Risperidon+ methylph. bei ADHS+ tiefgreifende Entwicklungsstörung

Guten Tag,

Mein Sohn (8) hat ist seitdem er ca. 2,5 war auffalig geworden in seinem Verhalten. Er fing erst mit ca. 3 an zu sprechen. Mittlerweile spricht er gut ist aber Entwicklungsverzogert. Er hat die Diagnose ADHS und frühkindlicher Autismus. Wobei das mit dem frühkindlichen Autismus auch nicht so genau ist, da seine neue Psychiaterin sagte sie denkt eher an A-typischen Autismus bei ihm.
Aufjedenfall bekommt er aufgrund sehr starker Hyperaktivitat, Konzentrationsschwäche und immer wieder Ausrastern, seit seinem 5 Lebensjahr Medikamente. Zunächst nur Kinecteen und Medikinet( mittlerweile 27mg+ 5mg medikinet und 5 mg um 14 Uhr da der Rebound Sehr stark ist. Bei ihm ist es ab dem Nachmittag extrem er kann sich überhaupt nicht mehr konzentrieren und rastet eig nur noch aus, das fängt meist schon nach 13- 14 Uhr in der Schule an, da die Tabletten ca. 5-6 Std wirken und dann sobald es nur minimal nach lässt provoziert er, haut, beleidigt. Das Schränkt sein ganzes sozial leben ein, von der Schule kommen nur Beschwerden und er hat auch keine Freunde aufgrund dessen. Er geht auf einer Förderschule mit Integrationshelfer. Wir haben nun zusätzlich zum Methylphenidat immer Mal wieder versucht nachmittags mit anderen Tabletten um die Ausraster zu dämmen
atomoxetin dann intuniv allerdings hat beides nicht funktioniert bzw überhaupt keine Wirkung gebracht bei ihm. Jetzt soll Risperidon ausprobiert werden aber ich hab ein wenig Angst ob es wieder nichts bringt und ob es alles so gut ist. Vielleicht hat jemand Erfahrung und vorallem auch in der Kombination Risperidon und methyl phenidat

1 „Gefällt mir“

Risperidon hätte ich auch vorgeschlagen. Würde ich ausprobieren.

Hat dein Sohn starke Stereotypien, rigide Muster, repetitive Verhaltensweisen ?

oft wenn er etwas auf eine Weise getan hat möchte er das dann auch immer wieder so tun und stört sich wenn man das dann verändert. Bei ihm ist es auch oft so, wenn er redet das er die arme dabei in die Luft hält.
Das Problem bei ihm ist vorallem auch die extreme hyperaktivitat, also er kann wirklich nachmittags kaum noch folgen, bzw auch keine Minute stillsitzen ist Dauer getrieben. Und dann ist er auch schnell aggresiv, wenn etwas nicht direkt nach seinem Willen geht.

Hallo und Willkommen Jacquelinii,

hattet ihr Intuniv allein ausprobiert oder in Kombination mit Methylphenidat? Bei meinem Sohn (jetzt 12) hatte Methylphenidat die Wirkung von Intuniv wieder ausgehebelt, daher frage ich. Wie lange hattet ihr das in welchen Dosierungen probiert?

Viele Grüße :hugs:
Katha

Nein immer in Kombination mit Methylphenidat.

Das intuniv hat er hatte er 2 mg und hatte überhaupt keinen Effekt bei Ihm.

Welche Diagnosen hat den sein Sohn ?

Mein Sohn ist abends so extrem angetrieben, er rennt durch die Wohnung, hüpft wild Rum, schreit, beleidigt und man kriegt ihn überhaupt nicht zur Ruhe bis er dann schlaft

Achso und das intuniv hatten wir ca 4-5 Wochen ausprobiert

Amphetaminmedikamente sind zwar bei Kindern nur das Mittel zweiter Wahl gegenüber MPH, aber Elvanse könnte länger wirken und vor allem - wenn auch entgegen der Herstellerangaben - lassen sich die Kapseln öffnen und dann sehr fein dosieren, was bei ASS ja besonders wichtig ist. Wäre meines Erachtens aber mindestens einen Versuch wert.

Stimulanzien müssen bei ASS ohnehin besonders vorsichtig eindosiert werden.
Stimulanzien erhöhen das tonische und das phasische Dopamin (bei ADHS ist beides verringert). Bei ASS ist das tonische aber wohl erhöht, was mit Rigidität und Verhaltensstereotypien einhergeht.

Um das fein abstimmen zu können, wäre mir die Feindosierbrkeit wichtiger als MPH vor AMP, jedenfalls solange AMP bei ihm anschlägt.

2 „Gefällt mir“

Zu Intuniv:

Wir haben eine ADHS-Diagnose; Autismus wurde ausgeschlossen. Mein Sohn ist sehr impulsiv und wir hatten ständig Anrufe der Schule inkl. einer Suspendierung und Ausschluss von der Klassenreise. Zu Hause hat ihn auch sehr viel aufgeregt.

Gefühlt hättet ihr in 4-5 Wochen bei 2mg Intuniv was merken müssen. Wir haben nach 3 Wochen bei 1mg die absolute Wende gespürt und seitdem ist die Impulsivität und Aggression absolut weg.
In Kombination mit Medikinet bzw. Kinecteen blieb die Grundstimmung gut, aber er ist in der Schule wieder wöchentlich ausgerastet. Wenn ihr aber so gar keine Verbesserung gemerkt habt mit Intuniv ist das wohl nicht passend, auch nicht ohne Methylphenidat.

Risperidon hatten wir zwischenzeitlich auch und das hat einen guten Eindruck gemacht. Wir hatten nur 0,25mg und das hatte schon Effekt. Ich drück die Daumen! Wir hatten das damals in Kombination mit Elvanse. Elvanse war bei uns generell besser als Methylphenidat. Jetzt läuft bei uns die Kombi aus 2mg Intuniv plus 5mg Elvanse top. War ein langes Ausprobieren bis dahin.

Ah ok so wenig elvanse habt ihr.
Ja mein Sohn hatte auch Mal elvanse bekommen, aber da war er meiner Meinung nach richtig aggresiv von.
Das kinecteen wirkt wie gesagt so an die 6 Stunden gut in der Zeit ist es okay, aber danach ist er wie ausgewechselt
Aggresiv, schreit sofort wenn was nicht passt
Ich habe die Hoffnung dass, das Risperidon das dann vlt etwas abmildert. Allerdings würde ich dann mittags die 5mg medikinet weg lassen er soll dann quasi morgens 27mg kinecteen+5mg medikinet und um 12 und 19 Uhr jeweils 0,25 Risperidon. Da es ja immer ab 13-14 Uhr schon schlechter wird dann bei ihm.
Allerdings ist es auch nicht nur die Aggressionen, sondern er wird dann auch abends extrem hyperaktiv, sodass er hier überall auf Möbeln Rumspringt, hin und Her wippelt, nicht mehr zuhören kann. Das Risperidon tut dafür ja dann nicht viel. Deswegen weiß ich nicht ob das dann so optimal ist

1 „Gefällt mir“

Geht dein Sohn denn auf eine Regelschule oder Förderschule ?

Hallo danke für deine Antwort. Ja er hatte Mal kurzzeitige elvanse aber da war er noch aggresiver Meiner Meinung nach. Das kinecteen an sich wirkt wie gesagt gut allerdings sobald die Wirkung nur minimal weg ist, wird er von Stunde zu Stunde ab dem Nachmittag extrem hyperaktiv und aggressiv auch sobald etwas nicht nach ihm läuft. Die Psychiater sagten, das man die Dosis von 27mg+5mg morgens und mittags dann nochmal 5 mg auch nicht mehr erhöhen kann aufgrund Körpergewicht von Grade mal 24kilo. Er ist sehr dünn auch dazu.
Manchmal Frage ich mich ob die Medikamente ihn vielleicht noch , schlimmer, machen und hatte zeitweise überlegt mal ganz abzusetzen, aber davon raten die Ärzte ab.

Ich drücke mich schon seit gestern um die Antwort. Mit ADHS und Aggressivität habe ich, leider, eine Menge Erfahrung durch meinen (inzwischen 27-jährigen) Sohn.

Also ja, Risperidon kann helfen. Perfekt ist es nicht, und die Wirkung kann mit der Zeit leider nachlassen. Und vor allem, bitte nur zusätzlich zu ADHS-Medikamenten.

Das heißt, guckt bitte zuerst nach einer richtig dosierten und lückenlosen Methylphenidat-Medikation über den gesamten wachen Zeitraum.

Anders gesagt, es kann Gründe geben zusätzlich zu Methylphenidat Risperidon zu geben - dass das Kinecteen mittags nachlässt ist kein Grund! Dann bekommt euer Sohn eben in der Schule eine weitere Dosis z. B. Ritalin LA und abends noch mal 2,5 bis 5 mg Medikinet unretardiert. Wie auch immer, Hauptsache er ist gleichmäßig mit MPH versorgt bis zum Schlafen. Das ist auch für ihn (!) natürlich viel besser, ausgeglichen zu sein und sich im Griff zu haben. Kann er äußern, wie es ihm zu welchen Zeitpunkt geht?

Und erst wenn es trotz optimaler MPH-Medikation nicht reicht, kann der Arzt zusätzlich (aber nicht anstatt einer Dosis MPH!) etwas Risperidon geben, anfänglich nicht mehr als 1/4 mg. Neuroleptika sollte man niemals leichtfertig geben und idealerweise auch nur befristet.

Nein, die (Einzel-)Dosis soll ja auch nicht erhöht werden, die passt ja offensichtlich. Aber wenn es nicht lange genug wirkt, braucht er eben noch etwas zusätzlich. Dass dann die Tagesdosis steigt, ist eben so. Da nutzt auch nicht die Regel mit dem Körpergewicht, wenn er es braucht, dann ist es so.

Nicht mehr MPH für den Nachmittag/Abend geben, aber Neuroleptika? Nee oder?

Das Gewicht müsst ihr natürlich im Auge behalten, wobei dünn sein darf ein Kind, aber stark abnehmen natürlich nicht - am Besten indem ihr häufig Sachen macht, die ihm schmecken, also auch mal Pizza oder Kartoffelpuffer am Abend oder auch mal Rührei morgens.

Nein, du siehst ja dass das Kinecteen ihm gut hilft solange es wirkt. Das MPH macht es ganz sicher nicht schlimmer.

Danke, ja da hast du Recht das sehe ich eigtl
Ähnlich aber irgendwie haben wir mit Methylphenidat es nie abgedeckt bekommen.
Das Verhalten zeigt sich manchmal auch unter der Medikamentation aber da kriegt man ihn noch wieder beruhigt. Ab dem Nachmittag geht dann quasi nichts mehr. Das Problem ist er hatte damals schon 36mg kinecteen und nachmittags um 16 Uhr 5 mg medikinet
Das war echt nicht gut da er trotzdem nachmittags so ausgerastet ist. Er hatte auch schon medikinet 20mg morgens und um 12 nochmal 10mg retardiert beides, das ging auch gar nicht da er morgens definitiv nicht unter die 27mg+ die 5mg unretadiert gehen kann, weil es sonst nicht wirklich viel bei ihm bringt. Uns würde gesagt das nachmittags nur in äußersten Notfällen eher selten noch was gegeben wird aufgrund von Schlafproblemen.
Desweiteren würde mir gesagt, das er auch nicht mehr Methylphenidat aufgrund seines Körper Gewichtes nehmen kann (24 Kilo) nur. Er bekommt jetzt ja insgesamr die 27mg retardiert und morgens und mittags dann jeweils 5 mg unretardiert.

Ja und essen tut er ordentlich allerdings durch natürlich auch seinen starken bewegungsdrang und sowie der Veranlagung das wir alle dünn sind nimmt er auch nicht zu. Er kann sich nicht wirklich äußern wie es ihm geht, bzw. Sagt er immer gut egal in welchem Zustand.
Ich muss aber auch sagen ich hatte es einmal eigenständig zu dem was er jetzt bekommt versucht mit nachmittags nochmal 5 mg um das Mal auszutreten, aber ehrlich gesagt war es trotzdem noch so das er dann irgendwann an einem Punkt wieder nur ausrastet

Wenn jemand so agressiv ist, dass schon über Risperidon nachgedacht wird, ist so ein äußerster Notfall spätestens gegeben. Dass die 5 mg unretardiert nicht reichen, ist ja wohl offensichtlich. Da wären 7,5 mg besser, oder eben 20 mg Medikinet/Ritalin Retardkapsel.

Dem Kind geht es mit seiner Impulsivität nicht gut, da ist eine Diskussion über mg und Körpergewicht … ich will jetzt keine unhöflichen Wörter benutzen.

Vermutlich bin ich so emotional engagiert, weil meine Frau und ich das alles mit unserem Sohn durch haben. Er war etwas älter und wir hatten einen wirklich guten ambulanten Facharzt, aber leider kriegten wir Null Verständnis, sobald er in die stationäre KJP kam.

Aber die 20 mg abends noch?? Weil morgens hat er ja an sich genug nur uber den Nachmittag da helfen die 5 mg mittags um 14 Uhr aufjedenfall nicht wirklich mehr viel.
Aber irgendwie wir waren bei drei verschiedenen, kann mir da keiner wirklich weiter helfen.
Mir wird dann meistens von Risperidon erzählt, letztes Jahr hab ich das noch vehement abgelehnt, aber mittlerweile bin ich auch ein wenig verzweifelt
Mittlerweile ist es halt echt schon so das ich nachmittags am liebsten nicht mit ihm vor die Tür will, weil dann direkt geschreie, beledigungen oder halt auch schlagen wenn nicht direkt gemacht wird was er möchte.

Nein, ich dachte an die 20-mg-Kapsel mittags, rechtzeitig bevor das Kinecteen nachlässt. Abends reichen vermutlich 2,5 mg unretardiert zum Runterkommen.

Ja ich kenne mich da nicht so aus aber das waren ja Ingesamt über 50 mg dann weiß nicht ob das dann nicht zu viel ist ?

Ich schätze euer Sohn konnte sich vlt besser dazu äußern oder ? Ich weiß auch nicht wie das wegen des Autismus in Kombination ist. Obwohl ich mir da auch teils nicht so schlüssig bin. Also mein Sohn hat ne leichte Lermbehinderung auch

Äußern leider nicht. Er hat keine leichte Behinderung, sondern eine schwere und spricht auch fast nicht.

Wir konnten aber ganz gut ablesen, wie gut ihm das Methylphenidat tat, er war ausgeglichener und kooperativer.

Leider bekommt er, seit er 19 ist und in einer Wohnstätte für Erwachsene lebt, auch kein MPH mehr, was wir sehr schade finden. :adxs_cry: