mir liegt da ein Thema am Herzen.
Und zwar habe ich das Gefühl, das ich im Haushalt mit meinem Partner zu „streng“ bin, während ich gleichzeitig auch kein super Beispiel bin.
Wichtige Zusatzinformation (und ich hoffe auch ein Kern des Problems) ist mit Sicherheit, das wir nicht zusammenleben, ein gemeinsames Abhängen aber nur in meiner Wohnung geht. In Kombination mit Corona geht man sich da wahrscheinlich sowieso öfters auf den Sack.
Jetzt zur Situation:
Ich bin selber nicht ordentlich, meckere aber mit meinem Partner, wenn er irgendwas irgendwo liegen lässt oder nicht von alleine Dinge im Haushalt erledigt.
Das wirkt natürlich total bekloppt, ich stapel das Geschirr, er kommt und stapelt mit und am Ende bin ich genervt, das er nicht in die Spülmaschine einräumt.
Ich lass Klamotten liegen, hab hier überall meine Stapel, aber wenn er das macht bin ich genervt.
Ich glaube das liegt auch daran, dass ICH es ja am Ende mache. Nur entscheide ich ja dann wann. Und ihn lasse ich nicht entscheiden, weil mich nervt, wenn er mal zwei Tage nicht kommt und hier Dinge rumliegen.
Ich weiß, das ich dabei wirklich nicht gut wegkomme. Ich rede mir ein, dass ich das irgendwie als Eingriff in meine Struktur sehe und das ich diese Struktur, auch wenn die vllt von außen nicht logisch oder konsistent wirkt unbedingt brauche, aber trotzdem ist das doof und nicht fair.
Könnt ihr mir Feedback dazu geben? Gerne ehrlich!
Oder kennt ihr das vielleicht?
Schreibst du über mich und meinen Partner?
Ich kriege gefühlt nichts auf die Reihe, aber habe immer etwas zu meckern. Ich denke, bei mir ist einer der Gründe, dass ich mich nicht wahrgenommen und wertgeschätzt fühle, wenn die Dinge nicht so erledigt werden, wie ich es wünsche. Oh mann, das klingt ja… Aber bei mir ist es tatsächlich weniger die Tatsache, dass mich das andere Verhalten so dermassen stören würde, als dass ich das Gefühl habe, nicht gehört zu werden. Abgesehen mal von den Dingen, die mir wirklich wichtig sind, und wo es mich zur Weissglut treibt, wenn es wieder vergessen geht.
Ich muss jedoch anmerken, dass es möglich ist, dass evt. auch mein Mann eine ADHS hat. Ich stehe halt zu meinen Schwächen und versuche, daran zu arbeiten. Mein Mann sieht das bei sich etwas anders. Und wenn es dann um ein Ultimatum der Krankenkasse unseres Sohnes geht, weil die Rechnungen nicht bezahlt wurden, dann hört für mich der Spass auf.
Bei uns ist es halt auch so, dass, auch das Beispiel der Kleider, das Ganze eh an mir hängen bleibt schlussendlich. Ich bin zwar nicht ordentlicher als er, räume aber mein Zeug dann doch irgendwann selbst weg.
Andererseits behebt er zum Beispiel mein Schlachtfeld in der Küche, und das in einem Rekordtempo. Eine riesen Entlastung; und doch meckere ich dann wieder über nicht ganz saubere Pfannen oder falsch eingeordnetes Geschirr
Das ist überhaupt nicht bekloppt, denn du hast einen hohen Anspruch an dich selbst, dem du aber recht häufig nicht ensprechen kannst.
Und dann kommt dein Partner daher und macht es noch schlimmer. Dadurch wird dir dein Defizit noch bewußter und es ist nur logisch, dass in dem Groll auf deinen Partner auch viel Groll auf dich selbst steckt.
Ja, ich glaub da steckt viel wahres dran!
Es reicht schon, wenn ich hier meiner Unordnung nicht hinterherkomme. Wenn er dann auch Sachen liegen lässt, fühlt sich das an wie zusätzlicher „Ballast“, den ich dann auch im Hinterkopf hab und der mir das Gefühl gibt, da gibt es noch mehr was ich „eigentlich tun“ müsste. Denn oft ist es auch so, dass ich es schlussendlich aufräume. Allerdings räum ich mir halt eine Zeitspanne ein (quasi, bis es mich packt) und ihm nicht. Das ist ja nicht fair.
Ich finde das krass, ich dachte früher immer ich möchte so gerne mal so eine „standard“-Beziehung, gemeinsame Wohnung und alles. Ich konnte mir zum Beispiel nicht vorstellen, es wie meine Freundin zu machen, bei der jeder ein eigenes Zimmer hat. Ich hätte gedacht, dann beziehe ich das auf mich, wenn er alleine Zeit in seinem Zimmer verbringen will. (klingt viel schlimmer als ich bin, ich hab überhaupt kein Problem damit, wenn er jetzt allein unterwegs ist oder so)
Mittlerweile stelle ich immer mehr über mich selbst fest.
Zum Beispiel, dass ich viel mehr Zeit brauche als er, um meine Akkus aufzuladen.
Und das ich mir eine gemeinsame Wohnung NUR mit eigenem Zimmer vorstellen kann.
Das ist schon spannend diese langsam aber stetig wachsende Selbsterkenntnis!
Traum!
Wie ist es bei euch mit dem Zeit verbringen. Gibt es da einen Teil der sich öfter zurückzieht? Und kommt der andere Teil damit klar?
Natürlich nur wenn du erzählen möchtest!
Wenn es unabgesprochen so läuft ist es schon nicht sooo schlecht,
Die Stapel-techniken sind wohl allen hier bekannt und in unseren seltsamen Haushalten aufzufinden!
Zu Frust deiner Seits kommt es wenn die Stapelei und ständige hin und her „changen“ des Haushalts
so beginnt, ( wenn du endlich mal beginnst😳) dass du wie so eine Verwirrte durch die Wohnung läufst und somit alles gleichzeitig versuchst parallel zu machen.
Allerdings wird dir eins bewusst sein
( was grade mal wieder startest ist eine Ausgleichsversion zu diszipliniertem Handeln)
Und somit steht fest: