ich nehme mittlerweile 30-10-0 und das ist wesentlich besser. Ich nehme nach 5 Stunden nach.
Mit meinem Arzt ist abgesprochen, dass ich aber am Wochenende auch mal 20-10-0 nehmen kann, wenn ich später aufstehe oder mich eben nicht wie auf der Arbeit so krass konzentrieren muss. Auf der Arbeit sind 20-10-0 zu wenig, aber mehr als 30 dürfte es auch nicht sein.
Gestern habe ich trotz Feiertag 30-10-0 genommen. Ich habe leider vergessen die 2. Dosis rechtzeitig zu nehmen (halbe Stunde später dann). Ich habe generell Probleme mit „leeren“ Tagen, so wie Sonn- oder Feiertagen. Gestern war ich beim Sport morgens und dann wollten mein Partner und ich noch was bürokratisches erledigen (deswegen auch die 30, weil das Konzentration erfordert). Er hat jedoch vorher was anderes gemacht und ich war dann, trotz Ritalin, im Wartemodus. Konnte nichts sinnvolles mit mir anfangen und würde zunehmend gefrustet. Das hat sich dann in einem ausgewachsenen Meltdown inklusive Autoaggression entladen, weil ich mit einer Formulierung in einer E-Mail unzufrieden / überfordert war. Das war, nachdem ich die 2. Dosis zu spät genommen habe. Und das als Erwachsene… ich schäme mich danach immer so, vor allem wenn mein Partner das miterlebt.
Solche Momente sind so schrecklich. Ich bin dann wie ein Kleinkind, das einen Wutanfall bekommt. Es ist selten, aber danach fühle ich mich so leer gesaugt. Auch heute bin ich noch richtig erschöpft.
Heute werde ich versuchen, gar nicht erst in so eine Situation zu kommen… aber denke dann z.B. darüber nach, zu Fuß eine Stunde zum Sport zu laufen statt Fahrrad zu fahren, nur um mehr Zeit rum zu bekommen. Aber mein Leben soll ja nicht nur aus Verpflichtungen und Zeitvertreib bestehen, weil ich Angst vor Ruhe hab…
Dysphorie bei Untätigkeit ist bei mir echt heftig ausgeprägt.
Das mit den Wuranfällen kenne ich, auch die Scham und die Erschöpfung danach. Ich war vor meiner adhs Diagnose schon länger in Therapie und hab da einfach viel gelernt mit meinen Emotionen umzugehen. Es ist besser geworden, aber war immer noch da nur weniger häufig. Seit ich Ritalin nehme ist es deutlich besser geworden. Hatte in den 3 Monaten nur einen heftigen Wutanfall und auch der war deutlich schwächer ausgeprägt nicht so erschöpfend wie zuvor. Hab den Eindruck durch das Ritalin kann das erlernte aus der Therapie jetzt endlich greifen. Aber die Therapie war schon auch gut/ notwendig.
Mir hat auch das Buch mit „Ärger und Wut umgehen“ sehr geholfen. Hab jetzt nicht alles genau durchgearbeitet aber es waren gute und hilfreiche Anregungen dabei.
Zeitmanagment und Wartemodus sind bei mir mit Ritalin auch nicht besswr geworden. Aber so wie ich sie Wirkung des Medikaments bisher verstanden und auch erlebt habe wirkt es auch nicht gegen alle Symptome von Adhs. Meine Ärztin meint Ritalin hiöft primär mit der Konzentration und der Aufmerksamkeit und etwas gegeb die Hyperaktivität. Das andere sollte begleitend in der Therapie bearbeitet werden/ Strategien erlernt werden und durch die Medikation greift das besser. Das deckt sich bisher auch mit meiner Erfahrung.
Hast du schon Psychotherapie?
Danke für den Begriff Dysphorie bei Inaktivität, ich wusste nicht das ea für dieses Empfinden ein Wort gibt.
Musste das ersr mal googeln.
Das klingt total sinnvoll… meine Therapie endet leider im Januar, allerdings habe ich mich dort eh nicht abgeholt gefühlt. Und spätestens seit der ADHS-Diagnose merke ich doch immer wieder, dass meine Therapeutin da nicht die richtige ist, auch wenn ich sie grundsätzlich mag. Ich werde das aber wieder angehen, hoffe ich bekomme dann war vor Ablauf der 2 Jahre bewilligt. Übergangsweise habe ich schon überlegt, privat ein ADHS-Coaching zu bezahlen…
Die Wutausbrüche sind zum Glück selten, vor allem in der Intensität. Aber wenn sie da waren, begleitet mich das oft noch einige Tage später. Ich fühle mich dann mir selbst auch so ausgeliefert… meinen Gefühlen, meiner Hirnchemie… ich hasse es dann, ich zu sein.
