Passende Medikamente bei ADHS, PMDS und beginnenden Hormonveränderungen

Hallo ins Forum,

ich bin Ada, 44, und habe mit 36 meine ADHS Diagnose bekommen. Nach der typischen Odyssee mit Komorbititäten (depressive Phasen, gestresste Überforderung) und Therapien, die sicher zum Teil gut waren, aber nie den Kern getroffen haben, Ihr wisst bestimmt reihenweise was ich meine. :slight_smile: Seitdem Medikinet, womit es auch immer ganz gut lief, beruflich war jedenfalls viel möglich auf einmal und so richtig manifeste depressive Phasen hatte ich seither auch nicht mehr, abgesehen von PMS.

Dafür habe ich immer wieder mal zusätzlich Fluoxetin genommen (10 mg), was für PMS und generell die Stimmungslage immer super gewirkt hatte, aber nach einiger Zeit wurde es dann immer zu heftig mit innerer Unruhe und krassen Blutdruckspitzen. : (( Ein Jammer, weil es mir stimmungsmäßig schon sehr gut ging damit.

Seit einem Jahr nehme ich Fluoxetin gar nicht mehr, nur noch Medikinet, aber irgendwas läuft jetzt wieder zunehmend aus dem Ruder. PMS oder eher PMDS aus der Hölle und auch in der 1. Zyklushälfte ist die Stimmungslage nur noch „okay“. So langsam ist die Lage nicht mehr hinnehmbar. Ich mache Sport, haue alles mögliche an Nahrungsergänzung in mich rein, aber sobald es im Leben etwas rauer zugeht (was derzeit der Fall ist), wird es sehr hässlich. Ich denke, dass die hormonelle Entwicklung in Richtung Wechseljahre auch noch zusätzlich reinknallt, baaah, alles doof.

Meine Frauenärztin empfiehlt die Pille (Gestagenpille Jubrele, durchgehend), mein ADHS-Arzt würde vorschlagen, nochmal ein anderes SSRI zu probieren, was vielleicht den Blutdruck nicht so hochtreibt wie Fluoxetin.

Ich bin - trotz wachsendem Leidensdruck - aber noch so unentschlossen und ängstlich. Auf die Pille habe ich so gar keine Lust, damit bin ich schon so lange durch und hab auch Angst, dass der Schuss in Sachen Depressivität nach hinten losgeht. Bei den SSRI habe ich Angst, dass ich wieder Blut lecke, weil sie auf die Stimmung so gut wirken, aber dann vielleicht der Blutdruck wieder herumspinnt. Trotzdem tendiere ich eher zu diesem Versuch.

Ich bin über jede Idee von euch dazu dankbar.

Gibt es Erfahrungen mit der Gestagenpille bei ADHS und PMDS? Welches SSRI habt ihr genommen, wenn Fluoxetin zu viel „Dampf in den Kessel“ gebracht hat? Mein Arzt ist optimistisch, dass andere SSRI den Blutdruck vielleicht nicht so erhöhen, sind die Nebenwirkungen so unterschiedlich?

Liebe Grüße an euch, die Ihr auch mit dem ganzen Kram kämpft :heart:, Ada

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Hey Ada, willkommen hier.

Von den Wechseljahren bin ich noch entfernt, aber PMDS kenne ich zur Genüge.
Ich passe meine Medikinetdosis an meinen Zyklus an, also erhöhe in der zweiten Hälfte etwas. Das hilft mir mit der Geduld und dem Brainfog.
Machst du das auch nach Bedarf oder bleibst du bei der üblichen Dosis?

Alle anderen PMDS Symptome habe ich damit allerdings nicht in den Griff bekommen und dann nach langem Hadern eine Gestagenpille (Desogestrel) ausprobiert.
Auch die ist nicht der Heilsbringer. Aber sonst nicht weiter schlimm, ich habe so ziemlich keine Nebenirkungen (außer einem verstärkten Geruchssinn und etwas mehr Müdigkeit).
Diese Art von Pille soll man auch laut Packungsbeilage durchnehmen. Das war mir wichtig, weil PMDS ja vermutlich durch Anpassungsprobleme an die Schwankungen im Hormonhaushalt ausgelöst wird.
Leider bekomme ich trotzdem noch eine regelmäßige Blutung und einige körperliche PMDS Symptome sind nach wie vor da.
Aber ich bin nun in der „Lutealphase“ sehr viel ausgeglichener, weniger verzweifelt und ängstlich, Geräusche machen mir nicht mehr so viel aus und ich habe auch keine starken Schlafstörungen mehr. Insgesamt also schon eine Verbesserung.
Meine Medikinetdosis habe seit der Desogestrelpille noch einmal anpassen und nach Oben korrigieren müssen.

Jeder Körper reagiert anders, aber spontan würde ich dir trotzdem gerade eher dazu raten, die Pille zu versuchen. Einfach, weil du sie jederzeit wieder absetzen kannst. Ich habe selbst aber auch keine Erfahrungen mit SSRI, aber Spiegelmedikamente lassen sich ja manchmal nicht so fix wieder weglassen.

In jedem Fall nur eine der beiden Optionen auf einmal und am Besten für ein paar Monate, um die Wirkung besser evaluieren zu können.

Hoffe du findest eine gute Behandlung für dich :hearts:

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Huhu und Willkommen :adxs_winy:

Bzgl. PMDS kann ich zwar nicht viel beisteuern, aber über die Zeit las ich immer wieder mal, dass viele Frauen in solchen Zeiten temporär ihre Dosis anpassen. Die einen brauchen dann etwas mehr, andere etwas weniger.

Falls der Arzt das nicht wissen oder berücksichtigen sollte, gibts hier im Forum zum einen viele Erfahrungsberichte, aber auch hier ein paar fachliche Infos:

Da im Text nach „PMS“ suchen, falls es zu viel auf einmal zu lesen ist, oder im Hauptmenü „PMS“ in die Suchfunktion eingeben. Da gibts allgemein viele interessante Artikel :slight_smile:

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Hallo und ganz herzlich willkommen!
ich hatte auch immer PMDS - und ab Mitte 40 ist es dann unerträglich geworden. Die ganze zweite Zyklushälfte war stimmungsmäßig eine Katastrophe. Meine Gynäkologin hat mir erklärt, dass das der Beginn der Wechseljahre ist. Von meiner ADHS wußte ich damals noch nichts.

Hast du schon einmal ein “naturidentes“ Gestagen (z.B. Utrogestan) in der zweiten Zyklushälfte probiert? Das Gestagen ist das erste Hormon, das in den Wechseljahren absackt. Und das läßt die Stimmung in den Keller rasseln.

Ich mach mittlerweile (bin jetzt knapp 51) eine komplette Hormonersatztherapie mit EstroGel und Utrogestan. Bei mir wirkt es Wunder!

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Hello,

vielen Dank für deine Antwort. Ja, mache ich auch oft, die Medikinet-Dosis leicht nach oben zu korrigieren. Hier muss ich allerdings auch mit dem Blutdruck etwas aufpassen. Vielleicht hat auch das mit den beginnenden Wechseljahren zu tun: unter Druck fährt irgendwas sehr schnell hoch in mir.

Mit der Pille muss ich weiter überlegen…

LG Ada

Hello :wave:,

was Progesteron / Gestagen angeht bin ich verunsichert, weil ich jetzt öfters gelesen habe, dass das so doll nach hinten losgehen kann mit der Stimmung. Und das könnte ich momentan schwer abfangen, glaub ich.

LG

Hm, interessant. Das wußt ich nicht. Mir hat es geholfen. Allerdings ist mein Zyklus immer etwas ungewöhnlich gewesen, da sehr kurz (19 - 24 Tage).