Unter Ressourcen zählt für mich definitiv ein horizontales, assoziatives Denken. Wenn man die deduktiv-induktive vertikale Logikachse dadurch komplementär ergänzen kann, ist man flexibel, ideenreich und charismatisch.
Man kann sich (und anderen) gute „Eselsbrücken“ bauen.
Mein bildliches, immersives Denken hilft mir auch etwas in seinem Kontext zu interpretieren.
Durch den Lebensweg, auf dem ich schreiten musste
meine ich Freunden guten Rat erteilen zu können.
Ich glaube nicht, dass ADHS bedeutet, nicht aus Erfahrungen lernen zu können. Ich glaube es bedeutet eher den Erfahrungsschatz meist nicht auf Handlungsebene übersetzen zu können. Wenn es denn gelingt, kann man zu einem weisen Menschen werden, der sein ganzes Umfeld positiv beeinflusst.
Ich hoffe, meine Gedanken sind recht „erbaulich“
Hallo @Polaroid11 ich habe den Text mehrmals gelesen und (typisch für mein Adhs), ihn nicht so genau verstanden. Kannst du mir ein Beispiel dazu nennen, wie du den Sachverhalt meinst? Geht sicherlich nur mir so…sorry, dass ich nachfrage. Liebe Grüße v Lea
Ähm, also das Gegenteil ist der Fall: ADHSler sind doch ständig gelangweilt. Entweder überreizt oder gelangweilt. Qualvolle Langeweile, vor allem bei Einsamkeit. Aber da ADHSler nun mal alles dafür tun, um keine Langeweile mehr zu haben, wird den Menschen in der Umgebung - positiv formuliert - nie langweilig mit ADHSlern. Das kann für die Menschen belebend und erfrischend sein oder eben nervig und störend, was dann zu den bekannten Problemen wie schlechten Noten durch Störung des Unterrichts, Klassenclown-Dasein und dazu führt, dass man sich wie ein Alien fühlt. Vereinzelte ADHSler wie Felix Lobrecht oder Rapper nutzen ihr ADHS aber auch, um erfolgreich zu werden, weil sie eben so gefühlvoll, intensiv fühlend, gefühlvoll, melancholisch, belebend, hibbelig und irgendwie energiegeladen sind.
@Lea [quote=„Polaroid11, post:186, topic:444“]
horizontales, assoziatives Denken. Wenn man die deduktiv-induktive vertikale Logikachse
[/quote]
Vereinfacht gesagt:
Mit horizontalem Denken ist gemeint gleichbleibend, nicht sprunghaft
Assoziativ ist kreatives assoziieren, also schlussfolgern und schnell Assoziationen finden
Deduktiv kommt von deducere, Latein für ableiten, herleiten, eine Schlussfolgerung gegebener Prämissen auf logisch zwingende Konsequenzen und so, Sherlock Holmes war Meister der Deduktion. Vertikal meint, dass man eben in der Logikachse klettert und nicht langweilig gleichbleibend denkt.
Sehr platt und vereinfacht gesagt.
Super erklärt, vielen dank @anon43680050
@anon43680050 ich glaube nicht das man mit Adhs wirklich ständig gelangweilt ist, vielmehr die Unfähigkeit sich lange mit etwas auseinander zu setzen weil die Gedanken zu schnell abdriften, das Sprunghafte denken und Fühlen, dass nicht lange verweilen können erzeugt dann ein Gefühl von Langeweile, obwohl es garnicht wirklich Langweile ist die einen Umtreibt, sondern eben die eigene innere Unruhe, eine innere Getriebenheit Quasi.
Ich selbst spreche zum Beispiel sehr oft nicht mal meine Sätze zu Ende weil ich im Gedanken schon wieder an etwas anderes denke, eben Gedankensprünge mache, nicht bei der Sache oder dem Thema bleiben kann.
@AbrissBirne ich denke schon, dass ADHSler oft echte Langeweile haben. Zum Beispiel aufgrund der Reizüberflutung, die ADHSler dazu zwingt, zuhause zu bleiben, allein zu bleiben, von sozialen Aktivitäten fern zu bleiben, lange ausruhen zu müssen und all jenem fernzubleiben, was Nicht-ADHSler so machen, um ihre Bedürfnisse nach Kontakt, gesellschaftlicher Teilhabe, Dazugehören etc. zu erfüllen.
Ich wollte so oft wie Gleichaltrige feiern gehen, zur Uni gehen, etc., aber meine Erschöpfung durch die Reizüberflutung hat mich dazu gezwungen, in der Stille allein zuhause zu bleiben und mich zu langweilen. Während alle Gleichaltrigen tolle soziale Aktivitäten machen und ich einfach nur überreizt zuhause liege und mich ärgere, dass ich wund durch Sinneseindrücke bin.
Ein zweiter Punkt, der ADHSler in Langeweile treibt, ist die Fähigkeit, Zusammenhänge schnell zu erfassen, sodass ein Thema direkt langweilig wird, während Nicht-ADHSler noch dank ihres Dopaminspiegels bei dem Thema bleiben.
Ein dritter Punkt ist, dass bei ADHSlern das Dopamin, das durch ein Thema, eine Aktivität etc. ausgelöst wird, schneller wieder aufgenommen wird und somit kürzer Glücksgefühle und Konzentration erzeugt als bei Nicht-ADHSlern und man daher eben durch ein Thema schnell nicht mehr stimuliert wird, was zu Langeweile führt und man eigentlich direkt wieder ein neues Thema anfangen müsste. Da die Gesellschaft aber nicht auf ADHSler ausgelegt ist kann man meist nicht direkt wieder ein neues Thema anfangen und muss die Lücke ertragen und sich derweil langweilen, bis eine neue Stimulationsquelle verfügbar wird.
Und zusätzlich kommt noch die Ausgrenzung wegen komisch wirkendem ADHS-Verhalten, wodurch man weniger Freunde hat und man einsam und gelangweilt ist, weil man nicht so viele Freunde hat, wie man bräuchte. Und wenn man dann doch mal Freunde hat, ist man von den Sinnen und Nerven her völlig blank und überreizt, sodass man womöglich rumhibbelt, den Clown spielt, weinerlich wird oder Ähnliches, was oft zur Folge hat, dass Freunde einen komisch finden und nichts mehr mit einem zu tun haben wollen, sodass man wieder allein gelangweilt rumsitzt.
@AbrissBirne kurz gesagt: du glaubst, dass das Gefühl der Langeweile aus Unruhe resultiert. Ich hingegen glaube, dass die Unruhe aus der Langeweile bzw. dem Dopaminmangel resultiert. Wobei, je länger ich drüber nachdenke, desto mehr denke ich, dass da auch definitiv eine grundsätzliche innere Unruhe und Getriebenheit ist, so wie du es sagst. Ich glaube wir haben in diesem Fall beide recht und es bedingt sich beides gegenseitig.
@anon43680050 also ich selbst „glaube“ eigentlich garnichts in dieser Sache, sondern gebe nur momentane Gedankenaufnahmen wieder die ich zum Thema gerade im Kopf habe, da ich zumindest meistens versuchen möchte möglichst unvoreingenommen auf ein Thema einzugehen, meine Denkweise nicht selbst einzuschränken, offen zu bleiben, alle Aspekte miteinzubeziehen.
Was Du angeführt hast klingt durchaus plausibel, ich selbst versuche mir nur Mühe zu geben alle Aspekte miteinzubeziehen und will dabei versuchen einer Sache so gründlich wie möglich auf die Spur zu kommen.
Wie auch immer, was genau ist eigentlich die Definition von Langeweile?.
Bin ich gelangweilt weil ich etwas nicht verstehe?, bin ich gelangweilt weil ich keinen Kick erlebe?, bin ich gelangweilt wegen meinem eigenen Desinteresse?, bin ich gelangweilt weil ich von anderen erwarte das sie mich „unterhalten“, bin ich gelangweilt weil ich erwarte das andere etwas für mich tun müssen weil ich mich selbst nicht zu beschäftigen weiss?, bin ich schnell gelangweilt weil ich bei manchen Themen voreingenommen bin?, es gibt so viele Ursachen von Langweile, aber liegt die Ursache immer nur im äusseren, oder liegt sie manchmal eben doch einfach nur an mir selbst?.
Aber ja, die Feststellung das Adhs’ler tendenziell schneller als andere gelangweilt sind, scheint zuzutreffen, die Frage warum ist vielschichtig und nicht leicht zu beantworten.
Nehmen wir zum Beispiel die Mathematik und Naturwissenschaften, finde ich persönlich total spannend, obwohl ich eigentlich nichts davon verstehe da mir die entsprechende Schulbildung dafür fehlt, trotzdem finde ich Themen aus diesem Bereich extrem interessant, würde gerne viel mehr davon verstehen können als es mir die üblichen Wege um mir „nachträglich“ Bildung aneignen zu können ermöglichen.
Wenn dann zum Beispiel Leute wie Professor Harald Lesch diese Welt in meiner Sprache erklären können, dann bin ich überaus happy und begeistert.
Weil er die Fähigkeit besitzt die Dinge so zu erklären, dass ich folgen kann, diese Themen verstehen kann.
Ich glaube zum Beispiel, dass wie eigentlich in allen Bereichen, die Kommunikation untereinander der Schlüssel für sehr vieles im Leben ist.
Das vieles was uns langweilig erscheint nur solange langweilig ist, solange wir etwas nicht verstehen.
Inwiefern? Wie meinst du das?
Ob man wenig redet oder viel?
Oder meinst du das mit dem verrückten ADHS-Klassenclown-Verhalten?
Naja, je intensiver, je qualitativ hochwertiger und je verrückter man kommuniziert, desto mehr Stimulation und desto mehr Dopamin ist halt oft vorhanden schätze ich. Aber wie genau meinst du das, dass Kommunikation mit Kollegen einen Einfluss auf Langeweile habe? @AbrissBirne
Ich habe ein paar Beiträge gelöscht.
Also, es mag sein, dass ich mich unbewusst vermehrt von Menschen fern halte. Einfach weil ich früher viel gemobbt wurde.
Aber langweilen tu ich mich eher in Gesellschaft. Ich bin immer traurig, dass der Tag nur 24h hat.
Zu Hause ist mir selten langweilig.
Und ich bin auch sehr wählerisch, was meine Freunde/Bekannten angeht. Sagt zumindest mein Freund. Außerdem kommt hinzu, dass ich in meinem beruflichen Umfeld nicht so viele Menschen finde, mit denen ich mich gut verstehe, einfach der Nenner passt.
Ich mag kein Schlager, ich mag keine Shisha und nein, ich finds auch nicht toll, wenn hier gerade alle drauf abgehen.
Deswegen gehe ich bei sowas meist nicht mit.
Was die Reizüberflutung angeht kann ich teilweise zustimmen: vor dem Jobwechsel war ich durch meine laute Arbeit und die vielen sozialen Interaktionen extrem überreizt. Das mündete dann wirklich in Lethargie nach Feierabend.
Jetzt ist es nicht mehr, aber ich treffe mich deswegen nicht öfter mit irgendwelchen Leuten. Ich bin bloß einfach nicht mehr so „wund“.
Das sehe ich auch so. Meine Mutter war Physik und Mathe Lehrerin, sie konnte mir aber den Stoff nie beibringen, weil ihre Art zu erklären für mich unverständlich und somit todlangweilig war. Also Konzentration ade. Ich hatte aber vor paar Jahren die obsessive Idee gehabt, unbedingt alles rund um den Doppler- Effekt verstehen zu wollen. Ich habe so lange recherchiert bis ich paar Erklärungen für Dummies finden konnte, um zumindest eine Ahnung davon zu bekommen. Ich war so faszinierend, dass ich dazu auch andere Sachen aus der Welt der Physik verstehen wollte und danach recherchiert habe. Würde mich aber jetzt jemand bitten, ihn diesen Effekt zu erklären, könnte ich es nie im Leben tun.
Kurz gesagt, ich finde @AbrissBirne hat es zumindest bei mir auf den Punkt gebracht.
Ich möchte hier an dieser Stelle mal wieder einem ganz besonderen Menschen, nämlich der lieben @Elementary, viele liebe Grüsse senden.
Ich hoffe das es Dir gut geht, dass Du gesund bist und wünsche Dir von ganzem Herzen nur das Beste. Ganz egal wo Du auch bist, ich denke an Dich.
Hoffentlich ist Dir das nicht unangenehm, aber ich vermisse Dich wirklich sehr.
Danke, @AbrissBirne !
@Elementary ich freue mich riesig, wieder von dir zu lesen!! Auch ich habe dich vermisst. Schön, dass du wieder da bist
Liebe @Elementary ich wünsche Dir einen schönen sonnigen Feiertag hoffentlich kannst Du die Freizeit für einen Spaziergang oder eine Runde auf dem Fahrrad nutzen, aber vor allem zu Deiner Erholung und Entspannung.
Und natürlich auch an @alle anderen im Forum, einen schönen, erholsamen Feiertag.