Probleme Eindosierung Elvanse adult / Angst vor Medikation / Nebenwirkungen

Hallo liebe Community!

Ich wage nun noch mal einen Versuch, meine Problematik zu schildern und natürlich auch, mich erstmal vorzustellen. Ich bin sehr dankbar, dass es solche Plattformen gibt!

Über mich: Spät diagnostiziert. Seit >10 Jahren allerdings schon mit diversen AD wg. Depression und Angststörung (v.a. Krankheitsängste) in psychiatrischer Behandlung. Aktuell Fluoxetin 20 mg und Quetiapin 25 mg. Zusätzlich VT. Erst mit der ADHS Diagnose hatte ich zum ersten Mal wirklich die Hoffnung, dass sich etwas ändern könnte. Noch nie habe ich mich in einer Beschreibung so deutlich erkannt, wie im ADHS „Steckbrief“. Die Reizüberflutung, die Frustration, wenn ich mich nicht konzentrieren kann, die Zerstreutheit, etc. sah ich schon die Koffer packen und endlich meinen Kopf verlassen. Sätze wie „kann viel mehr, als sie sich zutraut“ oder „wenn sie sich besser konzentrieren würde, könnte sie mehr erreichen“ war ich leid. Zumal hatte ich die Hoffnung, vom Fluoxetin wegzukommen, wenn mein eigentliches Problem endlich angepackt wird.

Therapiestart: Mein Psychiater hat mir Medikinet adult 10 mg verschrieben. Die erste Woche total problemlos. Kaum Nebenwirkung aber auch kaum Wirkung. Obwohl ich die ersten Tage, naiverweise, Kaffee getrunken habe. War unheimlich müde und die Dosiserhöhung auf 20mg hat ein Engegefühl in der Brust verursacht, welches mich sehr stark verunsichert hat. Dazu kam Schwindel, Zähneknirschen und was nach 3 Wochen zum Absetzen geführt hat: heftige depressive Episode. Ich hatte so überwältigende negative Gedanken und war so antriebslos, dass mich die Angst gepackt hat, ich könne in diesem Zustand tatsächlich eine Dummheit begehen.

Wechsel: Daraufhin habe ich meinen Psychiater gefragt ob ich es mit Elvanse versuchen könnte. Meine Therapeutin hat hier die besten Erfahrungsberichte ihrer Patientinnen erhalten. Rezept 30mg Elvanse adult bekommen. Die ersten paar Tage gutes Gefühl, gegen Mittag allerdings Herzrasen und Schlafstörungen (habe ich ja eh, daher Quetiapin). Kurz vor Ende der 1. Woche wurden die Herzbeschwerden immer auffälliger. Blutdruck war aber immer im Normbereicht (EKG wird bei mir ohnehin wegen der Medikation jährlich gemacht). Mitte der 2. Woche kam es an einem Tag zu sehr starkem Schwindel und sehr starkem Herzklopfen. Fühlte mich, als würde ich gleich ohnmächtig werden oder anderweitig die Kontrolle über meinen Geist und Körper verlieren.
Gegen Ende der 2. Woche kam ein weiteres Symptom dazu, welches mich sehr belastet: ich habe schmerzende Augen. Als würde jemand meine Augäpfel zerdrücken. Verbunden mit Kopfschmerzen. Das Verschwommene Sehen wurde auch seit Beginn stetig schlimmer. Die Pupillen sind teilweise riesig, allerding nicht lichtstarr. Ich habe vor 3 Tagen die Dosis auf 20 mg reduziert, weil die Herzbeschwerden meine Angst zu sehr befeuert haben, außerdem hatte ich das Gefühl, all meine Muskeln im Körper vibrieren. Am ersten Tag habe ich gespürt, dass das Herzkopfen etwas besser geworden ist. Die Sehprobleme und Augenschmerzen allerdings nicht. Gestern war dann ein Tag voller Angst und Verwirrung. Ich hatte das Gefühl, nicht mehr klar denken zu können, konnte mich überhaupt nicht konzentrieren und hatte das Gefühl gleich den Verstand zu verlieren. Heute sind die zwanghaften Angstgedanken etwas besser geworden.
Mein Arzt sagte, ich solle bis zum nächsten Termin in 4 Wochen die Dosierung von 30mg beibehalten. Ich halte das aber nicht aus.

Unsicherheit: Ich bin so ratlos ob die Symptome (Herz, Gedanken) tatsächlich Nebenwirkungen sind oder meiner Angststörung geschuldet sind. Ich kenne diese Stimmung schon von früheren Medikamtenumstellungen oder tiefgreifenden Veränderungen. Was meine Augen betrifft: ggf verkrampfe ich mich beim lernen und/oder durch das verschwommene Sehen zu sehr. Womöglich sind meine Augen aber auch nicht mehr in der Lage, das latente Schielen zu unterdrücken. Ich weiß über die Wirkung von Stimulanzien auf den Sympathikus bescheid. Dummerweise hat mir die gute alte Suchmaschine nach Eingabe von „Elvanse“ direkt die Vorschläge „Todesfälle Elvanse“, „Plötzlicher Tod Elvanse adult“ angezeigt. Dabei wollte ich nur wissen, welche Packungsgrößen es gibt. Könnte aber zusätzlich zu meiner Verunsicherung und geführt und psychosomatische Beschwerden ausgelöst haben.

Fragen:

  • Hat jemand ähnliche Symptome, v.a. die Augen betreffend und kann sagen ob und wann diese verschwinden?
  • Hat sich bei jemanden nach so kurzer Zeit schon das EKG auffällig gezeigt und musste die Therapie aus Sicherheitsgründen abgebrochen werden oder könnten auch diese Beschwerden noch verschwinden?
  • Hat jemand ebenfalls die Kombi Elvanse / Fluoxetin und ist diese vielleicht generell riskant oder problematisch?
  • Kann man die Symptome Schwindel, Sehstörung, Augen-/Kopfschmerzen, Herzrasen zu den üblichen „harmloseren“ Nebenwirkungen zählen oder ist hier ein schnelles Absetzen angebracht? Ich weiß, dass das eine Frage für den Arzt ist, aber der sagte ja, ich solle es bis zum nächsten Termin versuchen. Allerdings habe ich auch das Gefühl, Ärzte sind da recht „abgebrüht“ wenn es um Medis und deren Nebenwirkungen geht.
  • Gibt es denn risikoarme Alternativen zu Medikinet und Elvanse adult? Wie ich dem Forum entnommen habe, sind das die beiden effektivsten und verträglichsten Medikamente gegen ADHS ( in D). Daher habe ich die Befürchtung, dass ich einfach nicht für die Medikation geeignet bin.
  • Gibt es Nonresponder bei allen ADHS Medis oder ist das nur ein Zeichen, dass man falsch diagnostiziert wurde?
  • Ist bei jemanden eine stimulanzieninduzierte Psychose aufgetreten?

Ich muss sagen, dass ich mir auch mit der Tatsache, dass Elvanse und co. zu den BTM zählen, schwer tue. Ich stigmatisiere mich da selbst am meisten, bevor es andere tun. Ich lese hier nur über so viele Probleme und Unzufriedenheit, dass sich mir die Frage stellt, ob die Medikation noch einen Mehrwert hat. Ob es sich lohnt, sich alle 4 Wochen abschätzig von den Apothekern mustern zu lassen, wenn man das BTM Rezept einreicht. Ob es sich lohnt, seine Fahrerlaubnis auf’s Spiel zu setzen oder während einer Auslandsreise damit rechnen zu müssen, dass man trotz Attest Ärger bekommt. Lohnt es sich, Einschränkungen in Kauf zu nehmen (kein Latte Macchiato im Café, kein Alkohol auf Festivals, kein entspanntes Ausschlafen, weil man durch eine zu späte Einnahme Schlafstörungen riskiert)? Ja, dass sind alles Luxusproblemchen. Aber im Moment machen mir auch diese stupiden Veränderungen massiv Angst, wenn ich nicht mal weiß, ob es das Wert ist.

Wer den Text bis hier gelesen hat: Respekt und großen Dank! :smiley: Leider haben sich meine Finger auf der Tastatur verselbstständigt und es wurde ein gefühlt endloser Bericht :grimacing:

Ich freue mich wirklich sehr, wenn jemand seine Erfahrungen mit mir teilt, es schafft, mich etwas zu beruhigen oder mir neue Denkansätze vermittelt.

Viele Grüße :owl:

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Ich mache all das :sweat_smile: es ist völlig okay und es passiert nichts Schlimmes (gut,Alkohol trinke ich extrem selten und an Karneval hab Elvanse pausiert)

Ich habe nach 2,5 Jahren meine eigenen Struggels mit Elvanse (wirkung ist ungleichmäßig), aber all das was du aufzählst, sorgt mich überhaupt nicht. Was der Apotheker denkt sowieso nicht :sweat_smile:

Das sind wirklich keine Hindernisse, glaube mir. Was aber schwierig ist, sind deine Nebenwirkungen. Die sind so extrem, wie ich sie nie erfahren hatte und ich möchte sie nicht bewerten.

Meine laienhafte Theorie ist, dass die Ursache in der Kombination mit deinen anderen Medikamenten liegen muss. Elvanse „traue“ ich in der geringen Höhe nicht diese massiven Nebenwirkungen zu.

Lass dich vom Arzt nicht auf einen Termin in 4 Wochen vertrösten, dss solltest du eher klären.

Insgesamt kann die Eindosierung dauern, daher bleib zuversichtlich, es gibt auch Alternativen (Atomoxetin)

Alles Liebe für dich!

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Hallo,

kann zu Elvanse nichts sagen aber einen Perspektivwechsel hierzu geben:

Mich schauen die nicht abschätzig an, sondern wirken auf mich konzentriert bis teilweise sehr nervös, da sie sehr darauf achten keinen Fehler bei einem BTM Rezept zu machen. Könntest du mal versuchen, ob du das auch wahrnehmen kannst.

Ja lohnt sich :grinning:, oder wie viele Auslandsreisen machst du so im Jahr? Im Zweifel könntest du in der Zeit die Einnahme unterbrechen.

Kannst meines Wissens nach später wieder Koffein zu dir nehmen, für ein Festival könntest du auch pausieren (sofern du kurze Unterbrechungen verträgst, weiß nicht wie das bei Elvanse ist), wenn du bis 14 Uhr schlafen möchtest und es eh ein Gammeltag wird, könntest du auch verzichten oder aber eine geringere Dosis nehmen.

Zu den anderen Sachen antwortet bestimmt noch jmd :blush:

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Die Leute in meiner Apotheke sind voll nett und wenn es die Zeit erlaubt, quasseln wir auch schon mal.

Schief angeschaut wurde ich noch nie und fühle mich auch nicht komisch wenn ich das Rezept da einlöse.

Eine der Mädels interessierte sich sogar anfangs dafür, wie es mir damit geht, was es anders macht usw.

Vielleicht steht dir die Angststörung zu sehr im Weg. Die habe ich mit Elvanse sogar behandeln können :slight_smile:

Hier gibts auch viele positive Berichte. Die negativen fallen bloß mehr auf, weil es schon mal Unsicherheiten beim Eindosieren gibt und täglich neue Elvanse Themen eintrudeln :slight_smile:

Falls du Zeit und Lust hast.
Hier ein alter Erfahrungsbericht von mir von Eindosierung bis aktuelle Dosisstärke:

Letztendlich ist alles viel besser geworden als vor der Diagnose und Medikation. Das würde ich nicht mehr eintauschen wollen :slight_smile:

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Danke Dir für Deine liebe Antwort! Ich vermute auch,dass die ganze Kombination der Medis nicht optimal ist. Zusätzlich noch die Angststörung… Ich werde schauen, ob ich mich doch noch mal überwinden kann,meinen Arzt zu kontaktieren…
Liebe Grüße

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Lieben Dank für Deine Antwort! Der Punkt mit den konzentrierten Apothekern ist gut und es gibt wohl überall Mal Personen, die einen nicht wohlgesonnen sind. :grin:

Das mit den Pausen während Urlaub,etc. hatte ich auch so gedacht. Mein Arzt sagte das auch im Bezug auf Medikinet. Leider scheint das bei Elvanse deutlich schwieriger zu sein. Eine dauerhafte, strikte Einnahme wollte ich nicht unbedingt. Ich habe mich im Vorfeld auch nicht so intensiv mit Stimulanzien beschäftigt,da ich mich und meine Angst kenne und unvoreingenommen die Therapie starten wollte.
Die Auslandsreise ist höchstens einmal jährlich aber im Moment scheint mir eben alles so schwierig :frowning:

Liebe Grüße

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Danke Dir für Deine ermutigende Antwort :smiling_face: Deinen Beitrag habe ich mir direkt durchgelesen. Er ist völlig konträr zu denen, auf die ich mich bisher fokussiert habe. Vielleicht hilft das ja schon etwas, meinem Angst-Hirn die große Bühne zu nehmen!

Ich freue mich weiterhin über Feedback und Erfahrungsberichte in diesem Forum.

Liebe Grüße

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Es gibt auf jeden Fall noch mehr. Vielleicht gibt es da noch was passenderes. Mit deinen anderen Medis muss man natürlich schauen. Meine aber auch hier schon mal gelesen zu haben, dass manche bei Elvanse unterbrechen.

Das kann ich selbst ohne Angststörung gut nachvollziehen. Hab mir auch alles innerhalb kürzester Zeit über die Seite bzw. das Forum angelesen. Mit Angststörung fallen einem wahrscheinlich die negativen Sachen noch mehr ins Auge. Mir persönlich tut es gut, mir mehr Wissen darüber anzueignen, auch um ggf. negative Sachen besser relativieren zu können. Die Punkte, auf die ich dir geantwortet habe, sind meiner Meinung nach eher kleine, oder wie du auch geschrieben hast Luxusprobleme, davon würd ich mich erstmal nicht so abschrecken lassen :muscle:t3::muscle:t3::muscle:t3:

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Also meine Apotheker sind immer auf sich konzentriert damit bezüglich BTM keine Fehler machen, dann sind die sehr auf mich konzentriert , damit alles diskret für mich abläuft und ansonsten sind sie immer hilfreich und interessiert bezüglich meines Wissens über die Medikation. Ich glaube die haben andere Sorgen als über die Medikamente ihrer Patienten zu urteilen.

Ist man mit dir denn in der Apotheke so umgegangen oder denkst du „nur“ das die so denken könnten.

Darüber meine Fahrerlaubnis zu verlieren mache ich mir am wenigsten einen Kopf , weil es ja medizinisch verordnete ist.

Bezüglich Ausland mache ich mich vorher schlau und lasse es entweder drauf ankommen, halte die Vorgaben ein, nehme keine Medikation mit oder weil mir die Medikation wichtig ist fahre ich halt nicht in das Land wo es mir zu kritisch ist.

Bezüglich Latte Matchiato und co. Kann sein, dass du gar kein Bedürfnis darauf unter Medikation hast, du kannst es nach einiger Zeit auch ausprobieren ob es geht und es gibt ja auch noch koffeinfreien Kaffee.

Bezüglich Alkohol ist es auch oft so, dass das Bedürfnis danach unter Medikation weniger ist und ob du es auslassen kannst und auslassen magst für Festivals wird sich zeigen .

Wie dass mit ausschlafen geht oder nicht wird sich dann auch zeigen .

Du dosierst ja grade erst ein! Wie frei du dann irgendwann mit der Dosis und Einnahme hantieren ergibt sich nach und nach aber ein wirkliches Urteil kannst du erst bilden wenn du richtig eindosiert bist.

Du musst keines dieser Medikamente nehmen es ist freiwillig.
Ich bin gar eher dankbar , dass ich die Medikation bekomme :pray:

Bezüglich der anderen medizinischen Fragen kann ich nichts sagen.

In schwierigen Therapieprozessen hatte ich immer mal etwas Probleme mit der Medikation , da musste ich dann etwas gegensteuern .

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Die letzte Apothekerin war leider etwas „von oben herab“. Kann aber auch einfach ihre Art gewesen sein und ich habe wieder Mal überinterpretiert :grimacing:
Dazu kommt,dass ich meinen Fokus gerade sehr auf die negativen Aspekte richte, was die Wahrnehmung ja gerne etwas verfälscht.

Das mit dem Verlust der Fahrerlaubnis ist auch so eine unbegründete Angst. Mein Auto und die damit verbundene Flexibilität gibt mir Sicherheit. In letzter Zeit musste ich eben wegen der Symptome darauf verzichten. Das setzt mir zu. (Auch wieder Luxusproblem… Mit SozPhob ist der ÖPNV allerdings der Horror).

Was Auslandsreisen betrifft,bin ich immer gut informiert. Auch hier ist es eher die übergroße Sorge, dass doch etwas schief geht.

Mein Bedürfnis nach Kaffee hat leider nicht abgenommen. Aber vll kommt das noch, wenn ich Elvanse länger als 4 Wochen nehme.

Was den Alkohol betrifft, ist es so,dass ich gut darauf verzichten kann. Ich mag nur den Gedanken nicht,dass ich nicht „darf“.

Und wie du schreibst: ich muss keines dieser Medikamente nehmen. Das ist mir im Zustand klaren Verstandes total bewusst.
Der Druck, die Medikamente zu „benötigen“, weil ich ohne sie die Chance auf eine Verbesserung der Lebensqualität verspiele, kommt auch aus der aktuellen Krisensituation. Ich bin natürlich froh,dass mich mein Psychiater da unterstützt und die Medikation eingeleitet hat. Ich bin manchmal so wütend auf meinen Kopf. Ich weiß,dass meine Angst überwiegend dafür verantwortlich ist,dass Symptome auftreten oder mir plötzlich lebensbedrohlich erscheinen. Trotzdem schafft es mein Verstand nicht,mich zu beruhigen.

Mein Arzt sagt,ich soll das Elvanse bis zum nächsten Termin weiternehmen,meine Therapeutin sagt, ich solle es lieber absetzen,wenn es sich nicht bessert und mich noch Mal auf atomoxetin aufmerksam gemacht.

Bei atomoxetin sehe ich aber wieder das Problem,welches ich mit SSRI habe. Die „Abhängigkeit“ bzw. Absetzerscheinungen. Und ich möchte ja auch deswegen vom Fluoxetin wegkommen.

Danke Euch allen noch Mal für Eure Antworten!

Das ist natürlich schade, aber du bist hier auch sehr verantwortungsbewusst und machst alles richtig :slight_smile: :+1:t2:

Vor dem Verdacht auf ADHS und weil alle Antidepressiva nichts brachten, habe ich vom Arzt eine Cannabis Therapie bekommen.

Das half die ersten Monate und ich fuhr auch besser (Dopaminausgleich halt, ähnlich wie mit Elvanse heute).

Aber, Gott, was hatte ich Sorgen wegen der Polizei. Damit im Blut angehalten zu werden (weil es in den Köpfen vieler Strassenhüter eben noch nicht als Medikament angekommen ist) wäre wahrscheinlich schlimmer gewesen.

Die ersten 2 Wochen fuhr ich gar nicht.
Danach bin ich so wenig gefahren wie nötig und habe vor jeder Fahrt in mich gehört und gecheckt, ob meine Augen fit sind und schnelle Bewegungen abkönnen. Wenn nicht, bin ich eben nicht gefahren.

Kurz nach Konsum einer Einzeldosis bin ich auch nie gefahren und hatte immer erstmal abgewartet wie die Wirkung ist. Aber die hielt eben auch nur maximal 3-4h, musste also gut planen wenn ich irgendwohin fahren musste.

Generell war ich immer schon ängstlich angehalten zu werden. Selbst früher ohne Medikamente. Sobald die Hüter mal hinter mir fuhren wurde ich nervös und hatte Angst etwas falsch zu machen.

Auch, wenn ich natürlich wusste, dass ich nichts verbrochen hatte und mich immer schon gerne an Regeln halte :man_shrugging:

Mit Elvanse ist diese Angst vorm „erwischt werden“ nicht mehr so in meinem Kopf.
Bin auch nicht mehr nervös wenn ich die Hüter sehe. Ich erfreue mich eher an der schönen Lackierung ihres Autos. Blau ist halt meine Lieblingsfarbe :man_shrugging::grin:

Ich bin Grenzpendler und müsste eigentlich ins Büro nach NL fahren. Den ersten Monat mit der Eindosierung bin ich aber nicht hingefahren und habe das mit der Arbeit geregelt und blieb im Home Office.

Heute bin ich da entspannt und wenns sein muss, dann fahre ich hin. Aber auch nur nach dem Anfluten des Medikaments und ich achte da auf ausreichend Futter, Wasser und Pausen, damit ich nicht in ein müdes Loch am späten Nachmittag komme.

Aber… seit ich den Führerschein habe und auch in den 15+Jahren, die ich schon Grenzpendler bin, wurde ich insgesamt 3x angehalten. Davon 2x an der offenen Ländergrenze durch die Deutsche und Niederländische Polizei.

War aber nur ein kurzes „Woher kommen sie, wohin wollen sie? Ach, wir sehen schon, sie arbeiten hier… schönen Tag noch“ :slight_smile:

Ab der für mich richtigen Elvanse Dosis verschwand die Angststörung fast komplett.

Ich weiß, die Probleme sind natürlich nicht weg.
Aber ich kann ganz anders damit umgehen und mich zu 95% auf die Wirkung verlassen.
Es machte irgendwann so viel selbstbewusster.

Schwankungen gibts schon mal, aber das eigentlich nur, wenn zu viel Stress von aussen auf mich einprasselt, oder ich 2-3 Tage nicht rechtzeitig ins Bett kam und weniger Schlaf hatte.
Oder eben, wenn ich die Vergangenheit verarbeite.

Ernährung ist bei mir auch sehr wichtig, sonst wirkts nicht so effektiv / lange.

Es hilft enorm und ohne das Medikament wäre ich wahrscheinlich längst wieder völlig durch und evt. auch wieder im Burni gelandet.

Drücke dir ganz dolle die Däumchen, dass das bei dir auch mal so wird. Das nimmt ne Menge Druck raus und ich würde sagen, ich fahre unter Elvanse wirklich supi und hatte seitdem nicht eine schusselige Situation mehr🤞🏻

Danke Dir! Solche Erfahrungsberichte sind unglaublich wichtig und (für mich) beruhigend. Und der sidefact mit der Lackierung war super :smile:

Tatsächlich bin ich seit gestern auch schon etwas ruhiger geworden. Vielleicht, weil ich mir auch noch Mal bewusst gemacht habe,dass vll nicht Elvanse das Problem ist,sondern eher das Fluoxetin. Aber Neues zu verteufeln scheint da ein üblicher Mechanismus bei mir zu sein.

Ich habe mir zum Ziel gesetzt, das Fluoxetin auszuschleichen und dann erst über Elvanse zu urteilen. Mein Arzt ist da zwar immer zurückhaltend,was das Absetzen angeht aber er unterstützt mich meist in meinen Vorhaben.

Meine riesigen Pupillen sind zumindest schon Mal etwas zurückgegangen, was mich sehr beruhigt. Dennoch werde ich erst Mal weiterhin Vorsicht walten lassen im Straßenverkehr.:grin: