Phasen der Arztsuche

Hallo zusammen,

ich bin neu hier und habe einen sehr starken Verdacht, dass ich ADHS habe.
Als ich angefangen habe, mich halbwegs aktiv mit der Diagnose zu beschäftigen, war ich noch geradezu blauäugig.
Ich dachte, eine „lange Wartezeit“ wären so 2-3 Monate :lol: aber… oh boy. Eher 2-3 Monate nächstes Jahr.

Dann dachte ich, ich schraube meine Erwartungen etwas herunter. Hier sind meine 4 Phasen der Arztsuche.

  1. Die naive „wird schon“ Phase.
    Ich suche Psychiater in meiner Umgebung die sich mit ADHS auskennen.
    → muss ich nichts zu sagen.
    Verzweiflung: 1/10

  2. Die „okay, dann fahr ich ein bisschen weiter“-Phase
    War leider ähnlich unerfolgreich.
    Verzweiflung: 4/10

  3. Die „okay, dann geh ich privat“-Phase
    Beste was rauskam war Dezember -.- Das ist aber auch schon wieder einen Monate (mindestens) her. Und eigentlich ist das langfristig auch zu teuer.
    Verzweiflung: 6/10

4.„ich fahre ans Ende der Welt und zahle jeden Preis“-Phase
da stecke ich aktuell drin, drückt mir die Daumen.
Verzweiflung: 9/10

Honorable mentions:

  • Die Nullte Phase, in der der ich mir seit 2-3 Jahren vornehme, das mal abklären zu lassen und mich dann zunehmend ärgere, weil wenn ich das vor 2-3 Jahren gemacht hätte, hätte ich ja trotz Wartezeit inzwischen einen Termin gehabt.
  • Die Phase in der ich mich schon auf die Adresstausch-Mail freue (kleiner Lichblick verglichen mit den anderen Phasen :slight_smile:)

Das ist wahrscheinlich kein sehr konstruktiver Beitrag, aber ich bin auch kein sehr konstruktiver Mensch :lol:

Liebe Grüße
Minimilane

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Diese Phasen kenne ich sehr gut, ich habe das ganze auch vor 4 jahren mit meiner Autismus Diagnose durch gemacht. Das hört auch leider nie auf. Nach der diagnose beginnt das ganze von vorne an, wenn man dann einen Therapieplatz sucht.

Ich bin momentan auch auf der suche nach eimer ADHS Diagnostik. Ich hatte auch die Adressliste angefragt. Die ist auch sehr gut (ich hatte 70 adressen bekommen). Aber der großteil ist auf kinder und jugendliche spezialisiert. Am ende kamen nur 7 der 70 für eine Diagnostik in frage. 6 der 7 machen dieses Jahr garkeine Diagnostik mehr. 1 hatte dann einen Termin für November. Allerdings auch nur, weil ich dort schonmal patient war.

Es ist also im moment einfach sehr schwierig, das wird auch eime Folge der Pandemie sein

Es tut gut wenn man weiß dass man nicht alleine ist. Auch wenn es natürlich weniger gut tut, zu hören, dass ein Termin dieses Jahr eigentlich ziemlich unrealistisch ist, denn ich war noch nie in psychischer Behandlung.

Was ich daran so frustrierend finde, ist auch einfach, dass man durch die extrem lange Wartezeit ja immer mehr Probleme entwickelt.
Das heißt bis ich mal nen Termin hab, bin ich wahrscheinlich direkt mit Depression dabei und was weiß ich alles. Dadurch braucht man ja noch mehr psychiatrische Zuwendung, dadurch gibt es noch weniger Termine für andere Leute. Also gibt es eigentlich so wenig Termine, weil es so wenig Termine gibt, weil es so wenig T…

Es ist natürlich auch irgendwo meine Schuld, wenn ich die Situation mal wieder so weit eskalieren lasse, dass ich wieder kurz vor der Exmatrikulation stehe bis ich mich um irgendwas kümmere. Aber gut, das ist ja auch ein Symptom.

Also zumindest gibt es eine online Selbsthilfe, bei der man mal reinschauen könnte… so Ähnliches könnte einem in erinnerter Therapie auch begegnen…

Nach der Diagnose kommt dann sowieso der Hinweis auf Psychoedukation - also sich schlau machen, was denn ADHS überhaupt so ist… damit bist du hier im Forum und bei ADxS.org völlig richtig… dann kannst Du bei der Diagnostik die richtigen Hinweise geben und weißt schon, was mit der Medikation auf dich zukommt…

Hier noch der Link:

https://www.selbsthilfe-programm.de/

Kostet 09,90 Euro pro Monat und kann jeden Monat gekündigt werden…

Ich fand es nicht uninteressant… klar kann man die Infos auch woanders herbekommen, aber es ist ordentlich aufbereitet, sinnvoll aufgebaut… man kann sich etwas leiten lassen.

Hallo Zusammen, ja die gleiche Erfahrung muss ich nun auch machen. Nur der Leidensdruck ist bei mir etwas höher, weil ich vieles nun schon erkenne, und eher darüber verärgert bin, dass es manchem Arzt nicht eher auf die Idee der Überprüfung gekommen wäre, dann hätte ich manches in meinem Leben evtl. anders erlebt oder auch anders mit umgehen können. Gut hätte hätte Fahrradkette. Das war aber die Zukunft möchte ich schon zeitnaher anders erleben, da auch schon Begleiterkrankungen da sind… Die Hoffnung nicht aufgeben und dran bleiben.