NFP und Medikamente

Um Gottes Willen, natürlich nicht! :slight_smile:

Im Gegenteil, ich meine, mal irgendwo gelesen zu haben, dass der Wunsch, schwanger zu werden, bei Frauen mit ADHS unbewusst mit Wunsch korreliert, eine Zeit mit geringerer Symptonausptägung wiederzuerleben und sich dadurch besser zu fühlen. Kann die Quelle aber nicht finden, daher ohne Gewähr.


Das ist sicherlich im Einzelfall möglich… aber ich nehme an, dass es dazu nur Vermutungen gibt.
Zumal - mal realistisch gesehen weiß das Frau ja erst, wenn sie schon einmal schwanger gewesen war. Und dann weiß sie auch, dass Kinder HABEN mit einer eher erhöhten Symptomausprägung korreliert, wenn nicht bei ihr so doch dann beim Kind, oder bei beiden und bei der Umgebung erst recht.

Die Vermutung, dass Frauen mit ADHS ungeplant schwanger werden weil sie zu verpeilt sind zu verhüten oder die Bedienungsanleitung für ihr Verhütungmittel nicht gründlich gelesen haben, finde ich deutlich naheliegender (man braucht sich ja nur mal unseren Humor-Thread durchzulesen…) … Wobei idR. meist doch noch zwei dazugehören und ich mich frage, warum die Verantwortung für die Verhütung immer noch bei der Frau liegt, selbst im Falle diagnostizierter und selbst erlebter Verpeiltheit.

Um nochmal allgemein auf das Thema Verhütung bei uns zu kommen.

Pille war mir inc. damals Schichtdienst zu unsicher, hab ne Zeit mit dem Nuvaring verhütet. Dann habe ich damit wegen Urlaub meine Zyklus etwas verschoben und das hat mich jahrelang immer etwas durcheinander gebracht. Also dachte ich immer ich bekomme meine Tage, das war zum alten Zyklus, aber sie kamen nun halt versetzter. Das war eines meiner größten Eigentore im Leben.

NFP hatte ich drüber nachgedacht, aber auch wegen damals Schichtdienst davon von abgesehen und nach der ADHS-Diagnose erst recht nicht in Erwägung gezogen. Das zuverlässig und Gewissenhaft immer zu beobachten hätte ich nie gewährleisten können und zugleich hätte ich immer Angst gehabt doch schwanger zu werden. Auch die Pille und zugleich Methylphenidat machte mir kein gutes Gefühl.

Also entweder lässt mein Partner was machen oder halt Kondome .

@zorayazia
Ja man hört es immer wieder, das Schwangerschaft was innerlich verändern kann. Viele schaffen es ja auch plötzlich mit dem rauchen aufzuhören.
Ich habe nicht so viel Ahnung , aber ich könnte mir vorstellen das hormonell beim stillen auch positive Effekte bestehen bleiben.

Hab auch ein junge Frau gekannt was von heute auf morgen wegen der Schwangerschaft Medikinet Adult absetzte und damit klar kam.

Du hast ja jetzt reintheoretisch Zeit dich in dem Geschenk von einem klaren Modus auf das Elterndasein im Sinne von ADHS und wie du dich darin kennst vorzubereiten .
Vielleicht kannst du da auch irgendwo gezielt Hilfe bekommen. Prävention ist nunmal alles.

Ich wünsche dir da ganz viel Glück und habe da echt Respekt vor dir


Na, weil der Partner häufig eben auch betroffen ist. :wink:

Ich meinte natürlich Frauen, die schon eine Schwangerschaft hinter sich und die Zeit als positiv in Erinnerung haben.

Aber du hast recht, es gibt sicherlich auch andere Gründe. Sehr naheliegend finde ich z.B. auch, eine Auszeit zu bekommen und sich ganz darauf konzentrieren zu können, eine neue Herausforderung, sein „Ding“ machen können usw.

Hi danke, nein, in der Stillzeit denke ich nicht, ich war ja schonmal schwanger und der Absturz kam direkt nach der Geburt im Geburtshaus. Weil dann der Östrogenspiegel sinkt. Das war so nach einem Tag. Deshalb ja auch der Babyblues und die postnatale Depression, an denen viele ADHS Mütter erkranken. Deshalb gibt es ja auch Frauen, die Schwangerschaftssüchtig sind, ob das auch bei anderen vorkommt, weiss ich nicht, aber bei ADHS gibt es das. Diese Frauen sind schwanger gleich nachdem sie das vorherige geboren haben. Ich kenne zwei solche Frauen.

Die Veränderung der Wahrnehmung hatte ich damals bemerkt in der Schwangerschaft, konnte aber nichts damit anfangen, weil ich die Diagnose nicht hatte. Also ich hatte den Übergang nicht wirklich gespürt und konnte es nicht vergleichen mit vorher. Es war nur anders - alles intensiver.

Nach der Geburt hatte ich die Veränderung zurück nicht wahrgenommen, bzw. ich schob alles auf die neue Situation.

Ich werde dann nochmals mit dem FA darüber sprechen, wie die Hormone für eine spätere Behandlung eingestellt werden können - weil es ja so eine drastische Verbesserung dadurch gibt.

@zorayazia Dann hast Du mal alle guten Wünsche - falls Du denn schwanger bist - dass das diesmal besser wird!
Ich mag mir das gar nicht vorstellen, bei mir liefs immer gut und dafür bin ich immer noch sehr dankbar…
Gut, dass Du das schon im Vorfeld angehen möchtest!

Ja oder auch diese Depressionen, die immer nur in der zweiten Zyklushälfte auftreten. Diese ist offiziell auch aufgeführt als rezividierende Depression oder sowas. Das kann sicherlich ein Nebeneffekt von ADHS sein. Ich kenne tatsächlich so einen Fall.


Ich denke, du sprichst aber nicht von einer Frau, die medikamentiert ist. Unmedikamentiert mit mittlerer bis starker Ausprägung ist das wohl schwer möglich, was du voraussetzt.
Ok, und das mit den Kindern die diagnostiziert werden, das kommt auch erst später. Es gibt Kinder, die werden erst mit 8 oder 12 Jahren diagnostiziert oder eben überhaupt nicht, so wie einige hier wohl.
Wenn die Frau die Diagnose nicht offiziell hat, dann hat sie nur so eine Ahnung, so ein Gefühl, dass es irgendwie besser lief, als sie schwanger war und möchte das wieder erleben (Die Entscheidung kann auch unbewusst getroffen werden, was wohl sogar wahrscheinlicher ist wie bewusst). Unmedikamentiert ist es schwer, so einen bewussten Rückblick und Planung zu haben. Sich selbt bewusst sein, also die Kontrolle. In dem einen Buch (Neuropsychotherapie der ADHS)
ist das aufgeführt, dieser Hirnteil, der einem ermöglicht sich selbst zu Überwachen und dieses Vergleichen der Situationen ist ja auch schlecht möglich, weil vieles vergessen wird. Dieses ist bei ADHS (manchmal, oft oder immer, das scheint wohl auf die Ausprägung anzukommen) nicht in Betrieb.
Der Hirnteil ist der Präfrontale Cortex. Zu dem kann man ja alles auf adxs.org nachlesen :slight_smile: Zuständig laut Buch für Arbeitsgedächtnis: organisiert und strukturiert, bewahrt ein Selbstbild für die Zukunft, schätzt Folgen ab, verhindert die Verschleppung langfristiger Ziele

Schätzt die Zeit ab, verarbeitet Einzelheiten

überwacht verhalten, Selbstgepräche, Beobachter

Also tatsächlich schwer, wenn das abgeschaltet ist, das Verhütungsmittel richtig zu benutzen oder überhaupt - Ausser man hat den Fehler vlt schonmal gemacht :lol: :shock: Weshalb ich 5 Jahre lang total übervorsichtig war und trotzdem Panik hatte :lol:


Sorry wenn der Text zu lang war, oder niemanden interessiert :? Für mich ist es eine gute Repetition, ich möchte wirklich alles verstehen über ADHS. :wink: