Schlafstörung

Hallo in die Runde
Wie geht’s euch mit dem Schlafen?
Nehme seit ca. 1 3/4 Jahren Ritalin und Kämpfe seit 6 Monaten unter heftigen Schlafstörungen.
Hatte zwar vor 6 Monaten eine harte Trennung.

Bin irgwie sehr hilflos. Ich nehme ca 10 mg Ritalin pro Tag. M 30j 76 kg. Versuche jetzt langsam Ritalin zu verringern.

Was soll ich denn machen?
Mag irgendwie keine Schlaftabletten nehmen.

Lg

Oje, tut mir Leid zu hören…
Wenn du seit 6 Monaten eine Trennung hattest und seit dem nicht schlafen kannst, wird es wohl eher nicht das mph sein…
Nimm es mal nur nach dem Aufstehen, bis du schlafen gehst, ist es idR komplett abgebaut.

Was ist denn bei der Trennung passiert, wenn man fragen darf?

Liebe Grüße!

Hallo erstmal und willkommen :hugs:

Kannst du die Schlafstörungen eventuell genauer beschreiben? Probleme beim Einschlafen, Durchschlafen und wenn ja, was genau ist das Problem dabei?

Hallo,

das tut mir leid. Methylphenidat könnte auch Schlafstörungen verringern, je nachdem.

10 mg sind ja fast nichts. Wie willst du die verringern? Und wann nimmst du die - gleich morgens eine Kapsel? Dass die solange wirkt, dass du abends nicht einschläfst, kannst du schon mal ausschließen.

Mein großer Sohn bekam als Jugendlicher eine kleine Menge unretardiertes MPH abends, weil er damit besser einschlief. Er war sonst einfach zu hektisch dafür. Vielleicht auch eine Möglichkeit für dich?

Hallo GerKu,

Was sagt denn dein Arzt zu dem Problem? Schlaftabletten, schön und gut, aber nach einer Lösung sieht mir das nicht aus.

Wie die Vorschreiber schon schrieben: Bei 10mg MPH täglich und am Morgen würde ich einen Zusammenhang mit den Schlafstörungen mal Vorsichtig ausschließen, zumal es damit bis vor 6 Monaten ja kein Problem gab.

Das mit der heftigen Trennung vor ebenfalls 6 Monaten könnte dagegen kein Zufall sein. Solche Ereignisse können z.B. eine Depression auslösen, die, wie andere psychische Krankheiten, auch mit Schlafstörungen verknüpft sein können, wie z.B. dem berüchtigten zu frühem Erwachen am Morgen.

Eine Depression muss übrigens nicht immer dem entsprechen, was man sich landläufig darunter vorstellt, besonders nicht bei Männern und schon gar nicht bei ADHS, da hier Symptomüberschneidungen vorliegen können, Beispiel Grübeln bzw. Gedankenkreisen.

Andererseits können ADHS-typische Symptome wie emotionale Dysregulation fälschlicherweise für Anzeichen einer Depression gehalten werden. Da bedarf es einer Differentialdiagnostik eines Arztes, der wirklich einen Plan von beidem hat.

Bevor du das MPH (eigenmächtig?) reduzierst, würde ich die Problematik noch einmal ausführlich mit meinem Arzt besprechen.

Interessehalber möchte aber auch ich noch einmal nachfragen: Welche Probleme beim Schlafen hast du denn genau?

Ich habe mal von einem Arzt (der ADHS behandelt) gehört das schlaffördernde Antidepressiva (z.B. Mirtaz. oder auch Timipramin) die Wirkung von Stimulanzien aufheben. Nicht aber Neuroleptika. Habe das vorher noch nie gehört.
Vielleicht ist das etwas für @UlBre

Hi,

nein, das ist nicht bekannt.
Ich halte es auch nicht für wahrscheinlich.
Vielleicht im Laien-Sinne von „Upper und Downer gleichen sich aus“. Ist aber nicht zwingend.

Imipramin (auch ein TZA) und MPH verstärken sich sogar gegenseitig.
<LINK_TEXT text=„https://www.adxs.org/adhs-behandlung-th … dikationen“>Methylphenidat (MPH) bei AD(H)S - ADxS.org</LINK_TEXT>

Neuroleptika hingegen sind in der Regel D2-Rezeptor-Antagonisten.
Da bei AD(H)S die Dopaminwirkung auch am D2-Rezeptor verringert sein kann, leuchtet mir die Nutzung von Neuroleptika bei AD(H)S für zweifelhaft. („Bei“ meint: bei Schlafproblemen. Gegen AD(H)S selbst wirken die eh nicht).
Pipamperon (ein niederpotentes Neuroleptikum) wird zuweilen als Schlafmittel bei AD(H)S verwendet und ist eben auch ein D2-Antagonist. Ich kenne eine Betroffene, die Pipamperon bekam und die dann nach meiner Frage zu D2 davon wegging - und sie meinte, es habe ich gut getan, zu wechseln. Aber ein Einzelfall beweist mal noch gar nichts.
Beim letzten AD(H)S-Jahreskongress von ADHS Deutschland war ein Arzt, der Pipamperon als Schlafmittel bei AD(H)S empfahl, Auf meine Frage dazu meinte er, die Halbwertszeit von Pipamperon so so kurz, dass das nicht störe. Nun ist die Halbwertszeit von Pipamperon jedoch bei 17 bis 22 Stunden. Das finde ich noch so arg kurz.

Letztendlich wissen wir noch zu wenig um aus solchen Überlegungen zuverlässige Prognosen ableiten zu können. Aber es gibt uns Hinweise, wo wir genauer hinschauen sollte, ob etwas gut oder weniger gut wirkt. Am Ende sind es Einzelfallfragen. Es gibt ja auch AD(H)S-Betroffene, bei denen D2 nicht unteraktiviert ist oder sogar überaktiv sein kann.

VG

UlBre

(Wie immer bitte beachten: ich bin kein Arzt oder Therapeut, nur wissenschaftlich interessiert).

Als ich letztes Jahr versucht habe Sertralin wegzulassen, hatte ich Schlafstörungen. Mein Arzt verschrieb mir Pipamperon zum Schlafen. Ein Mal habe ich es genommen und nie wieder. War 2 Tage danach wie gerädert, obwohl ich die kleinste Dosis genommen habe. Das kuriose war, ich konnte nicht nur noch einschlafen sondern war auch der Schlaf sehr unruhig. Bin alle zwei Stunden aufgewacht.

Bei Einschlafstörung bei AD(H)S kommen etliche, die ich kenne, mit Amitryptilin und Trimipramin ganz gut klar.
Auch da langsam eindosieren (1, 2, 3, 5 Tropfen) um den Körper einzugewöhnen. Hangover kann bei sofortigem Einstieg bei den 10-20 Tropfen, die meist reichen, spürbar sein.

Arzt fragen.

Viele Grüße

UlBre

Ich lasse diesen Thread mal wieder aufleben….

Vor Kurzem hatte ich endlich :pray: einen Termin beim Psychiater, in der Hoffnung, ich würde mehr Klarheit darüber bekommen, ob bei mir ein AD(X)S vorliegt, und das eine Ursache meiner Schlafstörung ist. Immerhin hat er das als Möglichkeit dokumentiert, aber erst einmal direkt auf meine Schlafstörung fokussiert. Ich wache von jedem Geräusch auf und das Problem ist schon so heftig, dass ich langsam wirklich Angst habe, meine Emotionen und meinen Alltag bald gar nicht mehr bewältigen zu können.

Jetzt wurde mir Promethazin verschrieben. Pipamperon und Mirtazapin wurden als Alternativen genannt. Da ich eine riesen Angst vor irreversiblen Dyskinesien habe, möchte ich keine Antipsychotika schlucken, außerdem wäre das ja auch keine Dauerlösung. Mirtazapin erscheint mir ein wenig weniger „bedrohlich“, aber restless legs syndrom als Nebenwirkung wäre jetzt auch nicht das Wahre und ich muss fahrtauglich sein, um arbeiten zu können. Das könnte mit Mirtazapin schwierig werden…

Weiß hier vll. Jemand, welches Schlafmittel man über einen längeren Zeitraum nehmen kann, ohne dass es zu irreversiblen motorischen Störungen oder einer körperlichen Abhängigkeit kommen kann und mit dem man tagsüber fahrtauglich ist? Gibt es so etwas überhaupt? Geht RLS nach Absetzen von Mirtazapin wieder weg, falls es als Nebenwirkung auftritt? Ein Pluspunkt, aber nicht zwingend notwendig wäre noch, wenn das Mittelchen der Wahl angstlösend wäre – damit kämpfe ich momentan besonders. Ich habe Ansprüche – das ist mir bewusst :grimacing:. Nur habe ich noch nie Psychopharmaka genommen, und habe große Angst, mehr Schaden anzurichten, als davon zu profitieren, wenn es blöd läuft, und das könnte ich mir nicht leisten.

Und: sollte man sich bei so einer Aktion irgendwie absichern, z. B. mittels Gutachten beim Verkehrsmediziner, um keine Schwierigkeiten zu bekommen, falls es zu einem Verkehrsunfall kommen sollte?

…hab vergessen…Blutgerinnung ist bei mir auch ein Thema :roll_eyes:… das scheint ja bei Psychopharmaka oft nicht ganz unrelevant zu sein. Ich kann nichts nehmen, das die Gerinnung triggern könnte. Medikamente, die die Gerinnung hemmen wären prinzipiell o.k., solange sie mit Heparin kombinierbar sind…

Nehm keine Medikamente und habe seit Wochen das Problem dass ich mitten in der Nacht aufwache und nicht wieder einschlafen kann. Irgendwie sofort negative Gedanken im Kopf. Wenn ich aufstehe und bissl rumlaufe hab ich das Gefühl dass es dannach besser ist. Als ich noch täglich 6-8 Stunden gezockt habe, hatte ich nie Probleme mit Schlaf, da konnte ich ohne Probleme 7-8 Stunden schlafen, aktuell sinds eher 5-6. Kann das was mit Dopamin zu tun haben? Bin froh dass ich vom Zocken los bin, aber wenn der Preis dafür Schlaflosigkeit und miese Laune ist weiß ich nicht ob das so ein guter Tausch ist.

Hallo zusammen

Ich bekomme zum schlafen Trazodon 150 mg. Es wirkt und macht nicht abhängig. Trotzdem gibt es Nächte wo ich aufwache mich sogar fit und ausgeruht fühle. Dann trinke ich Kaffee und mache was im Haushalt. Danach kann ich wieder schlafen.

Ich habe lange Jahre Olanzapin genommen aber aufgewacht bin ich trotzdem. Olanzapin blockiert die Dopamin Rezeptoren. War wohl bei ADS nicht das richtige Medikament. Ich habe es ausgeschlichen und das war ein heftiger Kampf, außerdem hat es für Übergewicht gesorgt. Also ich bin kein Freund von Neuroleptika.

Liebe Grüße Tilla