Partyvermieser und Spaßverderber

Oh, ich kann das auch so gut verstehen. Bin nun Mitte 50 und mache mehr und mehr das, was ich will.
Als ich jung war, hatte ich auch meistens keine Lust auf Partys und bin schon so früh müde geworden und sogar mal eingeschlafen :see_no_evil:
Nur weil du Partys nicht magst, heißt es doch nicht, dass du eine Spaßbremse bist. Steh zu dir. Dass du so bist, hat m.M. nichts Pathologisches, sondern ist Teil deiner Persönlichkeit. Ich glaube, das Problem ist, dass du anders sein willst und denkst, an dir ist was falsch.
Das kenne ich auch so gut.
Ich liebe es, lange alleine zu wandern, alleine Radtouren zu machen, obwohl ich in einer glücklichen Beziehung bin. Und ich gehe auch gerne auf Partys mittlerweile, weil sie nicht so oft sind, meist oder oft als Brunch beginnen und ich könnte gehen, wenn ich müde bin. Da das okay ist, bleibe ich manchmal recht lange. Diese Freiheit finde ich ganz wichtig.
Ich wünsche dir, dass du gut zu dir stehen kannst. Du bist in Ordnung so, wie du bist.

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Ich kapier nur nicht, wieso Andere meinen, wir würden ihnen den Spaß verderben. Ob jemand Spaß bei einer Feier hat, dafür ist doch jede/r selbst zuständig, oder?

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Ich glaube, das wird mir auch immer ein Rätsel bleiben. :flushed:

Stimmt, komisch, darüber habe ich noch nie nachgedacht…

Ich kann in der Stadt durch die Gassen gehen, den Leuten ins Gesicht sehen, lächeln, und ein Lächeln zurück bekommen. Von Leuten, die ich noch nie gesehen habe, die ich nicht kenne und mit denen ich nichts zu tun habe.

Manchmal denk ich: Faszinierend! Wie Roboter, die auf mein Kommando lächeln!

Empathie ist mir in gewissen Bereichen auch ein Rätsel. Da weinen Menschen in der Kirche bei einer Beerdigung, die mit der verstorbenen Person weder verwandt noch bekannt waren. Weil alle anderen weinen.

Habe ich nie verstanden. Ich lache auch nicht, wenn rundum alle einen Witz lustig finden, der mir nicht gefällt. Machen „normale“ Menschen aber in der Regel.

Ich weiss nicht, ob nebst Empathie noch andere Begriffe dieses Sozialverhalten beschreiben, ich müsste (wieder mal) nachlesen. Es ist, nebst anderem, ein „Kitt“ für die Gruppe, die Sippe. Ich hab mich länger mal mit Gruppendruck befasst und mit Methoden, diesen z.B. in einer Schulklasse aufzeigen zu können, der Klasse oder Teile davon bewusst werden zu lassen. Damit Schüler und Schülerinnen sich entwickeln können. Und an der Party z.B. auch „Nein“ sagen können, wenn alle rundum Alk kippen, rumknutschen oder was weiss ich, sie selber das aber eigentlich gar nicht möchten.

Ich verstehe Falschparker sehr gut. Aber ganz so einfach ist es leider nicht.

Das hat mit den Spiegelneuronen zu tun:

Wenn Menschen in solchen Situationen weinen, so hat dies in den wenigsten Fällen damit zu tun, dass sie den nahezu unbekannten Verstorbenen beweinen oder dies ein „Gruppenverhalten“ ist, sondern damit, dass in solchen Situationen eigene traurige Ereignisse erinnert werden und sie deshalb in dieser „fremden Trauer“ „mitschwingen“.

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Ich fühle bei anderen Leuten sehr stark mit. Ich kann mir vorstellen, wie sie sich fühlen und dann fühle ich mich auch so, es wird aber schon besser mit der Abgrenzung.

Ich meine, ich arbeite in einer Grundschule, da kann ich nicht den halben Tag heulen, weil Aisha von Lea geärgert wurde und Luca hingefallen ist und Alinas beste Freundin gemein zu ihr war und Deniz eine 5 im Mathetest hat. :sweat_smile:

Zum Thema Spaßbremse: ich gehe nirgends mehr hin. Ich will um 18-19 Uhr zu Hause sein und meine Ruhe haben. Ich kann auch nicht mehr als 1-2 Verabredungen in Arbeitswochen haben und die strengen mich genug an, lieber habe ich keine. Wer das nicht verstehen will, kann sich halt nicht an meinem Licht wärmen, Pech gehabt, bye.

Zum Glück verstehen meine Freundinnen das.
Ich hätte null Nerven, das auch noch diskutieren und rechtfertigen zu müssen.
Ich glaube, da müssen neue FreundInnen her und von einem Partner erwarte ich auch, dass er meine Bedürfnisse zumindest akzeptiert und nicht noch kommentiert.

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Es ist nicht so einfach. Klar, die Anderen können besser lustig sein, wenn wir auch lustig sind, das ist schon richtig.

Aber dennoch: Es ist nicht unsere Aufgabe, für die Stimmung der Anderen zu sorgen. Und dafür lassen wir uns doch nicht ein schlechtes Gewissen einreden.

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Es ist aber auch nicht meine Aufgabe, um jeden Preis bei einer Konstümparty dabei zu sein, ohne Kostüm, weil „Kostüme“ kann ich nicht, will ich nicht, da sind Gastgeber und andere Teilnehmende zu Recht „not amused“, wenn ich ohne entsprechendes Outfit auftauche.

Er hinkt der Vergleich, ich weiss. Ich tue folglich so, als wäre ich Verletzter, mach mir einen Gips an den Fuss und verkleide mich als Patient. Sie werden es gelten lassen, die anderen, da an der Kostümparty…