADHS Medikamenten ist die Verstoffwechslung sehr individuell.
Jedenfalls ist Medikinet Retard auf zwei Arten von Kügelchen aufgeteilt und die einen werden sofort, die anderen, theoretisch 3 Stunden später absorbiert. Allerdings ist die Absorption der zweiten Ladung sehr stark davon abhängig was zur Einnahme gegessen wurde. Isst Deine Tochter also jeden Tag was anderes zum Frühstück oder schluckt sie die Tabletten während des Frühstücks oder erst danach hast Du immer eine andere Wirkstofffreisetzung.
Das Problem bei Medikinet als auch bei Ritalin ist, dass wenn Deine Tochter das Methylphenidat (MPH) schneller abbaut, als die Firmen das geplant haben dann tritt vor Freisetzung der zweiten Dosis ein Wirkstoffloch auf.
Ritalin flutet etwas flacher an und flaut auch flacher ab, so dass es in der Beziehung dem Medikinet vorzuziehen wäre. Aber besser ist Concerta oder Kinecteen, welche einen anderen Retardierungsmechanismus verwenden. Bei Concerta wird der Wirkstoff erst zu 20% sofort und dann durch ein kleines Löchlein in der Tablette frei gesetzt so dass Du immer eine konstante Menge hast.
Die Wirkkurve ist auch viel flacher und die Tabletten halten länger.
Meine Tochter hat mit Ritalin angefangen. Hat erst ganz gut gewirkt, aber dann trat ein Gewöhnungseffekt eine und die höhere Dosis war für sie nicht passend.
Mit Concerta funktioniert es sehr gut.
Also vielleicht mal nach einem anderen Präparat fragen?
Z.B. Concerta 18mg
Vielen Dank für deine Rückmeldung! Ich freue mich über jeden Erfahrungsaustausch, da ich bislang keinerlei Erfahrung mit diesem Thema habe und mich etwas alleine gelassen fühle.
Pomodore- Technik: Vielen Dank für den Tipp. Habe ich noch nie gehört. Ich muss mich darüber schlau machen.
Für mich ist wichtig, dass ich mein Kind unterstütze und nicht überfordere. Sie geht gerne zur Schule, ist ehrgeizig und daher frustriert, wenn sie trotz lernen keine guten Noten mehr schreibt. Ihre Konzentration hat sich mit 10mg bereits sehr verbessert. Wie du sagtest, ist es scheinbar normal, wenn trotz Medikamente ab und an noch ein Black out kommt. Gut zu wissen. Wichtig für mich ist, dass meine Tochter keine Medikamente nimmt, die falsch dosiert und nicht auf sie abgestimmt sind. Ich werde es noch weiterhin beobachten.
Vielen Dank für das Teilen deiner Erfahrungswerte!
Genau darum geht es mir. Meine Tochter frühstückt jeden Tag anders und meine Angst ist, dass die Wirkung deshalb täglich eine andere ist oder dass ich ihr die falschen Präparate oder Dosen verabreiche, die für sie nicht optimal sind. Ich werde den Präparatswechsel mit dem Arzt besprechen.