Dieses Thema betrifft (nicht alle) Personen mit ADHS, ASS, Erwachsene, Kinder und auch Hochbetagte.
Die Reizfilterschwäche und ggf. auch die Impulskontrollstörung haben fast der hälfte der mir persönlich bekannten Personen im Spektrum von ADHS oder ASS einen gehörigen Strich durch die Rechnung gemacht.
Entweder drehen beim Einkauf, bei Behördengängen oder im allgemeinen Gewusel der Stadt die Reizüberladenen Kinder am Rad (was man als selbst Betroffener nur zu gut versteht) oder die adulten Betroffenen werden total wirr im Kopf und agieren wie „besoffen“. Dann wird die Hälfte vom Einkaufszettel vergessen, Zeug gekauft, was nicht gebraucht wird oder man braucht überproportional lange zum Suchen.
Auch „gern genommen“ ist das Umschlagen der Emotionen von „Dr. Jeckyll zu Mr. Hyde“, weil mal total genervt ist. Dann werden die Mitmenschen beschimpft, herum gebrüllt, andere Wagen ungeduldig weg gerempelt oder sogar die eigenen Kinder „körperlich diszipliniert“.
Unter Stress treten bei vielen Betroffenen oft Wesenszüge auf, die sie selbst nicht kontrollieren können und auch zu keinem Zeitpunkt beabsichtigen.
Die „harmloseste“ Form ist da noch, alles stehen und liegen zu lassen und aus der Situation zu flüchten.
Neben den Betroffene selbst, sind sekundär immer auch die Händler oder das Personal vor Ort davon betroffen, da Umsätze nicht zustande kommen oder andere Kunden durch „seltsame Ereignisse“ ein „negatives Einkaufserlebnis“ haben.
Eine lösungsorientierte Betrachtung ist leider nur Personen möglich, die Fachlich fit oder selbst betroffen sind.
Eine dieser Lösungen wird in der Schweiz längst praktiziert.
Es gibt Zeiträume, in denen die Händler die Reize bewusst reduzieren
„Die stille Stunde“
"Hansruedi Schnellmann. Er betreibt 14 SPAR-Märkte in der Schweiz"
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/schweiz-stille-stunde-101.html#:~:text=Hansruedi%20Schnellmann.%20Er%20betreibt%2014%20SPAR%2DM%C3%A4rkte%20in%20der%20Schweiz
Wäre das nicht mal was für die Deutschen Einkaufstempel?
Dresden, Potsdam, Heidelberg, Jena, … Städte, deren Job-Profil (m.E.) überproportional viele Arbeitnehmer mit ADHS oder ASS anlockt, können sich so auf ihrer Leistungsträger und deren Familien einstellen.