meine ADHS Diagnose habe ich seit ca. November 2023 und habe mich seitdem durch verschiedene Medikamente probiert.
Nun nehme ich seit einiger Zeit Elvanse 20 mg, was an sich ganz gut klappt.
Jetzt rutsche ich allerdings wieder in eine depressive Phase (bin seit 2020 wegen Depressionen in Behandlung und da hat sich eben herausgestellt, dass es nur eine Komorbidität zum ADHS ist).
Heute hat mein Psychiater mir, nachdem ich ihm gesagt habe, dass ich wieder in eine depressive Phase rutsche, Probleme habe zu essen, innerlich angespannt, antriebslos bin und wieder ängstlicher werde, neben 20 mg Elvanse 50 mg Quetiapin aufgeschrieben.
Natürlich sitze ich seitdem vorm Laptop und google alles mögliche und irgendwie lese ich online immer, dass Quetiapin bei Schlafproblemen und/oder Schizophrenie verabreicht wird. Jetzt bin ich irgendwie super verwirrt und weiß gar nicht, ob ich das nehmen soll bzw. was sagt ihr dazu?
Jetzt wollte ich euch mal fragen was ihr dazu sagt ◡̈
um dir zu sagen, wieso er dir wegen einer depressiven Phase Quetiapin verschreibt, müsstest du deinen Arzt fragen und nicht uns. Ein Antidepressivum ist es jedenfalls nicht, da hast du recht.
Vielleicht meint er, wenn du ganz ruhig bist und gut schläfst, merkst du nichts mehr von den deprimierenden Gedanken?
Mein bester Freund hat oft unter Depressionen gelitten, gegen die Antidepressiva nicht halfen. Er nimmt seit Jahren Quetiapin (sonst nichts). Das hat wunderbar geholfen gegen seine ständigen Gedankenschleifen. Er konnte sich früher stunden- und tagelang gedanklich mit Ereignissen befassen, z.B. eine blöde Bemerkung vom Chef, Zukunftsgedanken, Streit mit jemandem,… Das hatte bei ihm Ausmaße, die nicht zum aushalten waren und wo er quasi nichts anderes machen konnte.
Außerdem hat er seeeehr viel geredet mit Ausschweifungen. War für Kollegen schwierig. Ihm fiel das nicht so auf. Das ist auf ein angenehmes Maß reduziert.
Die Depressionen hat das bei ihn sozusagen über den Umweg gelöst, dass diese beiden Probleme gelöst wurden (Gedankenschleifen, Kommunikation).
Er nimmt das Medikament immer abends und kann damit wunderbar gedanklich abschalten und schlafen (anstatt grübelnd wach zu liegen).
Er hat seit kurzem erst seine ADS-Diagnose, ist aber dahingehend unbehandelt. Eventuell wird bald ein Stimulanz hinzugenommen, weil Konzentration und Antriebskraft fehlen.
Ich finde die Idee von Arzt daher nicht ganz verkehrt.
Wäre interessant zu wissen wie dein bisheriger Verlauf mit Elvanse war. Hast du schon mal höhere Dosierungen probiert?
Die 20mg haben mich dauerhaft auch eher depressiv gemacht obwohl der Rest gepasst hat. War unterdosiert. Die Stimmung wurde durch höhere Dosierungen besser.
Also das Quetiapin überrascht mich jetzt auch ehrlich gesagt, das ist doch ein Neuroleptikum, soweit ich weiß und die machen ja echt müde. Hatte vor einigen Jahren auch mal stationär Quetiapin und hab mich total Zombiemäßig müde gefühlt, was Depressionen eher verstärkt hat. Neuroleptika werden tendenziell tatsächlich eher gegen Psychosen und Schizophrenie, manchmal auch bei Persönlichkeitsstörungen eingesetzt.
Ich würde an deiner Stelle nochmal Rücksprache mit dem Arzt halten, ob ein richtiges Antidepressivum nicht sinnvoller wäre.
20 mg Elvanse klingt auch ehrlich gesagt extrem wenig. Ich habe anfangs zum Eindosieren 30 mg bekommen und brauche mindestens 50-70 mg um wirklich eine sinnvolle Wirkung zu spüren. Bist du da bei der Dosierung denn schon final angekommen?
Wenn du dich zu Antidepressiva etc. etwas durch Lesen beruhigen wollen würdest, kann ich oben im grünen Kasten unter deinem Beitrag den ersten Link empfehlen.
Zu Quetiapin gibts auch gleich passende Links.
Vielleicht hilft das auch beim nächsten Termin mit dem Doc.
Es gibt da auf der Seite ganz viel zu lesen, falls der Kopf das möchte und mitmacht
Für mich ist das Thema auch aktuell von Bedeutung und werde dem Arzt beim nächsten Termin mal das ein oder andere vorschlagen und begründen. Mal sehen, was er dazu sagen wird.
Ich möchte jedenfalls nicht einfach irgendeins, was Ärzte sonst typischerweise verschreiben (von wegen: „Hier haste mal 1-3 Präparate… probier mal… bis in 4 Wochen “), sondern gezielt an die Sache rangehen.
Alles, was ich früher vor der ADHS Diagnose schon mal bekam, will ich auch nicht.
Möglichst eins, das in Kombination mit den Stimulanzien harmoniert und sowohl antidepressiv, als vielleicht auch dopaminerg wirkt, oder sonstwie positiv auf ADHS betroffene Bereiche im Hirn mitwirkt.
Von mir aus dadurch sogar die Dosis der Stimulanzien reduzieren
Und das alles bei möglichst null Nebenwirkungen (man wird ja wohl mal träumen dürfen).
Erst hatte ich Medikinet, was ich allerdings nur sporadisch genommen habe, weil ich einfach kein Frühstücksmensch bin, man aber mit Medikinet ja unbedingt frühstücken muss und man muss es ja öfter am Tag nehmen…
Dann bin ich auf Elvanse 30mg umgestiegen, was dolle nach hinten los ging. Mir ging’s überhaupt nicht gut und ich war wahrscheinlich überdosiert.
Dann wieder auf Medikinet, das gleiche Spiel von vorne. Habe meinen Psychiater dann „überzeugen“ können, dass wir es nochmal mit Elvanse 20mg probieren. Das klappt jetzt wie gesagt super, bloß dass ich dennoch irgendwie wieder in eine depressive Phase rutsche, was ich natürlich nicht möchte
Habe auch schon überlegt, ob ich einfach mal die 30mg nochmal ausprobiere, da mein Körper sich ja jetzt an die 20mg gewöhnt hat… Aber ja, hab eben das Quetiapin bekommen und mag mich dahingehend jetzt etwas informieren.
Genau das hat mich so verunsichert, da Quetiapin bei dem ersten Link (Wahl der Medikamente) bei der Komorbidität Depressionen so gar nicht gelistet ist und unter den anderen Links (Quetiapin bei ADHS und Weniger geeignete Medikamente bei ADHS) sogar eher davon abgeraten wird. Dadurch kam die Verunsicherung erst
Bin leider auch gar kein Fan von meinem Psychiater, da kann ich viele Liedchen von singen, was da alles eigentlich nicht in Ordnung läuft
Finde aber leider keinen anderen, der mich aufnehmen kann…
Hi, ich kann den Frust deines Psychiaters verstehen. Wahrscheinlich hat der Mensch dir seit Monaten erzählt, dass die Medikamente nicht alle Probleme lösen. Und was heißt das " Depressive Phase"? Einfach mal gelangweilt oder unmotiviert? Emotionsschwankungen sind ein völlig normales Symtom bei Adhs. Hier heißt es nicht, mehr BTM, sondern analysieren woran es liegt. Ohne Verhaltensänderungen oder neues Denken lösen wich einige Probleme nicht. Und wenn es echte depressive Episoden sind, dann muss eine vernünftige Therapie her. Und BTM sind keine Glückspillen. Auch Neurotypische Menschen haben Tief. Teilweise einfach durch den normalen Biorhythmus verursacht. Wie wäre es mal mit Psychoedukation?
Ich weiß jetzt nicht so ganz, ob dein Kommentar negativ oder positiv gemeint ist?
Ich befinde mich seit 2021 in Therapie aufgrund von rezidivierender depressiver Störung und habe meine ADHS Diagnose Ende 2023 erhalten. Mir ist deshalb auch sehr bewusst, dass Medikamente nicht all meine Probleme lösen und das erwarte ich auch gar nicht. Medikamente allein können nicht heilen und sollten am besten immer mit einer, wie du es nennst, „vernünftigen“ Therapie einhergehen.
Deine Aussage „Frust des Psychiaters“ kann ich so gar nicht nachvollziehen, da du den bisherigen Verlauf meiner psychiatrischen Therapie gar nicht kennst und auch gar nicht weißt, was da alles schief läuft.
Dass es eine depressive Phase und nicht einfach ein gelangweiltes oder unmotiviertes Dasein ist, kann ich somit sehr gut einschätzen und abgrenzen.
Hi, wenn du das alles weißt, warum glaubst du, dass die Medikamente und ihre Dosierung es ändern? Vielleicht solltest du mal deine Therapie hinterfragen?
Das sind rein rhetorische Fragen, du musst nicht antworten. Aber Leben heißt nicht Dauerhappy. Dafür ist der Mensch nicht gemacht. Die Menschen, die daran arbeiten mittels Substanzen, dauerhappy oder dquerentspannt zu sein, nennt man umgangssprachlich Abhängige.
Ich habe auch nie behauptet dauerhappy oder dauerentspannt sein zu wollen?
Du hast dich wohl nicht sonderlich mit (rezidivierenden) Depressionen beschäftigt wie mir scheint…
Und Pill shaming möchte ich unter meinem Beitrag schon gar nicht haben.
ich glaube nicht, dass irgendjemand hier im Forum glaubt, mit Medikament sei man dauerhappy. So unreflektiert wie du denkst sind wir nicht.
Ich bitte dich herzlich, nicht in diesem oberlehrerhaften Ton mit den Leuten zu reden. So spricht man nicht mit Erwachsenen, und mit Kindern auch nur in Ausnahmefällen.
hey, ich nehme manchmal quetiapin 25mg zum schlafanstossen… finde merkwürdig, dass es bei depressiver phase verschrieben wird. nehme elvanse 30mg, und wg depressiver tendenzen und antriebsstörung bekomme ich venlafaxin 75mg und bupropion 150mg. das wirkt bei mir sehr gut und stabilisierend. elvanse habe ich seit einigen wochen, vorher medikinet, hat nicht viel gebracht. ach ja, meine diagnosen sind adhs, ass, depressionen, ptbs.