Ritalin jetzt zu stark und Kaffee + Nikotin bleibt das Beste

Ich habe meinen Beitrag leider aus Versehen gelöscht, daher jetzt nochmal.

Hallo liebe Menschen,

es ist nun einige Zeit seit meiner Diagnose vergangen. Ich habe damals mit Ritalin Adult 10 mg angefangen. Die waren am Anfang viel zu krass, es ging dann aber nach ner Zeit. Hab dann auch Concerta und Generika probiert. Irgendwann war ich bei 30–40 mg Ritalin Adult morgens und 20 mittags. Zu der Zeit habe ich auch ne Diät gemacht, also gehe ich davon aus, dass ich mehr brauchte, damit es wirkt. Ich habe mich damals wirklich „ruhiggestellt“ gefühlt, aber das war gut. Ich musste allerdings von Zeit zu Zeit Pausen machen, weil ich das Gefühl hatte, dass sich der Wirkstoff akkumuliert. Also nach ca. 3 Wochen hatte ich das Gefühl, ich war in einer Art leichter … ich kann das nicht beschreiben. Es war einfach wirklich das Gefühl, als würde sich der Wirkstoff in mir aufbauen. Ich konnte dann auch gut eine Woche auf Medis verzichten, ohne dass sich was verändert hat. Ab einer Woche Pause merkte ich dann, wie ganz langsam Symptome zurückkamen.

Dann habe ich, urlaubsbedingt, eine längere Pause eingelegt und wollte dann wieder starten. Hab gedacht, ich steige mal mit 10 mg ein. Das hat sich die ersten Tage nach Überdosierung angefühlt. Ich war vom Kopf/den Augen irgendwie super krass auf eine Sache fokussiert, aber mein Hirn an sich, war völlig überdreht. Versteht ihr, was ich meine. Ich konnte mich bspw. aufs Schreiben fokussieren, musste nebenbei aber mit beiden Beinen zappen und super laut Techno hören, weil ich sonst gefühlt abgedreht wäre :smiley: Ich nahm mir bspw. auch vor, mich jetzt ruhig zum Arbeiten hinzusetzen und – es war wirklich als hätte ich einen Blackout gehabt – 3 min später saß ich am PC, hatte zwei Videos an, hab Musik gehört und gezappelt.

Dann dachte ich, dass es vielleicht zu wenig war und habe dann ab morgens eine 20er probiert, die allerdings noch viel stärker „reingehauen“ hat. Also so, wie bereits beschrieben, aber gefühlt war ich einfach „drauf“. Ich hatte allerdings dieses angenehme Globusgefühl im Hals und es ging mir an sich gut, aber richtig „ruhig“ war das alles nicht. Das war alles etwas ernüchternd. Lediglich am Abend, so nach ca. 12 Stunden, habe ich mich richtig entspannt und gut gefühlt, war super gelöst und es ging mir wie früher nach nem richtig guten Joint. Also nicht das Highsein, nur das Entspannte, Befreite.
Dann habe ich meine 5er Medikinet probiert, die ich noch hier hatte und die wirken so etwa 70 % wie die 10er – bisschen sanfter, aber sehr ähnlich.
Es hat aber alles immer geschwankt. Es gab Tage/Momente in denen es richtig gepasst hat und dann wieder Tage/Momente, in denen die Wirkung echt voll am Zeil vorbei schoss. Ich weiß, dass man auch mit Medis schlechte Tage hat, aber es war wirklich völlig unkalkulierbar und nicht alltagstauglich. Es ist wirklich ein so unglaublich schmaler Grat und so bringt mir das leider nichts. Manchmal bin ich auch etwas verballert, egal bei welche Dosierung, oder ich werde sehr müde und möchte mich so 2 Std. nach der Einnahme am liebsten ins Bett legen.

Tja, und was nach wie vor am allerbesten hilft: Kaffee + Zigarette. Klar, damit habe ich Erfahrung, aber ich habe auf beides wirklich lange verzichtet und mich auch nicht danach verzehrt. Es war völlig okay, es wegzulassen und zur Diätzeit waren die Medikamente auch echt okay. Aber jetzt ist mir eigentlich jedes Präparat zu krass und Kaffee und Zigarette liefert mir echt verlässlich Ruhe. Beim Kaffee reicht mir aber zu 99 % der eine am Morgen, in ganz seltenen Fällen trinke ich gen Nachmittag noch einen.
Problem ist nur, dass ich richtig gerne eigentlich nur drei Zigaretten am Tag rauche. Der Rest ist halt klassische Gewohnheit und das kriege ich aber natürlich nicht hin, also ist das an sich auch kein wirklich nachhaltiges Modell für mich. E-Zigarette hab ich ne Zeit lang gehabt, aber da fehlt mir umso mehr die Disziplin, nicht 24/7 an der Zuckerflöte zu nuckeln.

Warum schreibe ich all dies? Ich würde gerne wissen, ob manche von euch ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Dass manche Medis nur in einer bestimmten zeit wirkten, irgendwann zu stark wurden, Kaffee und Zigaretten irgendwas können, was Medis nicht können etc. :slight_smile:

Liebe Grüße

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Können sie nicht, du bist es halt nur mehr gewohnt.

Klingt ja ziemlich wild das ganze, hast du denn mal mit deinem Psychiater darüber geredet? Es gibt nicht nur Ritalin es gibt mehrere Medikamente und verschiedene Wirkstoffe, bevor du wieder Kaffee + Nikotin abhängig wirst würde ich lieber mal zum Arzt gehen und mit ihm reden und nach anderen Medis gucken.

Hattest du während der Stimulanzieneindosierung Koffein konsequent und komplett weggelassen?

@CirillaVonCintra Psychiater ist das nächste Ziel. Ich wollte hier nur schon mal etwas rumhorchen :slight_smile:

@UlBre Ja, habe ich. Nichtmal Schokolade, Kakao, Tee etc. Auch Nikotin gab es kurz nach Start der Eindosierung nicht mehr für mich, weil ich gemerkt habe, dass wenn die Medis wirken, die Zigaretten keinen Effekt mehr hatten; sie obsolet waren.

Mein Bauch murmelt was von einer Kombi aus „braucht sehr niedrige Dosierung“ und „Superlangsamverstoffwechsler“.
Nur so als Gedanke.

Koffein und Nikotin sind Stimulanzien, sie wirken nur auf ADHS sehr viel schwächer als ADHS-Medis-Stimulanzien…

Auch mein Bauch murmelte dies. Daher dachte ich, dass die 5er Medikinet vielleicht klappen, aber dem ist leider nicht so.

Es ist mit allen Dosierungen wirklich jeden Tag so als würde ich sie nehmen, dann eine Zahl zwischen 1 und 6 würfeln und das Ergebnis (in Form von Schulnoten) ist dann die Wirkung für die nächsten Stunden.

Und wenn sie so wirken, dass ich wirklich ruhig bin, fühle ich mich wie ein Dopamin-Magnet, heißt, wenn ich absolut keine Reize um mich herum habe, kann ich die Konzentration und den Fokus behalten, aber sobald ich auch nur ansatzweise Zugriff auf Musik, Internet etc. habe, kann ich es nicht kontrollieren (generell nahezu keine Impulskontrolle mehr), darauf zuzugreifen – so wie normal bei mir, aber hoch zehn. Und bei den 20ern war dann erst gen Abend, viele Stunden nach der Einnahme, ein durchgängig gelöstes Gefühl in mir. Außerdem habe ich das Gefühl, dass ich durch die Medis manchmal (nicht immer) „blöd“ werde, also kognitiv langsam im Kopf, vieles nicht checke, und sehr mundfaul. Ich bin ansonsten recht gesprächig, aber mit den Tabletten brauche ich dann so lang, um das Gesagte meines Gegenüber zu verarbeiten, dass sich eine Antwort meist nicht mehr lohnt.

Naja, jetzt wiederhole ich mich wahrscheinlich. Musste es nur nochmal gesagt haben :upside_down_face:

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Bei mir war es am Anfang ähnlich wie von Dir beschrieben. Hat sich dann nach 1 Woche Einnahme aber so eingestellt das ich durchgehend nur noch gechillt war nicht mehr so viele Gedanken im Kopf auf einmal und nicht mehr so „aufgedreht“. Habe dann immer wieder pausiert und wieder angefangen und ganz genau auf die Wirkung geachtet. Dieses Mega überdrehte ist danach nur noch bei höheren Dosen entstanden. Jetzt überlege ich es nur noch bei Bedarf zu nehmen.
Vielleicht hilft Dir das ja irgendwie weiter. Alles Liebe :slight_smile:

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Kurzes Update:
Mein Arzt hat mir gesagt, ich solle mal Medikinet Adult 5mg auf leeren Magen nehmen, da es dann wie umretardiert wirkt. Ich hatte noch exakt eine Tablette, habs probiert und hat sich sehr viel besser als alles zuvor angefühlt. Hielt aber, natürlich, nur ca. 5 Stunden und dann kamen sehr unangenehme Kopfschmerzen. Aber war ja auch nur ein Versuch und hätte ich mehr gehabt, hätte ich natürlich nachgelegt.

Da ich nur noch die eine hatte und unbedingt Elvanse ausprobieren wollte, tue ich dies nun seit vorgestern, fange an mit 10 mg.

Der erste Tag war sehr gut. Immer, wenn ich das Gefühl hatte, ich rutsche ein bisschen in (negative) Gedankenspiralen ab, fühle mich überfordert oder planlos, war da so ein „Netz“, das mich aufgefangen hat. Hab auch recht viel geschafft und Aufgaben als reine To-Do’s gesehen und nicht als unüberwindbare Hürden. Es war alles sehr subtil und sehr angenehm.
Zweiter Tag war genau so. Schlafen ging an beiden Tagen ohne Probleme.

Heute, Tag 3, ist zugleich der erste Tag ohne Zigaretten und ich fühle mich viel mehr „drauf“ als die Tage zuvor, es kickt heute sehr viel mehr, habe auch wieder leichtes Globusgefühl und fühle mich etwas getrieben. Etwa so, wie bei Ritalin nur nicht ganz so stark. Hab auch sehr starke Lust zu rauchen, aber versuche, jetzt erstmal wieder Abstand davon zu halten.

Ich werde die 10 mg noch 2–3 Tage ausprobieren und dann … vom Gefühl her würde ich eher etwas runterdosieren, aber nach allem was ich las, könnte auch Hochdosieren der richtige Schritt sein :smiley:

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Ja, du wirst das schon richtig machen, so. Du kannst ja ein bisschen herum gucken, wie und ob es passt und dich dann entscheiuden.
Sei achtsam und hör auf deine „innere Stimme“. Wahrscheinlich wird dich dein Gefühl nicht täuschen! :wink:
Ich hab mich jetzt entschieden es komplett, ohne ADHS Medikamente zu probieren, da ich leicht paranoid von Medikinet/Ritalin geworden bin und das bei niedriger Dosierung von 10mg. Bin davon oft viel zu „aktiviert“ gewesen, dass es schon unangenehm war und das manchmal völlig „random“ unabhängig vom wann und wie der Einnahme.
Da reagiert ja jeder anders, du kannst dir ja den nutzen „abwiegen“, nachher ob es für dich sinnvoll ist.
Was sonst bei mir hilft, ist regelmäßiger Sport, bevorzugt morgens, dann habe ich den ganzen Tag das Gefühl etwas geschafft zu haben und Dopamin wird erstmal eine Weile ausgeschüttet.
Auf Zucker weitestgehend verzichtet, mit wenigen Ausnahmen und To Do Zettel und Listen schreiben.
Meditation und gesunde Ernährung. Keine Kippen. Kein Alk. Keine Drogen. Das hat mir alles schon sehr geholfen.
War auch ein Prozess alles und geschah nicht von heute auf Morgen aber es hat sich mehr als gelohnt! .
Schöne Grüße und alles Liebe Dir ! :slight_smile:

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Danke für deine Antwort @Heinrich! Ich würde auch was dazu sagen, aber ich bin absolut fertig.

Ich habe noch zwei weitere Tage 10 mg genommen und es war alles top. Dann habe ich 15 probiert und es war eigentlich genauso, bloß habe ich mich in Gesprächen manchmal etwas gereizter gefühlt und war weniger geduldig mit anderen.

Dann habe ich 20 mg probiert. Das hat direkt ziemlich reingeschlagen, als hätte ich mir ne Nase gezogen. Nach ca. 2–3 Stunden ging es dann. Gen Nachmittag wurde ich etwas platt, aber war okay. Am nächsten Tag war ich morgens etwas platter etwas „verkatert“. Wieder 20 genommen und über den Tag gemerkt, dass ich wieder – wie mit MPH – „blöd“ werde. Wenn ich an die vergangenen Tage gedacht habe, wirkten sie ein vergangener Traum. Ich wusste nicht, was gestern war, was vorgestern war, was noch zu tun ist, was in den nächsten Tagen ansteht etc. Es hat gefühlt nichts um mich herum existiert. Nachmittags wurde ich super müde und noch platter als den Tag zuvor. Insgesamt fiel es mir mit den 20 auch schwer, Gespräche zu führen. Ich kann nicht sagen warum, es war einfach sehr sehr anstrengend und ich wusste oft auch gar nicht was ich antworten soll. Ich saß dann da, habe mein Gegenüber einfach nur angesehen und mir gedacht „ööööööhhppppffffffjoooaaaaaa“.

So. Heute bin ich aufgewacht und fühlte mich direkt so abgrundtief mies wie seit Monaten nicht mehr. Auch wieder total verkatert, als wäre ich mindestens halbbetrunken erst vor drei Stunden ins Bett gekommen (habe allerdings 9 Stunden geschlafen), Ich konnte keinen klaren Gedanken fassen, fühle mich super schwach, fühle emotional absolut nichts. Wie eine sehr starke depressive Phase, aber ich fühle einfach nichts, ganz seltsam. Sprechen fällt mir sehr schwer. Hatte in zwei drei Momenten kurz das Gefühl, in einen Panikstrudel abzurutschen.

Ich habe heute dann nur 15 mg genommen, allerdings überhaupt nichts gemerkt. Meine Stimmung hat sich auch bis jetzt nicht gebessert. Keine Ahnung, ob ich mit den 20 jetzt das Tor aufgestoßen haben und weitaus mehr brauche oder ob die 20 einfach viel zu viel für mich sind. An sich würde ich es ja ausprobieren, aber gerade würde ich wirklich nichts lieber tun, als nicht nochmal 20 (oder gar mehr) zu nehmen.