Psychotherapie / Verhaltenstherapie ADHS spezialisiert?

Habt ihr Erfahrungen mit Psychotherapeuten, die sich auf AD(H)S spezialisiert haben und mit den Begleiterscheinungen und medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten vertraut sind?

Wenn ja: Würdet ihr empfehlen die Suche darauf zu fokussieren oder lieber einfach einen Platz annehmen, wenn man sich mit dem Therapeuten versteht (obwohl keine/kaum Erfahrung zu AD(H)S da ist)?

Ich weiß nicht, ob ich aktuell ausdauernd genug bin, potentiell unpassende Therapieansätze zu testen die ADHS nicht miteinbeziehen oder meinen Therapeuten aufzuklären, „warum Ritalin etc. nicht klüger macht“. :neutral_face:

Hintergrund:
Ich (aktuell 27) bin gerade wieder auf der Suche nach einem Therapieplatz für eine Verhaltenstherapie. Nach den ersten zwei Probesitzungen frage ich mich aber, ob ich vllt. besser explizit nach jemandem suche, der sich auch auf AD(H)S spezialisiert hat.

Vor einigen Jahren hatte ich bereits eine Verhaltenstherapie mit einer Therapeutin, die bis dahin nicht wirklich mit dem Thema Kontakt hatte. Zwar hat sie mir geholfen, mir bewusster über verschiedene Verhaltensweisen zu werden und Probleme frühzeitiger zu erkennen, aber sie war SEHR gegen Medikamente (teilweise missionarisch). Sie hat AD(H)S auch eher als „Sucht nach Ablenkung“ gesehen und die Therapie dahingehend ausgerichtet.
Nach den Sitzungen hatte ich oft das Gefühl, meine Probleme und die Umstände nur unzureichend kommuniziert zu haben. Besonders ADHS-typische Verhaltensweisen und Zusammenhänge, die mir nicht direkt bewusst sind, finde ich schwer zu benennen.

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Hallo Unforged!

So wie es sich liest, hast du dir deine Antwort schon selbst gegeben. :grinning: Ich würde auf alle Fälle einen Spezialisten aufsuchen, vor allem wenn du eine Verhaltenstherapie machen möchtest - der hat einfach mehr Erfahrung und du musst ihm nicht alles erklären. Ich denke, das lohnt sich. Ich seh’s bei mir - wir verstehen uns einfach auch besser, weil wir beide wissen wovon wir sprechen. Man fühlt sich dann auch besser aufgehoben und das gehört zu einer erfolgreichen Therapie doch auch dazu. Wünsche dir viel Erfolg!

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Ich bin trotzdem über Feedback froh. ^^
Mein Freund (kein ADHS) ist eher der Meinung „besser schlechte oder anstrengende Verhaltenstherapie als gar keine oder lange Suche“.
Da meine Selbsteinschätzung selten ne Punktlandung ist, will ich erstmal sicherstellen, ob mein Wunsch jmd mit Erfahrung / Hintergrundwissen zu finden nicht zu überzogen ist. :sweat_smile:

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Das finde ich nicht, aber schauen wir mal, was die anderen noch sagen. :slightly_smiling_face:

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Hallo Unforged und herzlich willkommen,

ich verstehe den Widerspruch nicht - wie kannst du dich mit dem oder der Therapeuten/in verstehen, wenn kein Wissen, keine Erfahrung und vor Allem keine Offenheit für die ADHS-Problematik vorhanden ist? Dann versteht ihr euch ja gerade nicht.

Man kann ja immer dazu lernen, aber die frühere Therapeutin die du beschreibst, wollte das ja gerade nicht, das ist dann nicht nur verschwendete Zeit, sondern auch Verunsicherung, das kannst du nicht brauchen.

Ich glaube, Unforged meinte, dass sie sich sympathisch sind und sich auf diese Art gut verstehen.

Ja klar, das muss auch stimmen, aber es reicht nicht. Wenn jemand ein Zerrbild von ADHS hat und mich missionieren will, dass Medikamente schlecht sind, dann geht jede Sympathie flöten, dann wird es einfach nur anstrengend, dann arbeitet man nicht miteinander, sondern gegeneinander.

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Ja, @Daria drückt das besser aus. Mir gings da um Symphatie - also hinsichtlich Persönlichkeit und wie mit mir geredet wird.
Das „gegeneinander arbeiten“ will ich unbedingt vermeiden :sweat_smile:

Den Punkt mit der Verunsicherung hab ich mir eben notiert. Den Aspekt hatte ich bisher noch gar nicht auf dem Schirm. :relaxed:

Moin @Unforged
Du, ich würde dir empfehlen jemanden zu suchen der definitiv Ahnung von dem Thema hat.
Allerdings ist es auch SEHR wichtig mit der Person klar zu kommen und „frei sprechen“ zu können.
In diesem Fall gilt es abzuwägen ob du die evtl. fehlenden Kenntnisse in der Thematik hinnimmst oder lieber weiter suchst und nicht weist ob du mit der anderen Person ebenfalls klar kommst.
Sollte die Person dem Thema ADHS usw. jedoch absolut ablehnend gegenüber stehen würde ich sehen dass ich da weg komme.

Ich hoffe dass du bald einen Therapeuten / Therapeutin findest mit dem / der du besser klar kommst :wink:

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