Ritalin Gewöhnung?

Hallo zusammen,

nachdem bei mir 2018 ADS diagnostiziert wurde, habe ich im Mai endlich mit einer medikamentösen Behandlung begonnen und wollte hier mal meine bisherigen Erfahrungen teilen. Vielleicht habt ihr ähnliche Erlebnisse oder könnt mir weiterhelfen.

Kurzer Überblick meiner Medikamenten-Historie:

  1. Start mit Medikenet Adult 10 mg (1-2x täglich 10 mg oder 1x 20 mg):
  • Positiv: Die 20 mg-Dosis war sehr hilfreich für mich.
  • Negativ: Leider hielt die Wirkung pro Kapsel nur 3-4 Stunden an, danach kam eine extreme Müdigkeit. Außerdem hatte ich starke Übelkeit, besonders in Verbindung mit Essensgerüchen oder sogar Gedanken an Essen.
  1. Umstellung auf Elvanse Adult 30 mg:
  • Anfangs dachte ich, es wären kaum Nebenwirkungen vorhanden, und die Wirkung war DEFINITIV besser als die MPH Präperate.
  • Problem: Später habe ich jedoch festgestellt, dass ich eine Allergie gegen Elvanse habe.
  1. Umstellung auf Ritalin Adult 20 mg:
    Gleichzeitig habe ich wegen Depressionen Isotretinoin abgesetzt.
  • Positiv: Ich nahm 3x täglich 20 mg aufgrund der kurzen Wirkdauer. Die Wirkung war super und die Dauer okay, auch wenn es abends (ab ca. 19-20 Uhr) langsam nachließ. Ich war wirklich so glücklich wie lange nicht mehr!
  • Problem: Nach etwa 1,5 Monaten habe ich das Gefühl, dass die Wirkung stark nachgelassen hat. Ich spüre kaum noch einen Effekt – weder positiv noch negativ. Früher hatte ich z.B. oft einen Redeschwall, weniger Hunger und wurde nach Wirkungsverlust extrem müde. Diese Effekte sind jetzt einfach verschwunden, was sogar meine Partnerin bestätigt hat.

Meine Frage:

Bevor ich bald wieder zu meinem Psychiater gehe, frage ich mich: Kann das wirklich sein? Gibt es dafür eine Erklärung?
Laut meinen Recherchen gibt es keine Wechselwirkungen zwischen Isotretinoin und Methylphenidat (MPH).

Ich würde mich wirklich über eure Gedanken oder Erfahrungen freuen, denn aktuell bin ich etwas ratlos und sehr negativ gestimmt, wenn es jetzt schon bei mir sogut wie garnicht wirkt. AFAIK Ist ja die Tageshöchstmenge 80MG lt. anderen Psychater.

Vielen Dank schon mal fürs Lesen!

Liebe Grüße

Dein Beitrag ist sehr umfangreich. Das finde ich gut.

Inhaltlich kann ich dir keinen Rat geben.

Aber ich werfe mal etwas in den Raum: Histamin-Intoleranz

Komplexes Thema. Ich weiß von Leuten mit diesem Problem, dass die Wirkung mit der Zeit verpufft.

Die Frage wäre jetzt was passieren würde, wenn du die Medikation pausieren würdest. Damit würde sich der Organismus “resetten”. Nach der Pause könnte die Wirkung wieder eintreten und wieder schwinden.

Nur Vermutungen meinerseits. Bin selbst nicht betroffen.

Hey, danke dir!

Nur schon solche Infos helfen weiter / geben mir etwas hoffnung :slight_smile:

Habe mir eben Bilder hiervon angekuckt, ich nehme an es war auf mein Elvanse statement bezogen:

Ich hatte einfach am ganzen Körper ausbreitende rote flecken, mini minimal höher als die Haut, welche nicht Jucken/brennen oder sonstiges. Wirklich rein visuell, aber der Hautarzt hat nein dazu gesagt :confused: - Abends abschwellend Morgens anschwellend

Die Bilder von Histamin Ausschlägen schauen schon sehr anders aus ^^ Aber hey, ich schaus mir mal an :slight_smile:

Ich bezog mich tatsächlich auch auf die anderen Präparate. Egal ob MPH oder LDX, beides erhöht Histamin.

Aber wie gesagt, ich hab nur eine unqualifizierte Vermutung eingeworfen. :grinning:

Hallo,

eine einmalige Gewöhnung wird hier häufig berichtet, das wiederholt sich in der Regel aber nicht.

Wenn du erhöhst, dann nicht unbedingt alle drei Dosen; 30-30-20 dürfte genügen, vielleicht sogar nur 30-20-10.

Vielleicht ist für abends auch unretardiertes MPH passend? Ich nehme (nach morgens und mittags jeweils einer Kapsel) 5 mg unretardiertes MPH am frühen Abend.

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Hey,

Alles klar, dann spreche ich das mal mit meinem Psychater an.

Die Dritte Dosis jedoch, ist für mich die wichtigste, daher wenn dann wsl. dort die 30MG.

Ich werde das alles mal ansprechen, danke dir!

Huch, okay!

Alles klar!

Hallo Altan,

„wichtigste“ im Sinne von dann brauchst du die Wirkung am Meisten, okay.

Dennoch: Für die gleiche Wirkung braucht man abends viel weniger. Und dann überdosiert sein bringt dir auch nichts.

Aber wie auch immer, einfach ausprobieren.

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Richtig - Ich nehme es auch aufgrund des Sozialen aspektes was für mich SEHR viel wichtiger ist als Konzentration etc.

Interessant, schau ich mir gerne mal an. Mein Psychater hatte bei einer älteren dosierung genauso vorgeschlagen, lieber die „höhere“ dosis mittags/abends statt Morgens, da ich es dort nicht allzusehr brauche. (eher mittags lt ihm, da er angst hatte bzgl. Schlaf)

Danke trotzdemm für die Antworten - am Dienstag bin ich dort und mal schauen wie es weitergeht :slight_smile:

Update 01.10.2024

Hallo Zusammen,

nachdem ich heute meinen Termin hatte, und meine anliegen Geschildert habe folgendes.

In Zukunft wird evtl. nocheinmal Elvanse versucht, da dies anscheinend „besser“ für meine Primäre Symptomatik ist.

Für jetzt, stellen wir auf 20/30/30 um.

Ich werde berichten :stuck_out_tongue: Danke für eure Beiträge!

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