Ohne Elvanse immer Krank und Müde und Erschöpft

Hallo Alle,

(Ich weiß ihr seit keine Ärzt:innen…aber vielleicht hat ja jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und kann berichten…)

Wenn ich kein Elvanse nehme bzw. schon dann, wenn ich am nächsten Tag aufwache, fühle ich mich krank, erschöpft und müde. Das habe ich jetzt so lange beobachtet, dass ich sicher bin, dass es von Elvanse kommt. Das quasi mein Status Quo ohne Medikamente dann noch weiter unten ist. Ich hatte mich eigentlich darüber gefreut, dass mein Psychiater meinte ich müsse es nicht jeden Tag nehmen, aber dadurch muss ich es jetzt irgendwie doch jeden Tag nehmen. Ich habe schon öfter versucht bzw. gewartet, wann es ohne Einnahme besser geht, aber es tut sich nichts! Auch viel Schlaf bringt nichts. Ich muss mich aber irgendwann mal wieder waschen, Termine wahrnehmen, aufräumen, also immer wieder dann doch genommen. Es fühlt sich aber auch falsch an, weil es mir so vor kommt wie eine Ibu zu nehmen, eigentlich ist man noch krank, es verdeckt nur die Symptome. Oder geht es mir mit Elvanse wirklich besser wegen der „vermehrten“ Hormone? Und sofort wieder (zu) schlecht, sobald es fehlt? Es geht irgendwie nicht um „typische ADHS Symptome“ kommen stärker wieder, sondern wirklich um komplette Erschöpfung, Lähmung, Kraftlosigkeit… ich mein, Hormone machen ja auch das man sich fit fühlt oder eben krank, dass die Verdauung schneller geht oder langsamer, nicht nur Antrieb und Konzentration etc. Jedenfalls bei mir, wenn ich es einnehme.

Ich erreiche seit Monaten weder über Telefon noch Email meinen Psychiater nicht. Sonst hätte ich den schon längst gefragt. Da ich eig. 30 mg Elvanse nehme aber manchmal sogar nochmal nach nehmen muss, da die Wirkung nur 3-5 Stunden anhält und meine Stimmung dann ganz mies wird, also leer, dunkel, eingefroren, nehme ich manchmal nochmal nach. Rein von der mg Höchstmenge ja auch ok. Vielleicht kommt mein Körper auch damit dann nicht klar. Aber irgendwann muss sich doch was ändern, wenn ich Tagelang drauf verzichte?! Wie wieder gesund werden.

Und was soll ich statt nach nehmen tun, wenn die Wirkung trotz Nahrung und ohne Kaffee bzw. nur Koffeinfreien, so schnell weg ist?

Jemand Erfahrung damit und Ideen?

Schönes Wochenende allen! :sparkles::folded_hands:t2:

Hey @Lale

Such mal hier im Forum nach dem Stichwort „Steady State“. Da wird ganz gut erklärt, weshalb es keine gute Idee ist, einen oder zwei Tage Pause von Elvanse zu machen. Kurz gesagt, du hast dann immer noch Elvanse im Blut wegen der langen Halbwertszeit, aber zu wenig und deshalb komische Unterdosierungs-Symptome. Nach ein paar Tagen sollte sich das aber gelegt haben, ich glaube nach 5 Tagen spätestens.

Andererseits nimmst du den Zustand ohne Medis jetzt vielleicht auch einfach anders wahr, jetzt wo du weisst, wie es auch sein kann?

Zur Wirkungsdauer: Die ist bei Elvanse von der Dosis abhängig, also je höher die Dosis desto länger die Wirkung. Hast du schon höhere Dosen getestet (in Absprache mit dem Arzt)? Meist macht es mehr Sinn, morgens eine höhere Dosis zu nehmen als 2x täglich eine tiefere.

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Im Link gerne mal die ersten 5-6 Klappmenüs durchlesen.
Im Titel ist auch ein Artikel zu Absetzerscheinungen verlinkt.

*Nur da bitte nicht Fragen zu diesem Thema stellen, da es ein Tagebuch ist :slight_smile:

https://adhs-forum.adxs.org/t/plagetuch-vom-schlingelprinz-aber-nuescht-regelmaessig/22776/1353?u=sneedledeedoo

Wegen dem seit Monaten nicht erreichbaren Psychiater:

Gibts keinen Folgetermin (ich müsste z.B. mindestens 1x im Halbjahr zur psychiatrischen Sprechstunde) ?

Persönlich in der Praxis vorbeischauen, ob die noch da sind?

Auf die Suche nach einem neuen Psychiater machen?

Irgendwann sind die Kapseln ja mal aufgebraucht.
Nach eigenmächtigem „Nachlegen“ noch früher.

Legst du 30 mg nach?

weil das wären dann 60 mg und das das überdosiert ist und sich auch so lanfühlt ist normal Hadt du mal versucht mit auflösen nur 10 mg und ggf. nach einer Woche nur nochmal 5 oder 10 mg nachzunehmen?

Wenn du max in 10 mg Schritten steigerst bzw. zusätzlich nimmst solltest du nicht so kalt sein aber für den Steady-state 1 Woche halten und in den erszen 3 Tagen ist folgendes möglich:

  1. Tag super
  2. Tag blöd und gruselig
  3. Tag wieder gut
    und bleibt konstant
    oder

1.Tag blöd
2. Tag geht so
3. Tag solala
und es wird besser
oder andere wechselnde Empfindungen, die sich aber in 7 Tagen einpendeln können

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Ich kenne das Gefühl, sich morgens „verklatscht“ und krank zu fühlen. Hatte vorher Medikinet Adult genommen und da war morgens ein erholter und fitter Zustand. Seit ich auf LDX umgestiegen bin, fühle ich mich morgens ausnahmslos wie überfahren - als Morgenmensch ist das ne sehr unangenehme Erfahrung gewesen, war vor den Medikamenten immer ein Mensch, der direkt nach dem Aufstehen wach und auf Sendung war.

Beim letzten Termin mit meiner Psychiaterin habe ich das mal angesprochen, sie meinte, das würde sich noch legen. Gehe deshalb davon aus, dass es nichts schlimmes ist und gegen eine Einnahme spricht. Allerdings hast du ja auch ein Thema mit der Schilddrüse, da kann das durchaus anders aussehen. Schläfst du denn unter LDX anders als sonst/vorher/mit anderen Medikamenten (leichterer Schlaf, subjektiv empfunden schlechtere Qualität, mehr Träume/unruhiger etc.)?

Nachdem sich mein Körper an den Wirkstoff gewöhnt hatte (hat wirklich fast drei Monate gedauert), kann ich nun morgens einen Kaffee (mit Koffein) trinken. Nehme LDX immer so gegen 9 oder 10 Uhr, da ich lange Tage habe und morgens auch im Haushalt erstmal „gut“ ohne auskomme. Entweder lasse ich dann morgens Zeit zwischen Koffein und LDX, aber ich merke, dass mittlerweile auch beides gleichzeitig geht.

Mittags trinke ich auch nach dem Mittagessen einen Kaffee, um die Wirkung etwas zu stabilisieren bzw. zu verlängern. Das ging aber alles auch am Anfang nicht.

Kurzum: ich würde keine Pausen machen (Frage an dich selbst, musst du gar nicht beantworten: Was erhoffst du dir von der Pause? Ich mag mich mit Medikamenten mehr, mein ADHS ist ja 24/7 da und reduziert meine Lebensqualität immens, deshalb mache ich persönlich keine Pausen), dann drauf achten, die gleiche Einnahmezeit einzuhalten, bei einigen macht das wohl nen merklichen Unterschied, und dann würde ich wirklich (persönlich) Kontakt zu deinem Psychiater aufnehmen. Letztlich kann er dann noch mal mit dir über unretardiertes MPH oder Attentin sprechen, falls das wirklich dein Problem löst.

Vielleicht hilft dir davon was weiter, ich drücke dir jedenfalls die Daumen!

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Hey, danke.

Also „je höher die Dosis desto länger die Wirkung.“ Länger, nicht auch stärker?

Nein, es sind nicht die Symptome die ich ohne Medis vorher hatte, es ist wirklich eher so wie eine Art Gliederschmerzen und starke Müdigkeit, alles ist anstrengend. Und klar die Laune ist so schlecht wie ohne Medis halt. Die bewirken bei mir auch bessere Laune, Motivation…

Den Arzt habe ich heute endlich erreicht, sie war lange nicht da und hat denke ich verpeilt auf die Mails zu antworten. Habe jetzt in ein paar Wochen einen Termin. Aber man kann ja hier trotzdem mal nach Erfahrungen Fragen.

Mit auflösen und sowas habe ich alles noch nicht gemacht, da bin ich super schlecht drin :neutral_face: immer nur probiert mit nochmal 30 mg oder Kapsel öffnen und mal mehr mal weniger raus und in Wasser oder Joghurt o.Ä. weil ich eben auch dachte, die höhere Dosis könnte zu viel sein wenn ich eh schon so sensibel darauf reagiere ab nächstem Tag (was diese Nebenwirkung angeht). Und ich dachte es bringt mehr ab da wo ich merke dir Wirkung hört schon auf eben nochmal eine neue zu bekommen und gegen den Rebound (bei mir wie Depressiv, starr, komisch) Habe am Montag einmal zwei Kapseln genommen um es auszuprobieren, die Wirkung war glaube ich schon länger, aber immernoch das Krankheits etc. Gefühl. Aber kein auffälliges Herzrasen, stolpern oder so, schonmal gut. Appetit nie. Kopfschmerzen mal und nicht sofort. Trinke auch nur entkoffeinierten Kaffee und zwinge mir bei Einnahme zumindest etwas rein, auch für die Wirkung.

  • Bis 70mg ist ja wohl ok aber klar, hab es nicht langsam gesteigert oder so.

Das mit dem steady state ist ja ein Ding, warum wird mir dann gesagt ich könne es bei Bedarf nehmen. Das ist ja nicht zu Ende gedacht. Aber sind ja auch nur Menschen…Aber von Medikinet hab ich eh sofort Migräne bekommen. Daher lieber Elvanse durch nehmen. Habe auch schon andere Sachen probiert, ging nicht. Was es war und warum, vergessen. Hoffe noch auf Elvanse, auch, wenn es erstmal scheint als sei es nicht dass richtige Medikament. Gibt nicht mehr viel zur Auswahl. Das ich durchgehend erschöpft bin, hab ich auch erst, seit ich es fast täglich genommen hab. Aber das hatte ja auch den Grund, dass ich ohne nichts hinbekomme. Teufelskreis.

Außerdem bekomme ich selbst von 30mg oder eben etwas mehr Elvanse bei Gelegentlicher Einnahme manchmal so eeextreem trockene Schuppige weiße Haut, kann das sein?

Da ich so doll müde bin und eh lange zum einschlafen brauche, glaube ich nicht das ich wegen Elvanse nicht schlafen kann. Ist vlt schon mal passiert das ich durchgemacht hab, weil ich es zu spät genommen hatte oder ich mal so reagiere, mir ist aber aufgefallen, dass ich eben mal so aber eben auch mal so reagiere, eben wegen „platt“ trotzdem irgendwann schlafen kann. Ist ja nicht komplett weg.

Mit der Schilddrüse habe ich nichts?

Ich hoffe ich bin auf alles eingegangen, sehe deine Antwort jetzt hier nicht.

Liebe Grüße! :waving_hand:t2::sparkles:

…[Ein abruptes Absetzen nach längerer Anwendung in hohen Dosierungen führt zu extremer Müdigkeit und psychischer Depression. Auch das Schlaf-EEG weist Veränderungen auf.

Für alle, die es interessiert. Hersteller hat bestätigt, dass mein Zustand ein Absetzphänomen ist. Es kommt dann vor, wenn man das Mittel genutzt hat ohne ADHS zu haben oder zu hoch dosiert. Bei mir trifft wohl ersteres zu.]…

Das ist hier aus dem Forum, hier wäre es nicht wegen Unterdosierungssymptomen (also dem Rest im Blut) sondern wegen zu hoch dosiert. :thinking:

Wenn ich weniger nehme, hab ich ja noch kürzere Wirkung. Heute habe ich schon nach 2,5 St. gemerkt es lässt nach.

Vielleicht hab ich auch nur Dopamin+Noradrenalin etc. Probleme, aber doch kein ADHS. Ist ja nun mal kein Bluttest oder so. Auch, wenn vieles danach schreit. Dann kommt es vlt daher. Aber die Wirkung hilft mir so dolle. Ich weiß echt nicht weiter. Ich befürchte, der Arzt wird mir auch nicht wirklich helfen.

Danke schau ich mir an! Ich hoffe ich raffe was Klappmenüs sind. Finde das hier immernoch unübersichtlich bzw. noch nicht dran gewöhnen können.

Klar habe ich probiert auch noch eine andere Praxis zu finden. Aber ich hab sie heute erreicht. Sie war wohl lange nicht da. Naja. Hab die letzten Packungen bei meinem Hausarzt bekommen :folded_hands:t2:

Wenn das auf die Zeit nach dem Absetzen / Auslassen bezogen sein sollte, wäre es für einige Tage bis zu zwei Wochen zumindest erklärbar. Abhängig von Dosis und Dauereinnahme.

Wenn du dann mal etwas nachnimmst, wie viel Zeit liegt zwischen den beiden Einnahmen - und wird es dann in den nächsten 1-4h besser, gleichbleibend, oder noch schlechter?

Hi danke! Mit der Schilddrüse habe ich bisher nichts? Träume mit und ohne (also vlt noch Rest im Blut) momentan viel mehr ja und nicht unbedingt toll, aber bei einem anderen Medikament hatte ich mal ganz blöde Träume, das geht jetzt. Aber allg. mehr ja. Und ja genau mit konstant gleicher Einnahme (weil ich mal weiß wie die bei mir wäre) könnte sich mein Körper ja noch dran gewöhnen. Aber es ist eben so oder so so komisch, höre ich kaum sowas. Ist ja ein Allgemeinzustand und nicht eine „kleine“ Nebenwirkung die wieder verschwindet. Und es wird im Laufe des Tages auch nicht besser. Bleibt einfach so.
Ich muss es halt direkt nehmen wenn ich einigermaßen wach bin, um überhaupt aufstehen und stehen bleiben zu können :sweat_smile: wie schön zu hören das du deinen Deal damit gefunden hast.
Kurz: Pause weil ich mich einfach wohler fühle nicht jeden Tag Medikamente zu nehmen (Wirkung immer Nebenwirkung) und gerade wenn ich mich wegen denen so fühle. Oder wenn ich manchmal erstmal drei Tage brauche um Kopfschmerzen los zu werden, dann will ich nicht wieder das nehmen was sie verursacht hat. Aber mittlerweile würde ich sie durchnehmen, wenn es jetzt anders nicht mehr geht. Aber das ist ja dann wie eine Art Abhängigkeit, nervt. Und eben mit Unwohlsein. Und ja, ohne Medis geht dann auch nichts, aber war trotzdem erstmal froh zu hören das ich sie nicht täglich nehmen müsste. Für den Fall das ich mich mal ohne ok fühl. Bei mir dauert ausprobieren einfach sehr lange.
Übrigens hab ich auch schon oft gehört, dass Leute die es durch nehmen einmal im Jahr oder so Pause machen sollten. Glaube weil man dann die Wirkung wieder mehr merkt bei neuer Einnahmephase und so. Aber dann hat man mal endlich Urlaub und soll dann aufhören?! :sweat_smile:

Gleiche Einnahmezeit ist bei mir quasi unmöglich. Aber wie gesagt probiere immer direkt zu nehmen, was bei mir meist Mittags oder Nachmittags ist. Weiß nicht wann ich zuletzt mal zu normalen Zeiten geschlafen hab. Wecker nützt auch nichts, verschlafe wirklich alles! Wenn ich einmal schlafe dann schlafe ich. Ob ich will oder nicht. War schon immer so. Und früher ins Bett gehen bringt halt nichts wenn ich nicht einschlaf. Und wie gesagt „einfach früher aufstehen“ klappt auch nicht. Kaum. Nur mit Elvanse. Manchmal will ich morgens nicht mehr schlafen weil es schon 7 ist oder so, dann geht es nur mit Elvanse das ich durchmache. Einmal hab ich sogar trotzdem dann geschlafen! Bei mir geht alles ins Extreme. :face_exhaling::roll_eyes:
Ich glaube Attentin und MPH (Medikinet) hatte ich schon. Ging nicht. Er meinte mal, ich hätte schon viel ausprobiert (kam mir gar nicht so vor) also als ob es schwer wäre für mich noch was zu finden. Aber er hatte in der Mail wohl auch nicht verstanden, das ich einfach ZU Elvanse Fragen hatte, ich wollte ja nichts anderes. Und bevor ich was anderes nehmen würde, frag ich mich halt, wie werde ich wieder fit?? :waving_hand:t2::sparkles::folded_hands:t2:

Ja, ich merke es dann halt morgens wenn ich (noch) nichts genommen hab. Aber dann müssten das ja mehr kennen. Wie meinst du genau „erklärbar“?

Entweder hilft es nochmal oder ich merke nichts. Wirklich schlimmer ist mir noch nicht aufgefallen. Außer evt Kopfschmerzen oder so was. Aber generell hilft die Einnahme ja. Ich merke es zwar noch, aber ohne hab ich halt gar keine Energie in jeglicher Hinsicht. Und ab morgens dann merke ich das ich mich halt so fühle. Und manchmal denke ich dann „ne, ich nehme jetzt erstmal nichts mehr und gucke ob ich wieder fitter werde“ aber das klappt halt nicht weil ich irgendwann mal wieder etwas tun muss oder mich besser fühlen allg.

Achso, Zeit, : z.B nehme ich es gegen 12:00 und dann nochmal ab frühestens 15:00 Uhr oder später. Das es normalerweise 8-9-10 Stunden wirken soll, ist mir ein Rätsel.

Naja, nicht nur soll es im Idealfall bis zu 12h wirken, es hat auch eine Halbwertszeit von ~11h.

Nach der Zeit ist also in etwa noch die Hälfte des Wirkstoffs in der Blutbahn. Nach wiederum ~11h davon die Hälfte.
Und so weiter… bis es nach 4-5 Tagen restlos raus sein dürfte.

Was im Gehirn unter chronischer Stimulation passiert, ist komplex. Da schreib‘sch morgen noch :face_with_peeking_eye: aber irgendwo hier und da im Forum versuchte ich es zu erklären. Wenn man es dann plötzlich absetzt, passiert da halt auch wieder ganz viel da oben und das geht weit über den klassischen Rebound hinaus. Naja, es ist zumindest neurobiologisch erklärbar.


Solange man gar nicht weiß, wie viel Wirkstoff man braucht, um die ADHS Symptomatik bestmöglich unter Kontrolle zu bekommen - bei gleichzeitig kaum oder nur milden Nebenwirkungen - würde ich mit mehrfachen und unregelmäßigen Einnahmen am Tag nicht herumspielen.

Wenn die zweite Einnahme lediglich wach hält, aber sonst keinerlei Benefit hat, passt es da ja auch nicht. Klingt für mich aus körperlicher Sicht eher wie schleichend auszubrennen.

Dazu wirkt es wahrscheinlich aufgrund der langen Halbwertszeit auch noch negativ auf den Schlaf → Teufelskreis.

Ohne eine systematische Eindosierung in wöchentlichen Steigerungen um max 10mg und Tagebuch zu führen, wird es leider schwierig. Am Ende weiß man dann ja gar nicht mehr wie wo was gewirkt oder nicht so gewirkt hat.

Vielleicht wäre es eine Idee, neu und von unten anzufangen.

10 - eine Woche
20 - eine Woche

Und rückblickend anhand des Tagebuchs die vergangene Woche bewerten. Wenn sich da unten etwas verbessern sollte, kann man natürlich auch 2 Wochen daraus machen und es langsamer angehen :man_shrugging:


Wenn du wirklich schon mal Attentin genommen hast und auch das nicht funktioniert hatte - es ist der gleiche Wirkstoff wie bei Elvanse.

Nur, dass Elvanse langsamer kommt und länger wirkt, weil der Körper das Lisdexamfetamin erst spalten und in Dexamfetamin umwandeln muss, was zwischen 3,5 - 4,5h dauern kann (4,5 nach fettreicher Mahlzeit).

Das zu wissen wäre nicht unwichtig, denn zu diesem Zeitpunkt wäre die Wirkstoffkonzentration am höchsten und fällt ab da recht langsam über viele Stunden hinweg ab.

Das kann auch als Indikator dienen, ob man eher zu niedrig, oder zu hoch dosiert ist. Ich würde dann beim Tagebuchführen dokumentieren, wie es sich ab 1 - 4h nach der Einnahme entwickelt und ab da den restlichen Tag über.


Ansonsten gibt es auch noch andere MPH Präparate, wie Ritalin Adult, Concerta, Kinecteen und deren Generika, sollte es mit Lisdexamfetamin so gar nix werden.

Sollten alle Präparate an Stimulanzien nicht laufen, wäre laut Leitlinien dann Atomoxetin dran (Nicht-Stimulanz, aber auch für die ADHS Behandlung zugelassen).

Also, die Palette an Möglichkeiten ist noch lange nicht ausgeschöpft :four_leaf_clover:

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EDIT: hab natürlich nicht gesehen, dass hier schon viel geantwortet wurde. Wollte meinen Roman hier trotzdem nicht löschen, vielleicht ist ja doch was hilfreiches bei…

Ahhh sorry! Ich habe vorher ein paar andere Beiträge gelesen und war mir so sicher, dass du die Person mit der Schilddrüse warst - tut mir leid!

Ich danke dir erstmal, dass du so ausführlich geantwortet hast und auch bezüglich der Pause deine Einstellung teilst - sowas ist am Ende des Tages ja wirklich eine Entscheidung, die niemanden zu interessieren hat und die ich (wie ich finde) auch nicht „diskutieren“ muss. Manchmal gibt es ja Menschen da draußen, die es gut mit einem meinen und dann versuchen, Überzeugungsarbeit in die eine oder andere Richtung machen zu wollen.

Ich kann das so gut verstehen, dass die Einnahme von etwas schwierig ist, wenn man weiß, dass in der Vergangenheit genau diese Sache Unwohlsein und Nebenwirkungen ausgelöst hat. Mir ging es phasenweise auch so (sowohl mit Mediniket Adult als auch zu Beginn mit Elvanse). Für mich persönlich hat sich das „durchhalten“ gelohnt, denn diese wirklich gottlosen Kopfschmerzen den ganzen Tag über und das nicht essen können haben mich fast um den Verstand gebracht. Aber: sie sind mittlerweile weg. Also komplett, es sei denn, ich esse wieder nichts und dann ist das natürlich eine Reaktion des Körpers auf meinen rücksichtslosen Umgang mit ihm haha.

Du hast das Wort Abhängigkeit genutzt und ich kann mir gut vorstellen, woher das kommt, denn es fühlt sich in der Eindosierung ja auch wirklich danach an: nehme ich es nicht, geht es mir schlecht und daher muss ich es nehmen, damit halbwegs eine Wirkung da ist und ich nicht durchhänge. Natürlich erleben alle die Phase der Eindosierung und den Teil „danach“ anders, das sieht man hier im Forum ja ganz gut. Ich kann nur aus meiner Erfahrung und der meiner Partnerin spreche (die auch ganz anders war, als meine eigene). Zu Beginn dachte ich auch, ich kann die Medikamente nur bei Bedarf nehmen, weil ich den Gedanken gruselig fand, dass das Präparat mich verändert oder so. Heute merke ich: mir tut es gut, meinem Körper konstant die Dosis zu geben, die er braucht, damit er nicht mehr im Dauerstress ist.

Die Pause ist vorgeschrieben, damit man guckt, ob du noch einen bedarf für das Medikament hast (Stichwort Abhängigkeiten verhindern weil es ein BTM ist) und weil das Gehirn für einige Problemfelder der ADHS mithilfe der Medikation befähigt wird, Strategien zu erarbeiten und diese beibehält, auch wenn das Medikament nicht mehr eingenommen wird (komplett umständlich erklärt, ich kriege das nicht besser hin gerade haha).

Nicht gut schlafen zu können kann so belastend sein, das liest sich arg anstrengend! Elvanse hat bei mir auch den Schlaf beeinflusst, allerdings nicht so gut wie Medikinet. Es gibt ein paar gute Vorträge zum Thema Schlaf und ADHS, fürs Verständnis wieso man a) manchmal einfach tot umfällt und direkt einschläft, b) dann aber trotzdem nachts wach wird oder c) paradoxerweise nicht einschlafen kann, obwohl alles arg anstrengend war und d) warum aufstehen und klarkommen morgens manchmal schwieriger ist als für andere. Verlinke ich später mal, wenn ich den Vortrag gefunden habe. Aber: besprich das echt mal mit dem Psychiater, da kann man ggf. noch ein paar Sachen abändern.

Hatte eine kurze Pause von knapp einer Woche und die war grauenhaft für mich. Gerade in der Eindosierung ist es so so wichtig, täglich zu nehmen, dem Körper überhaupt eine Chance zu geben, mit dem Medikament zu zeigen, was geht und dafür braucht es Zeit. Ist ja schon auch ein harter Umschwung im Gehirn und das braucht Zeit. Bei mir mehr als in der Packungsbeilage stand.

Was ich sagen will: wenn du das richtige Präparat gefunden hast für dich (und da ist es wichtig auf sich zu hören, denn manchmal passt ein Wirkstoff oder ein Medikament gar nicht zu einem!), dann lohnt es sich, die Phase der Nebenwirkungen durchzustehen. Habe nach 9 Wochen nicht mehr dran geglaubt, es würde sich was ändern, hatte Angst, meine Essstörung wieder zu triggern, weil ich mangels Appetit 5kg abgenommen habe und keine Entscheidungen mehr bezüglich Einkauf und Essen treffen konnte, aber heute, sechs Monate nach der ersten Medikation geht es mir besser, ich esse wieder und habe keine Kopfschmerzen mehr. Schlaf ist langsam besser, aber ich gebe meinem Körper Zeit.

Ich hoffe sehr, dass du mit deinem Psychiater einen Weg findest, der für dich passt - und ich ermutige dich, dir einen neuen zu suchen, wenn du das Gefühl hast, dass er dich nicht ernst nimmt, keinen Plan von ADHS hat oder dir nicht helfen kann/will. Das kostet viele Ressourcen, ich weiß - aber du tust dir selbst keinen Gefallen, denn mit der richtigen Expertise können Medikamente wirklich das Leben verbessern. Wäre schade, wenn die Tür für dich zu testen zu bleibt, weil du so doofe Erfahrungen gemacht hast.

(uff, lange Nachricht)