Paradoxerweise wacher durch zu wenig Schlaf...?

Hi,

ich bin ja derzeit in einer Klinik und habe jede Menge Zeit für Beobachtungen, Gedankengänge und Fragen. Da die Pflegestation wahrscheinlich schon würfelt, wer von denen meine ganzen Fragen wieder beantworten muss, dachte ich mir, dass ich Euch ein bisschen damit beschäftige :slight_smile:

Ich brauche eigentlich sehr viel Schlaf. Optimalerweise bis zu 10 Stunden, davon 8 nachts und tagsüber ziemlich genau mind. 2 Stunden. Ein sogenannter Powernap funktioniert nicht und ist auch nicht ausreichend. Wenn der Tagesschlaf bis 16 Uhr „fertig“ ist, gibt es auch (entgegen aller Literatur und Psychoedukationen in Schlafhygieneunterrichtung) keine Einschränkung beim Einschlafen. Es ist sogar eher so, dass das einschlafen dann leichter ist, wahrscheinlich weil zwischendurch einfach schonmal der Kopf „entleert“ wurde und Reize verarbeitet werden konnten.

Wenn ich weniger schlafe, also zum Beispiel nur 5/2 Stunden, bin ich ziemlich ubermüdet am nächsten Tag und das bleibt dann auch so oder es zieht sich ganz schön, bis ich in den Quark komme.

ABER, wenn ich ganz deutlich zu wenig geschlafen habe, wie zum Beispiel letzte Nacht mit nur 3,5 Stunden und dann auch noch ohne Tagesschlaf, dann bin ich morgens auch erst sehr müde und gerädert und etwas später extrem aufgedreht, fast wie „betrunken“, gut drauf, lustig und so richtig krass wach. Bricht dann später am frühen Abend ein…

Warum? Weil zu wenig Schlaf „Stress“ ist und mein ADHS Hirn das cool findet?

Kennt das noch jemand?

Ist jetzt ja keine Strategie für dauerhaft, aber habe ich schon öfter bei mir bemerkt.

Liebe Grüße aus der Anstalt :slight_smile:

„Auch ein partieller Schlafentzug, bei dem der Patient während der REM-Schlaf-lastigen zweiten Nachthälfte wach bleibt, wirkt antidepressiv, ebenso wie ein selektiver Entzug des REM-Schlafs. Die depressionsfördernde Wirkung dieser Schlafphase hängt vermutlich damit zusammen, dass stimmungssenkende Neurotransmitter wie Acetylcholin in dieser Phase vermehrt freigesetzt werden, während die Konzentration der für positive Stimmung charakteristischen Botenstoffe wie Serotonin, Noradrenalin und Dopamin besonders niedrig sind, erklärt Pollmächer.“

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Gut, es ist jetzt nur aus der Sicht einer Laien, aber ich denke, durch den Schlafmangel ist dein Körper gestresst und durch diese Stresshormone bist du aufgeputscht.
Es kann auch sein, dass man nach 3 Stunden wacher ist, als z.B. nach 7 Stunden, weil der Schlaf qualitativ besser war, trotz der kurzen Dauer. Je nachdem in welcher Schlafphase man aufwacht. Denke ich, oder so ähnlich hab ich’s mal gelesen :sweat_smile:

Ich kenne das von mir selber auch, leider regelmäßig… Wenn ich sehr wenig schlafe oder auch Nächte durchmache, werde ich immer aufgedrehter, obwohl die Erschöpfung immer größer wird gleichzeitig. Das ist dann so ein Teufelskreis :confounded:

Achja, und Schlafmangel wirkt sich auch so ähnlich aus, wie als wenn man was getrunken hätte. Kenne das auch ganz gut :smiley: Nur morgens wird mir davon schwindelig und schlecht

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Ja, das deckt sich doch so ziemlich mit meinen Beobachtungen. Und ich würde bei mir persönlich nicht sagen, dass die drei Stunden erholsamer sind, aber ich verstehe, was Du meinst.

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Gut das mit den 3 Stunden war wohl auch ein viel zu extremes Beispiel :sweat_smile:
Aber bevor ich an Insomnie litt, war das manchmal so, dass ich nach 5 Stunden Schlaf mich wacher gefühlt hab, als nach 8 Stunden. Das hat irgendwas mit den Schlafphasen zu tun, in denen man aufwacht. Nur mehr kann ich nicht sagen, weil das jetzt nur ne schwache Erinnerung ist, was ich mal gelesen hab ^^

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Ja doch…das stimmt,was du sagst.

Also zumindest wurde mir das hier in der Klinik auch so erklärt zum Thema „Schlafstörungen“

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Ich schlafe extrem wenig und komme damit recht gut klar. Sobald ich mehr schlafe, fühle ich mich schlecht und sehe auch dementsprechend aus. Komischerweise bekomme ich nach Nächten mit viel Schlaf immer gesagt, dass ich total fertig aussehen würde.