Neue Studie: Macht Dexamfetamin (z. B. Attentin) süchtig?

Dexamphetamin wird seit Jahrzehnten zur Behandlung von ADHS und Narkolepsie eingesetzt – doch sein Abhängigkeitspotenzial ist weiterhin umstritten.

Laut einer aktuellen Untersuchung der Universität Sydney gibt es kaum Belege dafür, dass Dexamfetamin bei ADHS-Patient:innen abhängig macht. Die wenigen dokumentierten Suchtfälle waren schlecht belegt und methodisch schwach.

Wichtig: Die Datenlage ist noch dünn, es braucht deutlich mehr Forschung.

Wie sind eure Erfahrungen mit DEX/Attentin – besonders im Vergleich zu Elvanse oder Ritalin?

Fühlt ihr euch gut aufgeklärt, auch was das Thema Suchtgefahr betrifft?

Bin gespannt auf eure Meinungen und Erfahrungen! :slight_smile:

Quelle: psychoactives

Bei beiden Wirkstoffen wurde daraus keine Abhängigkeit.

Das ist hier aber auch allgemeiner Konsens, dass es bei uns in Form von Medikamenten zwar ein Missbrauchs-Restrisiko geben kann, aber ich kenne keine Betroffenen, die diesbezüglich Probleme bekamen.

Das Gegenteil dürfte der Fall sein.
Kann man u.a. hier lesen.

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Der Umkehrschluß:
Was wäre daran schlimm nach 20 Jahren von einem Medikament abhängig zu sein, auf das man nicht verzichten möchte und wegen der Symptome/Probleme nicht verzichten kann, weil sonst das Leben extremst quälent und unter einem solch hohen Aufwand dauerhaft zu bewältigen ist, daß es geringe bis keine wirkliche Lebensqualität mit sich bringt!

Das ist das selbe Prinzip/ Problem mit Chronischen Schmerzpatienten die Opioide bekommen und auf sie nicht verzichten können, weil sie sonst die Schmerzen nicht ertragen/ aushalten können. Da auch hier der Patient weder auf seine Medikation verzichten kann und möchte spielt es keine Rolle, ob dieser Patient abhängig ist oder nicht, denn er wird das Medikament eh bis an sein Lebensende nehmen.

Ich finde viel wichtiger, daß man sich bewußt macht, das soetwas möglich ist, ob es einem das wert ist/ man bereit ist dies in Kauf zu nehmen und wieviel Besserung das jeweilige Medikament dem jenigen bringt, der es einnimmt.

Ich würde nach der unschlüssigen Datenlage interpretieren/ unterstellen, daß eine rasche Abhängigkeit nicht gegeben ist, es eher die Frage für eine wirklich Langzeiteinnahme von wahrscheinlich 10 Jahren und mehr ist.

Ich glaube wir haben wir Menschen, die ihre Medikation 20 Jahre und mehr nehmen und sehr danbar/ froh sind, daß es diese Medikation gibt und nicht drauf verzichten möchten und somit die latend schleichende Gefahr einer möglichen Sucht bereit sind in Kauf zu nehmen.

Keiner hier nimmt ja Medikamente weil er einen schönen Abend möchte oder ist gerade zu Beginn der Medikation auch bereit einiges an Nebenwirkungen in Kauf zu nehmen, um später auf die Medikamente verzichten zu wollen.

Zudem ist ein grundsätzlicher Schmerzmittelgebrauch mit der daraus resultutierenden Abhängigkeit, um im Job, als Eltern etc. funktionieren zu wollen größer, gerade weil das mehr beiläufig passiert und das Thema Schlafmittel bzw. Beruhigungsmittel mit den Gefahren der Abhängigkeit größer ist - was auch nicht bewußt oder absichtlich geschehen muß, doch fehlender Schlaf kann schon sehr unangenehm, sehr anstrengend sein genauso wenn man nicht zur inneren Ruhe kommt.

Bei Dexamfetamin ist die Hürde viel größer/ höher das eben nicht beiläufig immer mehr genommen werden kann, weil die BTM Rezepte ganz klar auch bei den Praxen eine deutlich stärkere Kontrolle u. Hemmschwelle setzen.

Um was genau geht es?

Denn zwischen Sucht und Abhängigkeit besteht ein großer Unterschied.

Abhängigkeit sind wir alle iwie von unseren Medikamenten. Denn nehmen wir es nicht kommen wir nicht so gut aus. Das gilt genauso für den Diabetiker, Hypertoniker, Schilddrüsenerkrankenten etc. Die Aufrechterhaltung der „gesunden“ Körperlichen Funktionen sind ohne eingeschränkt.

Sucht hingegen hat eine andere Motivation und zeichnet sich durch Missbrauch aus.
Indizien für Missbrauch sind eigenständige Erhöhung der Dosis bis hin in letale Mengen. Und Anwendung des Medikaments mit dem Ziel eine Nebenwirkung z.B. Euphorie zu erleben oder eben zu verdrängen. Also die Substanz wird auch ohne „Grund“ genommen.

Somit sind viele z.B. von Schmerzmitteln, Sedativa Abhängig, aber nicht süchtig.
Der süchtige hingegen ist nahe zu immer Abhängig.

Entsprechend machen Psychopharmaka, Stimulanzien durchaus abhängig. Merkt man auch im Entzug. Auch wenn das gerne als Absetzsyndrom kaschiert wird. Faktisch ist es ein Entzug.

Hallo,

da hast du schon recht, es wäre möglicherweise nicht schlimm oder kein Unterschied, weil man sowieso nicht verzichten möchte.

Aber trotzdem gut, dass wir uns diese Gedanken nicht machen müssen, da keine Abhängigkeit entsteht. Ansonsten würde es Leute massiv verunsichern, bevor sie überhaupt mit dem Medikament anfangen.

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Ich kenne genug, die von den Nebenwirkungen abgeschreckt sind, oder auch die Medis absetzen, weil sie nicht zurecht kommen und die ärztliche Versorgung bezüglich Stimulanzien teils einem Lotteriespiel gleicht oder gar junge Ärzte Thesen und Haltung von vor 30 Jahren vertreten :see_no_evil_monkey::cold_face::see_no_evil_monkey:

Was oft übersehen wird: Viele ADHS-Patient:innen passen ihre Dosis an, wenn die Wirkung nachlässt – nicht aus Missbrauch, sondern weil sie funktionieren müssen. Dabei fühlen sie sich oft unsicher oder schuldig, vor allem wenn die Packung zu früh leer ist. Statt offener Gespräche erleben sie Misstrauen, obwohl es eigentlich mehr Aufklärung und Begleitung bräuchte.

Hast du bitte entsprechende Zahlen / Belege zu dieser Behauptung?

Mir ist absolut klar, dass es immer wieder mal vorkommt / vorkommen kann.
Jedoch scheint es mir etwas abwegig zu sein, von einem (aus meiner Sicht) „gelegentlichen“ gleich auf „viele“ zu schließen.

Zudem kann dem ganzen vmtl am besten durch saubere Aufklärung über die zu erwartende Wirkung der Medikamente sowie eine bessere Ausbildung der Ärzte begegnet werden.

Gibt sicherlich noch ein paar mehr Punkte, jedoch sind das so die ersten, die mir dazu einfallen.

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Ja, ich finde auch, die Beiträge in diesem Thread sollten etwas anders gelabelt werden. Es ist ja erlaubt und ganz nett herumzuspekulieren - aber solange diese Spekulationen dann wie empirische Tatsachen formuliert sind, können sie auch sehr verunsichern!

Liebe/r @nn-ch,

du präsentierst eine Studie, die die Abhängigkeitsgefahr gerade nicht bestätigt, leitest dies aber ein mit ist weiterhin umstritten.

Dazu noch der Satz Fühlt ihr euch gut aufgeklärt, auch was das Thema Suchtgefahr betrifft?, was ja unterstellt, dass eine solche Gefahr ernsthaft besteht.

Klarer Punkt! Mein Beitrag war als Beobachtung aus meinem Umfeld gedacht, nicht als allgemeingültige Aussage.

Ich stimme euch zu: Mehr sachliche Aufklärung und eine gute Arzt-Patienten-Kommunikation wären entscheidend – genau darum ging es mir im Kern.