ADHS und Posttraumatische Belastungsstörung

Immer stärker scheint sich auch herauszukristallisieren der sehr hohe Anteil an ADHS unter den Patienten mit Posttraumatischer Belastungsstörung, dazu ein Beitrag von heute auf Additude: <LINK_TEXT text=„https://www.additudemag.com/adhd-ptsd-f … icits/amp/“>The Science of Fear: Probing the Brain Circuits That Link ADHD and PTSD</LINK_TEXT>

Dazu auch der Vortrag von Neuhaus über ADHS und Trauma https://youtu.be/lw_55P5kZuo

Nun gut, aber der Unterschied ist ja auch, dass die ADHS-Symptome bis spätestens zum 12. Lebensjahr über einen längeren Zeitraum in mehreren Bereichen aufgetaucht sein müssen; aufzeigbar z.B. an den schriftlichen Ergüssen der Lehrkräfte in den (Grund-)Schulzeugnissen und „unangepasstem“ Verhalten in verschiedenen Lebensbereichen. Neuhaus führt in ihrem Buch „Lass mich, doch verlass mich nicht“ auf den Seiten 80-82 z.B. auf, welche Merkmale schon im Kleinkind(st)alter für eine „Dysregulation der autonomen Selbststeuerung“ sprechen, die auf mich fast durchweg zutreffen - z.B. auch so etwas wie als dass man den Rücken gekrault bekommen möchte, was bei mir extrem der Fall war. Und was ich bis heute in Liebesbeziehungen weiterhin sehr, sehr, sehr mag. :mrgreen:

Ich hatte als Kleinstkind zwar mal einen Badeunfall, aber ich denke nicht, dass das - zumindest allein - ADHS bei mir erklären würde bzw. dies als Ursache für meine Probleme für eine frühkindliche PTBS statt ADHS sprechen würde, die behandelt und damit geheilt werden könnte. ADHS ist im Gegensatz dazu für mich „pur“ vorhanden. Ich hoffe, es ist verständlich, was ich meine.

Bei mir ist es z.B. so, dass ich ADHS-Symptome habe, auch wenn es wirklich gar keinen, nada, niente, null, zero Stress gibt. Das war übrigens für mich so ein „Aha-Erlebnis“, was sich meine Therapeutin, die von ADHS - und bei mir stattdessen stets eine Hochbegabung vermutete - nichts hielt als Erklärung - , vor der Diagnose ADHS sich dann aber auch nicht mehr erklären konnte. Man hat dieselben Probleme - bei mir eben vor allem mit der Hibbeligkeit, obwohl es als Auslöser z.B. derzeit dafür überhaupt keine objektiven oder subjektiven Stressoren gibt. Ich bin auch nicht als Kind misshandelt, missbraucht o.ä. worden; dazu würde für mich auch eine nähere Abklärung im Sinne eines Traumas in Abgrenzung zu ADHS gehören - natürlich kann auch beides zugleich vorliegen. Bei meinem ADHS ist für mich jedenfalls Fakt, dass die ADHS-Symptome eben bleiben, auch wenn ich z.b. eine entspannte Lebensphase habe. Hinzu kommt bei mir familiär eindeutig ein Dopamin-Problem, dass sich mE in Erkrankungen wie Depression, Schizophrenie und Parkinson zeigt ( = genetische Komponente).

ADHS ist ja weiterhin auch insgesamt betrachtet eine sog. Ausschlussdiagnose. Ich kann mir - in meinem Fall - daher auch durchaus vorstellen, dass es bei „uns“ schlicht ein Dopaminproblem gibt, dass sich eben in unterschiedlichen Erkrankungen zeigt. Mit meiner Mutter sprach ich z.B. mal über die ADHS-Symptome, woraufhin sei meinte, sie hätte es dann wohl auch. Offiziell hat meine Mutter aber eine Depression…

Viele Nicht-Betroffene meinen ja auch ADHS- Symptome zu haben/kennen, wenn man ihnen davon berichtet. Nur ist mE der springende Punkt, dass die bei denen eben nur in Stressphasen auftauchen und kein durchgängiges Bild darstellen.

Großes Missberständnis ist mE auch, dass viele bei ADHS an Konzentrationsprobleme denken. Das ist ja aber nicht der Fall. Das Problem ist ja diesbezüglich u.a. der Fokus und dessen Steuerungsfähigkeit, aber nicht die Konzentrationsfähigkeit an sich.

Ich meine ja auch, dass ADHS eine Disposition für Posttraumatische Belastungsstörung ist, aber nicht, dass PTSD eine Disposition für ADHS ist. ADHS wird alles überragend durch die Gene verursacht, PTSD dagegen durch Disposition (ADHS!) plus Trauma.

So ganz vergröbert und auf RTL-Niveau herunter gebrochen: ADHS + Trauma = PTSD ; ADHS + emotionale Vernachlässigung = Borderline

Zu den unzureichenden und durch politische Faktoren beeinflussten Diagnosekriterien von ADHS auch hier: <LINK_TEXT text=„ADHD in Adults: Signs, Symptoms, Treatment … -criteria/“>ADHD in Adults: New Symptom Tests, Diagnostic Criteria Needed</LINK_TEXT>

Zu ADHS und Borderline hier: <LINK_TEXT text=„ADHD and BPD: Borderline Personality Disorder's Link to ADD … order/amp/“>ADHD and BPD: Borderline Personality Disorder's Link to ADD</LINK_TEXT> auch wiederum um die 50% der Borderline-Patienten sollen zusätzlich ADHS bzw. als Disposition für Borderline primär ADHS haben…

<LINK_TEXT text=„Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS): ADHS wächst sich nicht aus … -nicht-aus“>Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS): ADHS wächst sich nicht aus</LINK_TEXT>

„…60 Prozent der Borderline-Patienten sollen in ihrer Kindheit ADHS-Symptome zeigen – ein Hinweis darauf, dass sich in dieser Gruppe vermutlich etliche ADHS-Betroffene befinden (3)“

Ich bin da grundsätzlich durchaus bei dir.

In meinem 1. Beruf war es aber z.B. so, dass das was ich da erlebt habe und was man da so erlebt, auch jeden „normalen“ Menschen im Sinne einer PTBS hätte traumatisieren können. Zumal mein 1. Beruf wohl ausgerechnet angeblich ADHSler anzieht…In meinem 1. Beruf sind Alkoholismus, eine überdurchschnittliche Scheidungsrate und Süchte aller Art - durch Studien belegt - weit überdurchschnittlich gegeben. Die Durchschnittssterberate liegt in diesem Beruf bei 60 Jahren…

Erst gestern las ich einen Artikel darüber, dass die Diagnose PTBS bei Bundeswehrsoldaten stark zugenommen hätte, insbesondere, wenn sie in Afghanistan im Einsatz waren. Ich hab so etwas schon früher von mir persönlich bekannten Soldaten gehört, die in „Jugoslawien“ eingesetzt waren. Das Problem scheint mir seitens des Dienstherren in meinem 1. Beruf und auch bei der Bundeswehr eher zu sein, dass das Thema PTBS bisher ein Tabuthema war und seitens der Dienstherren bisher zu wenig unternommen wurde, um eine PTBS zu verhinden, zum Beispiel durch eine entsprechende psycholgische Betreuung, ohne, dass man sich dafür schämen muss.

Ich frage mich manchmal, ob ein Mensch ohne ADHS-Disposition überhaupt so einen Beruf ergreifen würde und ob die ADHS-Disposition an sich überhaupt zum Trauma führt, wenn der Beruf doch auch bei Nicht-ADHSlern aufgrund dessen, was man da so erlebt, ein Trauma auslösen kann. Im öD fehlt es mE diesbezüglich ohnehin an der entsprechenden Fürsorge, denn:

Ich kenne z.B. einige Leute, die in psycho-sozialen Berufen arbeiten und bei denen Fall-, Teamsupervision und psychologische Betreuung zum Standard gehören, um z.b. eine PTBS zu verhindern. Lustigerweise haben die mir bekannten Leute, die in diesen Bereichen arbeiten, Diagnosen wie z.B. eine Borderline-Persönlichkeitsstörung (wobei ich mich schon frage, ob das so gut ist für die Patient*innen; Stichwort vor allem: Wahrnehmungsprobleme bei einer BPS, die bei ADHS gerade nicht vorliegen!)…Auffällig ist auch, dass sie alle nur in Teilzeit arbeiten, weil sie sich sonst überfordert fühlen würden und sich auch in Teilzeit bei dem kleinsten Problem dann gern mal länger krank schreiben lassen. Dies trotz all dieser Angebote, die es im öD nicht einmal gibt.

Die Frage ist mE auch, wie sich ein Trauma denn zeigt. ME kann es sich auf seelischer und/oder, aber auch nur auf körperlicher Ebenen zeigen.

Fazit für mich jedenfalls: Hätte es in meinem 1. Beruf eine entsprechende psychologische Betreuung etc. gegeben, hätte ich ihn vermutlich nicht aufgegeben.

Ich erdreiste mir mal die Nachfrage: was war dein 1. Beruf? Bundeswehr?

Sorry @Overthesky , du hast noch weitere Beiträge verfasst, während ich an meinem schrieb.

Dass Borderliner oft auch ADHS haben bzw. beides kormobid auftreten kann oder Borderline (besonders bei Frauen) statt ADHS fälschlicherweise diagnostiziert wird, ist mir bekannt.

Wirklich entscheidenes Unterscheidungsmerkmal ist für mich aber tatsächlich, dass Borderliner Situationen oft völlig anders wahrnehmen als ADHSsler oder auch „gesunde“ Menschen- nämlich z.B. komplett feindselig. Man ist mit denen z.B. in ein- und demselben Gespräch mit einer dritten Person. Während BPSler die 3. Person als total feiundselig wahrnehmen, ist das bei einem „normalen“ Menschen und auch einem ADHSler wie mir aber anders.

Bei BPSlern vermischt sich meiner Erfahrung nach zu sehr Fantasie und Wirklichkeit. In Abgrenzung zur Psyschose können BPSler aber noch zwischen Fantasie und Wirklichkeit trennen - wenn man denn nachfragt und die Punkte erkennt. Ich habe z.B. eine Freundin, die mir manchmal Sachen erzählt, wo ich erstmal nachfragen muss, ob sie das wirklich erlebt hat oder nur „weitergesponnen/sich ausgesponnen hat“. Da kommt dann heraus, dass sie Dinge/Gedanken von anderen Menschen „empfängt“ ohne dass diese Dinge real geschehen sind oder die Gedanken von der anderen Person real geäußert wurden…

Meine Ex hatte z.B. imaginäre Beziehungen und Freunde. Dessen war sie sich immerhin bewusst. Allerdings fehlte es irgendwann an realem Kontakt zwischen uns und die Dinge zwischen uns fanden zunehmend in ihrem Kopf, aber nicht mehr zwischen uns/miteinander statt…

Beide erwähnten Personen sind übrigens im psycho-sozialen Bereich tätig…

Hallo Overthesky,

ich finde auch bei mehrmaligem Lesen nicht, dass die Diagnosekriterien durch politische Faktoren beeinflusst seien. Darüber schreibt Barkley doch gar nichts?

Im Vorwort zu dem Buch sagt Neuhaus genau das: dass ein Anstieg der ADHS-Diagnosen „nicht gewollt sei“, also politisch nicht gewollt sei. Siehe dazu die Schilderung über due ADHS-Kongresse 2015 in Glasgow und 2017 in Vancouver… haarsträubend im Grunde!!! : https://www.amazon.de/ADHS-bei-Kindern- … oks&sr=1-1

Sie das Vorwort zu dem Buch bei Blick ins Buch (der Text lässt sich nicht kopieren, daher nur der Link) <LINK_TEXT text=„https://www.amazon.de/ADHS-bei-Kindern- … oks&sr=1-1“>Amazon.de</LINK_TEXT>

In Bezug auf die Diagnosekriterien für adulte ADHS in DSM-5, auf die sich Barkley in dem verlinkten Additude-Artikel bezieht, hat mir Neuhaus damals persönlich gesagt (ungefähr 2014 oder 2015), dass sich Barkley dort gegen politische Widerstände nicht durchsetzen konnte…

Meine größte Sorge bei diesen Studien und Schlussfolgerungen ist, dass sich irgendwann Versichrungen daran bedienen werden und ADHS für alles nutzen um nicht zahlen zu müssen oder die Beiträge erhöhen.

Ansonsten hat man natürlich ADHS von Geburt an ist ggf für eine PTBS empfindlicher oder ein traumatische Erlebnis facht das ADHS an aber Vieles was PTBS auslösen kann sind zum Teil Ereignisse von außen , die auch verhindert hätten werden können und nicht hätten sein müssen.

letztendlich wenn die These stimmt und wir als ADHS Kinder würden von Geburt an ADHS Medikation bekommen und alle Reizfilter funktionieren „neurotypischer“ das dann ja weniger Ereignisse eintreten würden , die eine PTBS auslösen können oder aber Traumatische Erlebnisse lösen aufgrund der Medikation keine PTBS mehr aus.

wird man wegen ADHS mehr gemobbt und ausgegrenzt , permanent von Lehren vorgeführt oder als blöde dargestellt so dass es traumatische Spuren hinterlässt , liegt es daran das so was geschehen ist. Diese Traumatisierung hätte mit netten Mitschülern und Lehrern nicht so stattgefunden.

Man könnte ja auch sagen da ADHSler als Stehaufmännchen gelten , dass sie Traumatisierung anders kompensieren können und trotzdem alles versuchen hinzubekommen.

Was Borderline und ADHS betrifft müsste sich das ja eigentlich schnell zeigen was vorrangig ist . Wenn die Medikamente z.B anschlagen und die Emotionsregulation dadurch funktioniert und bestimmte zwischenmenschliche Probleme weniger werden ist es vielleicht mehr ADHS bleibt alles wie gehabt eher Borderline. (ist nur so ein Gedanke)
Und natürlich kann man auch beides haben. mit Borderline ist man eher in einer Psychologsichen Behandlung und von daher kann ADHS auch dann erfasst werden. ich denke es ist eher selten das man nur wegen ADHS Symptomatik im Behandlung ist und dann Borderline festgestellt wird.

Da ich eine PTBS hatte und zugleich ADHS habe kann ich aus meiner Empfindung sagen , dass es sich unterschiedlich anfühlt und die ADHS Medikation PTBS Symptomatik wenn akut ehr anfacht als es einen runterreguliert.
ob mich die PTBS Hyper macht oder mein ADHS, ich muss da ganz anders regulieren.

Ich muss mit beidem Leben und ohne ADHS wären manche Dinge trotzdem in meinem Leben passiert mit denen ich auch ohne ADHS klarkommen müsste
Und hätte ich nichts traumatisches erlebt müsste ich trotzdem mit meinem ADHS klarkommen , den das kreative Chaos in mir hat ja wohl nix mit Trauma zu tun

Ich kann mehrere Fälle von ADHS plus Borderline nennen. Ein Freund, zu dem ich wegen verschiedener zwischenmenschlicher Nogos mittlerweile den Kontakt abgebrochen habe (die Frage ist, ob das dann noch ein Freund ist, ich definiere das mal als Freundschaft „auf Eis gelegt“), der hat eine Mutter ebenfalls mit beiden Diagnosen, die ihn in ihrem Leben immer als Störfaktor empfunden hat und in ihrem Leben die ganze Zeit nur mit sich selber beschäftigt war. Materiell hatte er alles, emotionale Zuwendung hatte er umso weniger…

Die Dikussion um einen Zusammenhang von AD(H)S und Trauma insbesondere was denn zuerst da war, ist eine Huhn-Ei-Diskussion und deshalb müssig, also eher langweilig, imo.

Spannend finde ich eher die Betrachtung, dass AD(H)S-Symptome als stressbezogen lesbar sind.

Ich komme eher aus dem praktischen Bereich, sprich ich habe neulich eine Klientin mit kPTBS kennengelernt und war fasziniert, dass wir auf der Wahrnehmungsebene uns sehr gut ergänzten.
Dachte mir dann, klar, Menschen mit kPTBS sind halt auch neurodivergent und dann ist die Kommunikation ja auch gleich eine ganz andere, oft einfachere.

Aber dann sorgte ich mich einerseits, um eigene Trauma-Erfahrungen, was ich demnächst auch noch therapeutisch abklären lasse, zum anderen bewegte mich als reizoffene Person das Thema natürlich sehr.
Ein unbekannter Aspekt bei Themen, die mich betreffen, wie sollte ich da nicht ergriffen sein.

Läuft der Diskurs zu AD(H)S und PTBS schon lange? Gibt ja einige Bücher, die PTBS noch nicht mal unter den Bonusdiagnosen, die bei AD(H)S auftreten können, listen. Ohlmeyer hat vor ein paar Jahren auch nur
darauf hingewiesen, dass die Diagnostik von AD(H)S und/oder PTBS eher knifflig ist. Das sagt ja weniger aus als diese Überlegungen dazu, was was bedingt und dass reizoffene Menschen nunmal mit höherer
Wahrscheinlichkeit in einer neurotypischen Gesellschaft traumatisert werden können.

Gibt es da ein Jahr, von dem gesagt werden kann, wo diese Diskussion begann und kennt eins Texte zum Thema, die eins lesen sollte?

Und die Zusammenstellungen, die eins hier (ausserhalb des Forums) hier finden kann, sind sehr gemocht. Danke dafür.

Das Ding ist, dass ADxS eben auch da ist, wenn es gar keinen Stress gibt! ADxS war nicht umsonst lange eben eine Ausschlussdiagnose.

Was meinst du mit „kPTBS“? Und wie kommst du dazu Klienten zu haben, ohne deine eigene mögliche PTBS zuvor abgeklärt zu haben?

Meinem Wissensstand nach sind AdxSler empfänglicher dafür, eine PTBS zu entwickeln. Ich erwarb meine im 1. Beruf. Meine Kindheit war in Ordnung, d.h. da habe ich definitiv keine PTBS erworben, trotzdem ließ sich aus meinen Grundschulzeugnissen das ADHS heraus lesen. Ab der Pubertät spürte ich, dass etwas mit mir nicht stimmt. Alle wurden z.B. ruhiger, nur ich nicht. Habe eine lange Odyssee damit hinter mir, zumal es bis vor ca. 10 Jahren noch hieß ADxS würde sich auswachsen.

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kPTBS = komplexe PTBS, frühkindliche oder tiefgreifende PTBS, strukturelle Dissoziation
Also langjähirge Traumata-Erfahrung in Kindheit und Jugend.

Es gibt Menschen,die im sozialen Bereich arbeiten, die Diagnosen haben. Ich bin einer dieser Menschen.

Es gibt Menschen, die im sozialen Bereich arbeiten und durch Klient*innenkontakte auch eigene Themen aufmerksam werden.

Eine Diagnose ist kein Berufverbot, sondern eine Verantwortung. Dieser werde ich gerecht werden, war ja meine Idee das mal sicherheitshalber abklären zu lassen.

@Tischfeuerwerk Danke für deine Antwort! Da du von „Klienten“ schriebst, ging ich davon aus, dass du psychotherapeutisch arbeitest. Leider kenne ich Leute, die in diesen Bereichen arbeiten, und bei sich selbst eben nicht aufgeräumt haben. Letzteres halte ich aber für eine Voraussetzung für eine gute Therapie.

Sorry, wollte dich nicht angreifen. Bin da nur etwas empfindlich.

Ich denke, es trifft auf die meisten zu, die ich kenne. Oder Psychologie Student*innen aus meinem Bekanntenkreis. Alle haben irgendwie ein Klacks. Habe das Gefühl, sie haben studiert oder studieren, um sich selbst therapieren zu können oder zu verstehen warum sie so sind, wie sie sind.

Schlimm ist, dass ich dabei erlebe, wie sie sich im Berufsleben dann quasi über die Klienten stellen. Damit füttern sie ihr Ego dann so richtig. Daneben lassen sie sich ständig krank schreiben, wenn ihnen nach 3-4 Wochen Arbeit in Teilzeit alles zu viel wird, weil sie aufgrund ihrer eigenen Diagnosen schlicht nicht belastbar sind, und haben dabei keinerlei Skrupel… Da sie bei der Arbeit so gebraucht werden, können sie sich das auch noch erlauben und müssen nicht mit einer Kündigung rechnen.

Nun ja hilfreich sind so verkopfte Psychologen, die nur das Leid auf Papier gelernt haben auch nicht, weil die so schlecht was nachempfinden können.

Ich denke wer sich mit sich auseinandergesetzt hat und gut Supervisorisch sich begleiten lässt, der kann trotz einer Diagnose oder traumatischen Erfahrungen seine Klienten gut begleiten.

So weit ich weiß muss man doch selber einen Therapieprozess durchlaufen wenn man es studiert , oder? Ich frage mich immer nur wo der Therapieeffekt dann geblieben ist :lol:

Mir sagte mal jemand: „Psychologen sind im Grunde genommen wie Handwerker, sie bekommen im Studium quasi einen Wekzeugkoffer und nicht jeder weiß es richtig einzusetzen, so wie jeder Handwerker eben nicht immer zu unserer Zufriedenheit arbeitet.“

Auf jeden Fall mach Therapeuten, die nicht geerdet und nicht bei sich sind eine Menge kaputt, da sie jeden Prozess auf den Klienten schieben, besonders wenn es mal kritisch wird.
Meine Traumatherapeutin , da konnte ich es wahrlich spüren, die hat auch immer bei sich selbst geschaut wenn irgendwas war. So sind ganz viel zwischenmenschliche Therapieprozesse nie kompliziert geworden , sondern einfach Prozesse an dem beide Menschen ihren Anteil haben und die Erkenntnis von Beiden es dann immer wieder auflöste. Genau das versteh ich unter Therapie. Sie war auch immer ganz klar und ich wusste immer wo ich bei ihr dran bin.

Psychiater*, Psychologen* gibt es solche wie solche, wie in jeder anderen Berufsparte auch.
Ausserdem „bewerten“ wir alle ja auch unterschiedlich, heisst was der eine* gut findet, findet der* andere Sch**** .
Wie meistens kann man, oder „sollte“ man, auch hier nicht nach Schema F mit Verallgemeinerungen hantieren.
Nicht desto trotz muss ich zwar zugeben, das ich gelegentlich auch schon darüber nachgedacht habe, ob an der Behauptung, das Psychiater*, Psychologen* selbst psychische Probleme haben, die sie durch das Studium der menschlichen Psyche oder im Austausch mit „Klienten“ besser verstehen lernen wollen, was dran sein könnte.
Wenn man selbst verpasste Termine berappen soll, einem der Psychiater*, Psychologe* aber vergessen hat zu benachrichtigen das der Termin ausfällt und einem dann die entstandenen Fahrtkosten nicht zurück erstattet, ist das nicht nur unsozial, sondern ungerecht und unverschämt.