Hallo zusammen!
Ich nenne mich hier MaSc, was einfach ein Namenskürzel ist, tut ja nichts weiter zur Sache. Ich bin männlich, 47 Jahre alt, verheiratet, habe eine erwachsene Stieftochter und 5 Haustiere. Bin in einem großen Konzern als Schichtarbeiter tätig und fahre für mein Leben gerne Motorrad.
Vor 4 Wochen wurde bei mir ADHS „diagnostiziert“, wenn man das so nennen will, ich war 5 Minuten beim Psychiater drin und bin mit einem gelben Rezept wieder raus, Medikinet adault 10mg soll es sein.
Aber mal von Anfang an…
-verhaltensauffällig seit der Kindheit
-viele Stürze/Verletzungen seit der Kindheit
-Psoriasis seit der Kindheit
-Gewalt im Elternhaus
-verschiedene Suchterkrankungen in der ganzen Familie seit Generationen
-von der ersten bis zur sechsten Klasse über der Norm gut in der Schule, ab siebte Klasse Komplettabsturz, Lehre mit 16 zum KFZler abgebrochen kurz vor der Prüfung
-Verkehrsunfall in 1990 mit fast tödlichem Verlauf, es war kurz vor knapp sozusagen
-politoxe Suchterkrankung aktiv von 1990 bis 2000, seitdem trinke ich seltenst Alkohol, absolut kontrolliert, dieses Jahr habe ich bisher 3 Radler getrunken
-Therapie staionär in 2000
-Therapie ambulant bis 2002
-2002 bis 2005 Umschulung zum Zweiradmechaniker
-mit meiner Frau zusammen seit 2002, sie brachte ein 3jähriges Mädel mit in die Beziehung, die mich seit vielen Jahren ihren Vater nennt
-nach der Umschulung immer wieder Jobwechsel wegen meinem Jähzorn und meiner fehlenden Selbstkontrolle
-seit 2008 im Großkonzern, auch nicht immer leicht, von den Vorgesetzten für meinen Arbeitseinsatz geschätzt, mit manchen Kollegen ist es mehr wie schwierig
-immer wieder Schwierigkeiten im Umgang mit Menschen, sowohl familär wie auch beruflich
-Diagnose Bluthochdruck in 2018, ohne Medikamente in den Griff bekommen durch Ernährungsumstellung, ich messe unregelmäßig nach wenn ich das Gefühl habe, das er etwas hoch sein könnte
-Vegetarier seit 2019, lebe gut damit und mein Reiz-Darm-Syndrom ist dadurch fast komplett verschwunden
-Depressionen in 2019 mit starken Suizidgedanken, ambulant erfolgreich entgegengesteuert
-in 2020 ein Haus gekauft, ein sehr freudiges Ereignis, auch wenn ich Angst hatte, das es mir zu viel werden könnte
-immer wieder Gesprächstherapie in regelmäßigen/unregelmäßigen Zeiträumen seit ca. 2010 bis dato
Nun etwas ausführlicher der aktuelle „Leidensweg“:
ich bin seit Februar 2021 arbeitsunfähig geschrieben, angefangen mit einer einfachen Erkältung, gefolgt von einem Psoriasisschub und einer gewaltigen Depression…ich bin nicht mehr aus dem Bett gekommen und war hochaggressiv, jedem gegenüber. Dann ging der Ärzte-Run los, Hautarzt, Hausarzt, Überweisungen…geplant war mich mit MTX einzustellen, dafür musste ich aber erst in eine Fachklinik um abzuklären, ob meine Leber das verkraftet, diese wurde damals beim Unfall in Mitleidenschaft gezogen. Ich war in der klinik vorstellig und mir wurde mitgeteilt, das ich eigentlich ein Fall für die stationäre Behandlung wäre, aber wegen Corona nehmen sie niemand auf, also alles ambulant.
Es war ein eiwiges hin und her, es wurde paarmal das Thema ADHS angesprochen, was auch einiges in meiner Vergangenheit erklären würde, einen WHO Test später war die Sache scheinbar klar und mein Hausarzt überreichte mir eine Überweisung zum Psychiater. Die Odyssee begann…nach dutzenden Telefonaten hatte ich nach vielen Tagen endlich einen Psychiater gefunden, der mir keinen Termin in 2022 geben wollte, sondern ziemlich zeitnah: 3 Wochen, das war ok. Patientenservice, Krankenkasse, stationäre Einrichtungen…keiner konnte mir helfen, um einen zeitnahen Termin zu bekommen.
Wie geschrieben, 5 Minuten beim Doktor, ca. 4-5 Fragen und ich ging mit dem Rezept nach Hause, das zweite Rezept bekam ich über einen Anruf, ohne den Psychiater überhaupt gesehen zu haben. Am ersten Tag spürte ich schon Verbesserung, aber eben nur für 8 Stunden. also rief ich an und die Arzthelferin klärte ab ob ich 2 nehmen kann, passt meinte sie. Seitdem dosiere ich mich selbst und jongliere etwas mit dem Medikinet herum, ich hatte auch nochmals um einen Termin gebeten, speziell um über die Dosierung und die Nebenwirkungen zu sprechen, Ergebnis waren 7 Minuten Gesprächszeit, ich habe extra auf die Uhr geschaut. Die Antworten waren so erbärmlich, das ich mich gefragt habe, für was ich überhaupt hingefahren bin.
Ich hatte mich anfangs mit 2x10mg dosiert, erste um 09.00 Uhr, zweite dann nach 8 Stunden…ich war wach bis morgens um 06.00 Uhr, konnte nichts essen, kaum schlafen, war total kratzbürstig, habe geschwitzt wie sonst was. Aber nach einer Woche wurde es besser, zum Glück, die Woche hatte es in sich, ich bat meine Frau auf mich aufzupassen, damit ich mir nichts antue! Ich habe die Tabletten dann in der Überschneidung genommen, um nachts schlafen zu können, also so nach 5-6 Stunden nach der Einnahme der ersten Tablette die zweite genommen, damit kam ich gut klar. Insgesamt nehme ich jetzt das Medikinet seit knapp 3 Wochen und ich spüre deutlich das es mir besser geht, das „oben rausschiessen“ bleibt aus, ich bin gelassener und rege mich nicht mehr so auf. Wenn die Tabletten mittags überlappend wirken, geht es mir am besten, morgens und abends ist etwas Unruhe im Oberstübchen. Deshalb habe ich am Freitag angefangen, 3 Tabletten pro Tag zu nehmen, die Abstände der Einnahme auf ca. 4 Stunden verkürzt, da habe ich leider das Gefühl das die Dosis zu hoch ist. Ich habe auch einmal zwei Tabletten auf einmal genommen, aber auch das fühlte sich nicht gut an. Also 10mg zu wenig, aber 20mg zu viel…ist das vielleicht nur am Anfang so?
Ich hätte noch einige Fragen, möchte aber erstmal euch zu wort kommen lassen.
Vielen Dank für´s lesen und ich wünsche einen schönen Tag!
Viele Grüße
MaSc