Wie lief es bislang, konntest du schon Praxen mit Termin erreichen?
Ich bin etwas überrascht, dass hier gesagt wird, dass manche Psychiat:erinnen einer Diagnose zweifelnd gegenüberstehen, wenn man Drogenkonsum anspricht. Ich hatte nie nennenswerten Konsum (den ich auch immer bereitwillig besprochen hatte), aber hatte während meiner kämpfe mit der fachlichen Anerkennung immer wieder den Verdacht, dass mir eher geglaubt worden wäre, wenn ich nen gewissen Substanzmissbrauch gehabt hätte. So war ich zu brav und konnte nur mit meinem Leistungsdruck im Studium nicht zurechtkommen. Manchmal hatte ich mir daher fast schon gewünscht, missbrauch zu machen. Aber es gab ganz viele Gründe für mich, das nicht zu tun, obwohl ich an vieles leicht rangekommen wäre, und der oberste Grund war tatsächlich Desinteresse. Es kann auch gut sein, dass mich da mein erster Psychiater beeinflusst hat, dessen Schwerpunkt sucht war und der auch methadonbehandlungen machte. Und diese Sichtweise nicht der Durchschnitt ist.
Hallo auch & Verzeihung bitte. Vorstellen werde ich mich so zügig wie es geht. Als Privatperson kann man niemand kriminalisieren, hier liegt ein Missverständnis vor. Ich möchte nun nicht ausufern, mittlerweile gibt es aus Psychiatrischer Richtung Stimmen die Menschen die sich selbst behandeln, entstigmatisieren. Wichtig und gut, für alle die fälschlicherweise als Suchtkrank diagnostiziert und wegen der Beschaffung und Einnahme illegaler Wirkstoffe kriminalisiert wurden und auch noch werden. By the way, wurde in der Vergangenheit nicht nur aus Mehrheitsgesellschaftlicher Sicht, ADHS als ein Problem der niederen Klasse betrachtet. Störenfriede & Unangepasste, faule, verrückte, unerzogene, and so on. Selbstredend ist Speed nicht mit einem sauberen erstklassigen Produkt verschiedener Amphetamine zu vergleichen. Wie groß ein Leidensdruck ist damit man immer wieder zu qualitativ unterirdischem Zeugs von der Straße greift, vermag ich mir nicht denken.
Tut mir wirklich leid wenn ich Gefühle der Ordnung und die Hierarchie von Richtig und Falsch verletzt habe. Knutsch
Lustig, bin gerade durch Zufall auf diesen Thread gestoßen. War bei mir mit Speed früher auch so. Wurde ab ner bestimmten Dosis einfach unglaublich ruhig und saß im Club immer auf der Bank und war am chillen. Hatte keinen Bock zu labern wie alle anderen, wollte eigentlich immer nur die Augen zu machen und diese Ruhe genießen:D Bin trotz Konsum (der nicht gerade wenig war wenn ich feiern gegangen bin und nur Speed konsumiert habe), immer als erster nach Hause, weil ich ab ’ner bestimmten Dosis einfach zu entspannt geworden bin.
Da hätte mir eigentlich mal die ADHS Sache auffallen können
Stimulanzien fallen unter das Betäubungsmittelgesetzt und dürfen nur vom Facharzt verschrieben werden. Antidepressiva können zwar theoretisch vom Hausarzt verschrieben werden aber ich glaube nicht, dass es einfach ist, da einen zu finden, der das machen würde.
Also bei mir war´s so. Mein Psychiater ist auf meinem Drogenkonsum rumgeritten wie ein Rodeo und hat dann gleich nach der ersten Sitzung gesagt, er glaube ich habe eine Depression und kein ADHS, obwohl er in der Sitzung eigentlich fast nur über meinen Marihuana Konsum gesprochen hat, den ich hatte damit ich mich besser konzentrieren konnte und um besser denken zu können.
Ich gebe zu, dass die Abgrenzung von Depression und ADHS nicht einfach ist aber ich habe sogar entsprechende Vermerke im Zeugnis (wenn auch nicht extrem) und meine Tochter hat eine positive Diagnose. Also wär jetzt nicht so abwegig.
Und ich bin da glaube ich kein Einzelfall.
Jetzt nehm ich erst mal Bupropion, dazu hat er sich dann erweichen lassen.
Melde mich wieder wenn ich die Zweitmeinung eingeholt habe.