QT-Intervall Verlängerung durch Elvanse?

Wenn man googelt kommen da sehr viele Vorschläge :sweat_smile:

Servus zusammen,
-sorry dass ich hier so zwischen plötzlich auftauche- :wink:

Ich nehme seit ca. 2 Wochen Elvanse. Erste Woche 30mg, seit der 2. Woche 50mg. Vor 6 Wochen wurde bei mir vom Hausarzt ein EGK geschrieben bevor ich ein anderes Medikament verschrieben bekommen habe.
Meint ihr, wenn ich jetzt noch einmal eins schreiben lasse ist es „too much“? Oder ist es vielleicht sogar sinnvoll um zu sehen ob/was sich in welchen Rahmen verändert hat? Ich will nicht übervorsichtig werden, sondern weil ich vorher nie viel mit Medizin am Hut hatte habe ich einfach keine Erfahrung und denke mir „wenn man etwas prüfen kann, klar wieso nicht“. Würde das EKG natürlich auch privat zahlen da es keine medizinische Notwendigkeit gibt.

Wenn das EKG unauffällig war wäre es tatsächlich Blödsinn. Wozu?

Das vor 6 Wochen war ja ohne Medikamente. Seit Elvanse habe ich einen höheren Ruhepuls der bei Bewegung direkt hoch schießt. Das sehe ich aber als „naja normal, ist halt ein Amphetamin“ an. Hätte ja sein können, dass ein EKG checken kann ob das Herz es gut verträgt. Ich bin IT-Mensch und habe keine Ahnung von Medizin oder vom Körper g

Hier gehts ja jetzt um QT Zeit Verlängerung.

Die meisten Nebenwirkungen kommen daher, das der Sympathikus aktiviert wird.
Da lohnt es sich wirklich sich mal grob mit dem vegetativen Nervensystem zu beschäftigen.

Würde da bei dir aktuell eher keine Indikation für ein erneutes (Ruhe) EKG sehen.

:blush:

Im Zweifel natürlich immer den Arzt fragen. Ich bin Krankenschwester und versuche so gut zu erklären, wie ich kann :blush:

Der Nerd an meiner Seite sagt immer „das was du sagst versteht kein Mensch.“

Und neuerdings: „bitte ChatGPT das für einen fünfjährigen zu erklären“ :joy:

Hey @Anni_Banani97

QT intervallverlängerung steht im Beipackzettel, ja.

Es steht aber auch die sehr gefürchtete Kardiomyopathie im Beipackzettel (sogar mit dem Hinweis „Einzelfälle“, während bei QT-Verlängerung „nur“ Häufigkeit „unbekannt“ steht).

Beim ACE Hemmer (zB Lisinopril, Blutdruck Medikament) steht im Beipackzettel auch Herzversagen und Schlaganfall, genau davor schützen die Tabletten aber.

Oder lies mal was bei Ibuprofen und der Antibabypille auf dem Zettel steht…

Mein Doc sagt immer, es muss alles aufgeführt werden was auch nur im entferntesten Fall jemals passieren könnte (Konjunktiv!), da man sonst die Pharmaunternehmen ordentlich und international verklagen kann, was für sie bitterer wäre als jede Pille :wink:

Also denk nicht weiter drüber nach, denn nicht jede Nebenwirkung auf dem Beipackzettel tritt jemals ein und auch nicht bei jedem.

Und die Gefahr, dass ein herzgesunder junger Mensch wie du bei sachgerechtem Gebrauch der Medis (also wie ärztlich verordnet) Schaden nimmt, ist vermutlich gering.

Hab keine Angst :adxs_trost:

:two_hearts:

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Danke für deine Antwort:) Ich habe nochmal mein altes EKG angeschaut. QTc vor Elvanse: 436ms. QTc nach Elvanse: 436ms. Also nichtmal um eine Ms verlängert. Der QT Wert der ist bei mir zwischen 330-370 schwankend. Aber weiß jemand was der Unterschied zwischen QT und QTc ist?

Gefährlich hohe QTc-Zeit Erhöhung (Herz-Intervall-Wert) bei Einnahme von normaler Dosierung Lisdexamfetamin/ Elvanse möglich!

Ich bin weiblich, lebe gesund und treibe viel Sport und habe eine diagnostizierte Niereninsuffizienz Stadium 3a (wahrscheinlich bedingt durch Kontrastmitteleinnahme im Rahmen von CTs und einer Chemotherapie vor ca. 20 Jahren). Das heißt, dass meine Nierenleisung zur Zeit noch bei ca. 50 % liegt. Deutlich spürbare Beschwerden habe ich aber noch nicht.

Ich habe Lisdexamfetamin/ Elvanse von 15 mg sehr langsam seit Oktober 2024 innerhalb von ca. 7 Monaten in 2,5 mg bis 5 mg Schritten 1 x täglich morgens - JEDEN TAG ohne Pause - hochdosiert, nachdem ich den ersten Versuch mit 30 mg aufgrund von sehr starken Schlafstörungen und einer folgenden Coronainfektion nach 3 Tagen abgebrochen hatte. Zunächst hatte ich alle 10 bis 15 Tage um 5 mg gesteigert und bin wegen Schlaf- und Appetitproblemen zwischenzeitlich aber noch mal von 40 mg auf 30 mg zurück, um dann in noch kleineren Schritten von 2,5 mg auf 50 mg hochzudosieren.

Jetzt zu einem Problem, das nach 7 Monaten Eindosierung bei einem Langzeit-EKG festgestellt wurde, nachdem einfache EKGs und eine Untersuchung beim Kardiologen keine Herz-Probleme ergaben. Ich habe einen Maximalpuls von 180 und gehöre mit einem VO2max Wert von 42 lt. meiner Garmin Venu 3S Fitnessuhr zu den oberen 5 % meiner Altersklasse - ich bin 59 Jahre alt. Auch meine Muskelmasse liegt im oberen Bereich.

Die Langzeit-EKG-Messung im Mai 2025 erfolgte nachdem ich bereits 10 Tage lang 50 mg Lisdexamfetamin 1 x morgens eingenommen hatte. Ich hatte zwar Schlafprobleme, aber ansonsten musste sich mein Körper bereits an die Dosierung gewöhnt haben, zumal ich nur von 47,5 mg hochdosiert hatte.

Zufälligerweise ergaben drei Messungen meiner Garmin EKG App den Hinweis „Verdacht auf Vorhofflimmern“ während der Aufzeichnung des 24-Std.-EKGs, so dass ich auf das Ergebnis sehr gespannt war.

Das Ergebnis bestätigte zwar nicht den Verdacht auf Vorhofflimmern, aber erbrachte "als wesentlichen Befund eine häufig über längere Phasen deutlich verlängerte QTc-Zeit (bei normalen QT-Zeiten) - maximale QTc-Zeit 613 msec. "Dies sei neurologischerseits gegen die Notwendigkeit einer solchen Medikation abzuwägen " so der Bericht des Internisten, der sich nicht mit ADHS-Medikation auskennt.

Ein Kardiologe sagte mir am Telefon, dass er persönlich keine Medikamente nehmen würde, die seine QTc-Zeit verlängern würden und nicht lebensnotwendig seien.

Ein weiteres einfaches EKG beim Hausarzt ergab zwar „nur noch“ eine QTc Zeit von 467 ms, aber da das EKG ja nur eine Momentaufnahme ist, bedeutet es nicht, dass nicht auch an diesem Tag höhere QTc Zeiten erzielt wurden.

Letztes Jahr im Juni - vor Beginn der Eindosierung von Lisdexamfetamin/ Elvanse - hatte ich noch eine ganz normale QTc Zeit von 414 ms in einem EKG.

Die verschiedenen QTc Zeiten je nach Tageszeit und Abbauprozesses von Dexamphetamin renal im Blut können nur im Langzeit-EKG festgestellt werden, weshalb ich allen Lisdexamfetamin-Anwendern die Durchführung eines Langzeit-EKGs empfehle, da es gut sein kann, dass Anwender Nierenprobleme haben, ohne es zu wissen.

Anscheinend wird Lisdexamfetamin bei Niereninsuffizienz langsamer verstoffwechselt.

Aber insbesondere empfehle ich natürlich allen ADHSlern mit Niereninsuffizienz ein regelmäßiges Langzeit-EKG während der Eindosierung und am Ende der Eindosierung. Dass Ärzte das Problem im Blick haben, darauf sollte sich niemand verlassen. Hätte ich nicht zufällig den Langzeit-EKG Termin gehabt, hätte ich meine Dosierung evtl. sogar noch gesteigert :frowning:

Die QTc Zeit für Frauen sollte zwischen 360 und 460 ms liegen, bei Männern bis 440 ms.

Liegt die QTc-Zeit bei mehr als 500 oder verlängert sie sich um mindestens 60 ms im Vergleich zu vor Beginn der Therapie, sollte die Dosis des Arzneimittels reduziert, das Medikament abgesetzt oder eine Verschreibung unter engmaschiger kardiologischer Überwachung erfolgen gemäß www.ifap.de und der DGK Leitlinien.

Eine verlängerte QTc Zeit erhöht das Risiko für Herzrrythmusstörungen, insbesondere für Torsade-de-Pointes Tachykardien, die lebensbedrohlich sein können (Plötzlicher Herztod).

Ich empfehle dringend, stets selbst so gut informiert wie nur möglich zu sein. Niemand sollte sich darauf verlassen, dass Empfehlungen von Ärzten korrekt sind und dass alle persönlichen Details und gesundheitliche Einschränkungen von den Ärzten im Blick behalten werden.

Meine Nephrologin hatte jedenfalls kein Problem vor der Einnahme von Lisdexamfetamin/ Elvanse bis zu einer Dosierung von 70 mg gesehen und meinte auch noch, dass Lisdexamfetamin nicht über die Nieren verstoffwechselt würde - was nicht zutrifft.

Ich habe nun auf 45 mg Lisdexamfetamin reduziert, evtl. gehe ich noch auf 40 mg zurück, möchte noch einmal ein Langzeit-EKG durchführen lassen (selbst mit Dringlichkeitscode findet die 116117 im Umkreis von 100 km keinen Kardiologentermin!) und überlege das Medikament abzusetzen, da es bei mir keine Wirkung auf Hyperaktivität (vieles, schnelles und lautes Sprechen, Bruxismus und Finger scrollt auf dem Tablet immer ständig hoch und runter, obwohl ich noch gar nicht zu Ende gelesen habe), Impulskontrolle, Selbstmanagement, Organisation und Prokastination zeigt und ein Psychotherapeut mit ADHS Kompetenz kürzlich unter 50 mg Dosis Lisdexamfetamin meinte, dass ich auf ihn unmedikamentiert hyperaktiv wirke. Eine wirkende Medikation müsse ich viel deutlicher spüren.

Und: Ihr merkt es selbst - kürzer fassen kann ich mich auch immer noch nicht :frowning:

Das war für mich ein Moment wie im Märchen „Des Kaisers neue Kleider“ als sich die Menschen bewusst werden, dass sie gar nichts anhaben :slight_smile: Auch ich muss mir eingestehen, dass der Effekt größer sein sollte. Ich empfinde unter Lisdexamfetamin/ Elvanse oft (nicht immer) eine leichte Antriebssteigerung, eine leichte Stimmungsaufhellung sowie eine etwas bessere Konzentration bei Aufgaben, bei denen mein Gehirn weiß, dass es sich konzentrieren muss, aber nicht im Alltag. Aber die sogenannten Alltagsfertigkeiten haben sich leider nicht verbessert und die Stimmungsschwankungen/ Depressionssymptome sind eher noch größer geworden.

Ich werde das Problem mit einem Psychiater besprechen und evtl. Methylphenidat ausprobieren. Das sollte dann auch meine Nieren weniger belasten, da Methylphenidat primär über die Leber verstoffwechselt wird.

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