Hallo, ich schreibe hier, weil ich auf der Arbeit mittlerweile ein ziemliches Motivationsproblem habe, wo es ganz schwer ist und mir auch immer wieder misslingt, mich darüber hinweg zu setzen.
Die ganzen Routinearbeiten nerven einfach mittlerweile, weil es immer das Gleiche ist. Das heißt aber trotzdem nicht, dass es einfach von der Hand geht, weil ich nämlich halt schon gucken muss, präzise zu arbeiten und keine Fehler zu machen. (Es ist Arbeit in einem analytischen Chemielabor)
Grobe Routinearbeiten kann ich ziemlich gut (Garten umgraben, Wäsche aufhängen), aber diese Routinearbeit, die trotz Routine Konzentration erfordert, da bin ich mittlerweile ziemlich demotiviert. Es ist super anstrengend für mich, mich auf was zu konzentrieren, was mir keine Anregung bietet.
Es ist mittlerweile total anstrengend, mich dazu zu motivieren und macht mich fertig.
Gibt es eine Aussicht darauf, dass das bloß eine Durststrecke ist und es irgendwann wieder besser wird?
Oder meint Ihr, es wird nicht besser werden und ich sollte mich nach einer anderen Aufgabe umsehen?
Hat jemand eigene Erfahrungen dazu, das würde mich besonders interessieren.
Zur Info, ich habe ADS und vermutlich auch eine leichte Form von Autismus.
Ich bin der Meinung, dass es in jedem Beruf Tätigkeiten geben wird, welche nicht so spannend sind. Wichtig ist, dass es im ganzen Spass macht. Ich habe mir angewöhnt bestimmte Tätigkeiten einfach umzusetzen. Ohne nachzudenken und ohne zu bewerten - es dauert und ist nicht einfach, aber ich bin immer wieder dazu zurückgekehrt und es klappt mittlerweile automatisch.
Genau diese Kombination aus langweiliger Routine und notwendiger Konzentration schafft es bei mir sehr weit nach vorne auf die Liste der schlimmsten Dinge, die mir im Job passieren können. Also wenn das nicht nur ab und an sondern häufig vorkommt.
Tatsächlich habe ich deswegen sogar schon mal den Job gewechselt, weil mich das irgendwann einfach fertig gemacht hat.
Nun sind wir ja nicht alle gleich, aber ich konnte mich nicht daran gewöhnen und habe gelernt, dass der Anteil solcher Aufgaben für mich nicht zu hoch sein darf. Sonst ist es nur Quälerei und offenbar etwas, wofür ich einfach nicht gemacht wurde.
Mir wurde mal das Pinguin-Prinzip ans Herz gelegt - das trifft es für mich eigentlich ganz gut.
Medikamente können schon auch helfen - falls du bisher keine nimmst. Für mich packen sie das Problem aber nicht an der Wurzel.
Nicht immer möglich, aber die beste Erste-Hilfe-Maßnahme, die mich manchmal durch solche Aufgaben gebracht hat, sind NC-Kopfhörer und passende Musik. Also interessante Reize künstlich hinzufügen, wenn sie denn sonst nirgendwo zu finden sind .
Nicht bewerten ist vielleicht tatsächlich mal ein Ansatz, den ich versuchen sollte. Man macht es auf jeden Fall noch schlimmer, wenn man die Arbeit innerlich ablehnt.
Über Kopfhörer interessante Reize hinzufügen funktioniert bei mir leider nicht, weil das die notwendige Konzentration bei mir zu sehr stört, habe ich bereits ausprobiert und geht leider einfach nicht.
Hast Du einen Link zum Pinguin-Prinzip, wo es erläutert ist? Ich habe mal gegoogelt, mit dem Pinguin werden aber sehr verschiedene Dinge erklärt und ich weiß gerade nicht, was von Dir gemeint ist und wie es zum Thema passt?