Notwendigkeit von Zwischenmenschlichen Beziehungen für

Hallo Leute,

ich habe mal eine Frage. Kann es sein, dass jeder mensch wenigstens ein gewisses an sozialen Beziehungen sprich Freundschaften Beziehungen oder der gleichen braucht um seelisch gesund zu bleiben?

Ich frage mich das deswegen, weil ich seit einiger Zeit vermute, dass es mein selbst gewähltes Einzelgängerdasein ist, dass an meiner Psyche zu nagen scheint.

:wink: Ein ganz klares JA!!!
Du hast dir die Frage ja schon selbst beantwortet.

Naja, die Schizoiden brauchen nicht unbedingt andere Menschen. Aber sonst… klar.

Wieviel man wirklich brauch weiß ich nicht?

Doch vor allem das wichtigste ist die Qualität einer sozialen Beziehung, wobei man natürlich bei unangenehmen Kontakten ja auch was lernt.

Wir sind halt Rudeltiere. Mit dem Alter brauche ich viel weniger Kontakt zu anderen, da habe ich meine alte Bekanntschaften aussortiert und deutlich reduziert. Ohne Alkohol kann ich andere Menschen, von meinem Mann abgesehen natürlich, nicht länger als eine halbe Stunde aushalten.
Die Frage ist willst du soziale Kontakte oder brauchst du sie? Oder meinst du diese brauchen zu müssen?

Das kommt auf das Alter an. Wenn ich mich recht erinnere, hast du die 40 noch nicht überschritten.
Ich bin jetzt 52 und merke immer mehr, wie wichtig ein gutes soziales Umfeld ist. Meine Freundinnen und ich, auch Anfang 50 rücken jetzt wieder sehr viel näher zusammen und machen uns auch Gedanken, wie wir das Alter gestalten.
Wenn man so langsam auf die Rente zusteuert, dann mischen sich die Karten noch einmal ganz neu und es wird einem bewußt, wie wichtig Freunde sind.

Die besten Freunde sind die eigenen Geschwister, falls man kein Einzelkind ist. Ich habe 3 Brüder und auf die ist immer Verlass.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es keine guten Freunde gibt im Leben. Jeder ist sich selbst der Nächste.

So schade ich es finde, dass du diese Erfahrung gemacht hast, so sehr wehre ich mich aber gegen Pauschalurteile, die aufgrund solcher Erfahrungen getroffen werden.


Es kann auch genau anders herum sein - besonders in Familien, in denen auch andere von ADHS betroffen sind. Letztlich spielt es mMn keine Rolle, ob man seine engsten Bezugspersonen in der eigenen Familie oder woanders findet.

Ohne Freunde wäre ich nie so weit gekommen.
Es kann nur sein das manche Freundschaften nicht für immer sind , aber ein kurze Phase intensiv und hilfreich und dann Wege einfach auseinandergehen.

Zu meinem jüngere Bruder habe ich ein sehr inniges Verhältnis zu meine anderen Geschwistern nicht.

Ich kann da deiner Meinung nicht zustimmen . Verwandtschaft ist keine Garantie für nichts.
Aber das was man mit seinen Geschwistern als Kinder gemeinsam erlebt , erlebt man mit keinem anderem Menschen .

Haben eure Freunde auch Adhs ?


Meine aktuellen Freundinnen habe alle kein ADHS, sind aber auf ihre Art dann doch etwas „verrückt“.

Bei früheren Freunden vermute ich es im nachhinein. Eine Diagnose hatten die nicht, aber damals wußte ich auch noch nichts von meinem ADS.

Das heisst, Gleich gesinnt mit gleich. ?

Faszinierend find ich aber folgendes. Seitdem ich mich adhs beschäftige, kann ich ganz gut einschätzen, wer in meinem Umfeld adhs haben könnte.

Erst vor ein paar Tagen hat sich das wieder bestätigt. Bei dem Sohn ( Anfang 20 ) eines Bekannten hatte ich den Verdacht und das hat sich in unserem Gespräch mit dem Jungen bestätigt. Wir beide haben den selben Arbeitgeber und haben über die Arbeit gesprochen. Während dessen erzählte mir etwas von Konzentrationsstörungen, die er mal früher hatte und das Wort Ritalin fiel…

Ob meine damalige und heutige Freunde Adhs haben oder nicht, kann ich so nicht genau einschätzen. Sagen wir es aber so, alle haben/hatten Probleme vor allem mit dem Alkohol.
Der einzige Mensch, wo ich sagen könnte, definitiv ADHS (nicht diagnostiziert) zu haben, ist eine ehmalige Kollegin von mir, die in Frührente wegen Burnout gegangen ist. Es war mit ihr eine Haßliebe. Wir haben uns eigentlich sehr gut verstanden, aber sind mehr mals so richtig aneinander geraten. Haben uns aber nachher ausgesprochen.

Ja, das ist so, nicht nur in Bezug auf ADHS.
Ich habe meine Eltern sehr früh verloren und bis auf ganz wenige Ausnahmen haben auch meine Kindheits- und Studienfreunde wie auch Freundinnen, die ich erst im Erwachsenenalter kennen gelernt habe, alle in der Kindheit ein Elternteil verloren.

Man erkennt sich irgendwie und versteht sich sofort. Ich denke, dass, wenn man an wirklichen Freundschaften interessiert ist und nicht mit Menschen zusammen ist, weil sie einem in irgendeiner Art nützlich sind, dann zieht man die Menschen an, die man „braucht“ und die einem gut tun.

Das heißt aber nicht, dass diese Freundschaften ewig halten. Manchmal trennen sich die Wege auch wieder, ohne dass man diese Freundschaft an sich dann in Frage stellen könnte.
Manche Menschen begleiten uns nur ein Stück des Weges. Und Weisheit bedeutet, dies zu akzeptieren und dann ohne Groll loszulassen…

Früher waren meine Freundinnen ein Familienersatz zu für mich, ich habe sie tatsächlich gebraucht. Je älter wir wurden, desto unterschiedlicher sind wir geworden. Wir waren 5 Freundinnen, die sehr viele Höhen und Tiefen miteinander erlebt haben. Nachdem ich ausgewandert bin, hat sich irgendwie so ergeben, dass der Kontak immer weniger wurde. Die meisten haben sehr früh geheiratet und Kinder bekommen. Plötzlich haben sich da die Themen nur um die Kinder gedreht, womit ich absolut nichts anfangen konnte. Nur mit einer von denen pflege ich noch Kontakt, auch wenn nicht regelmäßig.
Neue Freunde finden ist extrem schwierig für mich und ich will es tatsächlich nicht. Ich habe sehr gute Bekannte und mit meinen Arbeitskolleginnen verstehe ich mich auch super. Unregelmäßig treffen wir uns auch privat. Was mich bei sozialen Kontakten sehr belastet ist, dass es sich immer wieder um die selben Themen alles dreht, auch auf der Arbeit, es wird sich immer wieder um das selbe ausgekotzt. Ich will auch keine Lebensgeschichten oder persönliche Probleme anderer mehr hören (dann schlatet mein Hirn plötzlich nicht ab und ist hoch fokussiert), denn diese nehmen mich sehr mit. Klar helfe ich wenn ich kann und ich wimmele die Leute nicht ab, aber versuche, schnell das Thema zu wechseln. Ich weiß, es klingt egoistisch, aber ich muss mich selbst schützen.
Auch das Verfolgen von längeren Gesprächen pannt mich enorm an. Habe danach starke Spannungskopfschmerzen und bin danach einfach platt. Was mir noch sehr im Wege steht ist, dass ich sehr neugierig bin und immer was wissen will. Aber das ist auch deutlich weniger geworden.

Die sozialen Kontakte waren bei mir auch runtergefahren , weil es auch immer Energie kostet.
Die Medikation im Kontakt ist für mich da sehr hilfreich .

Ich vergesse Aber viel zu oft auch die Pflege meiner Kontakte, weil das ist ja auch wichtig.

Ich mache jetzt bei jedem Treffen mit besten Freunden einen Termin fürs nächste Mal. Klappt.

Das wird mich enorm unter Druck setzten. Mein Alltag ist voll strukturiert und jede winzige Abweichung, wie ein Telefonat reinschieben, spannt mich enorm an. Daher Sachen, die warten können, mache ich erst wenn es mir danach ist, nicht unter Druck.
Viel erledigt sich aber auch vom selbst, z.B. man ruft mich an und meckert 5 Minuten warum ich mich wieder gemeldet habe, danach ist alles gut.

Aber ein fester Termin z.B. In vier Wochen entspricht doch genau einem strukturierten Alltag? Da kann ich mich dann immer prima drauf einstellen…

Ich habe Jahrzehntelang die Freundschaftspflege anderen überlassen. Aber jetzt, da ich weiß, warum das so war, sehe ich mich schon in der Lage und bin auch Willens, es mit passenden Tools anders zu machen.

Man darf eben nur nicht darauf setzen, es wie Nichtbetroffene hinzubekommen, sondern muss einen anderen Weg finden.