Psychiater besteht auf MPH als Erstmedikament und blockt alle Fragen nach APM

Ja, das könnte es schon sein. „Der will das blaue Zeug vom Heisenberg“ oder so. Ich hoffe nicht, das würde ja ein ziemlich trauriges Bild der Ärztin von ihren Patienten nahelegen. (Kann mir nicht vorstellen, dass das gerechtfertigt ist. Andererseits… ich kann mir vieles nicht vorstellen das in Krankenhäusern und besonders Notaufnahmen so passiert…)

Na ja, das muss nicht so sein.
Es gibt leider immer noch viele Psychiatererinnen und Psychiater, für die Elvanse als Amphetamin als Droge gilt und sie es aus Überzeugung nicht verschreiben.

Ich habe leider auch so eine Ignorantin, die mir nur MPH verschreibt und mir Elvanse verweigert. Da geht leider Überzeugung vor Patientenwohl.

So, aktueller Stand:

MPH ist mir überhaupt nicht bekommen. Trotzdem bin ich froh, dass wir damit angefangen haben. APM funktioniert soweit deutlich besser, aber wenn da mal was nicht perfekt funktioniert muss ich mir wenigstens keine Gedanken mehr machen, ob man es nicht doch vielleicht mal mit was anderem probieren sollte.

(Und ich meine, dass MPH im Gegensatz zu APM nicht in halb Europa illegal im Straßenverkehr ist…)

Schön dass Du jetzt das für Dich passende Medikament gefunden hast.
Und dass Du zumindest verstanden hast, dass deine Ärztin Dir MPH nicht aus böswilligkeit zu erst verschrieben hat.

Sonst lief alles gut bei der Eindosierung?

Naja da gibt es schon noch ein paar chemische Unterschiede zu dem was „Heisenberg“ so fabriziert hat. Zumal LDX also Elvanse noch andere Wirkmechanismen verarbeitet hat.
Das sind grundsätzlich Wirkstoffe die unter die große Gruppe der Amphetamine Fallen, auch MPH.
Man muss dazu aber auch erwähnen, dass beinahe alle heutzutage als Drogen missbrauchte Stoffe irgendwann mal als Medizin entwickelt wurden, sebst Kokain und Heroin. (Eine der wenigen Ausnahmen dürfte Alkohol darstellen.) Man hat halt irgendwann festgestellt, dass der medizinische Nutzen, weit geringer ist, als der Schaden der damit einhergehen kann. Manchmal wurde aber auch der potentielle Nutzen als Medizin bei spezifischen Leiden, durch zu restriktive Drogenpolitik völlig ausgeblendet. Was wiederum dazu gepführt hat, dass die medizinische Forschung an diesen Stoffen völlig eingestellt wurde.

Gut dass du nur meinst. Da wird nicht unterschieden ob Methylphenidat oder Lisdexamfetamin (LDX). Nur lässt sich MPH eher weniger durch einen polizeilichen Drogenschnelltest feststellen.

Ich sehe den konkreten Zusammenhang zu Dantes Beitrag nicht?

Ich wollte damit nur zeigen, dass zwischen ADHS Stimulanzien (Medikamten) und auf der „Straße“ erwerbaren und missbrauchten Drogen, deutliche Unterschiede bestehen und es absolut falsch ist, diese gleichzusetzen.
Es liest sich so, als wären, da bei @Dante noch Vorurteile oder Befürchtungen vorhanden.

EDIT: Mit „im Straßenverkehr“ meinte @Dante nicht im Straßenverkehr (Auto, Bus, Fahrrad, Fußgänger,) sondern sondern Stoffe die „auf der Straße in verkehr“ sind.

Nein, meinte er nicht. Er meinte, dass APM-Medikamente unter anderem in Polen und Tschechien wohl vom Autofahren disqualifizieren, obwohl sie ja statistisch bei ADS-Erkrankten die Fahrsicherheit erhöhen. Und MPH-Medikamente eben nicht. Wohl weil der Wirkstoff kein „amphetamin“ im Namen hat. Was im Nachhinein ja auch für MPH gesprochen hätte.

EDIT: Ne, sorry, ich habe es nochmal nachgelesen. APM sind in z.B. Tschechien gar nicht zugelassen, MPH schon. Aber am Steuer erfüllen dort beide einen Straftatbestand.

Ja, das hattest du ja in deinem allerersten Beitrag hier sehr schön erklärt.

Ich nehme Elvanse noch nicht lange, die Eindosierung ist noch lange nicht abgeschlossen. Die negativen Auswirkungen von MPH habe ich damit nicht, aber eine positive Wirkung könnte ich auch noch keine bescheinigen. Der Unterschied zwischen schlechter Tagesform und guter Tagesform ist bei mir sehr viel größer als der mit oder ohne Elvanse, ein AHA-Effekt ist bisher ausgeblieben, da müsste ich statistisch ran.

So richtig gut ging es mir zwischen MPH und Elvanse, als die Nebenwirkungen und, em… Entzugserscheinungen von MPH abgeklungen waren, und ich mir auf den Ärger eine Tüte richtig guter Kaffeebohnen gegönnt hatte. Da musste ich ja während der Eindosierung drauf verzichten. Das Koffein hat so gut gewirkt, wie ich es mir eigentlich von den Medikamenten erhofft hatte. Allerdings gewöhnt man sich an Koffein anscheinend zu schnell, und mehr als 25 Gramm will man auch dem Magen nicht zumuten. Retardes Koffein vielleicht?

Wie ist denn Eure Erfahrung… wann kann man wieder Kaffee trinken? Nach der Eindosierung, oder sollte man darauf komplett verzichten während man ADHS-Medikamente nimmt?

Sorry. Die Grippe hat meine Wahrnehmung etwas mehr als sonst vernebelt. Ich nehme die obige Frage daher zurück.

Ich habe nach einigen Wochen zunächst ein paar Stunden Abstand zur Medikamenteneinnahme einhalten und dann halt etwas ausprobiert. Mittlerweile, über 2 Jahre später, sind normale Kaffeemengen kein Problem.

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Das klingt doch Vielversprechend, danke. Dann muss ich jetzt nur durch die Aufdosierung durch.


Ich habe übrigens gerade zwei Rückmeldungen bekommen: Ohne Medikamente war es besser. Ich wäre zuverlässiger und aktiver gewesen.
Bei MPH ist es mir auch deutlich aufgefallen, jetzt, mit Elvanse hatte ich den Eindruck das halt noch keine spürbare Verbesserung da ist, aber immerhin auch keine spürbaren Nachteile. Vielleicht weil Elvanse gefühlt die Stimmung etwas hebt?

Erstmal weiternehmen, statistisch ist es eher unwahrscheinlich, dass ich beides nicht vertrage, und eventuell wird es mit einer höheren Dosis ja besser. Aber… hmm…

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Kein Thema ich war offensichtlich auch auf der falschen Spur :stuck_out_tongue_winking_eye:

Immerhin hast Du keine unguten Nebenwirkungen, wie bei MPH. Die Stimulanzien machen auch nicht von ein auf den anderen Tag alle negativen Symptome weg.
Ich würde vermuten, dass Du vielleicht einfach noch nicht die für Dich passende Dosis gefunden hast.

Bei welcher Dosis bist Du denn aktuell?

Wenn Du das so empfindest, wäre das doch schonmal eine positive Wirkung.
Es berichten viele ADHSler, dass Elvanse eine deutlich positive Wirkung auf ihre Emotionen hat, noch viel besser als die von MPH.

Ich denke das ist recht individuell.
Es gibt ADHSler die vetragen in Verbindung mit Stimulanzien überhaupt kein Koffein.
Es gibt sehr viele die können mit Kaffee ohne Probleme ins Bett gehen.
Wiederum andere nehmen Stimulanzien zum zu Bett gehen, damit sie überhaupt schlafen können.

Du kannst natürlich weiterhin auf Koffein während der Eindosierung verzichten, damlt Du besser bemerkst, wann Du die richtige Dosis für Dich gefunden hast bzw. wie Du darauf reagierst.
Wenn Du aber keine Probleme mit Kaffee und Stimulanzien gleichzeitig hast, dann spricht nichts dagegen Kaffee zu trinken.
Ich wage sogar die Prophezeiung, dass Dein Kaffeebedarf bei der richtigen Dosis sogar sinken wird.

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Schauen wir mal die Effektstärken (nach SMD, Standard mean difference) an:
MPH: 0,9 bis 1,1
Lisdexamfetamin (Elvanse) bis 1,5

Bei SMD bedeutet:
0,2: nur statistisch in Gruppen wahrnehmbar
0,5: ein aufmerksamer (!) Beobachter merkt eine Veränderung. Ab 0,5 beginnt klinischer Nutzen.
0,8: auffällige Verbesserung

In der Medizin gibt es insgesamt nur sehr selten Medikamente, die mehr als 0,8 haben. Stimulanzien für ADHS sind a schon etwas sehr besonderes, erst recht bei den so geringen Nebenwirkungen.
Antidepressiva haben im Schnitt 0,3 und selbst das beste AD (Venlafaxin) nur 0,49 - und das bei deutlich heftigeren Nebenwirkungen bis hin zur seltenen, aber möglichen Klinikreife bei Absetzversuchen (gerade Venlafaxin).

2 bis 3 mal pro Woche 60 Minuten Cardio-Sport bringt bei Kindern 0,8 in Bezug auf ADHS.

Insofern ist der Unterschied von 1,0 auf 1,5: riesig.
Aber eben auch: statistisch, also auf Gruppen bezogen.
Individuell kann das alles ganz anders ausfallen. Da kann der eine bei einem 1,5 SMD-Medikament nichts bekommen außer Nebenwirkungen und ein anderer kann bei einer 0,2 - SMD Maßnahme eine deutliche Verbesserung haben. Ist alles möglich, nur eben entsprechend wenig wahrscheinlich.

Aber das ist die rein wissenschaftliche Sicht (die ADxS.org darstellt).

Aus kassenzulassungsrechtlicher Sicht muss ein Arzt bei Kassenrezepten zuerst MPH verschreiben. Und nur wenn das nicht ausreichend tut, darf er AMP geben.

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Aktuell noch bei 30mg, auch weil ich nicht wie bei MPH diese praktischen 10mg Kapseln habe, sondern eben 30mg. Und die Ärztin meint, dass danach 50mg kämen, was ja rechnerisch nicht aufgeht, da müsste ich mir noch 20mg Kapseln verschreiben lassen.

Was die negativen Auswirkungen angeht, doch, ich habe sie aber selber nicht so gut erkannt durch die Stimmungsaufhellung. Kriege aber wie auch mit MPH weniger hin als ganz ohne Medikamente, nur - immerhin - weniger krass und weniger unangenehm.

Wobei die aufputschend Wirkung da ist. Ich habe diese große Müdigkeit und den erhöhten Schlafbedarf nicht mehr. Bin aber leider mit Elvanse trotzdem müde, weil ich im Gegensatz zu MPH oder Kaffee damit schlecht schlafe. Also geringere Müdigkeit, aber mit 6 Stunden Schlaf statt 10. Und wenn die fehlt merke ich es auch. Habe heute mal keine Pillen genommen, um mal wieder alles was liegengeblieben ist aufzuarbeiten, hatte aber dann am Nachmittag ein großes Tief. Bis dahin allerdings mehr geschafft als in den letzten 3 Tagen mit 30mg Elvanse.

Ja, so hatte ich das auch gelesen. Aber halt statistisches Mittel, und bei 20% der Patienten keine wahrnehmbare Wirkung, deswegen ist es ja ok beide mal auszuprobieren.

Bisher beide Mist, aber Elvanse angenehmerer Mist. Mit MPH konnte ich besser schlafen, mit Elvanse fühle ich mich besser, aber beide senken meine Impulskontrolle und exekutiven Funktionen, vom Gefühl her weil ich mich schwerer zu sinnvollen Tätigkeiten aufraffen kann, leichter in Ablenkungsverhalten reinrutsche, dann aber sehr viel schwerer davon wieder wegkomme.

Eventuell versuche ich es mal so: Frühstück, starker Kaffee, mit der Energie an die Arbeit, und wenn ich da drin bin und es läuft APM hinterher um dann dabei zu bleiben und nicht mit Abklingen des Kaffees zu müde zu werden.

Problem ist, dass ich APM dann später nehme, und vermutlich noch schlechter schlafen kann. Eventuell versuche ich das erstmal mit MPH, hab ja noch was übrig.

Nicht genau das, was der Arzt verschreibt, aber irgendwie muss ich das ja zum Laufen kriegen. Denn ohne ist Mist. Mit ist auch Mist. Und APM und MPH sind ja die beiden mit Abstand effektivsten und verträglichsten Medikamente. Also jetzt nicht für mich nach den ersten Erfahrungen, aber zumindest statistisch.
(Venlaflaxin hat bei mir übrigens auch eine leicht entgegengesetzte Wirkung gehabt. Dafür habe ich nach 6 Wochen und zweifacher Dosisverdoppelung völlig problemlos von heute auf morgen absetzen können.)

Scheint mir aber weniger riskant als bei den jetzigen negativen Erfahrungen einfach mal 20mg mehr zu nehmen.

Es gibt mittlerweile bei Elvanse die Dosierungen 20/30/40/50/60/70mg auch für Erwachsene. Elvanse Adult gab es bei uns nur in 30/50/70 Dosierung.
(leider ist das bisher auch Lisdexamfetamin Ratiopharm Erwachsen so)
Ich denke daran denkt Deine Ärztin dabei.

Du kannst aber auch ohne größere Probleme Elvanse in Wasser auflösen und dann aufteilen.
Ist so nicht von Hersteller zugelassen, deshalb wird auch offiziell nicht jeder Arzt diesen Weg mitgehen.
Es könnte Dir aber helfen, schneller die für Dich passende Dosis zu finden, falls Du pro Monat nur eine Packung Elvanse verschrieben bekommst.

Ich könnte mir vorstellen, dass es schwierig sein könnte, wenn der Arzt jede Woche eine andere Dosierung verordnet, wenn die Packungsgröße ja mit 30 Stk immer etwa für ein Monat reichen soll.
Ich weiß aber nicht wie das aktuelle gehandhabt wird.

Koffein bei Stimulanzien kann granatenmäßig schief gehen…
Sollte man erst testen, wenn man die Stimulanzien zuvor mehrere Wochen ohne Koffein genommen hat.

Ich nehme seit ein paar Wochen Elvanse. Meine Ärztin sagt, das mit dem Kaffee sei sehr individuell und Manche würden ihn mit dem Medikament nicht mehr vertragen.
Bei mir persönlich ist so, dass ich Kaffee ab Nachmittag trinken kann, etwa zwei Stunden, bevor die Wirkung von Elvanse bei mir nachlässt. Ich habe das Gefühl, dass die Elvanse-Wirkung dann etwas verlängert wird.
Heute habe ich zum ersten Mal einen Kaffee am Vormittag getrunken und fand, dass die entspannende Wirkung vom Elvanse wegging und auch noch eine körperliche Nervosität dazukam.

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Hi, ich nehme MH. Ich kenne zwei Adhsler, 1 × MH und 1× Elvanse, und wir alle drei haben Kaffee getrunken. Keinerlei Probleme.

Im Forum berichten viele von Problemen. Daher glaube ich, es ust eine individuelle Frage. Mein Tipp: Entweder sicherheitshalber weglassen oder es einfach ausprobieren.
Das muss jeder für sich entscheiden. Ich würde es davon abhängig machen, wie sensibel man auf Koffein reagiert.

Viel Glück.

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Da man beim Eindosierung noch nicht weiss, ob man zu den 50 % gehört, die bei einer Kombi von Stimulanzien und Koffein Probleme haben, der Kaffee alleine noch nie Probleme machte, aber die Stimulanzien neu sind, wird nahezu jeder auftretende Nebenwirkungen instinktiv auf die Medikamente schieben.
Daher: Koffein in den ersten Wochen der Stimulanzieneindosierung unbedingt weglassen. Wenn man mal weiss, wie Stimulanzien wirken, kann man Kaffee wieder dazu testen und merkt dann, was nun vom Koffein kommt. Dann kann man entscheiden. Vorher kann man es schlicht nicht beurteilen.

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Alter Threads, aber ich wollte zum Letzten trotzdem kurz meinen Senf dazu geben, da ein Aspekt nicht genannt wurde:
Wenn man es gewohnt ist, jeden Tag Kaffee zu trinken ist es keine gute Idee, den abzusetzen, um dann andere Stimulanzien zu nehmen.

Ein Coffeinentzug ist keine angenehme Sache und man sollte sich zumindest zwei Tage Zeit geben bevor man dann auf ein anderes Stimulanz umsteigt.

Sonst läuft man schön in Entzugserscheinungen rein und verwechselt die dann mit Nebenwirkungen des Medikaments.

Coffein sollte nicht unterschätzt werden nur weil alle es sich reindrönen. Für mich ist das eine der heftigsten Drogen, was die körperlichen Auswirkungen angeht. Würde bei mir an sich auch gegen mein ADHS ausreichen, aber die Nebenwirkungen sind bei mir zu heftig und das Wirkfenster zu kurz.

Mischkonsum ist schwer berechenbar und sogar erfahrene Psychonauten sind damit äußerst vorsichtig.

Ich rate davon in der Eindosierung absolut ab.
Ich würde es nur dann probieren wenn man mit keinem Medikament das gewünschte Ergebnis erzielt und vielleicht nur eine Kombination aus mehreren funktioniert.

Klar schmeckt Kaffee geil aber im Idealfall sollte man ja schon unter erfolgreicher Medikation die Impulskontrolle erreichen, den Verzicht auszuhalten, nicht?

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