Sammelthread für YouTube-Videos, -kanäle bzgl. ADHS

Lotti wurde vor Kurzem diagnosiziert und hatte bis zu dem Zeitpunkt mit einer Falschdiagnose ( Borderline ) gelebt.

FRAG EINE ADHS-LERIN - Lotti darüber keine Ruhe finden zu können und den Hyperfokus zu nutzen - YouTube

@Kahn danke für den Link!
mal wieder spricht jemand dass aus was man so alles hier lesen kann :wink:

Falschdiagnose Borderline, dazu aber:
Zu ADHS und Borderline hier: <LINK_TEXT text=„https://www.additudemag.com/adhd-and-bp … order/amp/“>https://www.additudemag.com/adhd-and-bpd-women-borderline-personality-disorder/amp/</LINK_TEXT> auch wiederum um die 50% der Borderline-Patienten sollen zusätzlich ADHS bzw. als Disposition für Borderline primär ADHS haben…

<LINK_TEXT text=„Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS): ADHS wächst sich nicht aus … -nicht-aus“>Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS): ADHS wächst sich nicht aus</LINK_TEXT>

„…60 Prozent der Borderline-Patienten sollen in ihrer Kindheit ADHS-Symptome zeigen – ein Hinweis darauf, dass sich in dieser Gruppe vermutlich etliche ADHS-Betroffene befinden (3)“

Es kann eben häufig auch beides vorliegen, ADHS und auf das ADHS sekundär drauf gesetzt, als Folgeerkrankung Borderline…

Desweiteren ist auch Borderline nicht schwarz weiß, nicht alles oder nichts, sondern auch da gibt es verschiedene Schweregrade… und es gibt Borderline-Tendenzen. Nicht jede Person, die sich ritzt, hat Borderline und nicht jede Person mit Borderline ritzt sich. Allerdings bei Borderline so quasi obligat enthalten die emotionale Instabilität (auch emotionale Instabilität ist natürlich nicht alles oder nichts) und was genau bzw. wann man genau von emotionaler Instabilität spricht, sehr viel Interpretationsspielraum…

Ich meine ja auch, dass ADHS eine Disposition für Posttraumatische Belastungsstörung ist, aber nicht, dass PTSD eine Disposition für ADHS ist. ADHS wird alles überragend durch die Gene verursacht, PTSD dagegen durch Disposition (ADHS!) plus Trauma.

So ganz vergröbert und auf RTL-Niveau herunter gebrochen: ADHS + Trauma = PTSD ; ADHS + emotionale Vernachlässigung = Borderline

Ich kann mehrere Fälle von ADHS plus Borderline nennen. Ein Freund, zu dem ich wegen verschiedener zwischenmenschlicher Nogos mittlerweile den Kontakt abgebrochen habe (die Frage ist, ob das dann noch ein Freund ist, ich definiere das mal als Freundschaft „auf Eis gelegt“), der hat eine Mutter ebenfalls mit beiden Diagnosen, die ihn in ihrem Leben immer als Störfaktor empfunden hat und in ihrem Leben die ganze Zeit nur mit sich selber beschäftigt war. Materiell hatte er alles, emotionale Zuwendung hatte er umso weniger

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Eine „Prinzessin“ aus dem britischen Königshaus soll übrigens auch Borderlinerin sein.

PTSD ist erstmal an sich eine eigene Diagnose die man nur bekommen kann wenn es ein Trauma gab und das steht ja unabhängig zu ADHS.

Zum Zusammenhang zwischen ADHS und Posttraumatischer Belastungsstörung bzw. ADHS als Disposition für Posttraumatische Belastungsstörung, mehr dazu siehe hier: <URL url="ADHS und Posttraumatische Belastungsstörung text=„viewtopic.php?f=5&t=1927“>ADHS und Posttraumatische Belastungsstörung

ach da habe ich doch auch schon was dazu geschrieben.
Vielleicht verstehe ich dich aber auch falsch ? Aber so wie du es schreibst verstehe ich es gibt PTBS nur nur durch Trauma + ADHS = PTBS ???

Nein, das hab ich nicht so gemeint. Aber hinsichtlich Disposition ist ADHS ein Faktor, vielleicht sogar der in der Realität in Psychiatrie und Psychotherapie der wichtigste…

Angelina (29) hat frisch die Diagnose bekommen, aber macht einen sehr glücklichen Eindruck und litt anscheinend auch nicht vorher an einer Depression oder ähnlichem…

ADHS-Diagnose als Frau: Angelina fiel durchs Raster | reporter - YouTube

Wenn wir schon dabei sind, dann auch hier noch nach Lotti und Angelina die Claudia :grin:: Claudias Geschichte

Pfarrerin mit ADHS? | CLAUDIAS GESCHICHTE - YouTube

Und die Jaklin, die im Jurastudium anders als andere Jurastudenten unter einer rätselhaften Dysfunktionalität gelitten hat, über ihren Weg zur Diagnose und über den Wert von in dem Fall gerade Selbsthilfe im Internet: <LINK_TEXT text=„Health … g-it-2021/“>‘I Didn't Recognized My Adult ADHD Symptoms Until Law School'</LINK_TEXT>

Dies hat zwar nichts direkt mit Adhs zu tun, aber viele Menschen ( vor allem Adhsler ) leiden oder litten mal an einer Depression.

Hier sprechen 2 deutsche Komiker über ihre Depressionen. Kurt Krömer und Torsten Sträter. Ein sehr sehr interessantes Gespräch.

Chez Krömer - Zu Gast: Torsten Sträter (S04/E01) - YouTube

Sehr offenes Interview, mutig und positives bewirkend.

Zu ADHS und Humor bzw. zu ADHS bei Comedians: <URL url="ADHS und Humor text=„viewtopic.php?f=11&t=424“>ADHS und Humor
Bei so manchem Komiker nimmt man die ADHS-Konstitution sofort war (und ich nenne hier jetzt keine Namen), bei anderen ist das ADHS deutlich subtiler, unter der Oberfläche, bei Hirschhausen zum Beispiel: <LINK_TEXT text=„https://www.stern.de/gesundheit/gesund- … 08736.html“>Eckart von Hirschhausen: Humor ist, wenn man später kommt | STERN.de</LINK_TEXT>

Bei der Recherche zu Sinn und Unsinn von Dopamin-Fasten bin ich kürzlich auf einen - in jüngeren Kreisen wohl sehr bekannten - YouTuber gestoßen.

Sowohl aus seinem Dopamin Detox-Video als auch aus der Schilderung seiner jahrelangen Computer-Spielsucht und diversen anderen Statements sprang ADHS quasi in Schriftgröße 72 entgegen, als ob @Overtheskys These belegt werden sollte: Man glaubt, andere Club-Mitglieder dann doch manchmal schon aus 5 m Entfernung zu erkennen.

Einigermaßen überrascht war ich, als mir heute ein neues Video empfohlen wurde mit seiner brandneuen Selbsterkenntnis, ADHS zu haben. (Natürlich nur „eine kleine Form“, wer will das Elend schon öffentlich in groß haben…): Ich habe ADHS | Statement - YouTube

Diagnostiziert hat es eine Orthopädin in Essen, die zufällig auch seine Kundin ist, sein Buch gelesen hat und dann einen Online-Test sowie 13 Fragen mit ihm durchgegangen ist.

Er lässt jetzt seine Follower abstimmen, ob er Medikinet ausprobieren soll oder nicht. Seine Orthopädin/Kundin hat ihm zum Eindosieren offensichtlich gleich die 60mg-Packung verschrieben. Große Dosis für kleine Form…

So wünschenswert eine größere Reichweite des Themas ist, so verstörend ist die Herangehensweise hier, von den schlauen Kommentaren unter dem Video ganz zu schweigen. Es wird Zeit für Dopamin Detox und Ablenkungsabstinenz. Gerade, wenn man keine „kleine Form“ hat.

Das Video von Krömer und Sträter kannte ich schon und finde es passt gut hier her finde ich. Fand es auch echt beeindruckend. Depressionen sind ja auch so nen Tabu-Thema. Ich kann mich noch an meine Ausbildung zum Heilerziehungspfleger erinnern wo mir die Diagnose nach einem Ausbildungsplatzwechsel das erste mal gestellt wurde. Da habe ich mit einem Klassen-Kamaraden darüber gesprochen der dann auch von seinen Depressionen erzählt hat und mich warnte ich solle bloß aufpassen, dass das niemand von den Lehrkräften mitbekommt weil sonst könnte ich meine Ausbildungsplatz verlieren. Das fand ich damals (ist mittlerweile 13 Jahre her) ziemlich übel und diskriminierend. Ich bin seither ziemlich vorsichtig auch wem ich von meinem ADHS erzähle weil ich den Eindruck habe die Leute nehmen entweder ADxS nicht ernst oder sie nehmen mich nichtmehr ernst wenn sie das von mir wissen.

Zu dem Video von dem YouTube der von seiner Orthopädin diagnostiziert wurde: dass der seine Follower darüber abstimmen lässt ob er Medikamente nimmt finde icu echt nicht cool. Das trägt null dazu bei, das ADxS und die Medikamente weniger stigmatisiert werden. Eher verstärkt es meiner Meinung nach die Stigmatisierung. Danke auf jeden Fall fürs teilen :blush:

…ADHS ist eines der gesellschaftlich am stärksten tabuisierten Themen überhaupt, um das man drum herum redet… das wird wohl zumindest in Grenzen auch noch lange so bleiben: wenn unzählige Sportlegenden, Hollywood"stars", Musikstars, Literaten, Künstler etc. nach und nach sich mit ADHS outen, unfreiwillig geoutet werden (Johnny Depp als jüngstes Beispiel) oder von Seiten der seriösen Wissenschaft ADHS zugeordnet werden (Leonardo da Vinci durch den Psychiatrie-Professor Marco Catani von der Elite-Universität King’s College in London), dann erzeugt das bei der Mehrheitsbevölkerung eines der am stärksten Ablehnung, Hass, Konflikt, Krieg, Unheil auslösenden Gefühle: Kränkung.

Das klingt erstmal kühn und verwegen… und schüttet Glückskekse aus wie die Kolumnen meines Lieblingskolumnisten, wenn er schreibt, dass „wir“ nur „im Krieg und in der Liebe“ funktionieren.

Aber war denn jemand gekränkt, als Jan Ullrich seine Diagnose öffentlich gemacht hat? Oder Michael Phelps? Johnny Depp? Jemand außer den der Kränkung und Lächerlichkeit preisgegebenen Betroffenen selbst und ihren Angehörigen?

Wir zocken doch. Viel zu viele von uns jedenfalls. Und entweder scheitert das schon im Ansatz und wird ein verbittertes Leben, das in der Knospe verharrend dem eigenen Potential und den Illusionen einer nie erreichten Blüte nachtrauert. Oder es propellert sich glückskekssüchtig hoch, verwechselt Kompensation mit Handwerk und erreicht gerade damit eine Fallhöhe, die den Absturz erst recht tragisch werden lässt.

Ich bin mir nicht sicher, wie viele Leute tauschen wollen würden: Gewinn einmal die Tour de France, aber der Preis ist, dass der schnöde Alltag - bis zur Inkontinenzwindel mit 80 - Dich nie ausreichend stimulieren wird. Das Alltagsgrau wird Dich so foltern, dass Du mit Textmarkern irgendwelche Dramen und Luftschlösser reinzeichnen wirst. Du riskierst Dein Lebensglück und das der Menschen, die Dir nahe sind.

Der von sich selbst kurierte Kolumnist schrieb auch „Man kann mit Dir nur etwas bauen, wenn man auf Dich bauen kann.“ Ich weiß nicht, ob die Mehrheitsbevölkerung mit uns etwas bauen wollen würde.

Das ist es ja gerade… diese boshafte, gehässige Schadenfreude ist ein Ausdruck bzw. eine Reaktion auf diese Kränkung…

Und immer auch je höher der Flug, desto tiefer der Absturz und auch desto diabolischer die Schadenfreude… Britney Spears fällt mir da ein (es gab an ihrem Tiefpunkt eine öffentliche Wettaktion für wer den Tag vorhersagen kann, an dem sich Britney Spears umbringt) und aktuell auch weniger extrem das vermeintliche Vorzeige-Powercouple Bill und Melinda Gates…

Für den Mechanismus „Wer mit der Bild-Zeitung im Lift rauffährt, fährt auch mit ihr wieder runter“ braucht man aber doch kein ADHS in der Gleichung?

Die Häme der Mehrheitsgesellschaft wurde doch nicht ausgeschüttet, weil Ulrich und Spears vermeintlich ADHS haben, sondern eher „obwohl“. ADHS wird doch meist erst nach dem Absturz im Zuge der PR-Strategie offenbart.

Ich glaube auch, für einen Absturz braucht man als ADHSler gar keine Bild-Zeitung oder gekränkte Mitmenschen. Reicht, wenn man ohne Struktur und hinreichende Disziplin über die eigenen Füße stolpert.

Im schlimmsten Fall wartet dann sogar Mitleid mit Kranken statt gekränkte Häme mit Gefallenen. Aus Mitleid kann man nicht mal mehr Trotz kochen.

Vielleicht übersehe ich auch was. Oder will mich überbetont ausnüchtern, damit ich wenigstens mit mir selbst was baue. Falls das nicht klappt, behalte ich mal als Trick im Hinterkopf, der hämischen Mehrheitsgesellschaft gekränkte Eitelkeit und Neid auf meine Dopamin-Defizite zu unterstellen.

Die Häme richtet sich nicht bewusst gegen ADHS, sondern gegen die Eigenschaften… Charisma, Charme, Appeal, Vereinnehmen können, Arroganz, Hybris, Egozentrik, Exzentrik, aus der Masse hervorstechen… ADHS lief bisher nie bewusst als ADHS tituliert ab, die Häme dagegen gibt es schon ganz lange…

…und seit zusätzlich ADHS diesen Eigenschaften (nicht exklusiv bei ADHS diese Eigenschaften, aber dort vorhanden) in der Zusammenstellung einen Namen gibt, seither ist ADHS auch unter anderem deswegen ein Reizbegriff…

Von Seiten der Medien hat man das Thema ADHS als lukrative Ratgeber-Berichterstattung längst erkannt, so auch hier wieder ein recht guter Beitrag auf Zeit online zu ADHS bei Erwachsenen: <LINK_TEXT text=„ZEIT ONLINE | Lesen Sie zeit.de mit Werbung oder im PUR-Abo. Sie haben die Wahl.gle.com%2F“>ZEIT ONLINE | Lesen Sie zeit.de mit Werbung oder im PUR-Abo. Sie haben die Wahl.</LINK_TEXT>

Das Problem sind heutzutage viel weniger die Medien (der Gott, zu dem man in den Medien betet, das ist Auflage, Klickzahlen, Umsatz, Profit), die eben ADHS längst als Markt erkannt haben (nach 20 bis 25 Jahren stupidem Bashing gegen ADHS und Ritalin)… das Problem sind nach wie vor die eher ältlichen Ärzte und Psychotherapeuten (und vor allem auch die Sonderpädagogen), die ihre Irrtümer nicht einräumen wollen und die nicht primär zum Geld-Gott beten, sondern deren Gott Status, Ansehen und Ego sind und die ihre teils jahrzehntelange Falschbehandlung von unzähligen Patienten nicht zugeben wollen… und die desweiteren zur Behandlung von ADHS-Patienten keinen Bock haben, weil nicht lukrativ genug und diese dann abwimmeln, offen abweisen, abspeisen und hinaus komplimentieren…

in besonders abstoßender Erinnerung habe ich hinsichtlich seinem Outing als ADHS-Gegner noch einen gewissen Martin, seines Zeichens Oberarzt und Psychiater in Würzburg…