Overthinking oder was?

Hallo.
Wie genau macht sich „Overthinking“ bemerkbar?

-Gehört hier Grübelzwang dazu?
Oder…

  • Was wäre wenn…
  • Alles hinterfragen…
  • sich vorab im Kopf schon alle möglichen Varianten ausmalen…wie es denn ablaufen könnte
  • Aus allem eine Doktorarbeit draus machen. (Mach ich das nicht so, können das die Folgen sein
  • übertriebener Gerechtikeitssinn:face_with_peeking_eye:

z.B. Ich möchte heute eine Radtour machen.
-Sonnencreme nicht vergessen sonst Sonnenbrand
Was für einen LSF
-Genug zum trinken dabei…aber dann muss ich ja soviel mitschleppen…zur Not dann an der Tanke was holen…an der Tanke ist aber teurer.

  • Fahre ich nicht vielleicht doch in eine ganz andere Richtung…ist vielleicht schöner.
    -Regenjacke vielleicht mitnehmen…
    -Luftdruck am Rad in Ordnung…Luftpumpe mitnehmen…das Flickzeug auch…Werkzeug wäre dann auch nicht schlecht, falls ich eine Panne habe.

Usw…ihr versteht mich glaube ich :smiling_face:

Kann dann auch damit enden das ich zuhause bleibe.

Ich hab das bisher immer der Grübelneigung, Perfektionismus, Angst usw zugeordnet.

Wie steht ihr dazu, neigt ihr zu solchen Denkweisen?

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Yes, genau das!
Immer im Worstcase Szenario unterwegs.
Sehr nervig …

Mein Schatz monierte das oft bei mir, er sagte immer: „mach dir doch erst nen Kopf, wenn es dafür einen Grund gibt, nicht schon vorher“
Recht hat er, aber den Kopf kann ich leider nicht abstellen … echt blöd…

Könnte Overthinking eventuell auch mit den adhs typischen Komorbiditäten zusammenhängen wie zum Beispiel einer Angst Störung?

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Ja das kenne ich zu gut
Manchmal plane ich solche Sachen so lange das es entweder gewittert oder dann so spät ist, das ich dann denke es lohnt sich dann erst gar nicht mehr loszufahren
Das führt z. B. dazu, dass ich vor einer Reise meine Tasche mindestens 3 mal wieder ein und auspacken aus Angst etwas zu vergessen oder das Falsche dabei zu haben

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meld :raising_hand_woman:t2:

Typisch bei mir: möglichst alle Möglichkeiten in Betracht ziehen, bevor ich irgendeine Entscheidung treffe… das fängt bei der Speisekarte schon an… von wegen im Vorfeld wissen, worauf ich Hunger hab… weiß ich nicht, weil ich ja nicht weiß, was es alles gibt…

Neuestes Beispiel ist die ICE-Vorbereitung… was brauche ich im Haus, was muss im Falle des Falles in die Notfalltasche, wie schwer darf die sein, kann ja körperlich nicht mehr alles… eine Tasche fürs Krankenhaus steht ja schon da… womit müsste die ergänzt werden… die Kosmetiktasche nehme ich auch für Reisen… brauche ich vielleicht eine zweite… muss man nicht von Zeit zu Zeit die Kosmetik aufbrauchen, damit sie nicht ranzig wird… auch die Notvorräte… müssen die nicht auch immer wieder verzehrt und aufgefüllt werden… und die Batterien fürs Radio auch… wo ist überhaupt das kleine Radio… und die Taschenlampe… und Streichhölzer müsste ich auch besorgen… wo lagere ich das alles so, dass ich es direkt finde… wie autark sind wir eigentlich… haben wir Wasser (ja, Poolwasser ist trinkbar), können wir was kochen (ja, kleiner Gaskocher und Gas vorhanden)… die Liste wächst und wächst, eigentlich sind es inzwischen drei: Stromausfall, Evakuierung, Krankenhaus… ich drehe durch, wenn ich das so kompakt lese…

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Ich würde es verneinen.

Bei mir kam die Angststörung viel später dazu.
Das hat es dann um einiges schlimmer gemacht.

Noch einen Faktor den man qualvoll immer mit einbezieht :face_with_spiral_eyes:

Bei mir führt es dann auch immer dazu das ich mich nie Entscheiden kann…
Das Ende vom Lied…bevor ich mich entscheide las ich es bleiben, oder schiebe es vor mir her.

„Ich habe mich entschieden und gebe mich zufrieden“

Es gibt Tage das sag ich mir den Satz gefühlt 100 mal.

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Hallo @Hulk Oh ja das kenne ich sehr gut, so geht es mir eigentlich bei allem was ich mache.
Wenn ich probiere vor anderen lässig zu wirken und dann so sage: „okay ich bin bereit, wollen wir los?“, dann mache ich das natürlich vor allem deshalb, dass andere nicht denken „Mann ist die strange“, oder „die hat wohl eine Schraube locker“, oder „die hat ja vielleicht ein Kontrollfreak Verhalten“, oder ähnliches, denn ich möchte mich ja nicht vor anderen blamieren.
Aber das ich dann nachher ruhig und entspannt wäre?, dass kannst Du dann natürlich vergessen, weil ich dann die ganze Zeit so bescheuertes Zeug denke wie: hättest Du doch gescheiter noch dieses oder jenes miteingepackt, oder: ich hätte diese Schrauben am Fahrrad noch anziehen müssen, und den Luftdruck habe ich auch nicht kontrolliert, und die Trockenfrüchte und die Bouillon hast Du auch vergessen, und und und…, das denken und ausmalen von Gedanken wie: was, wieso, warum ect. ist und bleibt halt Quasi meistens irgendwie im Gepäck.
Aber egal, heute gehe ich auch Velo fahren. :wink::grinning:

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Das kenne ich auch genauso. Und wenn es mir mal gelingt (eher auf Druck anderer Menschen, die schnell loswollen) einfach so loszufahren, dann kann ich es nicht genießen, weil ich ja die Hälfte vergessen habe und mich die ganze Zeit darüber ärgere. Wenn es nur um mich geht, komme ich aus den von dir benannten Aspekten erst gar nicht los oder meine Energie ist für das ganze Denken schon wieder flöten gegangen, oder ich habe mich in der Zwischenzeit versehentlich an irgendwas anderem festgegrübelt, was mit der eigentlichen Aktion gar nichts zu tun hat oder mir ist eingefallen, dass ich eigentlich die dringenden Sachen, die ich aufgeschoben habe, erstmal erledigen muss, damit ich los kann. Teufelskreis… mein Leben lang … Meine ADHS Diagnose ist auch noch ganz frisch. Daher muss ich das auch erst noch einordnen lernen. Bisher dachte ich einfach, dass ich wohl lebensunfähig bin, weil andere sowas doch auch einfach so hinbekommen. Ich wünsche dir mehr Ruhe im Kopf für all das Schöne, was erlebt werden will

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