Schulbesuch als "Test"

Unsere Tochter volljährig hat eine Autismusdiagnose Merkmale von ADS und eine diagnostiziert Angststörung.
Sie nimmt nun einige Wochen Escitalopram und ist krank geschrieben.
Nun nur zu Hause ist es ja keine reale Situation.
Kann man sozusagen als Test zur Schule gehen vielleicht nur ein paar Stunden pro Tag um zu testen ob das Medikament wirkt.
Hat das schon mal jemand gemacht?
Danke für Antworten.

Wenn du sagst, daß ADS = Ad(h)s quasi nur fehlende Hyperaktivität diagnostiziert wurde, bekommt sie Stimulanzien?

Grundsätzlich warum soll sie nicht zur Schule gehen können?
Ich hab gestern noch mit einem Prof. der Neurologie der RWTH Aachen über viele solche Dinge gesprochen, da ich auch mehrere Selbsthilfegruppen mittlerweile gegründet habe und auch leite. Ich finde es wichtig IMMER ALLES ZU VERSUCHEN, es gibt ja keinen Ministeg auf dem man ausschließlichlaufen darf, eher es so zu sehen, daß man mit Diagnosen, wenn es dann nicht funktioniert man begründenkann warum. Es ist durchaus auch aus meiner Sichtzu schauen, wenn Problemeauftreten warum bzw. gibt es irgenwas was ‚man‘ direkt tuen/ umsetzen/ zur Seite stellen kann, daß es besser oder gar gut handelbar wird

Sind es Dinge wie mehr Pause, erst mal nur stundenweise, halbe Tage oder einzelne Tage mit der Schule reden und nutzen, denn Tagesstruktur ist wichtig und als ich zusammenbrach fand ich es eine katastrophale Fehlentscheidung mich überall komplett herausgezogen und von allen Reizen abgeschirmt zu haben.

Danach war uch jahre schnell mit allem draußen überfordert, überreizt und bekam schnell Panikattacken und solche Dinge.

Rausnehmen ist immer gut gemeint aber aus meiner Erfahrung macht es keine Reize und Reizüberflutung ertragen zu müssen schlimmer und es brauch mehr Kraft und Willen da dann wieder rauszukommen.

Das sind aber meine Erfahrungen und hat mich in meinem Leben sehr viele Lebensjahre gekostet. Ich würde aber jederzeit jede Art von Versuch und Parameterabstimmung für die Rahmenbedingungen des Betroffenen unterstützen und der Prof. gestern auch absolut befürworten.

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Da sie laut Arzt bzw. Test nur Merkmale von ADS hat zuwenig für eine Diagnose , bekommt sie keine Stimulanzien sondern ein Medikament gegen Ängste.
Ich schau mal ob ich es hinbekommen, dass sie stundenweise zur Schule kann.
Wir machen hier auch schon 2 einhalb Jahre mit rum.Und wie du schreibst fehlende Lebensjahre.

Mutter von AuDHS Mädchen hier.

Meine erste Frage: wie schätzt ihr beide, Mutter und Tochter, die Situation ein?
Identifiziert sie sich mit ADHS? Passt die Diagnose für euch?
Falls ja, sucht nach einer Zweitmeinung für die Diagnostik und Behandlung.

Meine Tochter hat ebenfalls Ängste. Diese wurden durch intensive Beschäftigung mit beiden Diagnosen besser. Seit sie viele Berichte/Videos von betroffenen Autisten auf Social Media gesehen hat, kann sie sich selbst besser einschätzen.
Sie hat viel maskiert und dadurch extrem Energie verbraucht. Da sie jetzt weiß, was sie da macht, kann sie es viel besser steuern. Sie weiß jetzt, dass sie nicht so sein muss wie die Mehrheit und kann das extreme Maskieren runterfahren.
Die gewonnene Energie und das „nicht mehr alleine sein“ hat sehr zur Entspannung beigetragen. Die Ängste wurden deutlich weniger.
Seit sie ein für sie passendes ADHS-Medikament bekommt, kann sie den Alltag besser bewältigen und weitere Baustellen angehen. Dauert alles, ist klar, aber es geht stetig in kleinen Schritten voran.

Eine Auszeit von der Schule kann durchaus hilfreich sein. Aber mit Sinn und Verstand und einem Ziel. Bei uns konnte der autistische Burnout kuriert werden und sie konnte sich über die Diagnosen informieren und dadurch an Selbstbewusstsein gewinnen.
Schulangst gab es in den vergangenen Monaten auch. Sie war einige Wochen nicht dort und wir arbeiten noch immer daran, den Perfektionismus nicht zu groß werden zu lassen. Aber auch hier muss man immer individuell schauen, was der Grund der Ängste ist. Wie gesagt, bei meiner Tochter ist das in Bezug auf Schule ein zu hoher Anspruch an sich selbst, Perfektionismus und die Angst vor schlechten Noten und dem „Beweis“, nicht gut genug zu sein. Ganz im Sinne der autistischen ganz oder gar nicht Mentalität. Wenn man weiß, womit man es zu tun hat, wird der Umgang damit leichter.

Wie die Situation bei deiner Tochter ist lässt sich aus den paar Zeilen schlecht beurteilen. Ob sie wieder in die Schule gehen kann hängt von vielen Faktoren ab. Grundsätzlich ist ein Abschirmen jeglicher Reize auch kein erstrebenswerter Dauerzustand. Sollte aber ein autistischer Burnout die Ursache sein, ist es durchaus sinnvoll, erstmal diesen auszuheilen. Und da ist alles erlaubt, was hilft.

Vielleicht magst du etwas mehr zu den Hintergründen schreiben? Das wäre denke ich hilfreich um eure bzw. ihre Situation besser verstehen zu können. So ist es eher ein Raten und die Hilfsangebote könnte an eurer Realität vorbei gehen.

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Ich würde vor allem mit der Schule darüber sprechen.

Mein Erfahrung ist, dass in den Schulen viel getan wird, um Schülern zu helfen, die Probleme haben. Voraussetzung ist eine gute und offene Kommunikation.

Evtl gibt es da auch eine Schulpsychologin, die kennen die verschiedenen Möglichkeiten noch genauer. Es geht ja dann auch um Leistungsnachweise, Noten usw.

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Ich würde schon einen Schulbesuch als Test machen. Bei meinem Sohn merke ich ehrlich gesagt zu Hause nicht wirklich etwas von der Wirkung der MEdikamente wegen ADS. Wie auch? Wenn er seinen Interessen nachgeht, war er schon immer hochkonzentriert (Deep Focus).

Ich würde mal mit einem Arzt sprechen, da nach allem, was ich bisher gelesen habe, manche ADS Medikamente sogar eine Wirkung auf manche Symptome bei ASS zeigen. Und das nicht mal so wenig. Wenn ich mich recht erinnere teils 60-80%
Das wäre bei euch doch das naheliegendste der Welt, es denn mal zu versuchen, denke ich mir als Laie.

Danke für eure Antworten.
Arzt ist sehr auf Angststörung fokussiert.
Ads wäre nur Merkmale würde nicht für eine Diagnose reichen.
Hat das Medikament wegen Angststörung nun erhöht.
Für einen „Test“ bzgl. Schule wäre es noch zu früh.
Ich schwanke etwas hin und her.Welches Problem ist das größere keine Ahnung.
Versteht ihr meine Gedanken.

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Wie ich schon oben erwähnte, wäre etwas mehr Info gut.
Bisher weiß ich nur, dass es die Autismusdiagnose und eine Angststörung gibt, welche medikamentös behandelt wird.

Was ich z.B. nicht weiß: wie äußern sich die Ängste? Gibt es Ideen zur Entstehung der Ängste? Ist diesbezüglich eine Psychotherapie geplant?
Wie lange wisst ihr vom Autismus? Wie intensiv habt ihr euch damit beschäftigt? Was bedeutet Autismus für deine Tochter? Also, wie sieht ihr Autismus aus? Können die Ängste damit zusammen hängen?

Du sagst, du schwankst hin und her. Warum? Was sind die Pole zwischen denen du schwankst und warum?
Du weißt nicht, welches Problem das Größere ist. Von welchen Problemen genau redest du?

Ich weiß, dass das jetzt viele Fragen sind. Du musst sie auch nicht direkt alle beantworten. Aber vielleicht helfen sie dir, selbst der Antwort näher zu kommen.

Wie wäre es denn mit einem Test mit Begleitung? Also, dass man jederzeit abbrechen kann und mit der Begleitung nach Hause? Im blödesten Fall etwas, dass du vor Ort erreichbar bist und sie jederzeit sofort abholen kannst.
Das ganze kann man ja auch stundenweise nach und nach, oder je nachdem wie gut es geht probieren.

Ehrlich gesagt würde ich mit 18 wochenlang zu Hause auch unbefriedigend finden. Was wird denn in der Zeit gemacht?

Gibt es denn einen langfristigen konkreten Therapieplan? Also etwas außer medikamentöser Behandlung? Konzept wie das alles laufen soll. Welche Therapien Sinn macht, Schulbegleitung/-hilfe etc.
Leider ist es so schwierig in unseren Schulsystemen…

Gut, der Arzt wird auch Gründe für seine Einschätzung haben. Aber der langfristige Plan wäre gut zu wissen. Beziehungsweise vielleicht hilft es dir mit de rEntscheidung, wenn du weißt, wovon er seine Entscheidung, dass der richtige Zeitpunkt für einen Versuch geekommen ist, abhängig macht. Dann kannst du das für dich vermutlich besser einordnen. Beziehungsweise auch entscheiden, dass es für dich nicht schlüssig klingt und vielleicht eine weitere Fachmeinung einholen?