Ritalin und Intuniv und Hilfe bei der Medikation für meinen Sohn 10 Jahre alt

Hallo ihr Lieben

Leider kann ich mich nicht mehr so ganz genau erinnern wie das alles so war mit der Medikation bei meinem Sohn. Ich versuche es aber nun, da ich ja auch mal nachlesen möchte was wir schon auspobiert haben.

Wenn ihr noch Ideen und Anregungen habt, freue ich mich über Rückmeldungen!

Mein Sohn bekam 2023 die Diagnose ADHS.

So richtig auffällig wurde er, als er eingeschult wurde. Aber nur Zuhause. Er kam heim und hatte regelmässig heftige Gewaltausbrüche/Ausraster. Hat manchmal eine ganze Stunde am Stück nur geschrieen und getobt.

In der Schule war und ist er sehr angepasst. Mit grossen Problemen in Mathe. Versagensängsten. Langsamkeit.

Er hat ständig Angst Fehler zu machen. Andere dürfen nicht bemerken wenn er etwas nicht verstanden hat. Auch die Lehrer nicht.

Er sagt von sich selbst er sei dumm :sleepy_face:

Die Schule strengt ihn wahnsinnig an.

Er bekommt viel zu viel mit von allem „Zwischenmenschlichen“, wer war fies zu wem, wer hat wen beklaut, eine dumme Bemerkung gemacht, schief geguckt usw.

Alles strömt ungefiltert in ihn rein. Da ist verständlicherweise kaum Raum für die Aufnahme von Lernstoff.

Ich kann meinen Sohn gut verstehen. Wir sind uns sehr ähnlich. Das macht das Miteinander aber leider nicht einfacher… :sleepy_face:

Ich habe meine ADHS-Diagnose dann 2024 bekommen. Nach vielen Jahren von schlechten Therapien und heftigen Fehldiagnosen und vielen falschen Behandlungen.

Ich schweife ab. Sorry.

Medikation Sohn:

Angefangen mit retardiertem Medikinet 5 mg. Von Mahlzeiten hat uns natürlich niemand was gesagt…

Ich kann mich leider nicht mehr erinnern, ob wir Medikinet hoch dosiert haben. Doof, dass ich das nie notiert habe.

Er hat auf jeden Fall kaum mehr was gegessen und stark abgenommen.

Es gab dann einen Versuch mit Elvanse 30 mg. Mein Sohn wurde depressiv und hat mehrfach geäussert, dass er nicht mehr leben möchte.

Dann Wechsel zu Intuniv. Hochdosiert bis 4 mg (Höchstdosis). Das war aber zuviel. Er war nur noch müde und teilnahmslos.

Intuniv hat auf jeden Fall bewirkt, dass er seine Wutausbrüche besser unter Kontrolle bekam und diese seltener und weniger heftig wurden.

Mein Sohn hat jetzt ca ein Jahr lang 3 mg Intuniv genommen. Zur besseren Konzentration hat Intuniv aber eher nicht beigetragen. Deshalb haben wir dann zusätzlich morgens noch 10 mg Medikinet unretardiert gegeben.

Das ging dann so einigermassen. Optimal war es nie.

Ich fand ihn oft gedämpft, gedrückte Stimmung, lustlos… Das fröhliche und aufgeweckte Kerlchen zeigte sich nur noch selten.

Aber ich war einfach nur froh, dass er hier nicht mehr fast täglich die Bude auseinander genommen hat.

Und ich hatte ja auch nicht so viel Ahnung. Die kam dann immer mehr durch das Lesen im Forum und durch meine eigenen Medi-Versuche.

Jetzt möchte ich aber doch gerne die Medikation meines Sohnes verbessern.

Mein Plan ist, das Intuniv zu reduzieren und gleichzeitig mehr Ritalin zu geben. Ritalin. Nicht Medikinet. Medikinet finde ich nicht gut, da es an die Mahlzeiten gebunden ist und ich meinem Sohn unbedingt morgens vor dem Frühstück schon eine Tablette geben muss, da es sonst so schlimm wird, dass an Frühstück gar nicht mehr zu denken ist.

Wir haben leider nur insofern gute ärztliche Unterstützung, dass ich so ziemlich alles ausprobieren darf was ich möchte. Aber das ist ja auch viel besser als doofe Ärzte, die dann ihre doofe Meinung als Allgemeingültig erklären und so tun als hätten sie die Weisheit mit Löffeln gefressen, aber den Unterschied zwischen Ritalin und Medikinet nicht kennen.

Ist noch Jemand hier? Mein Text ist zu lang, oder? Aber wie soll ich Hilfe von euch bekommen, wenn ich nicht alle erinnerbaren Infos schreibe…? :zany_face:

Aktuell nimmt er morgens 10 mg Ritalin unretardiert, ca 3 Stunden später nochmal 10 mg Ritalin unretardiert, mittags 2 mg Intuniv (mittags = zu Schulzeiten 12.00 Uhr, in den Ferien verschiebt sich alles nach hinten), am Nachmittag nochmal 5 mg Ritalin unretardiert.

Also 25 mg Ritalin/Tag plus 2 mg Intuniv.

Was genau das Intuniv noch nützt kann ich so natürlich nicht ausprobieren. Aber jetzt ganz absetzen traue ich mich noch nicht.

Das nächste Ziel wäre ihm morgens Ritalin retardiert zu geben. Wahrscheinlich 20 mg. Und dann schauen ob er noch Mittagessen kann…? Und wann die Wirkung nachlässt.

Und am Nachmittag unretardiertes Ritalin nachzugeben.

Ich habe den Eindruck, dass seine Stimmung besser wird durch die Reduktion von Intuniv. Hat da Jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?

Ich hab da mal ein paar blöde Fragen zu den Medikamenten:

Wieso bekommt er 10 mg unrezardiert, wenn du sagst das er damit so ruhig ist?
Hast du das gesteigert oder direkt 10 mg gegeben? Weil sonst wäre die Frage wie war es denn mit 5 mg oder 7,5mg war er da nicht so ruhig aber ausgeglichen?

Habt ihr direkt mit 30 mg Elvanse gestartet? oder habt ihr erst 20 mg und dann 30 mg probiert? oder habt ihr versucht Elvanse aufgelöst nutär 10 mg zu geben und ggf. 1, 2 oder 3 Wochen später sollte es nicht reichen noch etwas mehr zu geben?

Ruhig wurde er eigentlich nicht durch MPH. Eher durch das Intuniv. MPH wurde dann nach einiger Zeit zusätzlich gegeben zur besseren Konzentration.

Ich kann mich eben nicht mehr erinnern, ob ganz zu Anfang der Medikation das retardierte Mediniket gesteigert wurde…

Als ich nach MPH zusätzlich zu Intuniv gefragt habe, kam das Rezept mit 10 mg. Ich habe das nicht hinterfragt und er hat es auch gut vertragen.

Nein. Der Elvanse-Versuch war nur mit 30 mg. Ich war damals noch nicht selbst diagnostiziert und auch noch nicht im Forum. Wusste also nichts über ADHS-Medikation und habe den Ärzten vertraut.
30 mg Elvanse war jedenfalls gar nicht gut!

Probiere doch mal was passiert wenn die unretardierte Tablette geteilt wird nicht die Konzentration genug fördert und ggf. er nicht so ruhig ist und ob er das angehm empfindet.

Ich schätze mal das das nicht ruhiger werden an Medikinet liegt, da war ich wesentlich lebhafter, impulsiver und schaffte mit Konzentration mehr fürs Umfeld war ich aber teils untragbar.

Bei Ritalin hatte ich das nicht, kam aber viel schlechter in die Puschen und mußte dafür mehr Kraft aufwenden zu Hause - war bisschen doof aber unterwegs, ob Uni, Selbsthilfegruppe etc. wesentlich ruhiger gelassener etc.

Bei Elvanse 30 mg kann ich mir vorstellen das er deutlich überdosiert war zumindest zu Beginn, denn man steigert ja langsam und wenn er eh nicht viel wiegt können schon 20 mg für den Start zu viel sein und mit 5 oder 10 mg zu starten kann effektvoller sein und dann ggf. langsam steigern. Ich habe auch recht lange gebraucht um über eine gewissen Mg Zahl zu kommen und hatte es teils auch aufgeteil in mehrere Gaben, weil es mir mit dem Magenbypass zu krass wirkte aber nicht lange genug. Bei mir liegt es sicherlich an der Aufnahmeart und bei ihm könnte es mit Körper und Gewicht zusammenhängen