Quetiapin mit ADS (Ohne Hyperaktivität)

Hallo, evtl. erinnert sich noch jemand an mich, ich schaue jetzt fast ein Jahr später nach meiner Vorstellung nochmal vorbei mir folgendem Anliegen:

In der Zwischenzeit ist so einiges passiert, eine Diagnose leider nicht. Also nicht mal der Versuch. Stattdessen aber eine echte Psychose, daraufhin die Einnahme von Quetiapin um es dann wieder unabgesprochen abzusetzen um es jetzt seit ein paar Tagen wieder abgesprochen einzunehmen, da ich wieder einen sehr kleinen, aber wahrnehmbaren psychotischen Anfall hatte.

Nun habe ich hier gelesen: Quetiapin bei ADHS - adxs.org
dass Quetiapin Dopaminrezeptoren blockt. Nach meiner Auffassung sollte das den ADS Effekt doch nur verschlimmern? Im Bezug auf Hyperaktivität ist es logisch - Quetiapin fährt ja auch den Körper runter. Nur eben entsprechend auch die kognitive Leistungsbereitschaft des Gehirns.

Verstehe ich das so richtig?
Nimmt hier jemand mit ADS (ohne H) auch Quetiapin und kann darüber berichten? Mein Leben und meine instabile Berufliche Lage hat sich in dem Jahr nicht verbessert, eher noch verschlechtert. Heute hatte ich wieder den Fall, dass ich auf der Arbeit gar nichts hinbekommen habe, morgen habe ich deshalb ein „Mitarbeitergespräch“. Ich bin am Ende meiner Kräfte angelangt.

Auf Nachfrage sagte mein Hausarzt, dass er zwar nicht der richtige Ansprechpartner dafür ist (ist ja kein Psychater), er aber nach seinem Wissensstand befürchtet, dass Ritalin potenziell für Menschen mit Psychosen-Affinität auch nicht gerade Hilfreich ist.

Danke für eure Hilfe schonmal.

Was ist dazwischengekommen? Du hattest doch für September einen Termin?

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Moin @wunderlich

Meine Erfahrung mit Quetiapin beschränkt sich lediglich auf meinen Klinikaufenthalt und die Berichte von Mitpatienten die teilweise Recht hohe Dosen bekommen haben.

Zudem ist bei mir das H vor allem ohne Medikamente relativ stark ausgeprägt.

Jene Mitpatienten berichteten mir immer wieder dass sie davon (da Quetiapin ein Neuroleptikum ist) eher „matschig“ im Kopf wurden, antriebslos und schlapp…

(Ich selbst habe es nur auf bedarf bekommen, wenn ich abends nicht runter gekommen bin und deswegen nicht schlafen konnte.
Jedoch beschränken sich meine wenigen Einnahmen zum einen im Schnitt auf 25mg, zum anderen war mir der Hangover am folgenden Tag zu heftig sodass ich versucht habe ohne abschalten zu können.)

Das von dir geschilderten deckt sich daher für mich relativ gut damit.

Prinzipiell wäre es erstmal gut wenn du eine adxs Diagnose hättest, da ich Quetiapin bei adxs eher für kontraproduktiv halte (einige Mitpatienten die das ebenfalls bekamen wurden hinterher positiv auf ADXS getestet und entsprechend eingestellt… bei denen war das Quetiapin definitiv kontraproduktiv).

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Ich nehme Quetiapin zum schlafen, allerdings habe ich ADHS ( mit H ) .

Tagsüber nehme ich Ritalin und MPH AL und komme mit der Kombi gut klar.
Das Quetiapin nehme ich deshalb noch, weil ich die letzten Jahre abhängig von Zopiclon war und dieses von heute auf morgen abgesetzt habe.

Aber: ich nehme zum schlafen oft nur die Hälfte einer 25mg Tablette ( manchmal auch die Ganze ), also nicht so viel, um tagsüber das Ritalin zu beeinflussen.

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Hallo und Danke für eure Antworten, ich bin bes jetzt nicht zu gekommen zu antworten :sweat_smile:

Laaaange Geschichte… Aber habe jetzt kurzfristig in 2 Wochen nen Termin beim psychdoc bekommen.

Ich denke wenn ich Abends das Quetiapin nehme, sollte es morgens keinen Einfluss mehr haben… hoffentlich.

Hallo zusammen,
So ist es auch bei mir.

Liebe Grüsse Kristina

Der Thread ist schon etwas älter, aber das Thema beschäftigt mich auch.
Derzeit hab ich leider noch keine offizielle ADS Diagnose, offiziell Psychose residual Zustand.
Ich hatt schon immer Probleme, mit Träumen in der Schule und große Lernschwierigkeiten damals, kein Zeitgefühl, kaum Antrieb und ich kann Aufgaben nicht gut wechseln. Konzentrieren kann ich mich paradoxerweiser allerdings sehr stark und hab auch auf keinem einzigen Gebiet irgendeine Lernschwäche.
Außerdem war ich auch nie hyperaktiv.

Zudem bekam ich in sehr jungen Jahren eine Cannabispsychose und seitdem nehm ich das Quetiapin. Bin gerade am Absetzen (in Absprache mit Arzt), da ohne Cannabis keine Psychose.
Jetzt die merkwürdige Sache:
Quetiapin hilft mir bei der Konzentration sehr!
Ich kann damit sogar besser Autofahren als ohne und reagiere viel schneller.
Kann leichter Aufgaben wechseln, bessere Aufmerksamkeit, Konzentration und leichteres Aufgabenwechseln.
Jedenfalls hab ich das Noradrenalin im Verdacht.
Quetiapin kann viele Nor-Transmitter auch erhöhen.
Es wirkt ja auch antidepressiv und auf die Serotonin Abteilung.
Bei ADS sind so wie ich es jetzt verstanden habe viele Neurotransmitter beteiligt.
Nicht nur das Dopamin.
Auf z.b. Buproprion hab ich eher schlecht reagiert. Bzw. krieg ich davon erst Recht noch mehr Denkstörung bzw. ständig wie so ne Unterbrechung.
Ich denke mein Dopamin ist im Normalzustand ganz okay.
Es scheint eher irgendwas aus der Nor-abteilung nicht richtig zu funktionieren und möglicherweise damit einhergehend auch das Serotonin.
Insofern kann das Quetiapin durchaus einen Versuch wert sein.
Insbesondere in Akutsituationen war es für mich wirklich ein Lebensretter.
Extrem lang und dauerhaft über zwei Jahrzehnte, würd ich persönlich es allerdings nicht mehr nehmen.

Dem muss ich ganz klar widersprechen.

Quetiapin ist ein Neuroleptikum, was off label als Einschlafhilfe verwendet werden kann.

Davon wird man also eher matschig / benebelt / müde.
Mit Konzentration hat das rein gar nichts zu tun.

Ich möchte dringend davon abraten, damit am Straßenverkehr teilzunehmen, da das Unfallrisiko damit einfach viel zu groß ist.
(Sollte meines Wissens nach auch nicht gestattet sein, damit Auto oder was auch immer zu fahren. Siehe Unfallgefahr.)

Man sollte nicht direkt nach Einnahme am Straßenverkehr teilnehmen.
Das ist richtig, aber wenn man es nur abends zum Einschlafen nimmt und bis maximal 300mg, geht das sehr wohl.
Die Halbwertszeit beträgt etwa 12 -13 Stunden.
In der restlichen Zeit kann man sehr gut am Straßenverkehr teilnehmen.
Den Konzentrationssteigernden Effekt hat Quetiapin sehr wohl.
Es wirkt ja auch antidepressiv und gegen Negativsymptomatik bei Schiziphrenie Patienten.
Wenn man an ADS denkt, und die zugehörige Blockierung und Depressionen, kann Quetiapin schon konzentrationsfördernd wirken.
Langzeitig würd ich es trotzdem nicht mehr nehmen, wegs der hohen Risiken.

Was du nicht pauschalisieren kannst und ich hier jetzt auch erstmal aufgrund eigener Erfahrungen bezweifeln möchte.

Nichts desto trotz bleibt es ein Epilepsie Medikament.
Zudem: 300mg sind schon ein echter Hammer.

Bitte fang mir jetzt nicht auf die Schiene an, dass Quetiapin Vorzüge gegenüber anderen ADHS Medikamenten hätte / denen evtl. sogar vorzuziehen wäre.
Das wäre schlicht und ergreifend einfach nicht korrekt und erst recht nicht zu pauschalisieren.

Da stimme ich dir definitiv zu.

Minimax Prinzip.
Wenn schon erforderlich (warum auch immer), dann so wenig wie möglich und so kurz wie nötig.
Gilt im übrigen auch für sowie insbesondere bei Antidepressiva.

Kannst Du bitte Deinen arroganten Tonfall etwas mäßigen?
Es geht hier um ADS und Quetiapin! Nicht ADHS und Quetiapin! Das Medikament kann da durchaus unterschiedlich wirken.
Eine sachliche Diskussion hat auch nichts damit zu tun, das man unbedingt bestätigt werden möchte.
Alle Medikamente haben sowohl Vorteile als auch Nachteile. Da gibt es noch lange keine einzige Patentlösung und genau das sage zum Thema ADS und Quetiapin.
Nur weil ich die durchaus gegebenen Vorteile und Wirkungen dieses Medikamentes nenne, heißt es wirklich nicht, dass es für alles und jeden bei egal welcher Diagnose geeignet wäre, oder gar keine Nebenwirkungen hätte.
Es hat absolut hochriskante NW´s aber das haben für ADHS dezidiert zugelassene Medikamente auch.

??

Neuroleptika haben nun mal gar nichts mit Epilepsie zu tun.

Okay, das mit Epilepsie ist offenbar ein Irrtum, aber ich denke in diesem Thread redet ihr letztlich aneinander vorbei.

Sicher kann Quetiapin oder sonst ein Nicht-ADHS-Medikament ein einzelnes Symptom von ADHS eindrucksvoll bessern.

Das macht es dann aber noch nicht zu einer Behandlungsmethode gegen ADHS. Auch @Ultrasun hat das Medikament ja nicht dafür verordnet bekommen. Das wäre auch nicht sinnvoll angesichts der Nebenwirkungen und der Wirkung auf nur eben dieses eine Symptom.