Neurofeedback-Therapie bei Kindern mit ADHS

Hallo zusammen

Wer von euch hat mit seinem Kind schon Neurofeedback-Therapie gemacht?
Wir haben gerade begonnen und würden gerne noch die Meinung anderer Eltern hören.

Wir nicht.

Ich halte davon zwar schon was, aber letztendlich ist es ein extremer Kostenfaktor und scheint auch mit einiger Anstrengung verbunden zu sein. Allein da immer hin zu müssen. ADHS ist ja ohnehin schon ein krasser Stressfaktor.

Meiner Tochter wollte ich das nicht unbedingt zumunten.
Sie nimmt Methylphenidat und profitiert davon extrem.
Sie macht auch Verhaltenstherapie aber ohne Methylphenidat würde sie nicht viel auf die Reihe kriegen.

Darf ich fragen, warum ihr das macht?

Wird Neurofeedback bei unter 18 Jährigen nicht von der KV übernommen? :adxs_noidea:

https://www.g-ba.de/downloads/17-98-3064/HeilM-RL_2024-05-16_Heilmittelkatalog.pdf

Quasi vom KJP, oder im Rahmen einer Ergotherapie verordnet müsste es mit drin sein.
Erwachsene scheinen eine Zuzahlung leisten zu müssen, wenn ich richtig gelesen habe.

Was genau Neurofeedback bringt und auch, dass es begleitend zur Medikation etwas bringen kann, ist ja bewiesen. Ist ne ziemlich spannende Kiste, dieses EEG.

Beim Töchterchen macht’s die Ergo, somit nicht teuer für uns.
Da wir erst am Anfang sind, kann ich zum Erfolg noch nichts sagen.

Bzgl Stress, ja es ist ein extra Termin. Aber das Kind geht gern hin, die Ergotherapeutin ist klasse und tut ihr gut.

Es wurde uns von der Kinderpsychologin empfohlen.
Er macht gute Fortschritte damit. Parallel machen wir kognitives Training vom Ipad aus, das ist praktisch.

Wir haben die Therapeutin gerade um die Ecke, das ist super praktisch. Mein Sohn macht jeden zweiten Tag 15 Minuten. Am anderen Tag macht er kognitives Training zuhause am Ipad, das sind auch 15 Minuten, das geht dann gut vom Zeitmanagement her.

Wie alt ist dein Kind?

Hallo!
wir haben mit unserem Sohn ca. 1,5 Jahre (fast 2) Neurofeedback gemacht (Es wurde Ergotherapie verschrieben und NF gemacht, vorher bewilligt und danach rückerstattet).

Wir begannen damit Ende 1. Klasse. Zunächst 2x pro Woche (sicher jeweils 30 Minuten) über Monate.
Dann 1x pro Woche für mehrere Monate und dann monatlich…
Der Erfolg war gegeben und meiner Meinung nach konnten wir damit erreichen, ca. 2 Jahre später erst mit Medikamenten zu beginnen.

Leider war es aber so, wenn wir länger nicht dort waren, war der Effekt auch wieder weg.
Im Endeffekt funktioniert es (mMn) nur so lange, wie man es macht.

Zusätzlich muss man bedenken, dass diese Termin auch Stress etc. in der Familie (oder beim Kind) verursachen. Für manche kann es daher auch besser sein, Medikamente zu geben und sich statt der Zeit der Ergotherphie intensiv um sein Kind kümmern (Stichwort Beziehungspflege, Routinen, Selbstbewusstsein, etc…).

Für unseren Älteren hat das Neurofeedback gpasst. Er hat ADS und ist gerne mit mir zu den Terminen gefahren. Allerdings ging es dann, wie gesagt, nachdem wir mit dem Neurofeedback aufgehört hatten, irgendwann einfach nicht mehr und es kamen die Medikamente.

Unser Jüngerer hat ADHS und hat sich gleich jedes Mal beschwert, wenn wir mit dem Auto fahren mussten. Eine halbe Stunde Fahrt war für ihn schon eine Qual. Auch das Neurofeedback hat ihm eigentlich keinen Spaß gemacht. Wir haben also relativ bald wieder damit aufgehört und dann Medikamente genommen. Ich habe mir gedacht, für ihn ist es besser, wenn er statt dem NF eine Sportstunde bekommt und das ist auch definitiv so.

Alles in allem ist es sicher eine tolle Sache, aber wie gesagt, es muss wirklich auch für das Kind passen.

LG

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Was ist denn so schlecht an den Medikamenten?

Wenn man Nebenwirkungen hat ist es ja okay, nach Alternativen zu suchen aber Medikamente sind nach Stand der Wissenschaft die erste Wahl.

Ich glaube, in unserer Gesellschaft sind die Medikamente leider sehr stark im Verruf, auch wegen der Analogie zu bestimmten Partydrogen.

Letztendlich weißt du nicht wie es gelaufen wäre mit Medikamenten statt NF. Viele Kinder mit ADHS kommen eine Weile klar und dann nicht mehr.

Ich persönlich glaube dass NF eher begleitend und auch eher für Erwachsene geeignet wäre. Aber mir wäre das echt zu stressig da immer hin zu müssen und bezahlt krieg ich es auch nicht.

Naja, wenn es für Eiche bei dem älteren Kind geklappt hat freut mich das.

Ich finde nur, dass man die Medikamente nicht so negativ sehen sollte. Viele ADHSler nehmen keine wegen Vorbehalten.

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Es ist einfach was anderes, ob ich selber Medikamente nehme oder sie meinem Kind gebe.

Bei ADHS (und vielem anderen ) macht die Umgebung einfach auch unfassbar viel aus. Ich finde es nicht verwerflich zu schauen, ob es eine Alternative zu Medikamenten gibt, grade, wenn es etwas ist, was dauerhaften Effekt haben könnte.

Ich habe Neurodeedback beim Kleinen in der Reha ausprobiert, dort sagte man mir tatsächlich, er mache das gut mit, solche Bilder hätten sie aber noch nie gehabt bei Kindern (er hat keine ADHS Diagnose, irgendwas ist da, wir wissen aber nicht was).

Wir haben es Zuhause tatsächlich deshalb nicht gemacht, weil wir das nicht in nächster Nähe haben und die Fahrerei mit Termin beiden Kindern hier unfassbar viel Stress macht.

Wenn ich lese, dass es auch nicht dauerhaft hilft, ist das schade.

Aber es erinnert mich daran, dass ich das für mich mal in Angriff nehmen könnte. Habe ja selber eine Diagnose und tatsächlich hat mir meine Psychotherapie bisher nichts gebracht.