ich leide seit 15 Jahren an wiederkehrenden Depressionen und bin seit 10 Jahren in psychiatrischer und psychotherapeutischer Behandlung. Letztes Jahr ging es mir psychisch wieder schlecht und ich wurde mit Depressionen und ADS diagnostiziert. Mein Psychiater wollte mir aber keine ADHS-Medikamente verschreiben, weil ich ja depressiv bin. Ich habe dann Wellbutrin 300mg genommen, welche auch meine Depression gelindert haben, jedoch nicht meine ADS-Symptome. Als ich Wellbutrin absetzen wollte, weil ich schlimme Alpträume davon bekam, meinte mein Psychiater er muss mir dringend ein neues Medikament suchen, weil ich ja schwer depressiv bin. Ich habe gesagt, dass ich nicht depressiv bin und dass es mir sehr gut geht, bis auf die ADS-Symptome; er wollte mir aber partout keine ADHS-Medikation verordnen.
Ich habe eine neue Ärztin gesucht und diese hat die Diagnose bestätigt und mir Strattera 25mg verschrieben. Da dies keine Wirkung brachte, erhöhten wir die Dosis auf 40mg. Außer Nebenwirkungen (Durchfall, dann Verstopfung, Zwischenblutungen, Alpträume, Müdigkeit) konnte ich keine Wirkung feststellen. Jetzt geht es mir psychisch wieder sehr schlecht, da ich überhaupt nicht aus dem Saft komme und nichts schaffe. Sie wollte mir daraufhin ebenfalls ein Antidepressiva verschreiben, und zwar Brintellix. Ich war verzweifelt. Ich finde man sollte die Ursache behandeln, und nicht die Symptome - immerhin habe ich es ja so die letzten 10 Jahre gemacht und es wurde nur kurzzeitig besser. Jedenfalls habe ich ihr das so gesagt, und sie meinte ich soll jetzt Strattera auf 60mg erhöhen und ich soll mich in einer Woche melden. Wenn das nichts ist, dann verschreibt sie mir eventuell Ritalin 10mg. Und wenn das nichts ist, dann können wir Elvanse probieren.
Ich habe irgendwie das Gefühl, als würde sie sich dagegen sträuben mir andere ADHS Medikamente zu verschreiben, weil diese BTM-Medikamente sind. Des Weiteren sehe ich den Sinn von Strattera nicht. Es wirkt null, wirklich gar nicht, ich hab nur Nebenwirkungen. Warum soll ich jetzt noch die Dosis erhöhen? Ich nehme es seit zwei Monate, ich denke, die Wirkung sollte schon eingetroffen sein.
um eine Idee zu bekommen, ob, wie stark und mit welcher Ausprägung du ADHS haben könntest, kannst du den ADHS-Symptomtest auf ADxS.org machen. Es handelt sich um ein Onlinescreening. Eine richtige Diagnostik kann immer nur ein erfahrener Arzt oder Therapeut machen.
Viele User hier im Forum kennen den Test, sodass das Ergebnis hilft, deine Beschreibung besser einzuordnen.
Tatsächlich ist meine Psychiaterin eine ADHS-Spezialistin…und das war der vorherige Arzt angeblich auch.
Sie hat keine Begründung dafür genannt. Das einzige, was ich mir vorstellen kann: ich habe beim Erstgespräch geantwortet, dass ich viele Drogenerfahrungen in meinen jungen 20ern gemacht habe (so gut wie alle Substanzen durch). Ich war aber nie abhängig oder hatte einen problematischen Konsum.
Elvanse ist an Lysin gebundenes AMP. Das ist kaum als Droge missbrauchbar. Kriegt man in Österreich aber kaum bis gar nicht. Großer Fehler, meine ich.
Edit:
Wenn der Doc bereit ist, MPH und Elvanse zu testen, wenn Atomoxetin nicht anschlägt, ist das meines Erachtens eine vertretbare Entscheidung.
(hatte ich vorhin überlesen)
Na schön. Dass Strattera „nichts ist“, weißt du ja schon. Zu weiteren Nichtstimulanzien bist du nicht bereit. Das sagst du ihr so.
Ja, aber ob das der Grund ist weißt du erst, wenn du sie fragst.
Stimulanzien sind erste Wahl bei ADHS. Sie haben statistisch die beste Wirkung bei den geringsten Nebenwirkungen. Das weiß auch deine Ärztin.
Ja, es kann gut sein dass sie dir keine Stimulanzien verschreiben will. Zwingen kannst du sie nicht. Aber gute Argumente dagegen hat sie nicht. Entweder hilft sie dir (dafür sind Ärzte da) oder nicht.
Soll ich meine Drogenerfahrungen beim nächsten Arzt verschweigen? Ich finde es eigentlich nicht richtig, aber ja, wenn es hilft, muss ich es wohl tun.
Sie will mir die 10mg Ritalin aber eben auch ausschließlich zusätzlich zu Strattera verschreiben. Das finde ich bedenklich, zumal ich keine signifikante Wirkung von Strattera habe. Sie empfahl nicht es abzusetzen, obwohl ich starke Nebenwirkungen habe.
Das weiß ich leider nicht, aber ich trage sie hier mal ein. Danke!
Sie möchte jedenfalls nicht, dass ich Strattera absetze, sondern das Ritalin zusätzlich nehme, obwohl Strattera außer Nebenwirkungen keine Wirkung bei mir hat. Das macht doch keinen Sinn, oder? Ich werde sie mal heute updaten und ich hoffe, dass wir jetzt wirklich mal mit Ritalin/Medikinet oder Elvanse starten. Gefühlsmäßig tendiere ich zu Elvanse.
Ich bin so wütend über die Gesamtsituation. Ich habe tausende von Euros ausgegeben, ich habe zurzeit kein Geld, null. Mein Konto ist völlig überzogen. Aber Hilfe habe ich keine. Auch diese Ärztin kostet 300€ pro Stunde.
Gesamt betrachtet ist sie nicht sehr kompetent. Sie ist sehr freundlich und sozial kompetent, aber was das fachliche angeht…Fehlanzeige. Naja, dann geht die Suche wahrscheinlich bald weiter. Es ist zum wahnsinnig werden.
Die Begründung ist es, Strattera eine Chance zu geben…
Ja, wie lange denn noch?! Ich nehme es seit zwei Monaten. Zumal habe ich gelesen, dass dieses schleichend eindosiert werden soll: 1. Woche 10mg, 2. Woche 18mg, 3. Woche 25mg, 4. Woche 40mg, und so weiter. Ich habe aber einfach mal 25mg bekommen, obwohl sie mir 10mg verschreiben wollte, das habe ich jetzt einfach mal so genommen. Wenn ich über nichts geklagt hätte, hätte sie es einfach so weiterlaufen lassen.
Sie meinte, Strattera passt für mich weil ich ja eh immer mal wieder mit starken Depressionen zu kämpfen habe. Ich habe das tatsächlich schriftlich.
Hier nochmal was unsere letzte Kommunikation war:
„Wir können gerne eine weitere ADHS-Medikation probieren (Strattera bzw. Atomoxetin ist zwar von der Klasse her ein Antidepressivum, wird jedoch ausschließlich bei ADHS verwendet).“
„Erhöhen Sie Strattera von jetzt 40mg auf 60mg und melden Sie sich in einer Woche wie es Ihnen geht. Eine zusätzliche Option könnte dann Ritalin 10mg in der Früh sein. Elvanse wäre dann eine Option, sollten Atomoxetin und Ritalin nicht hilfreich sein.“
Heute ist die Woche jedenfalls um. Ich habe eine ihre Rücksprache Strattera abgesetzt, weil es mir echt dreckig ging. Es geht mir wieder besser. Ich habe aber Angst ihr dass zu sagen, vor allem weil sie mir eventuell alle weiteren Medikamente verwehrt.
Das Buch ist von dem renommierten Thieme Verlag. Aber man muss wissen, dass dieses Büchlein allenfalls populärwissenschaftlich geschrieben ist. Wissenschaftlich ist es jedenfalls nicht und es gibt auch keine neue Erkenntnisse, die stammen aus den 90er Jahren.