Ritalin 10 mg unretardiert - Kostenübernahme Krankenkasse

Hallo liebe Community,

ich habe eine Frage zu meinen Medikamenten:

Aktuelle Medikation: 40 mg unretardiertes Ritalin in 4 x 10mg Einzeldosen.
→ Wirkung ist zuverlässig für ca. 2 Stunden da.

Das Rezept bekomme ich auf ein Privatrezept meiner Psychiaterin und muss dann in der Apotheke den kompletten Betrag selber zahlen. Das sind bei mir monatlich knapp 70 Euro.

  • Schon als Alternative probiert: Ritalin Adult, Ritalin AL, Medikinet Adult
    → Wirkung ist super unzuverlässig. Mal wirkt es gefühlt gar nicht, mal wirkt es zu hoch dosiert.
    → Schon probiert ohne Erfolg: Vor dem Essen, nach dem Essen. Wirkung immer unzuverlässig.

Also zusammengefasst:

  • Unretardiertes Ritalin wirkt zuverlässig immer.
  • Retardiertes Medikinet wirkt unzuverlässig. Mal so mal so.

Gibt es irgendwie die Möglichkeit, dass das unretardierte Medikinet doch von der Krankenkasse (gesetzlich) übernommen wird?

70 Euro im Monat finde ich schon echt viel. Das sind im Jahr 840 Euro.

Ich bin 31 Jahre alt.

Bin für jede Hilfe dankbar.

Viele Grüße und besinnliche Feiertag!

Coooyah

Grüß Dich @Coooyah!

Du kannst je nach Krankenkasse, bei dieser einen Antrag stellen.
Am besten mit eben dieser Erkärung und eventuell einer Kostenaufstellung, vielleicht ist Deine Dosierung ja gar nicht teurer wie die Medikation, die die Kasse übernehmen würde.
Ich zB. bekomme von meiner Krankenkasse (AOK) das Elvanse 20mg bezahlt, obwohl es eigentlich nur für Kinder und Jugendliche gedacht ist, also kein Adult. Da es das gleiche kostet wie das für Erwachsene 30mg Elvanse Adult, muss ich auch nichts außer die 6€irgendwas zuzahlen oder ähnliches.
Der Psychiater schreibt es ganz normal auf, also weder „off label use“, noch Privatrezept und die Apotheke rechnet es einfach mit der Kasse ab.
Ich hatte vor der ersten Rezeptschreibung für 20mg mit der Kasse telefoniert und mir wurde gesagt, dass die Kostenübernahme überhaupt kein Problem sei. Hast Du bei der Krankenkasse mal angefragt?

Viele Grüße

Hallo Zusammen,

@Coooyah wieso verschreibt die Psychiaterin es nicht einfach auf ein ganz normales Rezept? Hast du sie schon gefragt?

Ich bekomme 2x 100 Tabletten Mph 10mg alle 25 Tage verschrieben. Pro Päckchen 5€ Zuzahlung. Wenn mein Arzt Krank ist oder im Urlaub kann mir dieses Medikament mein Hausarzt verschreiben. Durch den Hausarztvertrag bekommt er alle Diagnosen ja mit.

Persönlich würde ich erst mal die Ärztin fragen.
Und dann erst an die Krankenkasse gehen.

Und klar, Zuzahlungen und Krankenkosten sind von der Einkommensteuer absetzbar, aber nur alles dass was über der zumutbaren Grenze liegt. Diese berechnet sich durchs Einkommen.

@MaSc bin auch bei der AOK aber habe mit denen keine guten erfahrungen in der Vergangenheit machen können was die Kostenübernahme anging. Toll das du einen guten Sachbearbeiter hast.

Liebe Grüße und schönen Feiertag
Mona

Das mit der Unzuverlässigkeit der retard Präparate kenne ich nur zu gut. Egal welches Präparat und welche dosis… Nach spätestens 3 Stunden zu ende. Oder sonst völlig daneben.

Hatte schon gedacht es geht nur mir so. Unretardiert hält bei mir auch 2h und wirkt dann konstant wenn ich es regelmäßig nehme.

Hab damals mit meinem Arzt geredet welche Probleme ich mit den Retard hatte und er meinte er könne das dann schon passend begründen, warum er unretardiert verschreibt und hat das auf ein normales Rezept geschrieben.

Der Knackpunkt ist also ob der Arzt oder Psychologe die Notwendigkeit des unretardierten Medikaments gegenüber der Krankenkasse begründen kann oder will.

Ich habe lediglich 5 € Zuzahlung pro Päckchen.

Trotz allem würde ich der Krankenkasse einfach schreiben ob die die Kosten übernehmen mit ner kurzen Begründung dazu. Immer gut bei den Kassen kommt es natürlich an wenn man z.b. vorher 60mg retard benötigt hat und mit unretardiert im gleichen Zeitraum eventuell nur 20mg brauch… nur so als beispiel. Klingt dann für die Kasse auch direkt günstiger wie das retard Präparat.

Ansonsten würde ich bei der Psychiaterin mal nachfragen wieso sie es nicht auf ein normales Rezept schreiben kann.

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Ja, ich hoffe auch das mir meine gute Frau L. als Sachbearbeiterin noch lange erhalten bleibt!
Sie setzt sich wirklich für mich ein, auch bei ihrem Chef, wenn es ein Anliegen gibt, was nicht selbstverständlich ist. Als ich in Reha war, hat sie von sich aus ein Übergangsgeld für mich beantragt, damit ich nicht plötzlich mittellos dastehen könnte. Als Gegenleistung schicke ich ihr zB. die Unterlagen zu, die von der Rentenversicherung seit Wochen fehlen, weil die es nicht auf die Reihe bekommen.
Als ich wegen dem Elvanse 20mg bei ihr anrief, meinte sie nur: „ach, machen Sie doch einfach mal, warum sollte die AOK das nicht bezahlen. Wenn es Probleme gibt, ich regele das dann für Sie“.

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Bravo. Solche Menschen braucht die Welt. :+1:

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@Coooyah @Andreas

Wegen dem unzuverlässigen retardierten MPH:

Welches Präparat habt ihr genommen, in welcher Dosis, wie oft ?
Wenn Medikinet: habt Ihr zur Einnahme immer was gegessen ?

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Bei mir war das zu beginn Ritalin Adult.
10mg keine wirkung,
20mg war immer nach 2 bis 3 Stunden unterbrochen.
30mg hat es auf 3h geschafft, dann 1h Unterbrechung und dann noch mal 1h.
40mg hat es auf 5h, manchmal auch geschafft… aber ne zweite Einnahme war dann immer zu viel. Und der Tag endet auch nicht unbedingt nach 10h. Vor allem war es im Übergang schlecht zu timen.

Medikinet war zwar insgesamt gleichmäßiger aber es war auch nie mehr als insgesamt 10h mit insgesamt 80mg erreichbar.

Regelmäßig essen ist nicht wirklich ne Stärke von mir… Das ist schon aus Prinzip nicht mal den Versuch wert das hin zu bekommen weil es schon durch die Arbeit komplett unmöglich ist regelmäßig zu essen.

Mit unretardiert klappt es bei mir mit 80mg den kompletten Tag abzudecken und oft ist sogar noch was übrig.

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Ok…
Medikinet ohne Essen bei der Einnahme ist halt dann unretardiert…

Und bei 2 Einnahmen retardierten MPHs sollte die zweite Dosis idR deutlich niedriger sein als die erste. Pix👍 halb so viel.

Liebe(r) Coooyah,

herzlich willkommen im ADXS-Forum und schönes restliches Weihnachtsfest!

Ich kann dir leider keine guten Aussichten machen, dass deine Krankenkasse dir entgegenkommt. Aber fragen solltest du, mehr als nein sagen können sie nicht. (Oder sie sagen gar nichts und erstatten es am Ende doch nicht.)

Ich kenne das Problem aber selbst, weil ich schon lange Methylphenidat nehme, und vor 2011 mussten alle Erwachsene es selbst zahlen. Ich hatte damals täglich 60 mg genommen, verteilt auf fünf Einzeldosen (15 - 15 - 15 - 10 - 5 mg).

Deutlich sparen kannst du allerdings, wenn du statt Ritalin ein Generikum nimmst. Keine Angst, die wirken (fast) alle völlig gleich, anders als die Kapseln.

Am preiswertesten ist 1a oder Tad - bei Tad gibt es auch 20-er Tabletten, die man teilen kann, dann kostet es noch weniger.

Hexal ist die Ausnahme, das wirkt nach meiner (!) Erfahrung nicht so gut und das ist der Grund, weswegen ich oben fast geschrieben habe.

Vielen Dank für Eure Nachrichten!

@Mona hast Du einfach Deine Ärztin gefragt und sie hat ja gesagt? Meine Ärztin meinte, dass sie unretardiertes Ritalin nur auf Privatrezept zum Selberzahlen aufschreiben kann. Gibt es hier irgendein Gesetz, dass ich meiner Ärztin mitteilen kann, dass man auch unretardiertes verschreiben darf? Und sollte ich erst meine Ärztin fragen oder gleich bei meiner gesetzlichen Krankenversicherung nachfragen?

@UlBre Probiert habe ich bisher:

  • Ritalin Adult 20 mg
  • Ritalin LA 20 mg
  • Medikinet Adult 20 mg

Die Wirkung war einfach immer unzuverlässig. Ob vor oder nach dem Essen spielt da keine Rolle, habe alles probiert. Bei mir ist es einfach so, dass ich eine zuverlässige Wirkung nur durch unretardiertes Ritalin bekomme. Da nehme ich 10 mg und habe für gut 2 Stunden eine konstante Wirkung. Deshalb hole ich mir ja immer das unretardierte. Werde jetzt mal versuchen die Kosten erstattet zu bekommen, da es doch recht teuer ist dass jedes mal selbst zu zahlen.

Bei mir ist die Dosis der zweiten Kapsel dreiviertel so hoch.

Gibt es hier irgendein Gesetz, dass ich meiner Ärztin mitteilen kann, dass man auch unretardiertes verschreiben darf?

Ich vermute, sie hätte es schon getan, wenn es ginge. Aber sie hat sicher keine Lust, es zuerst auf Kassenrezept zu verordnen und dann - manchmal erst zwei Jahre später - von der Krankenkasse aufgefordert zu werden, die Kosten aus eigener Tasche zu bezahlen.

Das Gemeine an der Sache ist nämlich, dass manche Krankenkassen weder dem Patienten noch der Ärztin vorab zusichern, ob es übernommen wird oder nicht. Und dass ein Arzt dieses Risiko nicht eingehen möchte, ist ja verständlich.

Ich kriege übrigens auch immer noch unretardiertes Methylphenidat auf Privatrezept. Aber nur für die 5 mg, die ich abends nehme, morgens und mittags nehme ich Kapseln, die die Kasse zahlt.

Hast du schon mal 30-er Kapseln probiert? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man bei Retardkapseln etwas höher dosieren muss.

Hi @MaSc
Hast Du das Du das irgendwie begründet gegenüber Deiner Krankenkasse wieso Du das normale Elvanse und nicht das Elvanse Adult brauchst/willst?

Viele Grüße

Coooyah

@Coooyah
Also bei meiner Krankenkasse AOK auf der Internetseite steht, dass Medikamente übernommen werden wenn sie in der Vertragsliste stehen. Mph tut es. Ich weiß von meinem Hausarzt das er es nur in Ausnahmefällen aufschreiben darf, weil er nicht spezialisiert ist. Der Arzt bei dem ich mit ADHS hin gehe ist ein Facharzt für Psychiateri und Neurologie mit Spezialgebiet u.a. ADHS im Erwachsenen Alter und Gutachter für Behörden. Ob das ein Unterschied mach? Keine Ahnung. Aber bei meinem nächsten Besuch kann ich gerne fragen, vielleicht bekomme ich für dich was raus. Ich weiß zum Beispiel, wenn man lange genug manche Medikamente nimmt, muss man zum Gutachter. Glaube bei Elvanse nach 12 Monaten einnehme. So will die Krankenkasse die Notwendigkeit prüfen. Manchmal fragt die Krankenkasse auch nach ob man die ADHS Symptome schon in der Kindheit hatte. Tatsächlich habe ich bislang aber beides selbst noch nicht gehabt.

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@Coooyah Adult 30mg ist die geringste Dosis für Erwachsene, aber mir zu stark. Ich habe der Krankenkasse gegenüber erwähnt, das ich mit der Erwachsenen-Kapsel überosiert bin und die 20mg gut wirken, das war alles.
Genauso könntest Du ja mit retardiert/unretardiert begründen. Warum sollte man ein Medikament, bzw. eine Dosierung einnehmen, mit der man überhaupt nicht klar kommt? Da Elvanse, egal ob adult oder nicht und egal in welcher Stärke, 30 Stück eh immer um die 80€ kosten, wird es der Kasse auch egal sein. Wie sich das bei MPH Medis preislich verhält, weiß ich jetzt nicht, kann man aber über Google rausfinden.

Die Retardierung ist die Hülle der kleinen Kügelchen in den Kapseln.
Wenn du diese Kügelchen zerkaust oder zerstößt, ist sie wirkungslos.

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Hallo, ich glaube nicht dass das ein guter Ratschlag ist. Hast du es ausprobiert?

Ich denke, es ist praktisch sehr aufwändig, vor allem auf längere Sicht, und ziemlich bescheuert sowieso, eine extra aufgebrachte Retardierung zu zerstören, wo es doch unretardiertes Methylphenidat gibt. Erinnert mich daran, dass Gerüchte besagen, Bauern in der DDR hätten Brot und Brötchen in großen Mengen für ihre Tiere aufgekauft, weil dieses, im Gegensatz zu Tierfutter, stark subventioniert war.

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Nicht so bescheuert, wie das die GKV das nicht erstattet.
Ob der Aufwand, Kügelchen in Glas, mit nem Holzstiel drei mal rum, gerechtfertigt ist, muss jeder selbst entscheiden.
Aber der Vergleich mit den Brötchen hinkt nur, wenn dein Beispiel falsch ist :stuck_out_tongue_winking_eye:

Interessante Idee…
Oder Medikinet in halber Dosishöhe ohne Nahrung einnehmen. Ist aber vielleicht nicht so zuverlässig.