Pflegegrad bei ADHS im Kindesalter

Meine Tochter 7J. hat diese Woche Pflegestufe 2 bekommen. Sie hat stark ausgeprägte ADHS Symptome.

Ist das ihre einzige Diagnose?

Ja… momentan schon. Wir sind aber bereits auf der Warteliste zur ASS Diagnostik

Drück die Daumen, dass ihr nicht so lang warten müsst!

Darf ich mal fragen, was Kinder (also in dem Fall deine Tochter) mit einem Pflegegrad so bekommen? Das würd mich echt interessieren! Und hatte sie vorher schon einen GdB oder spielt das keine Rolle?

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Der GDB Antrag ist aktuell noch beim Amt. Das dauert meist paar Wochen bis man da eine Rückmeldung bekommt. Beamte halt :joy: .
Es lohnt sich schon finanziell in Pflegestufe 2. Wir haben allerdings damals eine Zusatzversicherung abgeschlossen die uns nun zu gute kommt. Man muss auch den Leidensdruck allgemein betrachten mit so einem Kind . Das spiegelt sich in vielen Bereichen halt wieder und wir merken auch das wir dadurch nicht so ein normales Leben führen können wie einige andere Familien. Wir können mit den finanziellen Mitteln Haushaltsunterstützung bekommen. Oder auch mal Sachen kaufen die besonders für die Motorik und dem sozialen Verhalten unserer Tochter zu Gute kommt. Der Pflegegrad ist erstmal auf 3 Jahre beschränkt, dann wird wieder geprüft.

Der Sohn meines Partners hat mit 8 Jahren ebenfalls PG 2 erhalten. Die Diagnose ist noch nicht einmal abgeschlossen und der Junge nutzt selbstständig Busse. Ich bin geschockt , wie leicht ein derartig hoher PG für ein so junges Kind vergeben wird und welches Signal das für eine Weiterentwicklung darstellt.

Hallo,

ich habe die Kinder betreffenden Beiträge mal abgetrennt und in einen eigenen Thread gepackt.

Welches Signal? Das ist kein Grad der Behinderung. Das Kind bekommt davon in der Regel nicht mal irgendetwas mit. Der Pflegegrad taucht in keiner Patientenakte auf, erscheint in keiner Schulakte, wird keinem Arbeitgeber mitgeteilt usw. Im Prinzip weiß niemand außer der Pflegekasse davon. Daher hat das Kind dadurch auch überhaupt keine Nachteile. Es muss nichtmal bei der Begutachtung dabei sein.

Es geht bei der Pflegestufe darum, dass der Mehraufwand der Eltern ausgeglichen werden kann. Ein Kind, das z. B. mit 8 Jahren morgens sehr eng begleitet werden muss, weil eben nicht dreimal “Zieh dich bitte an” genügt, sondern man es zwanzig Mal sagen muss, man dem Kind hinterher läuft, man alles hinterhertragen muss, weil sonst die Hälfte liegen bleibt, wo man vielleicht die Toilettenhygiene noch unterstützen muss, das Kind beim Einschlafen eng begleitet, Gefühle im Alltag stark co-regulieren muss, weil das Kind sonst emotional blockiert oder ausrastet usw. Das sind alles alltägliche Aufgaben, die sehr, sehr zehren und auch unter pflegerischen Aufwand fallen.

Dafür kann dann z. B. zusätzliche Unterstützung im Haushalt finanziert werden.