Plötzlich erhöhter Schlafbedarf bei Medikation (Medikinet Adult)?

Hallo zusammen.

Dies ist mein erster Beitrag - ich (m, Anfang 40, Diagnose vor 4 Monaten erhalten) bin aber schön länger stiller Mitleser.

Ich bin meinem ADHS erst auf die Spur gekommen, als ich nach langer Leidenszeit zwei Komorbiditäten (Depression und stoffgebundene Sucht) in den Griff bekommen habe. Ich hatte mir vor der Diagnose schon sehr viele Routinen in mein Leben eingebaut, um die Gefahr eines Rückfalls einzudämmen. Dazu gehörten auch regelmäßige Schlafzeiten. Es hatte sich bei mir eine tägliche Schlafzeit von (6–7 Stunden) herausgebildet, mit der ich gut klargekommen bin.

Aktuell nehme ich Medikinet adult ein (und möchte es auch nicht mehr missen). Es hat sich neben einer großen Verbesserung meiner Symptome auch sehr positiv auf meine Suchterkrankung ausgewirkt. Ich nehme Medikinet i.d.R. 3x täglich ein, da ich auch nach der Arbeit noch einen lebenswerten Feierabend haben möchte (Buch lesen, weniger reizbar in sozialen Interaktionen, Haushalt führen können usw.). Zudem war der Rebound schon sehr heftig. Ich nehme 25mg - 20 mg - 5 mg ein (7:30 Uhr, 12:30 Uhr und 17:00 Uhr).

Ich habe auch mit der späten Einnahme keine Einschlafprobleme (eher im Gegenteil) und schlafe gut und schnell ein. Jetzt stelle ich jedoch fest, dass sich mein Schlafbedarf deutlich erhöht hat. Ich komme viel schlechter morgens aus dem Bett. An Tagen, an denen ich ausschlafen kann, schlafe ich min. 9 Stunden und selbst nach 8 Stunden fühle ich mich nicht erholt und könnte noch liegen bleiben.

Ich bin ein wenig enttäuscht, weil meine ganzen Morgenroutinen darunter leiden bzw. ganz ausfallen (Sport z.B. und entspannt frühstücken). Dennoch überwiegen die positiven Effekte des Medikamments.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Legt sich das wieder? Ich habe schon Probleme 9 Stunden Schlaf in den Alltag zu integrieren.

Viele Grüße
Stadtkind

Aktuell zur Jahreszeit wird Vitamin D wieder Thema. Lass mal den Spiegel überprüfen.

Danke für den Hinweis. Das stimmt. Ich nehme schon lange Vitamin D (schon vor der Diagnose).

Vielleicht liegt es wirklich an der Jahreszeit. Ich fand es nur auffallend, dass sich die Änderungen vom Schlaf gleichzeitig mit der Medikation ergeben haben.

8 Stunden sind Normalnull. 6 Stunden eher zuwenig.

Ja das stimmt. War nur überrascht, dass es sich zeitnah zum Beginn der Medikation geändert hatte.

Mir fällt es schwer, mir die Zeit für das Schlafen zu nehmen, was total bescheuert ist. Ich muss wohl erst lernen, das Schlafen keine vergeudete Zeit ist.

Hi, wie hat sich das mit dem schlafen denn gemacht?
Ich bin ungefähr das gleiche alter. Auch ich schlafe maximal 6,5std. Medikinet ist für mich mit der 3x täglichen Einnahmen auch bisher das beste. Routine mit der Nahrungsaufnahme schafft Struktur und die 10mg die ich zwischen 17:30 und 18 Uhr einnehme lassen mich gegen 22 Uhr ohne Probleme einschlafen. Morgens komm ich aktuell ohne Probleme aus dem Bett. Nahrungsergänzung nehme ich keine, habe aber eine gute vielseitige Ernährung.

Danke für deine Nachfrage.

Leider hat sich das Schlafen bis heute nicht wieder richtig eingestellt, d.h. meine Schlafroutine. Auch bin ich immer noch davon überzeugt, dass sich mein Schlafbedürfnis erhöht hat seit dem ich Medikinet nehme.

Dennoch überwiegen die positiven Effekte deutlich.

Reichen die 6,5 Stunden um erholt zu sein? Gehst du immer zur gleichen Zeit schlafen?

Hi, ja eigentlich gehe ich immer zwischen 21:30 Uhr und 22:30 Uhr ins Bett. Stehe dann zwischen 4-5 Uhr auf. Ob mein Körper erholt ist darauf kann ich dir gar keine Antwort geben. Zumindest sind meine Vitalwerte in Ordnung. Sobald ich morgens in dieser Zeit die Augen aufmache, kann ich auch nicht mehr weiterschlafen. Hab mir so meine Morgen Routine angewöhnt, Katze füttern. In der Zeit läuft die Kaffeemaschine dann gehe ich duschen. Mach mich für die Arbeit fertig dann trinke ich den zweiten Kaffee ess ne Kleinigkeit für die Medikamente. Also eigentlich denke ich, dass ich schon erholt bin. Ich hab mal gelesen, dass man mit dem Alter weniger schläft. Das ist bei mir auch definitiv der Fall. Ich war früher extremer Langschläfer wollte morgens immer meine Ruhe. Heute bin ich froh, wenn ich aufwache und etwas vom Tag habe. Glaube, dass diese mentale Einstellung Auch extrem hilft gut in den Tag zu starten und eine eventuelle Müdigkeit zu unterdrücken, beziehungsweise gar nicht zu haben. Aber was mir extrem aufgefallen ist, das ist gerade bei Medikinet bei mir ausgeprägt. Es kommt wirklich drauf an was ich morgens esse. Ich hatte vor kurzem kein Brot mehr und kein Toast. Dann habe ich eine Schüssel Müsli von den Kindern gegessen mit normaler Milch. Auf meinem Arbeitsweg wäre ich im Auto fast eingeschlafen. Das hatte ich noch nie, am Wochenende darauf habe ich es dann nochmal ausprobiert und es war tatsächlich auch so. Ich hab mich dann um 6:30 Uhr noch mal hingelegt und ne halbe Stunde gedöst. Wenn ich morgens Brot esse, zum Beispiel mit Marmelade, Dann meine Medikamente nehme hab ich das nicht. Aber gibt dazu glaube ich auch hier im Forum viele Berichte. Naja, ich hoffe, dass sich dein Schlafverhalten für dich zum positiven ändert. Aber solange die positiven Effekte ja überwiegen, passt es ja.

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